Fanfiction-Reviews

Jenseits der Nacht

„Jenseits der Nacht” spielt in London und dreht sich vor allem um die Charaktere Siobhan Beckett und Sandoval. Die Geschichte beschreibt die Ereignisse um mehrere Sabotageakte einer britischen Widerstandszelle, zu deren Aufklärung Beckett und Sandoval zusammenarbeiten müssen. Diese Zusammenarbeit wird kompliziert durch die Rivalität der Companions, für die die beiden Implantanten arbeiten, und die beinahe fatale Auswirkungen hat. Sujen vermittelt einerseits über Beckett und Sandoval die Perspektive der loyalen Implantanten, man erhält aber auch Einblick in das, was sich auf Seiten der Widerstandskämpfer abspielt. Sehr gut gefällt uns an der Geschichte, dass dabei die Darstellung nicht einseitig ist. Weder die Widerständler noch die Taelon-Agenten sind ausschließlich gut bzw. böse. Man kann die Motive beider Seiten nachvollziehen, wobei Liebe dabei - wie könnte es bei dieser Kombination von Hauptcharakteren auch anders sein - eine zentrale Rolle spielt. Dadurch kommt ein romantisches Moment in die Geschichte, die sich jedoch vor allem durch eine spannende krimiartige Handlung auszeichnet. Innerhalb der Handlungsabfolge der ersten Staffel finden die Ereignisse in „Jenseits der Nacht” nach der Episode „Das keltische Grabmal” statt.

Im Angesicht des Feindes

„Im Angesicht des Feindes” knüpft an die Ereignisse der Episode „Die Epidemie” an, in der ein außerirdisches Virus gleichermaßen unter Taelons und Menschen gewütet hat, und führt diese Handlung konsequent weiter. Neben der Beschreibung der Auswirkungen auf William Boone und Zo'or, die in der Serie bereits angedeutet wurden, richtet die Geschichte ihr Augenmerk vor allem auf zwei weitere Personen: auf Lili Marquette und Ronald Sandoval. Sandoval hat noch immer damit zu kämpfen, dass er von vielen nicht respektiert oder geachtet wird. Sein Zusammentreffen mit den Rassisten hat deutliche Spuren hinterlassen und treibt ihn im Verlauf dieser Geschichte nur allzu bereitwillig dazu, Zo'ors Pläne bezüglich der Bestrafung der Übeltäter auszuführen. Lili hingegen sieht sich alsbald vor einem schweren moralischen Dilemma. Ihre Zugehörigkeit zum Widerstand und ihre Loyalität der Menschheit gegenüber geraten in Konflikt mit ihren Gefühlen und Wertvorstellungen. Hatte sie bisher treu zu Doors und seinen Zielen gestanden, so muss sie allmählich erkennen, dass Doors vor nichts zurückschrecken würde, um seine Ziele zu erreichen. Aber kann Lili das auch? Ist sie bereit, wirklich alles für das Überleben ihrer Spezies zu tun? Oder hat ihre Gefolgschaft zu Doors auch Grenzen? Wir möchten an dieser Stelle nicht zu viel verraten, um euch nicht den Spaß am Lesen zu nehmen. Aber wir sind uns sicher: Wer die erste Staffel mochte und es spannend findet, sich mit den Motivationen der Charaktere auseinander zusetzen - wobei in der Geschichte auch die Action nicht zu kurz kommt - der wird sicherlich nicht enttäuscht werden.

Sowohl „Jenseits der Nacht” wie auch „Im Angesicht des Feindes” zeichnen sich - wie übrigens auch alle anderen uns bekannten Geschichten von Sujen - durch einen hervorragenden sprachlichen Stil aus und sind schon aus diesem Grund empfehlenswert.