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  „Baumweihnacht” von AlienVibe, Scheiana und Veria,   Entstehung: 2009
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Vorjak sieht keine andere Wahl, als Lili zu folgen, und er nimmt Ariel mit
Zeitpunkt:  Weihnachtszeit
Charaktere: Vorjak, Ariel, AlienVibe (siehe Aveenas Lied), Da'an, Lili, Zi'ra, Se'la und Scheiana (siehe Haustiergeschichten...), Veria (siehe Ein ungewöhnlicher Mitbewohner), (Vj'an, Kara, Obi-Wahn, Hagazussa, Liam, Sandoval, Shask (siehe Die Farm))
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2009 geschrieben.
 

 

BAUMWEIHNACHT

Kapitel 9

 

Vorjak hatte sich mittlerweile wieder so weit beruhigt, dass er klar denken konnte.

Dass Lili nirgends im Gebäude des Hauptkommandos anzutreffen gewesen war und das, ohne dass eine Nachricht über ihren Verbleib vorlag, hatte sehr ungute Gefühle in ihm ausgelöst.
Als er dann von Ariel, die unter Beobachtung Reliaks, eines noch jungen, aber bereits hochrangigen Halbjaridian, den sie sehr mochte und daher immer wieder erfolgreich seinen eigentlichen Pflichten entzog, mit ihrem Shaqarava übte, erfuhr, dass seine Gefährtin 'auf der Erde sei und er sich keine Sorgen machen solle', hatte das nicht dazu beigetragen, diese Gefühle zu ändern.
Also hatte er ihre Räume in der gemeinsamen Unterkunft betreten, diese gründlich durchsucht und, als er fündig geworden war, erst einmal beide Hände für fünf Untereinheiten zu festen Fäusten ballen müssen.

Hatte Lili den Verstand verloren?

Hinter dieser Einladung, Weihnachten zu feiern - er hatte immer noch nicht genau verstanden, was es damit eigentlich auf sich hatte - konnte sich tödliche Gefahr verbergen ...

Nein, eigentlich nicht, hatte der Anführer des jaridianischen Imperiums sich klar gemacht, nachem er besagte fünf Untereinheiten lang Da'ans Nachricht auf dem Monitor von Lilis Datenspeichergerät angestarrt hatte.
Seine Gefährtin war eines der stärksten, besonnensten Wesen, die er je kennen gelernt hatte.
Ihre Fähigkeit, Sachverhalte zu durchschauen und Situationen einzuschätzen, entsprach der ranghöchster Jaridian.
Und sie war kriegserfahren - auch und gerade im Kampf gegen die Taelon.
Einem Kampf, der sich dem Ende zuzuneigen schien - zumindest ließ die Richtung, die die laufenden Verhandlungen genommen hatten, Hoffnung darauf zu.

Vorjak war diesbezüglich erheblich weniger optimistisch als seine Untergeordneten Rakvar und Lovrak, die augenblicklich statt seiner die Unterredungen weiter führten.

Und genau diese Überlegungen ließen ihm dämmern, was Lili offenbar mit ihrer Aktion bezweckte.
Er konnte, nach erneutem Aufflammen und Abklingen von Zorn, nicht umhin, seine Gefährtin für deren Raffinesse zu bewundern.
Jetzt blieb ihm praktisch, um seine Ehre und damit die der Seinen insgesamt zu wahren, nichts anderes mehr, als Lili auf die Erde zu folgen.
Und da er Ariel, so sehr er Reliak vertraute, nicht beliebig lang in der Obhut Dritter lassen wollte - dafür erschien sie ihm trotz ihrer raschen und stabilen Fortschritte noch viel zu zerbrechlich - musste er sie eben mitnehmen.
Und damit hätte Lili das, was sie 'ihre Familie' nannte, komplett beisammen.
Schließlich war Da'an an Ariels Überleben nicht unbeteiligt gewesen ...

Eine Weile später bestieg ein nicht allzu gut gelaunter, besorgter Jaridiananführer mit seinem hochgradig aufgeregten Nachwuchs ein in früheren Zeiten erbeutetes Taelon-Shuttle.
Daran, dass er damit jetzt den Heimatplaneten der Menschen ansteuern konnte, war ebenfalls seine Wichtigste und Nächste beteiligt gewesen - und lange Unterredungen mit den Sternenwanderern ...

