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  „Baumweihnacht” von AlienVibe, Scheiana und Veria,   Entstehung: 2009
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Es finden Vorbereitungen für die Feier statt und drei Gäste reisen an.
Zeitpunkt:  Weihnachtszeit
Charaktere:  Liam Kincaid, Ronald Sandoval, Freiwillige, Obi-Wahn, Hagazussa, Shask (siehe Die Farm), Zi'ra, Scheiana (siehe Haustiergeschichten...), AlienVibe (siehe Aveenas Lied), Da'an, Veria (siehe Ein ungewöhnlicher Mitbewohner)
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2009 geschrieben.
 

 

BAUMWEIHNACHT

Kapitel 3

 

Er schwankte, neigte sich, balancierte konzentriert auf der rechten Kante des rechten Fußes und streckte seine Last nach links. Diesmal fiel Liam Kincaid zwar nicht um, aber wenn er den Taelons weiterhin so den Dienstboten machen musste, würde das ganz bestimmt passieren. Besonders Zi'ra schickte ihn ja gerne von Pontius zu Pilatus und zurück.
Nicht dass Da'an, Se'la und Vj'an das nicht taten, im Gegenteil. Aber Zi'ra scheuchte am meisten.
„Major”, grüßte ein mannshohes Gewirr aus Einkaufssäcken und Kartonschachteln flüchtig und verschwand in jenem Raum, der für die Festtafel vorgesehen war.
„Agent”, gab Liam freundlich nickend zurück und brachte seine Ladung in die Küche, wohin er schon zwei weitere Ladungen gebracht hatte. Sicherheitshalber prüfte er dann noch, ob er alles hatte, was auf der Einkaufsliste stand.

Käse, versch. Sorten, gesamt 2 kg
Eiscreme, versch. Sorten, gesamt 40 kg, davon 30 kg Sorte Schokolade
Obst, versch. Sorten, gesamt 5 kg
Glühwein, 10 l
Fruchtpunsch, alk.fr. 10 l
Kekse der Saison, 5 kg
Lebkuchen, 5 kg
Lasagne, mit versch. Füllungen, gesamt 5 kg

Liam war absolut überzeugt, dass Da'an keinen blassen Schimmer von materieller Ernährung hatte. So viele Leute waren nun wirklich nicht eingeladen! Und die 40 kg Eiscreme ... allerdings kam diese Anweisung von Zi'ra, die einen Widerspruch noch weniger duldete als Da'an.
Für ihren größten Fan, hatte sie gesagt.
Nein, einen Menschen, der so viel Eis essen konnte, wollte Liam nicht unbedingt kennenlernen. Aber da er ohnehin an der Mengeneinschätzung zweifelte, spielte das absolut keine Rolle.
Der Kimerahybrid sah sich in der leeren Küche um, nuschelte einen Fluch und sprang hinaus auf den Korridor, wo er zwei eilig flüchtende silberschwarz gekleidete Menschen anfauchte: „Sie da! Stehengeblieben! Ich werde definitiv nicht alleine fünf Kilo Lasagne backen, Kekse und Lebkuchen anrichten, Obst schneiden und nicht zu vergessen Glühwein und Punsch warmmachen, Eiskugeln machen und eine Käseplatte herrichten!” Er holte kurz Luft. „Mit Träubchen und Nüssen!”
Die Freiwilligen tauschten einen geschreckten Blick aus, unterdrückten den Hasenfuß-Reflex aber.
„Sie, holen Sie ein paar Walnüsse aus der Schüssel drüben, dann vorsichtig knacken und keinesfalls aufessen”, teilte Liam jetzt Befehle aus, „und Sie stellen die großen Platten auf und beginnen schon mal mit den Lebkuchen.”
Offensichtlich war er Autoritätsperson genug, sie taten, was er verlangte. John legte Lebkuchen in Spiralform, Jack knackte Nüsse und Liam wusch und drapierte Obst, wobei er ein paar Träubchen beiseitelegte. Danach machte John den Wein und den Punsch warm, Jack legte die Kekse hübsch in eine Schale und Liam legte den Käse mit den Nüssen und den Träubchen auf eine Platte, dazu Käsebeil und Käsemesser.
Jetzt war die Lasagne dran. Es machte Flupp und das Gebäude hatte einen wahrlich riesigen Ofen ausgebildet, in den die leckeren Stapel aus Teigwaren hineingeschoben wurden.
Genug Zeit, zunächst zehn Kilo Eis in Kugelform umzuwandeln.
Langweilig, sehr sehr langweilig.

