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  „Baumweihnacht” von AlienVibe, Scheiana und Veria,   Entstehung: 2009
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Kurz vor Weihnachten trifft die kleine Fee Scheiana auf die Maus Veria.
Zeitpunkt:  Weihnachtszeit
Charaktere:  Scheiana (siehe Haustiergeschichten...), Veria (siehe Ein ungewöhnlicher Mitbewohner)
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2009 geschrieben.
 

 

BAUMWEIHNACHT

Kapitel 1

 

Wieder war Weihnachten und wieder einmal verbrachte Se'la diese menschlichen Feiertage in der nordamerikanischen Botschaft bei Da'an.
Auch die kleine Fee Scheiana war wieder mit dabei, doch leider war sie nicht bei bester Laune. Man hatte einfach ihre Spielsachen und vor allem ihre Mit'gai-Puppe vergessen, und jedes Mal, wenn sie sich an dem großen Baum mit den bunten, glitzernden Dingen neue Spielsachen zusammensuchen wollte, pflückte sie jemand aus den Ästen und nahm ihr ihre Schätze wieder ab.

Nun flatterte die kleine Fee schmollend über den Boden, schubste eine kleine blaue Kugel vor sich her (die rein 'zufällig' vom Baum gefallen war) und langweilte sich schrecklich - vor allem, nachdem dieser riesige Kerl, der auf den hier lebenden Taelon aufpasste, ihr die Kugel sogleich wieder weg nahm.
Verhalten vor sich hin schimpfend schwirrte sie davon und hielt erst inne, als ihr eine kleine Öffnung in der Wand der Botschaft auffiel.
War die denn schon immer da gewesen?
Scheiana wusste es nicht, ihre Neugierde war jedoch geweckt. Leise trillernd landete die Fee auf dem Boden und näherte sich schleichend dem Loch, um dann an dessen Rand mit dem Rücken zur Wand stehen zu bleiben.
So unauffällig wie möglich versuchte sie durch die Öffnung zu schielen, konnte jedoch nichts erkennen. So ging sie also vor dem Loch in die Hocke, um besser in die Höhle dahinter schauen zu können.
Es war niemand zu sehen.
Ob sie hineingehen durfte?
Oder hatte dieses lebende Gebäude die Höhle gar - für sie erschaffen?
Nun, wenn niemand hinter dem Loch wohnte, dann konnte es genauso gut ihr gehören und dann durfte sie auch hinein gehen und sehen, wie es dort aussah und ob es sich hübsch ausschmücken ließ.
Also kroch Scheiana auf allen Vieren in die Höhle und schaute sich neugierig um.

Es sah ganz so aus, als würde hier doch jemand wohnen.

Es gab einen Platz zum Schlafen und einen zum Essen und noch vieles mehr.
Mit großen Augen bestaunte die kleine Fee alles, was sie sah und im besonderen alles, was glitzerte.
Eine Weile betrachtete Scheiana die Anordnung der verschiedenen Gegenstände, bis ein freudestrahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
Eifrig begann sie, in der Höhle umher zu wuseln, um alles Glitzernde neu zu ordnen. Sie stellte Dinge um, verrückte andere nur geringfügig und sah sich schließlich das Ergebnis ihres Schaffens zufrieden an. Sorgsam positionierte sich die kleine Fee nun in der Mitte der Höhle, schloss die Augen und konzentrierte sich.
Sie richtete sich kerzengerade auf, streckte beide Arme über den Kopf und klatschte in die Hände.
Auf diese Geste hin erschienen eine Unmenge bunter Lichtfunken um die Fee herum, die begannen, sie wild zu umschwirren.
Freudig zirpend öffnete Scheiana die Augen wieder und sah, wie die vielen Lichter sich in den zurecht gerückten Glitzerdingen brachen und spiegelten und so den ganzen Raum erfüllten, als würde sich das Universum um sie herum drehen.
Begeistert hüpfte sie inmitten des Leuchtens und Glitzerns auf und ab und drehte sich im Kreis, glücklich.

