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  „Die Puppenspieler” von von Sy'la, Predator und Susanne   (Emailadresse siehe Autorenseite),   September 2003
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorinnen.
 
Thema:  Während die „Schatten” auf der Erde ihre Arbeit aufnehmen, und auch in London Blue grassiert, jagt die verzweifelte Crew auf Wanaban die Entführer der misshandelten Kinder und verbündet sich mit der dortigen Opposition...
Zeitpunkt:  das Jahr 2333
Charaktere:  die Zentaur Ekama Mar, Troh Tir, der große Weiße, die Murigel Joliy und Kuliy als Eingeborene von Wanaban; General Ernest Rebelliand, Inspektor Whitewater, Audre, Fingers und Colt; Frank; der Kriminalagent Konrad Stoller, Cornelia Katz, Peter J. Combe; Sy'la mit ihrer Tochter Alexa, Ariel mit Tochter Bethany; die Taelons Da'an, Ko'lan, Mur'ru, Ka'sar, Ken'tau und Dar'den; die Jaridians Je'dir, Rj'lev und Palwyr, Korn't und Trestim, ihre Kinder Wanjak und Hakar; die jugendlichen Taelons - namentlich Qui'sa, Blo'or, Pa'lol und Har'on; die künstliche Schiffsintelligenz Roleta; unsichtbare Existenzen; die Eingeborenen von Wanaban; die Vrennen; auf London: die Taelons Ho'shin, Sa'ben und Mis'rai.
 

 

DIE PUPPENSPIELER

Kapitel 4

 

Teil 1

(Irgendwo auf Wanaban:)
Ekamas Hufe wirbelten den Sand und Staub zu einer Wand hinter ihr auf und der ewige Wind zerriss sie wieder im wilden Spiel. Vor ihr veränderte sich das Gelbrot der hügeligen Sandwüste zu einem schwarzgrauen Boden, dem sie sich stetig näherte.
Was hatte ihre Großmutter ihr eingebläut? ‚Renne, bis du die Speerspitzen der Knochen der Erde erreicht hast. Bist du nichts anderes mehr siehst, als diese Waffen der Erde. Zögere nie, halte nie inne.’
Schweiß rann ihr in Bächen durch ihr dichtes Fell, lief ihr über ihr zart behaartes Gesicht in die Augen, kitzelte in ihrer Mähne, Sand und Staub verklebten es. Sie hätte so gern mal angehalten und sich geschüttelt - sie durfte es nicht, zu sehr drängte die Zeit.

Das Land wurde steiniger, ihre Konzentration richtete sich jetzt mehr auf den tückischen Boden, bei jedem Sprung konnte sie fehl treten und sich die Beine brechen. Doch trotz dieser Angst hielt sie ihr Tempo bei.
Sie sah die ersten bizarren Steinformen mit jedem Galoppsprung auf sich zukommen.
Vom mit Sand angefülltem Wind schmirgelte diese zerfressenen Steine noch immer zu den erschreckenden Formen. Diese Landschaft wirkte wie ein waffenstarrendes Ungeheuer in Person.
Sie schauderte vor dieser furchteinflößenden, jede Lebensform abweisende Landschaft.
Ohne ihren Lauf zu verlangsamen sah sie sich um. Nur noch diese unregelmäßigen Steinformen um sie herum, keine Berge am dunstigen Horizont, keine weichen, den Lauf so behindernde Sandhügel mehr. Sie trabte noch ein paar Schritte und hielt dann an.
Was jetzt?
‚In die Richtungen des Sonnenlaufes rufe sie bei dem Namen ihres Gründers: Grohai.’
Sie richtete sich nach Westen aus. Mit aller Kraft und aus voller Brust erschallte ihr Ruf in die Öde:
„Grrrrrrrrrrooooooooooohaaiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!”
Machte das wirklich Sinn? Vielleicht war auch dieses Volk von diesem grausamen Sternenvolk versklavt und vernichtet worden.
Nein, jetzt keine Unsicherheiten!
„Grrrrrrrrrrooooooooooohaaiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!” schallte ihr Ruf nach Norden.
Und wenn doch niemand mehr überlebt hatte?
„Grrrrrrrrrrooooooooooohaaiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!” rief sie verzweifelt nach Osten.
Das war doch eigentlich lächerlich, hier in einer absolut feindlichen Umgebung zu stehen und herumzubrüllen ohne auch nur die kleinste Hoffnung auf eine Begegnung mit diesem geheimnisvollen Volk. Wie konnte sie nur so verrückt sein?
„Grrrrrrrrrrooooooooooohaaiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!” rief sie das letzte Mal trotzig in Richtung des Sonnenschlafes.
‚Warte, rühre dich nicht! Zeige keine Furcht, keinen Zweifel! Schweige!’

