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  „Die Letzten ihrer Art” von Obi-Wahn   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juni 2004
Alle hier vorkommenden Personen außer Gordon, Kathrin und Sarah Fereman, Ha'jel, Bo'on, Ru'sha, Ta'ki und He'ran gehören den Eigentümern von Mission Erde/Earth: Final Conflict. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis des Autors.
 
Handlung:  Die Jaridians kommen zur Erde.
Zeitpunkt:  gegen Ende der 3. Staffel
Charaktere:  Liam, Boone, Da'an, Zo'or, Gordon, Kathrin und Sarah Fereman und Ha'jel
 

 

DIE LETZTEN IHRER ART

Kapitel 3

 

Teil 2
 

Liam beobachtete von seinem Fenster hoch oben in der Spitze des Turmes seinen Vater auf dem Dach der Plattform, die gleichzeitig eine Art Terrasse war. Auf ihr herrschte immer ein kühler Luftzug und es war angenehm ruhig.
Ronald drehte sich um und blickte zu ihm hinauf.
Es war noch immer ein ungewohnter Anblick, dieses Gebäude. Auch für ihn. Menschen brauchten lange, um Gewohntes abzulegen. Auch er war noch ein Mensch, teilweise.
Unten stieß sich Ronald von der Brüstung ab und ging auf den Eingang zum Turm zu. Er würde wahrscheinlich zu ihm heraufkommen. Sie suchten in letzter Zeit immer wieder Kontakt zueinander und genossen ein wenig gegenseitiger menschlicher Wärme.
Auch Liam wandte sich um und blickte auf das Zentrum des Turmes, eine mächtige, aber dennoch filigran wirkende Säule, die sich vom Grund des Meeres bis in die Spitze zog und ganz oben sie sogar bildete. Sie durchstieß diesen Raum in der Mitte und fächerte sich tellerartig auf. Ma'els Relikt war in der Mitte eingelassen und pulsierte immer noch in diesem goldenen Farbton und Klang. Es schien den ganzen Raum auszufüllen und alles in Geborgenheit und Wissen zu hüllen.
Ma'el konnte es nicht allein erschaffen haben, es mussten auch andere daran mitgewirkt haben: Jaridian, Menschen und Kimera. Er konnte sich aber an nichts erinnern! Das hieß zwar nichts, da es wahrscheinlich zu Ma'els Zeiten noch ein paar mehr Kimera gab, die seinem Vater oder Sarahs Eltern nicht über den Weg „gelaufen” waren, aber trotzdem - es wurmte ihn.
Ihm kam jemand anderer in den Sinn, der noch ziemlich weit entfernt war:
Sarah - und die Jaridians.
Sie hatte sich bereit erklärt, mit den Taelons mitzufliegen und am vereinbarten Treffpunkt auf die Jaridians zu warten, um dann mit ihnen und dem IDA hierhin zukommen. In einer Woche würde sie wieder da sein. Es gab Unruhen im jaridianischen Gebiet und deswegen musste ein Treffpunkt gewählt werden, der etwas abseits lag. Ohne IDA brauchten die Jaridians länger, um ihn zu erreichen.

Es gab in allen drei Völkern Unruhen.
Manche Menschen, die früher der Untergrundbewegung angehört hatten, waren noch tiefer in den Untergrund gegangen und terrorisierten die Menschheit und die Taelons mit noch nie dagewesenen Schrecken. Es war ja verständlich, dass sie ihr Mutterschiff, die Erde, nicht voll Aliens haben wollten, abgesehen davon, dass sie selbst Aliens waren...
Aber mussten sie dafür Menschen und Taelons töten?
Er sah noch immer die explodierenden Taelonbotschaften und die Leichenberge bei einem Musik-Festival vor zwei Wochen. Es war grausam gewesen. Er hörte den tausendfachen Todesschrei der Menschen und Taelons noch immer in seinem Kimera-Bewusstsein und er verhallte nur langsam.

Sarah, seine große Liebe, war jetzt Lichtjahre entfernt.
Er vermisste sie und ihre Art, ihm das Gefühl zu geben, nicht allein und der Letzte zu sein, der da war. Er hatte gedacht, etwas für Reneé zu empfinden, aber das waren nur die Gefühle eines unerfahrenen Jungen gewesen, der nach Geborgenheit gesucht hatte. Nur bei Lili Marquette hatte er etwas Ähnliches gespürt - da war es eine andere Art von Schutz gewesen, ihrerseits ein mütterliches, rein auf das Schützen und Trösten bezogenes Gefühl.
Er verfing sich schon wieder in seinen Gedanken - das passierte ihm immer, wenn er allein war. Die letzten paar Wochen hatte er kaum Zeit gehabt, allein zu sein und zu entspannen. Er musste Architekt beim Friedensturm spielen und war auch sonst immer nur organisatorisch unterwegs. Auflösung der Untergrundbewegung, Höflichkeitsbesuche bei diesem und jenem Staatsoberhaupt und hin und wieder Besuch von Taelons, die ihn kennen lernen wollten, den Retter und Letzten seiner Art.
Er war aber nicht der Letzte seiner Art!
Nur der Vorletzte, fügte er trocken hinzu.
Sie waren quer durch die Galaxis gereist, um ihn zu sehen.
Er fühlte sich nicht wohl dabei, er war auch nur ein Mensch - aber eben der Vorletzte seiner Art. Etwas Besonderes?
Nein! Nur ein bisschen... Eben der Vor...
Er seufzte. Es war nicht gut für ihn, zu viel nachzudenken, es brachte ihn nicht gerade auf andere Ideen, er kreiste immer nur um ein paar wenige Themen.
Sicher wollte sein Vater mit ihm sprechen. Er musste jeden Augenblick eintreffen, und er wollte ihn nicht hier begrüßen - das war ein Raum, um Völker zu retten, aber nicht, um mit seinem Vater zu reden.