Während des interdimensionsbedingt kurzen Fluges hatte sich Vorjak rasch eine Strategie zurechtgelegt, wie er die nordamerikanische Botschaft ohne großes Aufheben würde betreten können.
Sie passte ihm nicht wirklich, weil sie mit dem Stolz seinesgleichen eigentlich unvereinbar war, aber nach allem, was Lili ihm über dieses Weihnachten und die Gebräuche innerhalb dieses besonderen - Verwurzelten, wie die vier Völker die lebenden Gebäude der Taelon bezeichneten, erzählt hatte, schien es ihm die tauglichste von mehreren angedachten.

Es gelang ihm, das Shuttle problemlos und ohne Aufsehen auf dem dafür vorgesehenen Platz zu landen.

Dann bereitete er die Tarnung vor, die seine Strategie für ihn und Ariel benötigte.
„Du musst absolut leise sein und darfst Dich nicht rühren, bis wir mit Lili in einem Raum sind und klar ist, dass keine Gefahr droht”, wies er die Kleine an.
„Wie in der Simulation, die Du letztens mit Reliak durchlaufen hast - da hast Du das richtig gut gemacht ...”

„In Ordnung”, japste Ariel, die vor lauter Aufregung in ihrem Sitz zappelte.
Sie machte sich steif, drückte die Lippen zusammen, hielt die Luft an und schaute ihren Vater erwartungsvoll an.
Dieser löste den Gurt, der seinen Nachwuchs an allzuviel Bewegung gehindert hatte, und kurz darauf klammerte sich Ariel an seinem Rücken fest.

Dann entstieg ein großer, ziemlich breit gebauter 'Freiwilliger' mit einem schwarzsilbernen Rucksack auf dem Rücken und ehrfurchtgebietenden Rangabzeichen auf dem gleichfarbigen Kampfanzug dem Shuttle und steuerte ohne Zögern auf die Botschaft zu.

„Diese Weihnachtsfeier, wo findet die statt?”, fuhr er die beiden erstbesten menschlichen Implantierten an, die ihm über den Weg liefen.
„Ich habe etwas direkt an Da'an abzugeben, das keine Verzögerung duldet.”

Am Ziel öffnete sich ihm ein Durchgang auf Berührung eines der beiden Menschen, und er betrat den großen Raum, in dem um einen runden Tisch die merkwürdigsten Gestalten versammelt waren - und AlienVibe, die damit gegen sämtliche Befehle verstieß, die sie für diesen Einsatz bekommen hatte ...

Aber das war angesichts der gegebenen Situation weniger als nebensächlich.

Lili stand am Buffet, Da'an zugewandt.
Beide lächelten - gutes Zeichen ...

Vorjak deaktivierte wortlos seine und Ariels Tarnung.

Die Hoffnung Jaridias sprang mit einem rauen Quietschlaut schierer Begeisterung von seinem Rücken, stolperte bei dem Versuch, in mindestens drei Richtungen gleichzeitig loszurennen, über ihre dünnen Beinchen und landete auf ihrem Hinterteil, was der Begeisterung nicht den mindesten Abbruch tat.

Da'an war zunächst irritiert, doch sowie Vorjak und Ariel im Raum standen respektive saßen, erhellte sich sein Gesicht und seine Energielinien leuchteten unter seiner Fassade auf.
„Vorjak, Ariel!”
Der Taelonbotschafter vollführte eine respektvolle Grußgeste und trat auf den Ersten der Allianz zu.

Über Zi'ras Gesicht zog ein blauer Schimmer, die Taelon war unverhohlen entsetzt. Das war der Anführer! Ein erfahrener Jaridiankämpfer, hier, in der Botschaft!

Sie rechnete sich kaum Chancen aus, dieses Zusammentreffen zu überleben, wenn ...

Nein, mit etwas Glück hielt er sie für einen Menschen - unauffällig schob sie ihre Grundenergieration hinüber zu Se'las Platz, was Vj'an mit einem empörten Blick quittierte.
Angst hatte dieser kleine Taelon keine.
Se'la hingegen sah wie Zi'ra etwas verängstigt zum Jaridian-Anführer, der so unvermittelt mitten im Raum gestanden war. Natürlich wusste sie, dass die Friedensverhandlungen gut verliefen ...