Nun, sie hatte eh nichts zu verlieren. Sie würde eine Weile warten und dann eben wieder gehen, zu sagen hatte sie diesen Steinen sowieso nichts und wovor sollte sie sich hier fürchten?
Zweifel? Nun ja, sie ballte die Hände zu Fäusten, Zweifel hatte sie! Große Zweifel!
Doch - hatte ihre Großmutter sie jemals belogen?
Nein, nie, solange sie sich erinnern konnte.
Verdunkelte sich da nicht der Dunst am Horizont?
Vibrierte da nicht die Erde unter ihren Hufen?
Ein kalter Schauder lief ihr über den verschwitzen Körper.
Nein, sie hatte sich nicht geirrt.
Der Dunst schien sich zu einem dunklen bedrohlichen Vorhang zu verdichten, jede Entfernung einzuschränken und auf sie zu zurasen. Das Vibrieren wurde zu einem Zittern, schwoll dann zu einem fast gleichmäßigen dumpfen Stoßen an, das seine Fortsetzung in ihrem Körper fand. Sie konnte nicht mehr unterscheiden ob sie von diesen anschwellenden Stößen zitterte oder vor Angst.
Oh, ja, jetzt verstand sie, was ihre Großmutter gemeint hatte: ‚Zeige keine Furcht!’

Vor dieser sich nähernden Wand erkannte sie jetzt einzelne Gestalten, die sich in rasender Geschwindigkeit auf sie zu bewegten und die das aufwirbelnde Erdreich als eine undurchdringliche Wand wie eine Fahne hinter sich herzogen.
Sie starrte den näherkommenden Gestalten entgegen. Starr vor Angst, kalter Schweiß drang durch ihre Poren.
‚Keine Furcht!’
Sie riss sich zusammen. Eigentlich hatte sie doch nichts zu befürchten, oder? Kurz schoss die Erzählung von der Erbarmungslosigkeit dieses Volkes von ihrer Großmutter durch den Kopf. Hoffentlich hatte sie nichts falsch gemacht!
Und dann waren sie erkennbar. Mächtige Gestalten, die keine Anstalten machten, ihren Lauf vor ihr zu bremsen.
An die dreißig dieser Machtvollen galoppierten, als sei sie nicht da.
Sie würden sie einfach überrennen!
Aber nicht mit ihr!
Sie richtete sich in aller Größe auf, bohrte ihre Hufe in den Boden und starrte dem ihr direkt von vorne Kommenden jetzt entschlossen in die Augen.
Und da stand er!
Da standen alle!
Keine zwei Schritte vor ihr!
‚Schweige!’
Nun, sie war ohnehin sprachlos!
Sie reichte ihrem Gegenüber gerade mal bis an die Mitte seines dicht behaarten Oberkörpers. Ein Zwerg unter Riesen!

„Wer bist du?” Seine Stimme, überraschend dunkel und warm.

„Ekama Mar.”

Sie hatten sie jetzt umringt, und eine Stimme hinter ihr bemerkte: „Sie hat die Größe der Kaltländer, Körperbau der Hügelländer, Fellbewuchs der unsrigen. Sie trägt auch das Zeichen der Waldbewohner.”
So einfach war das?

„Ich bin Troh Tir, Ekama, willkommen in unserem Land. Schon einmal, vor einiger Zeit, war hier eine aus den Hügelländern, kennst du sie?”

„Ja, meine Großmutter Alana Ree.”