Er trat auf die Wand zu, und knapp. bevor er sie berührte, riss sie entzwei, schloss sich aber sofort wieder. Er hatte im wörtlichen Sinne viel Energie in diesen Turm hinein gesteckt, er war ein Teil von ihm. Das taelonische virtuelle Glas war zwar Grundlage für den oberen Teil des Turmes gewesen, jedoch hatte er es mit Hilfe seiner Kimera-Erinnerungen umgeformt und zu dem transformiert, was es jetzt war: das kimerische Gegenstück dazu. Es war wie mit dem Schiff von He'ran, Ta'ki und Ru'sha. Er hatte eine Seele, und die teilte ihm gerade mit, dass Sandoval sich näherte und auf Liams Raum zusteuerte.

Liam setzte sich auf einen Stuhl und gab vor, mit dem Terminal beschäftigt zu sein. In Wirklichkeit waren alle seine Sinne auf die Tür und Ronald gerichtet.
Die Wand öffnete sich automatisch und nun stand sein Vater hinter ihm.
„Tu doch nicht so, als hättest du mich noch nicht bemerkt. Ich weiß doch, dass du alles mitbekommst, was im Turm stattfindet.”
Liam drehte sich grinsend um. „Ja, das stimmt. Was ist?”

„Ich will mit dir reden. Heute morgen war Boone bei mir und ich habe mit ihm über unsere Vergangenheit gesprochen. Ich muss mehr über das Schicksal meiner Frau wissen. Ich habe sie damals in die Anstalt gebracht und ich fühle mich dafür schuldig. Allerdings habe ich herausbekommen, dass sie nun nicht mehr dort ist. Aber irgendwo muss sie doch sein, allerdings glaube ich, dass es noch tief in mir steckt.”
Natürlich weiß er es noch. Er wollte es doch verdrängen.
Irgendwann musste Liam irgendetwas gegen die Stimmen in seinem Kopf unternehmen - am besten knebeln und das Maul stopfen, überlegte Liam.
Was willst...
‚Deckel drauf! Endlich Ruhe!’
Liam seufzte.
„Ich dachte mir schon, dass du damit zu mir kommen würdest. Ich soll dir helfen, deine Erinnerungen aufzufrischen, oder?”
Sandoval nickte. „Genau. Ich muss Gewissheit haben.”
Liam überlegte kurz. „Gut dann legst du dich am besten auf die Couch, da ist es am bequemsten. Ich werde dir helfen, sie zu finden. Du musst vorsichtig sein. Es kann viel passieren.”
Sandoval signalisierte Einverständnis, legte sich langsam auf das Sofa und blickte seinen Sohn erwartungsvoll an.
Dieser hob eine Hand und sie erstrahlte in Kimera-Grün.
Als er die Hand seines Vaters berührte, leuchtete der Skrill auf, und dessen Träger sank in die Kissen der Couch.