Aber ein kampferprobter Jaridian blieb ein kampferprobter Jaridian, der ihr durchaus gefährlich werden konnte.

Unsicher rutschte sie auf ihrem Stuhl umher und merkte gar nicht, dass Zi'ras Schale mit der Grundenergie nun vor ihr stand.

Scheiana ihrerseits hatte zuerst, eines der von Vibe abgetrennten Fruchtstücke in beiden Händen haltend, neugierig die beiden Neuankömmlinge beäugt.
Als die kleine Fee jedoch merkte, dass ihr großer kleiner Taelon sich fürchtete, gab Scheiana ihren gerade gefassten Entschluss, zu den beiden hinüberzuflattern, auf und flog stattdessen auf Se'las Schulter, um dieser ihr Fruchtstück anzubieten und so den noch jungen Taelon etwas aufzuheitern.
Dabei schaute sie grimmig zu dem großen Neuankömmling, bereit, diesen wenn nötig lautstark pfeifend von Se'la fernzuhalten.

Kara, der größte Fan der schönsten weiblichen Taelon, hob den Kopf, wandte sich dem Jaridian zu und trat zwischen diesen und Zi'ra - die nun etwas ausgebreiteten Flügel schirmten die Taelon ganz ab.
Ihn anzugrollen ließ die Drachin bleiben - vorerst.

Ronald sah seine Überlebenschancen wie Zi'ra und Se'la ebenfalls deutlich sinken, nur hatte er statt einer Drachin nur eine kleine Maus, die sich weitaus mehr für das tapsige Kind interessierte als für sein Wohlergehen. Veria sprang nämlich blitzschnell auf den Boden und trappelte um den Tisch, bis sie Ariel erreichte.

Und dann hopste sie fröhlich vor dieser herum und rief: „Fiep! Fiepfiep!”

Der Jedi hatte sich angesichts all der plötzlichen Bewegung im Raum, die einige der Anwesenden unübersehbar als Gefahr interpretierten, erhoben und die rechte Hand unauffällig an eine bestimmte Stelle seines Gewandes wandern lassen.
Gleichzeitig griff sein geschulter Geist aus.
Auf wen war gegebenenfalls welcher Einfluss zu nehmen, damit hier nicht tatsächlich irgend jemand zu Schaden kam?

Hagazussa saß wachsam und aufrecht da und fühlte um sich.
Da war Angst - aber von dem Neuankömmling ging keinerlei Bedrohung aus, sondern eher etwas wie ...
Scham?
Von einem derart kraftvollen Wesen in einer womöglich noch mächtigeren Stellung, als Da'an oder selbst Zo'or sie innehatte?

Auch Vibe war aufgestanden und hatte sich in eine Position verfügt, in der sie notfalls Vorjak und vor allem Ariel abschirmen konnte, käme hier jemand auf angriffslustige Ideen.

„~Der Erste der Jaridian ist in friedlicher Absicht hier~”, sang sie, vor Aufregung versehentlich mit allen Stimmbandpaaren.
„~Das kann ich Euch jederzeit über den Kontakt bestätigen. In Berührung ist absichtliche Unwahrheit nicht möglich.~”

Vorjak, der bis jetzt bewegungslos mit herabhängenden Armen und offenen Handflächen, in denen sich nichts rührte, da gestanden hatte, wandte den Kopf und warf der Rosabefellten einen Blick zu, der ihr ohne Worte sämtliche bisher erworbenen Auszeichnungen für den Rest ihres Daseins absprach.