Die Wohnung war hübsch umdekoriert, das musste deren Bewohnerin zugeben.
Auf ganz leisen Pfoten kam Veria herangetappt und sah sich immer wieder staunend um.

Immer noch drehte Scheiana sich im Kreis und hüpfte dabei auf und ab, während die vielen bunten Lichtfunken sie weiter umschwirrten.
Dann jedoch sah sie eine Gestalt im Höhleneingang stehen und erschrak fürchterlich.

Von einer Sekunde auf die andere waren die Lichter verschwunden und die kleine Fee war mit einem erschrockenen Zirpen hinter die Schlafstätte geflattert und kauerte sich dort erst mal zusammen.
Schließlich siegte ihre Neugierde über den Schrecken und Scheiana lugte hinter der Schlafgelegenheit hervor und beobachtete das pelzige Wesen, das etwas kleiner war als sie selbst.

Veria kam langsam noch näher.
Das war ja ein merkwürdiges Wesen, das da in ihre Wohnung kam und sich dann vor ihr fürchtete.
Die Maus tappte um ihre beiden Koffer herum, die am Fußende des kleinen Bettes standen.
„Fiep?” Sie streckte der Fee eine Pfote hin.
Das würde alles viel einfacher machen.

Scheiana gab einen leisen trillernden Ton von sich und betrachtete zuerst einmal ausgiebig und neugierig die Pfote und dann den Rest des Wesens.
Dann ob sie vorsichtig eine Hand und berührte die Pfote dann mit den Fingerspitzen.
Als zunächst nichts geschah, lächelte die Fee, ergriff die Pfote und schüttelte diese, so wie sie es bei einigen der großen Zweibeiner gesehen hatte, wenn diese sich begrüßten.
„Scheiana!”, zirpte sie schließlich ihren Namen und deutete dabei auf sich selbst.

~Veria~, antwortete die Maus mental, begleitet von einem weiteren Fiepen, ~Weißt du, Scheiana, ich kann nicht sprechen wie die Unbefellten.~
Ein kurzer Blick auf den ebenfalls unbefellten Feenkörper.
~Du bist ja auch unbefellt. Was bist du denn?~, fragte sie dann neugierig.
Dieses Wesen hatte ja auch Flügel, ob es auch fliegen konnte wie die Gefiederten?

Scheiana machte große Augen, als auf einmal Geräusche in ihrem Kopf waren, die offensichtlich nicht von ihr kamen, sondern von dem pelzigen Wesen, das wie eine Maus aussah. Zuerst hatte sie ihre Hand wieder zurückziehen wollen, doch sie war einfach zu neugierig, was das für ein Wesen war, das aussah wie ein kleiner Nager, aber im Kopf sprach wie die großen Zweibeiner.
„Fee!”, zirpte sie schließlich eine Antwort auf die Frage von Veria und ihr Kopf war erfüllt von Bildern ihres Clans, wie sie im Sommer, Frühling und im frühen Herbst über die bunte Wiese und durch den nahen Wald flatterten und tollten. Wie sie sich dann in ihrem Kaninchenbau einnisteten, als die große Kälte kam. Ein kurzer Anflug von Heimweh überkam sie, der jedoch nicht lange dauerte. Immerhin hatte sie jetzt einen neuen Clan, auch wenn dieser nicht aus Feen bestand!

Veria hüpfte aufgeregt auf allen vier Pfoten auf und ab. Eine Fee? Wie in den Märchen der nichtblauen Unbefellten?
Veria mochte Märchen, aber sie hatte nicht sehr oft welche hören können. Immer diese Katzen ... Da konnte man sich nicht aus der Wohnung wagen.
Die Maus trappelte durch ihre Wohnung und stupste mit der Nase eine Stelle an der Wand an, die sich dann öffnete.
Durch virtuelles Glas konnte man in den Garten sehen.
„Fiep!”, rief Veria der Fee zu.
Es schneite da draußen! Richtig dicke Flocken!

