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  „Baumweihnacht” von AlienVibe, Scheiana und Veria,   Entstehung: 2009
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Gespräche zwischen den Gästen.
Zeitpunkt:  Weihnachtszeit
Charaktere:  Veria (siehe Ein ungewöhnlicher Mitbewohner), AlienVibe (siehe Aveenas Lied), Se'la und Scheiana (siehe Haustiergeschichten...), Vj'an, Obi-Wahn, Hagazussa, (Kara, Liam, Da'an)
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2009 geschrieben.
 

 

BAUMWEIHNACHT

Kapitel 5

 

Veria, die mit einem für ihre Größe gewaltigen Satz von Da'ans Hand hinunter auf den Tisch gesprungen war, trippelte vorsichtig der Tischkante entlang.
Ronald rührte die Maus nicht an, obwohl sie ihm eine Pfote zum Gruß bot, bei Liam, Vj'an, Vibe und Se'la hatte sie dann Erfolg. Zi'ra wiederum neigte nur höflich den Kopf.
Nun kam Veria bei Kara an und die Drachin war schon ganz schön groß, vor allem im Vergleich zu einer Maus!
Sie reckte sich auf die Hinterpfoten. „Fiep!”
„Eine Hausmaus in der Botschaft?”, fragte Kara belustigt nach, „Müsste das Fell dann nicht violett sein?”
„Fiiiieep!” Veria verschränkte kurz streng die Vorderpfoten, dann streckte sie wieder eine Pfote aus und nun endlich senkte Kara ihren Kopf soweit, dass Veria die Drachin berühren konnte. ~Hallo, ich bin Veria. Ich freue mich, dich kennenzulernen.~
„Nicht schlecht, Herr Specht, eine telepathische Maus! Hallo, ich bin Kara.”
Veria hopste kurz fröhlich auf allen Vieren, dann trippelte sie weiter zum Jedi.

Dieser hatte das Geschehen aufmerksam beobachtet und nahm, als das mausartige Wesen vor ihm stehen blieb, mit äußerster Vorsicht die Pfote, die es zur Begrüßung ausgestreckt hatte, zwischen Daumen und Zeigefinger der eigenen rechten Hand.
Auf ein Schütteln der winzigen Gliedmaße verzichtete er sicherheitshalber.
Er schaute forschend in die glänzenden dunklen Augen des - Tierchens?
„Hallo”, sagte er freundlich. „Ich bin Obi-Wahn Kenobi vom Orden der Jedi. Sehr angenehm, Dich kennen zu lernen.”
Gleichzeitig dachte er: ~Eine telepathische Maus? Eine weitere Manifestation der Macht?~
War 'Fiep' tatsächlich ein irdisches Tier, oder ...?

Hagazussa war geradezu hingerissen von dem Schauspiel, das sich ihr bot.
Dennoch war ihr Agent Sandovals Unruhe, Zi'ras leichter Unmut und die Aufregung der beiden Taelonkinder nicht entgangen.
Nun, zumindest Ersterer konnte sie abhelfen, entschied sie.
„Shask”, rief sie das Schaf zur Ordnung.
„Hör' auf, hier herum zu stromern und komm' an den Tisch. Ich glaube nicht, dass diese wundervolle Dekoration zum Fressen gedacht ist.”

Das Wolltier sah das ganz anders.
Die Menschenfrau war zwar nett, konnte sich aber manchmal ziemlich dumm anstellen - für was sonst war wohl all das Duftende gedacht, das dazu noch extra von den Taelon, sicher auf Da'ans Befehl hin, derart verlockend dargeboten wurde?
Es wollte sich schon schnaubend erst recht weiter entfernen, als sein Blick auf den Tisch fiel, den es laut Hagazussas aufsuchen sollte.
Was darauf arrangiert war, sah ebenfalls äußerst interessant aus - wie zarte, delikate Vorfreude auf ...

Shask eilte - mit einem misstrauischen Blick auf Kara - an Hagazussas unbedrachte Seite, reckte den Hals und legte den Kopf auf die Tafel.
Nein, sie würde wohl auf die Hinterbeine steigen müssen, um an das Verlangte heran zu kommen ...