Er blickte sich um. Das ist also seine Seele. Ziemlich schwarz.
„Das ist immer so - du musst dir selbst sagen, was du suchst, sonst bleibt es schwarz.”
Das ist Liam. Aber wo ist er?
„Hier, ich bin direkt hinter dir”.
Er drehte sich um. Ja, das war Liam, eine strahlend weiße Gestalt in der unendlichen Schwärze.
„Warum strahlst du so ein Licht aus?”, fragte er ehrfürchtig.
„Du selbst hast auch solch eine Aura, schau dich doch an.” Liam deutet hinter Sandoval.
Dieser drehe sich um und sah wieder nur Schwärze.
„Du musst es dir vorstellen!”
Ja, jetzt sah er sich auch. Eine Gestalt mit einer Aura. Sie ist nicht so stark wie die seines Sohnes.
„Und da, was ist das?” Der Skrill! Er leuchtet auch!
„Versuche, ihn zu erreichen”.
„Warum hört Liam immer meine Gedanken?”
„Weil es hier keine Sprache mehr gibt, nur noch Verständigung. Ich höre alles, was du sagst, und umgekehrt.”
„Und warum höre ich nichts von dir?”
„Weil ich nichts denke!
Jetzt versuche, den Skrill zu erreichen!”
Er stellte sich vor, wie er nach dem Skrill griff und ihn streichlte, es war angenehm.
Ein Gefühl. Wo kam das her? Wie das Schnurren einer Katze.
Lachen.
„Wohl eher das Sirren einer Heuschrecke.”
„Ist das der Skrill? Ich wusste überhaupt nicht, dass sie denken können.”
Wieder Lachen.
„Nein, sie können nicht denken, aber sie empfinden wie jedes Lebewesen. Wenn du freundlich zu deinem Skrill bist, ist er auch freundlich zu dir. Schau ihn dir noch mal genauer an.”
Sandoval entdeckte etwas Blaues, Störendes.
„Was ist das?”
„Das haben die Taelons dem Skrill gegeben. Damit kannst du ihn beherrschen, aber willst du das überhaupt?”
„Ich weiß nicht.”
„Du kannst ihn befreien.”
„Ja, das ist, was ich will - er soll seine Freiheit haben. Er soll ausgenutzt werden, um andere zu töten. Wird er mir dennoch nachher gehorchen, wenn ich...?”
„Wenn du nett zu ihm bist. Er wird mit dir arbeiten, in Symbiose. Doch wenn er meint, dass er nicht will, kannst du nichts daran machen.”, antwortete Liam ruhig.
Sanodval streckte die Hand aus und berührte das Wesen. Er umschloss das blaue Leuchten und riss er herraus.
Ein Schrei und gleichzeitig ein grelles Aufleuchten.
Erleichterung.
„Und wo finde ich jetzt DeeDee?”,fragte Sandoval drängend.
„Du findest sie schon allein. Wie den Skrill”
Sie war vor ihm.
Das Heim.
Die Flucht.
Boone.
Der Ring.
Ihr Tod?
Sie wat fort...
Nein - er sehe sie aus dem Augenwinkel...
Da stand sie. Sie lebte!

Schlagartig war die gesamte Szenerie um ihn verschwunden.
Sandoval atmete tief auf, blinzelte und öffnete die Augen.
Er lag auf der Couch in dem Raum im Turm, und sein Sohn war über ihn gebeugt und schaute ihn an.
„Alles in Ordnung?”
„Ja... Danke, Liam. Ich weiß jetzt, das meine Frau noch lebt. Ich muss sie finden.”
Er war jetzt aufgestanden und schickte sich an, den Raum zu verlassen. Doch Liam hielt ihn fest.
„Und was ist mit Boone?”
„Was soll mit ihm sein?”
„Er hat dich belogen!”
„Er hat DeeDee das Leben gerettet.” Der Mann der einst der gefürchtetste Taelon-Implantant gewesen war, klang dumpf.
„Ich hätte sie mit meinem CVI wieder in das Heim gesteckt, und dort wäre sie gestorben. Es war gut für mich und sie, dass ich sie für tot hielt.”
Sein Sohn nickte.
„Die Antwort wollte ich hören.”
Sandoval löste sich aus dessen Griff, drehte sich um und eilte hinaus.
Liam ließ sich ächzend auf das Sofa fallen und seufzte.
Jetzt war er wieder allein...
Und prompt waren seine Gedanken wieder bei Sarah.
Sie war jetzt weit entfernt - was sie wohl gerade machte? An ihn denken?

 
* * *
 

Was er jetzt wohl gerade machte? An sie denken?
Sarah lag auf ihrer Koje in ihrem Quartier auf dem Schiff, das in Richtung Front unterwegs war. Es war ein Kompromiss aus Mensch, Taelon und ein klein bisschen Kimera.
Es sollten natürlich auch Menschen mit zum Treffen mit den Jaridians kommen und deshalb waren ein paar Umbaumaßnahmen vorgenommen worden. Nicht mit allen waren die Taelons einverstanden. Sie konnte sich noch genau erinnern, was geschehen war, als Liam, sie und William das Schiff in der Werft aufgesucht hatten, in der es entstand.
Sie standen vor dem Schiff-Kind, und als sie beide die Hände auf dessen Körper legten und ihm von den Kimera erzählten und von den Kimera-Schiffen, wurde spürbar, wie es sich nach ihren Wünschen formte und zurecht wuchs. Es wurde ihm klar, dass es ein Lebewesen war, dass es den Taelons freiwillig dienen konnte, anstatt sich zwingen zu lassen, und dass daraus beide Seiten Vorteile ziehen konnten.
Das Schiff schüttelte im wahrsten Sinne des Wortes die Herrschaft der Taelons ab und isolierte aus seinem Körper die Einheiten, die die Kontrolle über es ausüben sollten.
Hatten sie gelacht, als sie die blöden Gesichter der Taelon-Wissenschaftler gesehen hatten!
Es wurde ein schönes Raumschiff. Was Liam sein Turm war, war Sarah ihr Schiff. Sie liebte seinen Bewegungsdrang und seine ständige Unruhe - genau das fühlte sie auch oft. Sie konnte manchmal, wenn tagelang nichts passierte, einfach nur hier liegen und in dem Wesen des Schiffes versinken. Sie trieb in Gedanken durch das ganze Schiff und nahm die Welt aus seinem Blickwinkel wahr. Sie spürte die Kälte und die Hitze des Weltraumes ebenso wie die Kälte und die Wärme der Besatzung. Sie vermisste die Erde und Liam. Und Augur, Boone, Da'an und sogar ein bisschen Zo'or. Wenn er nicht gerade einen Rückfall hatte, war er zu einem sehr netten „jungen” Taelon geworden.
Liam orientierte sich sehr stark an Boone und man merkte, dass er froh war, ein paar Aufgaben, vor allem Beschützer-Aufgaben, an Will weiter zu leiten und zu wissen, dass sie dort freudig empfangen und in sehr guten Händen sein würden. Es war eine Art Vater-Sohn-Verhältnisses, in dem beide Seiten vollkommen aufgingen.