Staunend ging Scheiana zu Veria hinüber. Sie sah hinaus in den Garten, pfiff leise und betrachtete die weißen Flocken, die zu Boden segelten, dabei so warm und flauschig aussahen und doch so stechend kalt waren.
Eine Mäusepfote auf Scheianas Schulter, damit konnte die Maus wieder richtig kommunizieren: ~Schnee. Ich habe auch den Baum im Haus gesehen. Das bedeutet, dass die Unbefellten bald wieder feiern. Kennst du dich da aus?~

Scheiana dachte nach.
Und zuerst kamen ihr die Bilder in den Kopf, wie sie Se'la, ihren großen kleinen Taelon kennen gelernt hatte und somit zu ihrem neuen Clan gekommen war. Da war auch der Baum da gewesen, geschmückt wie jetzt auch und mit vielen Dingen, die darunter lagen. Warum genau das so war, wusste sie nicht, nur dass es jetzt, da es wieder kalt wurde, wieder geschah und man sich hier traf, um zu feiern, und einfach ihre Spielsachen und glitzernden Schätze vergessen hatte!
All das versuchte Scheiana der Maus über viele Bilder mitzuteilen und schmückte ihre Gedanken mit zahlreichen Zirp- und Trillerlauten aus.

Veria folgte den übermittelten Gedanken gespannt, aber etwas verwirrt.
Konnte die Fee nur in Bildern denken? Aber sie hatte doch auch ihren Namen gesagt!
~Dir ist kalt draußen, ja, du bist ja unbefellt~, stellte die Maus sachkundig fest, als Scheiana ihr Zirpen beendet hatte, ~Warte kurz!~
Sogleich trappelte Veria an ihre Koffer und öffnete einen davon. Das Kopftuch half hier wenig, aber eine blaue Jacke, die einmal die Pudelmütze eines selbige nun vermissenden Freiwilligen gewesen war, half der Fee bestimmt.
Die Maus hielt dieser das Kleidungsstück auffordernd hin.

Eingehend betrachtete die kleine Fee, was Veria ihr da hinhielt, und ließ sich schließlich von dieser dabei helfen, den Umhang so anzulegen, dass ihre Flügel nicht eingeknickt wurden. Leise trillernd wickelte sich Scheiana in den Stoff, betrachtete sich von oben bis unten und fiel der Maus dann um den Hals. Nachdem sie die Maus ausgiebig gedrückt hatte packte sie diese bei einer Pfote und versuchte Veria hinter sich her zu ziehen, auf den Weg zum Garten, den sie immer benutzt hatte, wenn sie hier zu Besuch gewesen war.

Die Maus trappelte der Fee etwas ungeschickt auf drei Pfoten hinterher durch das große Gebäude des blauen Unbefellten. So gut war die Idee dann doch nicht, denn die schwarzsilbernen Unbefellten sprangen mit riesigen Sätzen aus dem Weg und machten schrille Geräusche, so dass Veria beschloss, ihr nächstes Mauseloch zum kleineren Mäusekorridorsystem zu nehmen.
Scheiana zirpte überrascht, als die Maus sie durch eine vermeintlich feste Wand zog. In diesen Korridoren war es dann auch nicht weit bis zu einem Ausgang im Garten.
Dort angekommen blieb die kleine Fee erst einmal stehen und sah den fallenden Schneeflocken zu. Dann, ganz vorsichtig, ging sie in den Garten hinaus, streckte beide Arme aus, formte mit den Händen eine Art Schüssel und versuchte eine der Schneeflocken aufzufangen. Nachdem ihr das gelungen war, betrachtete sie das filigrane Gebilde mit großen Augen, bis es in ihren Händen geschmolzen war. Mit einem begeisterten Jauchzen hüpfte sie weiter in den Garten hinaus, drehte sich und ließ den Schnee auf sich hinab fallen, der dank Verias Umhang nicht an ihren Flügeln weh tat.