Vibe hatte, nachdem sie ihren Packsack abgestellt und sich etwas umständlich auf der angebotenen Sitzgelegenheit verstaut hatte, die Zeit genutzt, um zum einen endlich den Verwurzelten und den Baum zu grüßen und zum anderen mit äußerster Sorgfalt und Gründlichkeit über ihre Krallenfüße am Boden zu jedem einzelnen in dessen riesiger Leibeshöhle anwesenden und ankommenden Wesen hin zu spüren.
Keine drohende Gefahr, keine akute Feindseligkeit ...
Ihr Herzschlag verlangsamte sich etwas.
Sie lächelte die beiden Taelon-Jüngsten an, die jetzt rechts und links von ihr saßen, und dann in die Runde.

~Bald, bald~, erklang es sehr leise vielstimmig in ihren Gedanken - hoffentlich nur in ihren.
~Viele, viele ... Viele ...~
Sie streifte mit einer Flügelhand durch den glitzernden Pelz, um ersten leichten Juckreiz zu lindern.
Viel zu früh!
Damit, dass die Ereignisse sich derart überschlagen würden, war nicht zu rechnen gewesen ...
Sollte sie ihr Fell besser rasch entfernen, damit keine Gefahr bestand, dass die Schwärmlinge irgend jemandem außer ihr selbst lästig wurden?
Aber es war sicher gegen die Regeln, einfach aufzustehen und diesen Kreis, der sich ja gerade erst formiert hatte, wieder zu verlassen ...

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit bewusst nach außen.
So vieles, das Bedeutung auszustrahlen schien - und so weniges, das sie verstand.
Vor allem aber so viele unglaublich interessante Wesen, die sie hier und jetzt kennen lernen durfte ...

~Ich bin eine Wüstenwandermaus~, erklärte Veria dem Jedi, ~Hallo, ich bin Veria. Alle Wandermäuse sind telepathisch, die Unbefellten wissen das nur nicht.~

~Vor allem wohl, weil Unbefellte sich für Wandermäuse bestenfalls überhaupt nicht interessieren~, überlegte Obi. ~Und weil Ihresgleichen vorsichtig genug sein dürften, diesem 'bestenfalls' Rechnung zu tragen ...~
Er selbst hätte Veria jetzt am liebsten gleich einen ganzen Katalog an Fragen gestellt, aber das wäre den anderen Gästen - und vor allem der Wandermaus selbst - gegenüber zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl ziemlich unhöflich.
~Ich allerdings freue mich schon sehr darauf, später mehr über Sie, Ihre Spezies und Ihre besonderen Fähigkeiten zu erfahren - was dann bei mir in sicheren Händen ist.~

Veria fiepte fröhlich und teilte ihm noch mit: ~Gerne. Ich frage dann aber auch~, bevor sie weiter zu Hagazussa trippelte und dieser eine Pfote bot.

Hagazussa tat es dem Jedi nach und nahm das dargebotene Pfötchen vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand.
„Hallo, kleine Maus”, sagte sie freundlich.
„Du bist aber ein ungewöhnliches und sehr niedliches Tierchen ...”

Derweil bemühte sich Shask, irgendwie auf die Hinterbeine zu kommen, wobei immer wieder ein leichtes Zittern das Geschirr in ihrer unmittelbaren Nähe durchfuhr.

~Hallo, ich heiße Veria~, grüßte die Maus auch diesen Gast, ~Bist du auch ungewöhnlich?~
Sie reckte sich und schnupperte ein bisschen.
~Du riechst nach Thymian. Das tut sonst niemand.~

~Mein Name ist Hagazussa~, antwortete diese sofort auf die gleiche Weise, in der sie angedacht worden war.
~Und ja, ich bin auch ungewöhnlich - aber nicht so ungewöhnlich wie Du, denke ich. Du meine Güte, eine telepathisch begabte Maus ... Ich kann aber immerhin die Gefühle anderer Wesen wahrnehmen, Dinge und Geschöpfe mit meinen Gedanken bewegen und ich kenne mich bestens mit Kräutern aller Art aus, sammle und trockne sie und verwende sie zum Heilen anderer Menschen und oft auch für Tiere.~

~Ja? Das finde ich toll!~, freute sich Veria und fiepste, ~Wenn ich mal krank bin, dann komme ich zu dir. Zeigst du mir, wie du Dinge bewegst?~
Angedeutet hopste sie, aber sie beließ es bei einer Andeutung, um den Pfotenkontakt nicht zu verlieren, dann fügte sie hinzu: ~Bitte.~
~Aber gerne~, freute sich Hagazussa.
Für einen Moment musste sie die Versuchung bekämpfen, ihre Fähigkeiten an der kleinen Maus selbst zu demonstrieren.
Dann konzentrierte sie sich auf eines der vor ihr stehenden Gläser.