Aber nun musste sie bald wieder einmal auf die Brücke, um nach dem Rechten zu sehen - schließlich war sie ja die Leiterin dieser Mission.
Sie stemmte sich vom Bett hoch und langte nach ihrer Uniform. Jeder auf dem Schiff trug eine solche, und alle, sogar die Taelons, trugen Rangabzeichen. Und Sarah hatte das höchste Rangabzeichen von allen, und das Beste war, sogar die Taelons kuschten vor ihr. Sie war allerdings darum bemüht, ein eher freundschaftliches Verhältnis zu allen aufzubauen und nicht eines, das auf Machtverhältnisse begründet war.
Sie zwängte sich in die Uniform und trat durch die Tür, die wie von Geisterhand aufging. Vor der Tür blickte sie sich kurz um und wandte sich dann Richtung Brücke. Wir oft war sie diesen Weg schon gegangen?
Zu oft!
Sie wanderte durch die Gänge, und die wenigen Menschen, denen sie entgegen kam, grüßten sie alle freundlich. Komisch - wo waren die fünf Taelons, die mit auf der Reise waren? Spielte T'than mal wieder eine seiner Intrigen? Er war der einzige Taelon hier, auf den man aufpassen musste...
T'than sollte sich besser nicht auf der Brücke aufhalten, nur zu seinem Schutz natürlich.

Er war auf der Brücke, und zwar mit den restlichen vier Taelons.