Wirklich langweilig.
Johns Blondinenwitze halfen auch nicht besonders.

~~~

Der Jedi-Ritter Obi-Wahn flog ausnahmsweise keinen Sternenjäger, sondern befand sich in einem geliehenen T6-Shuttle in interessanter Gesellschaft, die augenblicklich so gespannt wie er darauf wartete, dass er die erbetene Landeerlaubnis auf dem dafür vorgesehenen Areal der nordamerikanischen Taelon-Botschaft bekam.

Liam Kincaid hatte ihn auf die dort stattfindende Weihnachtsfeier eingeladen.
Kincaid, der Obi zur Erde gelockt hatte mit seinen Kimera-Fähigkeiten, die sich denen der Jedi ähnlich genug anfühlten, um für eine Manifestation der Macht gehalten werden zu können ...
Einen potentiellen Ritter derselben hatte Obi vorzufinden gehofft und etwas mindestens ebenso Wertvolles gefunden - einen Menschen mit den Genen einer Rasse, deren aus purer Energie bestehende Angehörige zu Dingen in der Lage waren, die teilweise die Befähigungen der Jedi sogar zu übersteigen schienen.
Und der zudem allerhand wirklich interessante Kontakte unterhielt ...

Liam hatte ihn gebeten, zwei Gäste, die einer dieser Kontakte speziell eingeladen hatte, auf seinem Weg zur Botschaft aufzulesen und mitzubringen - Hagazussa, eine ältere Dame, ihres Zeichens telekinesebegabte Heilpraktikerin und Shask, ein über ausgeprägte Intelligenz verfügendes Wollschaf.
Letzteres drückte seine Nase an das Sichtglas des kreisenden Shuttles, während Hagazussa ihm den Kopf kraulte.

Obi hatte auf beide warten müssen, als er im Garten der Heilpraktikerin gelandet war - sie hatten darauf bestanden, für Da'an einen großen Korb voll mit schönsten Kräutern aus Hagazussas reichlichem Vorrat zu packen, der zudem dann noch weihnachtlich hatte dekoriert werden müssen ...

Aber seine Geduld hatte sich gelohnt, auch, wenn sie gerade einmal mehr auf die Probe gestellt wurde.
Was taten die da unten in dem ungewöhnlichen Gebäude mit den mysteriösen Auswüchsen, was sie daran hinderte, sein simples Ersuchen zu beantworten?

„Obi-Wahn ruft Botschaft”, tat er dies jetzt zum zweiten Mal.
„Erbitte Landeerlaubnis für Shuttle mit drei geladenen Gästen.”

~~~

Während aus der Küche gelangweiltes Alibigelächter erklang, hing in Rons Gehirn gerade hinter den Resten des Motivationsimperativs ein atombombenäquivalentes Fluchkonzert fest.
Zi'ra war angekommen und korrigierte die letzten Feinheiten der Tischdekoration, oder vielmehr: sie ließ korrigieren. Ihre Anweisungen waren prinzipiell verständlich, allerdings änderten sie sich nicht selten und die Höflichkeit der Taelon ließ auch zu wünschen übrig.

Sklaventreiberin!

Sie wollte ihn nicht einmal an sein Global lassen, das jetzt zum zweiten Mal Sturm klingelte. Es musste aber wichtig sein, jeder wusste, dass Ron an diesem Tag wirklich genug für die Taelons zu tun hatte. Also griff er nach dem Gerät, was ihm sofort einen beinahe tödlichen Blick von der Taelon einbrachte.
„Ja?”, blaffte er den Anrufer an und gab den Blick auch weiter.
Als Antwort blökte ein Schaf.
Hörte Ron da Empörung heraus?
Nicht doch! Da'an konnte doch nicht dieses blumenfressende Untier eingeladen haben!
Bitte nicht!

Allerdings erklärte es das Übermaß an pflanzlicher Dekoration.

„Sie sind eingeladen?”, fragte Ron kurz und Obi bestätigte. „Sie haben die Landeerlaubnis”, sagte der Agent und gab selbiges auch gleich den Freiwilligen beim Landeplatz bekannt.
„Wir sind hier noch nicht fertig”, erklärte ihm Zi'ra energisch, „Diese Unterbrechung verzeihe ich Ihnen, aber keine weitere. Haben Sie verstanden?”
„Natürlich, Zi'ra.”
„Achten Sie auf eine fließende Form”, wies sie ihn an, „Sie denken viel zu eckig, nun, Sie sind eben nur ein Mensch.”

Eine Barriere in seinem Imperativ platzte gerade auseinander.
„Dann erklären Sie er mir so, dass ich Mensch es verstehen kann!”, verlangte er.
Nicht gut, tödlicher Blick.
Aber dann plötzlich wurde Zi'ras Ähnlichkeit zu Zo'or von Sanftheit abgelöst.
„Gut, das mache ich”, sagte sie und streckte ihm eine Handfläche hin.