Sachte ließ sie es aufsteigen, bis sich in dessen Zierfacetten das Licht der Weihnachtsbaumbeleuchtung zu brechen begann.
Dann versetzte sie es in Drehung.
Funkeln und Glitzern ging jetzt davon aus.

Liam beobachtete das andauernde Treiben des Wollschafs misstrauisch und bekam auch Sorge um seine Haut, die durchaus in Gefahr war, von Zi'ra der Lederverarbeitung zugeführt zu werden, sollte das Geschirr beschädigt werden.
Er schüttelte den unangenehmen Gedanken aus seinem Kopf, erhob sich und eilte, einen Schemel für das Tier zu holen.
„Hier, bitte”, sagte er und schob ihn ihm unter die Vorderhufe.
Shask strahlte den irgendwie besorgt riechenden Menschen aus ihren tiefbraunen Augen an.
„Mäh”, kommentierte sie seine Bemühungen glücklich.
Delikate Vorfreude endlich in Schnauzenreichweite ...
Mit der Zunge zog sie etwas für ihre Schafsnase interessant zart Duftendes, eine Art fluffiges Gebüsch aus winzigsten weißen Blütchen, ins Maul und begann selig darauf zu kauen.

Da'an, der die Gäste interessiert gemustert hatte und auch auf die eindeutigen Bemühungen von Shask aufmerksam geworden war, nickte Liam für den Schemel schließlich dankend zu. Sobald die Vorstellungsrunde abgeschlossen war, wäre es sicher eine gute Idee, eines der Blütenarrangements direkt vor Shask zu platzieren. Immerhin hatte er sie extra für seine besondere Freundin anfertigen lassen.

Scheiana derweil hatte sich auf Se'las Schulter niedergelassen, nachdem sie sich etwas Glitzerndes von der Tischdecke stibitzt hatte, um damit zu spielen.
Se'la musterte neugierig das bunte ungewöhnlich glitzernde Fell des geflügelten Wesens mit Schnabel und musste sich zurückhalten, um es nicht genauer in Augenschein zu nehmen oder gar zu berühren.

Vibe sah und spürte derweil die auf sie gerichtete Neugier des einen der beiden Taelon-Jüngsten und wandte sich ihm lächelnd zu.
„Du möchtest etwas von mir wissen? Nein - über mein Fell ... Du darfst gern fragen!”

Das plötzliche Funkeln im Raum lenke die Aufmerksamkeit von Se'la und Scheiana auf dessen Ursprung und beide bestaunten nun neugierig das in der Luft schwebende Glas. Während Se'la auf ihrem Platz sitzen blieb, flatterte Scheiana mit ihrem Glitzerstein in Händen auf, umschwirrte das Glas interessiert und zirpte es an.

~Das ist ja beeindruckend~, sperrte Veria unterdessen die Schnauze staunend auf. ~Kannst du auch ganz große Sachen hochheben? Das könnte ich auch gerne!~
Hagazussa war entzückt über die Neugier der kleinen Fee, die jetzt das Glas umschwirrte.
Sehr vorsichtig ließ sie es wieder auf den Tisch sinken, bevor sie Veria antwortete: ~Ja, ich kann auch große und schwere Sachen bewegen, bis zu einer gewissen Grenze. Und ich denke, Du könntest das auch lernen - Begabung erleichtert es zwar, aber vor allem ist es eine Frage von Konzentration und Technik.~

Langsam schwebte Scheiana mit dem Glas zusammen wieder nach unten und lief auf dem Tisch noch einmal vorsichtig und etwas misstrauisch darum herum. Schließlich flatterte sie wieder etwas höher und versuchte sich auf den Rand des Glases zu hocken, um mit einem hochfrequentem Trillern in es hinein zu sehen.