„Sehen Sie, Ms. Fereman! Wir sind am Treffpunkt angekommen.” T'than drehte sich halb zu ihr um.
Trotz aller Unbequemlichkeiten mit ihm - ihre Rolle als Leiterin dieser Mission erkannte er an. Denn auf einem Raumschiff, das mit Vergnügen den Bitten besagter Leiterin gehorchte und ihm am Anfang schon paar mal die Energiedusche abgestellt hatte, war es ratsam, sich ruhig zu verhalten.
„Ja, ich sehe es.” Zwar hatte ihr längst das Schiff mitgeteilt, dass sie in zwei Stunden da sein würden, aber selbst den Taelons war Sarahs „gute Beziehungen” zu diesem nicht immer in Erinnerung.
T'than scheinbar schon.
„Haben Sie das Schiff aus der Interdimension geholt? Warum?”
„Weil noch weit und breit kein Zeichen der Jaridians zu sehen ist und es auf die zwei Stunden auch nicht mehr ankommt. Wir können genauso gut fliegen wie warten.”
Jemand hüstelte, ein Mensch.
„Kein Zeichen von den Jaridians? Aber was ist dann das hier, bitte?” Es war der Navigator. T'than machte die Bewegung zur Aktivierung seiner Konsole. Vor Sarah erschien eine solche ohne einen ersichtlichen Grund. Sie musste keinen Finger rühren, um das Schiff zu bedienen, und auch die Konsole rief sie nur auf, um nicht stumpf in die Gegend zu stieren, denn es war so, dass sie, sobald sie konzentriert in die Wesenheit hineinhörte, einen glasigen Blick bekam. Das wollte sie ein wenig kaschieren.
„Das sind keine Jaridians”, murmelte Sarah.
„Aber das ist doch die Signatur eines ihrer Schiffe!”
T'than fing schon wieder an zu nerven!
„Ja, doch, es sind Jaridians, aber nicht die, mit uns Kontakt aufnehmen wollen! Alarmstufe rot - sofort in Verteidigungsstellung gehen! Die wollen uns angreifen!”
Sofort wurde es auf der Brücke hektisch. Alles stürzte auf die Sessel zu und schnallte sich an. Diese Sessel waren das erste gewesen, was Liam und Sarah innerhalb des Schiffes verändert hatten. Denn sobald es ungemütlich wurde, fiel auf einem normalen Taelonsschiff alles durcheinander. Durch die Stühle waren sie alle sicher an ihrem Platz. Aber wer hatte auch ernsthaft geglaubt, dass Taelons logisch denken?
Kaum hatten alle ihre Gurte befestigt, wurde das Schiff auch schon getroffen.
Es schrie gequält auf. Sarah hatte alle Mühe, es zu trösten. Aber sie mussten sich jetzt verteidigen!
Sie selbst fühlte durch die Sensoren des Wesens, wo sich der Angreifer versteckte, und feuerte auf ihn. Dies ging schneller als das übliche Procedere - Feuerbefehl an die Waffen-Bedienenden geben, deren Rückmeldung abwarten ...
„Achtung - von Backbord nähert sich ein weiteres jaridianisches Schiff,” kam es vor irgendwo her, Sarah wusste nicht, woher genau.
Sie sah aus den Augenwinkeln, dass sich T'than um den neu aufgetauchten Gegner kümmerte.
Aber halt! Warum schoss der nicht? Konnte es sein, dass das das Schiff war, auf das sie gehofft hatten?
Tīthan schien ähnliche Gedanken zu haben. „Das sind wahrscheinlich unsere Verbündeten. Ich versuche, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Kümmern Sie sich um die anderen.”
Diese schienen das neue Schiff ebenfalls bemerkt zu haben, denn sie drehten plötzlich bei und suchten ihr Heil in der Flucht. Sollten sie doch - Sarah war es nur Recht, nicht für den Tod von ein paar Dutzend Jaridians verantwortlich zu sein.
„Ja, es ist das Schiff mit den Abgesandten! Sie fordern uns auf, sofort für die Rückreise auf Normalgeschwindigkeit zu gehen. Sie sagen, sie würden von weiteren Schiffen verfolgt. Soll ich bestätigen?”
Sarah entspannte sich.
„Ja, sagen Sie ihnen, daß wir uns freuen, sie zu sehen und dass wir zu ihnen aufschließen. Wir werden sofort in die Interdimension verschwinden. Wir nutzen den Koppler-Effekt. Sie sollen unter unseren Bauch gehen.”
T'than nickte und gab es auf Jaridianisch weiter, es wurde auf Taelonisch geantwortet.
Das Manöver war schnell vollzogen, und Sarah erhöhte die Reichweite der Schilde.
„Sagen Sie den Jungs da drüben, dass wir ihre Energie benötigen.” Sarah schielte auf die Sensoren. Es waren schon wieder drei Punkte in der Ferne zu sehen.
T'than nickte. Die Jaridians waren einverstanden.
Das Schiff bildete einen Arm, der an das ihrer Verbündeten andockte. Der Energiepegel stieg rasch, und als genügend Energie zu Verfügung stand, wurden die beiden Schiffe in die Interdimension gerissen. Sarah konnte förmlich die enttäuschten Gesichter der Gegner sehen, als diesen ihre sichergeglaubte Beute vor der Nase verschwand.

 
* * *
 

Liam stand vor einem großen Eichenholz-Portal. Im Moment war dieses für ihn die Pforte zur Hölle!
In der Mitte jedes Tür-Flügels war ein Engel eingearbeitet, der ihn höhnisch anzugrinsen schien.
Aber er musste da durch, wenn er sein Versprechen gegenüber Da'an halten wollte.
Einen Vortrag vor einer versammelten Meute von Medizin-Studenten, genauer gesagt, Studenten, die auf Gentechnik spezialisiert waren. Er hatte bisher noch nie einen Vortrag gehalten. Er war immer nur im Hintergrund geblieben und hatte seine Aufgaben als Beschützer wahrgenommem.
„Ah, da sind Sie ja, Mr. Liam . Ich dachte schon, Sie würden nicht mehr kommen.” Ein Bodybuilder mit braungebrannten Armen und einer Brille kam auf ihn zu.
„Ich hatte etwas Schwierigkeiten, den Saal hier zu finden. Das Gebäude ist ja schon ziemlich groß, Mr. Peters”, lächelte Liam Hank Peters entgegen und reichte ihm die Hand.
Auch dieser lächelte nahm sie und schüttelte sie kräftig.
„Ja, genau. Das haben wir nicht zuletzt den Taelons zu verdanken, sie haben uns ja freundlicherweise eines ihrer Gebäude zur Verfügung gestellt und es mit unserer Universität verwachsen lassen.”
Liam musste an die wahren Gründe denken, warum das Taelon-Gebäude hier war. Studentenversuche.
Aber das war Vergangenheit, hoffentlich.
„Na, dann lassen Sie uns mal hinein gehen - die Studenten sind schon da, oder?”
„Ja, sie warten nur noch auf uns beide.
Liam hatte sie schon längst gefühlt - er konnte die geballte Energie auf der anderen Seite der Tür spüren, was nicht unbedingt zu seiner Beruhigung beitrug.
Peters trat mutig wie ein Dompteur voran und drückte die Klinke herunter. Es war noch eine Sekunde Gespräche und lautes Gelächter zu hören, aber als man von innen den Professor sehen konnte, wurde es still. Peters hatte seine Studenten im Griff, das musste man ihm lassen.
Liam blieb an der Tür stehen und beobachtete die Menge, inzwischen rein routinemäßig auch mit seinen Kimera-Sinnen.
Ein ganz normaler Haufen menschlicher Studenten.
„Es ist lange her, dass der Saal so voll war wie heute. Ob das allerdings an meiner Wenigkeit liegt oder an Liam Liam, der uns heute besucht...”
Humor schien der Professor auch zu haben.
Allgemeines Lachen. Manche warfen Liam interessierte Blicke zu.
„Allerdings wird das heute kein Vortrag, bei dem man nur zuhören muss. Ich bitte Sie, sich Notizen zu machen, anhand derer wir in den folgenden Stunden weiter arbeiten werden. Und jetzt übergebe ich an Mr. Liam .”
Hank nickte Liam zu und setzte sich auf einen freien Platz.
Liam atmete noch einmal tief durch und trat in die Mitte. Ausnahmslos alle Studenten jubelten und klatschten.
Der nervöse Kimera-Mischling grinste verlegen und wartete, bis sich der Applaus einigermaßen gelegt hatte.