Sie bot ihm ein Sharing an!

Ron fühlte sich geehrt und legte seine Hand gegen ihre. Und tatsächlich konnte er die Dekoration danach in erstaunlich kurzer Zeit zu Zi'ras Zufriedenheit in lebendigen Wellenmustern anordnen.
Seine nächste Handlung war eine Flucht - sonst käme die Taelon noch auf die Idee, ihm noch etwas zu tun aufzuhalsen.
Bibbernd stand er ohne Mantel vor dem Eingang und sah sich um.
Liam hatte sein Heil offensichtlich ebenfalls in der Flucht gesucht, und auch er ohne seine Jacke.

~~~

Aufgeregt flatterte Scheiana einmal um den Kopf von AlienVibe herum und dann voraus zum Eingang der Botschaft, ohne darauf zu warten oder zu achten, ob die anderen beiden ihr folgten. Stattdessen suchte und fand sie recht schnell den Botschafter, der die letzten Vorbereitungen beaufsichtigte. Aufgeregt umschwirrte sie den Taelon und zirpte laut.

Da'an, irritiert vom Verhalten des kleinen Wesens, wünschte, er hätte dieselbe Begabung wie Se'la, um zu erraten, was die kleine Fee mitteilen wollte. Da er aber Vj'an und Se'la mit der Begründung, dass sie dann länger wach bleiben dürften, bis zum Beginn der Feier unter den Energiestrom geschickt hatte, wollte er die beiden jüngsten Taelons nicht vorzeitig wieder aufscheuchen.
Immerhin hatte er sie erfolgreich aus dem Kreuzfeuer der Vorbereitungen entfernt. Also hielt er seine Hand lediglich so, dass das kleine Wesen darauf landen konnte, was selbiges zuerst auch tat, jedoch nur, um einen der Finger des Taelons im Bestreben, diesen irgendwo hin zu führen, zu packen.
„Was ist denn los?”, fragte Da'an und folgte Scheiana zum Ausgang, der zum Garten führte.

Unter dem Baum trippelte Veria aufgeregt durch den Schnee.
So etwas hatte sie schon lange nicht mehr erlebt.

„Fiep!” Sie blickte hoch zu Vibe und hopste ein paar mal auf der Stelle, bevor sie losrannte, quer durch den verschneiten Garten jagte und es sich schließlich auf Da'ans Schuh gemütlich machte. „Fiep!”
~Siehst du sie? Sie darf doch mitfeiern, ja?~, fragte sie ihn.

Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf ging Da'an in die Hocke, um die kleine Maus Veria besser ansehen zu können, und folgte dann ihrem Blick.
Das, was er sah, ließ seine Fassade durchscheinend werden.
'Das kann doch nicht möglich sein!', schoss es ihm durch den Kopf und seine Energiebahnen.
Sehr vorsichtig nahm er Veria auf seine andere Hand, während Scheiana begeistert zurück zu AlienVibe flatterte und auf deren Schulter landete, um beide Arme so weit es ging um deren Hals zu legen.

Mit ehrfürchtigen Schritten ging Da'an auf das auf verschiedene Weise vertraut wirkende Wesen zu und streckte seine nun freie Hand nach diesem aus, hielt mitten in der Bewegung jedoch inne, ganz als würde er fürchten, es können sich auflösen, wenn er es berühre.

Vibe hüllte das aufgeregte kleine Flügelwesen auf ihrer Schulter behutsam in Sonnenhell und Weiß-Violett, dabei kontinuierlich den Atemrhythmus der Konzentration bemühend.

Sie spürte durch den Boden, dass Da'an - mindestens so unsicher war wie sie selbst ...

Sie überprüfte noch einmal ihre Barriere.

Dann überbrückte sie vorsichtig die Distanz, die noch zwischen ihr und dem Taelon bestand, und beantwortete das, was sie für ein Kontaktangebot hielt, damit, dass sie dessen halb ausgestreckte Hand ihrerseits behutsam mit den Krallenspitzen berührte.
„~Sei gegrüßt, Da'an~”, sang sie darüber und mit dem dritten Stimmbandpaar.
„~Es ist mir Ehre, Dir hier gegenüberstehen zu dürfen. Man nennt mich AlienVibe, ich bin Mitglied der Allianz und im Einsatz für einen möglichst raschen und nachhaltigen Erfolg der laufenden Friedensverhandlungen zwischen den Deinen und den Jaridian. Scheiana und Veria habe ich durch freundlichen Zufall kennen lernen dürfen, und sie hielten es für eine gute Idee, mich zu Dir mitzunehmen, worüber ich mich sehr freue.”

 

Ende Kapitel 3

 

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