Die Maus war jetzt völlig aus dem Häuschen, sie hüpfte und sprang und verlor den Pfotenkontakt, nichtsdestotrotz sandte sie hinaus: ~Ich kann das lernen? Wirklich? Das ist ja toll!~, ohne zu bedenken, dass Hagazussa ja nun nichts mehr davon mitbekam, außer vielleicht durch deren eigene Fähigkeit, wie weit die auch immer reichen mochte.

Se'la hatte ihrer kleinen Fee nachgesehen und sah nun wieder zu ihrer Sitznachbarin.
„Es glitzert und ist rosa - ist das bei allen deiner Art so? Und wo kommst du her? Darf ich das Fell anfassen?”, sprudelte es wissbegierig und neugierig über die Lippen des jungen Taelons.

~Ein glitzerndes rosa Fell bekommen alle meiner Art, wenn sie durch Sprungpassagen im All reisen~, antwortete Vibe derweil Se'la.
Rosafarben hatte nie gesungen, dass niemand davon erfahren solle - im Gegenteil ...
~Darin leben wie Winzigsten einer besonderen Lebensform, die sich von uns 'Rosafarben' oder 'die Schwärmlinge' nennen lässt. Sie siedeln sich für eine bestimmte Phase ihrer Entwicklung in allem an, wovon sie leben und wachsen können. Ist diese Phase vorbei, dann machen sie sich bemerkbar und wollen nach einer kurzen Pause zurück in die Zwischen-Zeit gebracht werden ...~

~Bald ...~, klangen die noch fast unhörbaren Stimmchen in ihrem Geist.
~Viele ... Viele ...~

„Und anfassen darfst Du sie gern - wenn es Dir nicht lästig ist, sie in Deinen Gedanken zu hören ...”

Vj'an war bisher nur ruhig und aufmerksam gewesen und hatte die illustren Gestalten auf sich wirken lassen. Die Drachin, das rosabefellte summende Wesen, die Maus, das Schaf, jetzt auch ein Mensch mit telekinetischen Fähigkeiten. Das Taelonkind beschloss, dies alles bei Gelegenheit zu recherchieren.
Es wandte sich seiner Sitznachbarin zu: „Ich will auch wissen, was mit deinem Fell ist. Wen hört man dann in den Gedanken?”

Staunend hörte Se'la zu und strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über das rosafarbene Fell und ihre Fassade flackerte, als sie tatsächlich etwas in ihren Gedanken hörte.
Wie war das möglich?
Kam das von dem Rosafarbenen oder durch AlienVibe zustande, wie Da'an dieses Wesen genannt hatte?
Neugierig und verblüfft versuchte Se'la, das Neue in ihren Gedanken genauer zu erforschen, und wusste nicht, welche ihrer Fragen über Vibe und die Schwärmlinge sie zuerst stellen sollte.

„~Beides stimmt - dass Du jetzt überhaupt etwas in Deinen Gedanken hören kannst, liegt an mir, ich bin das, was man kontaktempathisch und kontakttelepathisch nennt. Sobald ein Wesen oder etwas mit mir in Berührung kommt, kann dieses meine Gefühle fühlen und meine bewussten Gedanken lesen und umgekehrt beziehungsweise ich kann einiges über die Beschaffenheit eines Gegenstandes über das meiner äußeren Sinne hinaus gehend wahrnehmen.~”
Sie sang auch laut, weil das andere Jüngste sie nicht berührte.
„~Und da ich gerade nichts Klares denke außer dem, was ich hier formuliere, hörst Du ansonsten die Schwärmlinge, die winzigen Wesen, über die wir auch nicht viel mehr wissen, als dass sie die Allerjüngsten einer fremden Lebensform sind, deren eigentlichen Aufenthaltsraum niemand kennt.~”

„Ich hab einen Mikroskopscanner”, brachte Vj'an stolz vor, „Meinst du, lassen sich die Schwärmlinge so ansehen? Oder wollen die das nicht?” Vorsichtig stieß das Kind die vielen winzigen Wesen mit einem Finger an uns spürte für einen Augenblick tatsächlich viele Wesen, und natürlich auch AlienVibe und Se'la.
Das war sehr interessant.
Es tippte noch einmal kurz, dann legte es die halbe Hand auf das besiedelte Fell und spürte möglichst genau hin.
~Viele.~
Vj'an strahlte.

 

Ende Kapitel 5

 

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