„Sie sind alle heute zusammengekommen, um von mir zu hören, welche genetischen Möglichkeiten der Homo sapiens sapiens hat und ob er jemals mit den Jaridians oder den Taelons gleichgestellt sein wird.
Doch ich kann Ihnen nur eine dieser beiden Fragen beantworten, nämlich welches Potenzial der Mensch hat.
Ob er eines Tages von den Jaridians und Taelons als gleichwertige Rasse anerkannt wird, muss die Zeit erst zeigen.
Doch nun zu den Potenzialen. Der Mensch stammt, wie die Taelons und die Jaridians, von den Atavi ab.
Die Kimera brachten, nachdem die Erde von einem Meteor-Einschlag getroffen wurde, den Vorfahren des Menschen und einige andere Lebewesen auf die Erde. Auch wenn diese häufiger von Meteoritenschauern getroffen wurde, hielten sie gerade diese Umgebung ideal für eine natürliche Evolution.
Die Neulinge vermischten sich mit den Vorgängern der heutigen Menschen, ein paar vermischten sich nicht, degenerierten wieder erheblich und wurden im Laufe der Zeit zu dem, was sie heute sind.” Liam stockte, ein Finger war nach oben geschnellt und er erkannte gleich, dass es eine wichtige Frage zu sein schien.
„Ja?”
Eine junge Frau mit dunklem Haar erhob sich und räusperte sich verlegen. Alles blickte auf sie.
„Aber wenn die Atavi auf der Erde gelebt haben, warum findet man heute keine Spuren mehr von ihnen? Zeichnungen oder Knochen?” Sie blickte sich ängstlich um, ob sie Zustimmung fand. Einige nickten.
Liam lächelte ergeben.
„Gut, dass Sie das erwähnen - das hatte ich völlig vergessen. Es ist allerdings leicht zu erklären. Haben Sie jemals eine Taelon- oder Jaridianleiche gesehen?”
Kopfschütteln.
„Können Sie auch nicht. Taelons lösen sich in Energie auf und Jaridians gehen in Flammen auf. Bei den Atavi war es ähnlich. Sie wandelten sich derart schnell in ihre atomaren Bestandteile um, dass man heute keine Spuren mehr findet. Das ist übrigens keine schlechter Zug der Evolution. Er erledigt das Problem der Leichenbeseitigung besonders elegant. Nun zu Ihrer anderen Frage - warum es keine Bildnisse gibt. Die Atavi waren ein sehr auf Sprache bezogenes Volk. Erst durch die Erdbewohner lernten sie abbildende Darstellung kennen und künstlerisches Handwerk auszuüben. Aus der Kunst der Terraner und der wesentlich höher entwickelten Sprache der Atavi entstanden die ersten Formen der Schrift. Ist damit Ihre Frage beantwortet?”
Die Reaktion war ein bildhübsches Lächeln.
Er musste an Sarah denken.
Sie konnte genauso schön lachen.
„Ja, ich danke Ihnen sehr.”
„Gut.” Der dunkelhaarigen Studentin einen freundlichen Blick zuwerfend, fuhr Liam fort:
„Die Kimera verließen die Erde zunächst, kehrten aber immer wieder für kurze Zeit zurück, bis die Taelons sie entgültig vernichteten. Die Kimera nahmen das Geheimnis des Lebens auf der Erde mit ins Grab.
Die Taelons ahnten nur, dass es irgendwo noch einen wichtigen Außenposten dieser ausgelöschten Spezies gab.
Nun zu den Möglichkeiten, die eine zukünftige Verschmelzung der drei Rassen eröffnen könnte. Wie Sie wissen, bin ich selbst zu einem Drittel Kimera. Die Vermischung von Taelons, Jaridians und Menschen könnte ähnliche Ergebnisse zeigen wie das, was ich bin.
Das wichtigste Merkmal eines Wesens derart gemischter Abstammung wäre wohl das Shaqarava - und jetzt fragen Sie mich bitte nicht, wie das geschrieben wird. Jeder kann es schreiben wie er will. Ich bin sicher, Professor Peters wird Verständnis dafür haben.”
Er blickte den Professor an, und dieser nickte.
„Solange man aus der gewählten Schreibweise noch gut herleiten kann, dass es um Shaqarava geht, ist es mir egal”, gab er sich geschlagen.