Se'la, die bis vor kurzem tatsächlich noch mit AlienVibe im Kontakt gewesen war, glaubte dieser, dass sie die Wahrheit sagte, und da auch Da'an auf den großen Jaridian zu trat, und das ohne jede Furcht, beschloss Se'la, sich wieder zu beruhigen.
Stattdessen sah sie nun zur Schale mit Grundenergie, die Zi'ra zu ihr hinüber geschoben hatte.
Nun, wenn diese ihre Ration nicht wollte ...
Se'la würde so viel gute Grundenergie sicher nicht verkommen lassen.
Eilig griff sie nach der von Zi'ra verschmähten Schale und kippte deren restlichen Inhalt in die ihre!
Scheiana blieb derweil wachsam, da der Blick, den der neue große Zweibeiner AlienVibe zugeworfen hatte der kleinen Fee ganz und gar nicht gefiel. So starrte sie den Großen selbst finster an und pfiff und zirpte leise und sehr ungehalten, wobei ihre Äußerungen immer wieder mit sehr unfeinen Lauten durchsetzt waren.

Nur Liam, Liam war die Ruhe selbst und ließ sich nicht bei seinem Glühweingenuss stören.

Shask hatte sehr irritiert die Nase gerümpft, als plötzlich dieser große Mensch in Schwarz und Silber im Raum gestanden hatte.
Der roch ja noch intensiver und seltsamer als Kara ...
Und er war offenbar nicht einmal ein Mensch, stellte sich dann heraus, worauf bis auf Liam alle Anwesenden auf die eine oder andere Weise in Hektik verfielen.
Und sich definitiv niemand mehr für die wunderbaren Essbarkeiten auf dem Tisch interessierten ...
Das Schaf machte sich glücklich wieder ans Möbelrücken - Gelb und Rot, von Da'ans Beschützer dargereicht, war schließlich schon verdrückt.
Die Anstrengung war von Erfolg gekrönt, und ein glückliches Wolltier hatte endlich die Vorderbeine auf dem Tisch.

* * *

Ariel staunte eine Weile das Geschehen an, bis etwas Kleines, das vor ihr herum sprang, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
Es hatte Fell und ein langes dünnes Schwänzchen und fiepste und wirkte, als müsse man es unbedingt streicheln und vorsichtig an sich drücken - und überhaupt, als ließe es sich wunderbar damit spielen ...
„Miez”, sagte die Kleine und streckte eine fein geschuppte Hand nach dem Wesen aus.
'Miez' hatte Lili ihr irgendwann einmal beigebracht - im Zusammenhang mit einem dieser Dinge, die Menschen 'Bilderbuch' nannten.
„Miez, miez ...”

Veria hüpfte näher zum Alienkind und fiepte energisch weiter. Miez? Das wäre es noch ...
Nein, dieses Kind wusste einfach nicht besonders viel über irdische Tiere.
Die Maus hörte auf zu hüpfen und streckte eine Vorderpfote auffordernd aus.

Ariel, entzückt darüber, dass ihr 'miez, miez' bewirkt hatte, dass das kleine Wesen jetzt offenbar mit seinen winzigen Fingern auf sie zeigte, ahmte dessen Geste erst einmal nach und zeigte ihrerseits.

Da dadurch nichts Neues geschah, entschloss sie sich, ihm die geöffnete rechte Handfläche hinzuhalten, in der, aufregungsbedingt und allem Üben zuwider, Shaqarava im Heilmodus pulsierte.

Vielleicht kletterte das Fellgeschöpfchen ja darauf und ließ sich streicheln?

Ariel spürte ganz genau, dass sie sehr, sehr vorsichtig damit sein musste, weil es so klein war und sie schon viel stärker als ein reines Menschenkind in ihrem Alter ...

Ganz nach dem Wunsch der Halbjaridian verhielt sich die kleine Maus nun allerdings nicht, Veria legte nur ihre Pfote auf eine Fingerkuppe in Reichweite.
~Hallo~, grüßte sie, ~Miez machen Katzen, ich bin aber eine Maus. Ich bin Veria, und wie heißt du?~

„Japs”, machte Ariel mit riesigen Augen, und pulsierendes Leuchten in ihren Händen verstärkte sich.
„~Du redest ja in meinen Gedanken, wie Reliak das immer von Leuten wie der da~”, - mit einem Finger der Hand ohne Mausberührung wies sie auf Vibe - „~erzählt. Du warst aber so ähnlich im Bilderbuch, und die nicht.~”

Hoffentlich hatte sie jetzt alles richtig gemacht - nicht, dass diese tolle neue Spielgefährtin gleich wieder weg lief ...

 

Ende Kapitel 9

 

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