Die Maus unterdessen preschte auf allen Vieren über die recht harte Schneedecke unter der dünnen Schicht frischer Flocken. Sie schlug Haken und sprang hoch, schnappte auch mit der Schnauze nach den winzigen Schneekristallen in der Luft. Sie war sehr froh, dass sie ein Fell hatte und nicht so schnell fror wie die Unbefellten. So enge Kleidung konnte nicht sehr bequem sein. Der Mantel für die ganz kalten Wintertage ging ja noch und das Kopftuch gegen die Sommersonne auch - nicht dass es an diesem Ort im Sommer jemals so heiß würde wie damals im Pyramidenland - aber diese Schläuche über Beine und Arme, das war für die Maus nichts.
Veria bremste ab und kugelte durch den Schnee genau auf Scheiana zu, die gerade zwei Hände voll Schnee vom Boden aufgeklaubt hatte und diese nun in die Luft warf.
Die Fee sah Veria auf sich zu kullern, quiekte erschrocken auf und versuchte, davon zu flattern, wurde dabei aber vom Umhang behindert.
Empört keifend, nachdem sie von den Beinen gerissen worden war, versuchte sie sich wieder aufzurappeln, um den kalten Schnee abzuschütteln. Wieder nahm sie zwei Hände voll Schnee auf und ließ diese über Verias Kopf fallen.
Mit einem tadelnden Zirpen klopfte sie sich ihre Hände ab und verschränkte dann streng ihre Arme vor der Brust.
„Fiep!”, rief Veria und schüttelte sich prompt, dass der ganze Schnee in alle Richtungen davonflog, dann wandte sie sich um und schaufelte mit ihren Vorderpfoten reichlich Schnee zu Scheiana.
Die kleine Fee keifte erneut empört auf, hob ihre Hände schützend vor ihr Gesicht und duckte sich, um die Angriffsfläche für den Schnee zu verringern. Schließlich warf sie den Umhang von Veria ab, flatterte davon auf einen niedrigen Zweig und warf den Schnee, der darauf lag, hinunter zur kleinen Maus, die sich frech einfach unter dem Umhang versteckte und sich nachher einfach aus dem Schneehaufen wieder ausgrub.

„Fiepfiep!” Veria hopste fröhlich nur auf den Hinterbeinen einmal im Kreis.

Scheiana flatterte knapp über dem Ast und grummelte leise vor sich hin.
Dann jedoch heckte sie einen neuen Plan aus.
Rasch klaubte sie so viel Schnee von den umliegenden Ästen zusammen, wie sie in den Armen halten konnte, flatterte wieder empor und ließ den Schnee dann möglichst direkt über Veria fallen.
Diesmal war die Maus nicht schnell genug, sich unter dem Umhang zu verstecken. Sie musste sich wieder den Schnee vom Leib schütteln. Aber das machte einfach Spaß!
Veria sprang hin und her und lief enge Kurven, dabei ließ sie den Schnee wild davonspritzen.
„Fiepfiep! Fiep!”

Scheiana, die noch gekonnt ignorierte, dass ihr kalt zu werden begann, flatterte nun herunter, versuchte im Flug den engen Kurven, die Veria lief, zu folgen und machte schließlich Anstalten, der Maus um den Bauch zu fassen, um sie am Weiterlaufen zu hindern. Da Veria jedoch deutlich kräftiger war als die kleine Fee gedacht hatte, misslang dieses Vorhaben deutlich. Scheiana verlor den Halt um die Hüften der Maus und und plumpste überrascht zirpend in den Schnee.
„Fiep?”, erklang von Veria, sie lief einen kleinen Umweg und brachte der Fee den schon ein wenig nassen Umhang.
Scheiana rappelte sich mit Hilfe der Maus auf und klopfte dann den Schnee von sich ab. Anschließend versuchte sie sich wieder in den Umhang zu hüllen. Da dieser aber mittlerweile aber an beiden Seiten feucht vom Schnee war, wärmte er nicht mehr wirklich.

 

Ende Kapitel 1

 

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