Liam ließ sein Shaqarava aufleuchten.
Ein Raunen ging durch den Saal.
„Das Shaqarava ist genau so gut zu zerstörerischen Zwecken geeignet wie auch zu helfenden und heilenden.”
Er blickte sich um. Auf dem Pult stand ein Glas.
„Bitte, Professor können Sie dieses Glas entbehren? Ich leiste auch angemessenen Entgelt dafür.”
Der Professor konnte es entbehren.
Liam rückte es in die Mitte des Tisches und trat einen Schritt zurück. Er visierte kurz und gab dann einen wohl dosierten Energiestoß ab - der Tisch sollte schließlich stehen bleiben... Es gab ein zischendes Geräusch und das Glas löste sich auf. Feiner Staub rieselte zu Boden.
Liam blickte sich um und betrachte die Menge.
Einige waren erschrocken, manche fasziniert und wiederum andere sahen so aus, als wollten sie gleich auch einmal versuchen, etwas zu pulverisieren.
„Das Gleiche kann ich auch mit einem Menschen tun. Es wird keine leichte Aufgabe sein, eine Bevölkerung zu kontrollieren, die über Shaqarava verfügt. Aber man kann sich auch dadurch schützen.”
Liam holte seine gute alte Energiewaffe heraus.
„Ich bitte Sie, Professor, es kann mir nichts passieren - nehmen Sie die Waffe und feuern Sie auf mich.”
Man sah Peters an, dass ihm das gar nicht recht war, aber er vertraute Liam.
Dieser nickte und ließ sein Shaqarava hell aufstrahlen.
Die Luft um ihn herum fing schwach an zu leuchten und wenig später konnte man ein flimmerndes Schild ausmachen.
Peters schoss, und wenn Liam nicht ein Schutzschild um sich auf gebaut hätte, wäre er am Arm getroffen worden.
So aber traf die Ladung auf das Schild und wurde absorbiert.
Liam fühlte, wie die zusätzliche Kraft durch seine Energielaufbahnen schoss und ihn erfrischte. Der Schild leuchtete noch stärker auf.
Dann ließ Liam ihn erlöschen- er brauchte seine Energie noch.
„Wie Sie sehen, ist es sinnlos, auf mich mit einer Energiewaffe zu schießen. Erstens fühle ich große Energieladungen sofort - wie zum Beispiel die von Lebewesen - und zweitens füge ich sie zu meiner Grundenergie hinzu, wenn sie auf mich gezielt abgegeben werden. Ich kann allerdings nicht die ganze Zeit so ein Schutzschild aufrecht erhalten, da es auf die Dauer viel Kraft kostet.
Nun zur versprochenen Wiedergutmachung für das Glas. Ich sehe, dass die Pflanze da schon so gut wie tot ist - kann ich mir die kurz ausleihen?”
Peters konnte ihm auch diesen Wunsch nicht abschlagen und nickte nur gespannt.
„Hierbei kann ich Ihnen sehr gut noch einen zusätzlichen Effekt zeigen. Am besten ziehe ich eben meine Jacke aus, dann können Sie meine Unterarme sehen und was damit passiert.”
Neugierige Blicke aller Anwesenden.
Er legte die Jacke über den Stuhl und griff, nur mit einer Hand, den eigentlich viel zu großen Topf. Energiebahnen leuchteten an seinem Arm und seiner Hand auf, es sah aus, als wären sie zusätzliche Adern, was ja auch stimmte. Er hob mühelos den Topf hoch und trug ihn zum Tisch.
„Die Energie in meinem Körper unterstützt die menschlichen Muskeln und beliefert sie mit zusätzlicher Kraft.
Aber nun zu der wirklich bemitleidenswerten Pflanze hier. Wie Sie eben gesehen haben, kann ich meine Energie blitzartig abgeben und damit große Zerstörung anrichten, wenn ich dies aber langsam tue, passiert folgendes.”
Liam hielt seine Hände neben die Pflanze und ließ sein Shaqarava behutsam fließen. Die Energie sammelte sich um die Pflanze herum und zeichnete ihre Konturen nach. Sie richtete sich wieder auf und gewann an Farbe und Stabilität, bis sie aussah, als wäre sie nie vertrocknet gewesen.
Jemand fing im Hintergrund an zu klatschen, und kurze Zeit später tobte der Raum.
Liam lächelte heute wohl schon zum x-ten Mal und hob die Hand.
Es wurde wieder ruhig.
„Jetzt braucht sie nur wieder reichlich Wasser und sie kann sich wieder erholen. Denn nur mit Energie allein kann sie nicht überleben, da sie auch auf Stoffe angewiesen ist, die ich ihr nicht geben kann. Ich kann nur in ihre Zellen schauen und dort anhand ihrer DNS und deren Bauplan sie wieder zurück in der Zustand versetzen, den mir die DNS als den Ursprünglichen zeigt - und bevor Sie fragen: Es gelingt mir meistens nur bei solchen DNS-Strukturen und einfacheren, diese wieder herzustellen. Die DNS des Menschen ist noch einmal erheblich komplizierter.”

Ein eigenartiges Gefühl überkam ihn.
Er hatte das Gefühl, dass ein Schalter in seinem Kopf umgelegt wurde und er Zugang zu neuem Wissen erlangte.
„Mr. Liam ? Hören Sie mich?”
Liam blickte Peters verwirrt an. Dieser stand vor ihm und redete auf ihn ein.
„Ja... Ich habe nur gerade etwas sehr Wichtiges verstanden. Ich kann noch etwas, was mir bisher überhaupt nicht bewusst war.”
Hank beruhigte sich und war sofort wieder neugierig.
„Und was ist das?”
„Warten Sie, ich werde es Ihnen zeigen.”
Liam hörte ein letztes Mal in sich hinein.
Sein Vater war überrascht, auch er hatte von dieser Fähigkeit nichts gewusst.
Liam konzentrierte sich und baute wieder ein Energiefeld um sich auf. Doch dieses Mal erhöhte er dessen Intensität, so dass er bald ganz davon umgeben war. Er stellte sich nun vor, wie ihn die Energie auflöste und in Gedankenschnelle an die Tür brachte. Kaum hatte er das zu Ende gedacht, war er auch schon am Ziel und wurde von dem Professor und seinen Studenten verwundert angeschaut.
Er baute das Energiefeld ab und wankte.
Es hatte ihn sehr viel Kraft gekostet.
„Ich hatte gerade eine Vision und fühlte plötzlich, wie sie in mir etwas in Gang setzte - ich wusste plötzlich, dass ich mich teleportieren konnte.”
Er erntete ehrfürchtiges Nicken und Bewunderung.
Liam seufzte.
Die Menschen waren so leicht zu beeindrucken.
„Hmm, ja... Haben Sie noch irgendwelche Fragen?”
Kopfschütteln.
Dann griff Peters ein.
„Ich möchte Mr. Liam nicht zu nahe treten und auch ich bewundere seine Fähigkeiten, jedoch...”
Er stockte.
Liam ergriff dankbar das Wort.
„Jedoch verdiene ich keinesfalls eine solche Bewunderung.”
Endlich schienen auch die Studenten zu schalten und nickten jetzt wieder normal.
„Gut. Haben Sie wirklich keine Fragen mehr?”
Liam schaute sich abermals um.
Ein junger Mann stand auf und sagte:
„Nein, danke - ich denke, wir sind erst einmal genug damit beschäftigt, das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten.”
Peters nickte ihm zu und der Student setzte sich wieder.
„In Ordnung. Dann bringe ich Mr. Liam jetzt zum Portal, und Sie können dann für heute Schluss machen. Für die nächste Stunde erwarte ich einen sechsseitigen Bericht über diese Stunde.”
Aufstöhnen erstickte beinahe den aufkeimenden Jubel. Dann jedoch setzte sich letzterer durch und Liam verließ winkend mit Peters den Saal.
Sie gingen schweigend bis zum Portal. Und als sie sich voneinander verabschiedeten, sagte Hank:
„Ich muss Ihnen auch noch privat danken für diese aufschlussreiche Stunde, auch ich habe heute viel gelernt.
Könnte ich vielleicht demnächst einmal zu Ihnen auf Ihren Turm kommen? Ich würde gerne erneut mit Ihnen über dieses Thema reden.”
„Gern - es würde mich freuen, Sie bei mir empfangen zu dürfen.”
„Danke. Ich melde mich dann bei Ihnen.”
Liam schüttelte die braungebrannte Hand des jungen Professors, ließ sie dann los und drehte sich zum Portal um. Könnte er sich nicht einfach zum Turm hin teleportieren?
Er baute das Kraftfeld auf, spürte aber sofort eine Mauer.

Du wirst dich nicht immer teleportieren können. Du wirst spüren, wann..

Die Stimme verstummte.
„Was ist - können Sie sich nicht teleportieren?”, fragte Peters.
„Nein, ich muss wohl doch das Portal nehmen. Irgendwas hindert mich daran.”
Liam trat in das Portal und gab die Koordinaten ein. Er wandte sich ein letzte Mal zu Hank um.
„Vielleicht verhindert das Gleichgewicht des Ganzen es”, lächelte Peters.
Bevor Liam ihn fragen konnte, was das zu bedeuten habe, war er in der Interdimension verschwunden.

 

 

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