Troh nickte: „Nun, begleite uns und dann lass uns und den Rat hören, was dein Anliegen ist und wie es bei den anderen Völkern aussieht. Doch vorher muss ich dich bitten, diesen kleinen Stein zu tragen.” Verwundert starrte sie auf den seltsamen blau silbern schimmernden groben Stein, der an einer aus Gras geflochtenen Schnur hing und den ihr Troh jetzt umhängte. „Seitdem wir bei der Verfolgung der Zweibeiner auf ein Feld dieser Steine gestoßen sind und bemerkten, dass unsere Verfolger uns da nicht mehr aufspüren konnten, haben wir jedem von uns einen Stein umgehängt. Danach hatten wir weitgehend unsere Ruhe vor diesen Ungeheuern”, erklärte ihr Troh ruhig. „ Nur deshalb konnten wir überleben.”

Sie setzten sich in Trab, und während die Schatten der Steine ihre schwärzer werdenden Spitzen auf sie richteten, erkannte Ekama am Horizont sich aufbauende und näherkommende kahle zerklüftete Höhenzüge, die sich rasch zu beängstigenden Gebirgen auftürmten.

Durch einen schmalen Spalt am Fuße der ausgezackten Gebirgswand erreichten sie ein tiefes Höhlenlabyrinth, in dessen Tiefe Ekama zu ihrer Überraschung einen türkisfarbenen See entdeckte, um den sich das verborgene Leben des Volks der Grohai abspielte.

Ein beeindruckender schneeweißer Ältester trabte nun stolz und elegant auf sie zu. In seinem Gefolge andere nicht minder beeindruckende Hengste und Stuten. „Unser Rat, Ekama,” stellte Troh ihr die Gruppe vor.

„Was führt dich zu uns, Bewohnerin der Hügel?”

„Unsere Feinde aus dem Himmel sind zurückgekommen!” Entsetztes Scheuen derer, die in der Nähe waren und Ekamas Worte vernahmen. Alle kamen jetzt näher und starrten die kleine Stute mit einer Mischung aus Angst und Erwartung an. „Ich wurde ausgeschickt, um bei euch um Hilfe zu bitten. Denn dieses Mal wurden wir nicht von den Unerträglichen angegriffen, sondern die aus dem Volk der Vrennen, wie sie von den Erbarmungslosen genannt werden, haben mit Hilfe der Namenlosen und den zurückgebliebenen Geräten der Grausamen deren Kinder aus ihrem Luftschiff entführt.”

„Nein,” flüsterte es aus allen Richtungen und: „Warum...?”

„Aus Rache,” ging Ekama kurz auf die Frage ein. „Wenn wir diese Kinder nicht befreien und sie diesen Lebensfeindlichen zurück geben, werden sie wohl diesen Planeten mit allem Leben endgültig vernichten!”

„Wie können wir helfen?” kam die Frage des Weißen.

„Ihr lebt in Höhlen, Ältester. Mit euch leben die von uns Murigels Genannten. Wir wissen, dass diese überall in allen Höhlen dieser Welt leben. Wir hoffen über sie an die gefangenen Kinder zu kommen und sie mit ihrer Hilfe zu befreien.” Die Ältesten und die Ekama Umstehenden nickten zustimmend.

„Wir können den Murigels nicht befehlen, Ekama. Doch wir können sie bitten, uns zu helfen. Nun mach dich erst mal frisch, ruh dich aus und iss etwas, inzwischen besprechen wir uns mit den Murigels.”

„Die Zeit drängt, Ältester! Ich war viele Stunden unterwegs, seitdem wir von der Entführung erfahren haben. - Unsere Welt liegt jetzt schon in Trümmern! Bitte, beeilt euch!” Sie nannte auch die Namen der Kinder, wie sie sie gehört hatte.

„Natürlich werden wir uns beeilen, Ekama. Doch wenn uns die Murigels helfen, wird alles sehr schnell gehen. Hab Vertrauen!”

In den Höhlen schien es nicht dunkeln zu wollen. Nachdem sich Ekama erfrischt hatte, sah sie sich die Wände genauer an. Ein dicker, aus sich heraus leuchtender Bewuchs erhellte in gleichmäßigem türkisen Leuchten die Höhlen. „Die Murigels züchten diese Pflanzen, Ekama,” erklärte ihr Troh. „Sie waren es auch, die unseren Vorfahren das Leben hier überhaupt erst möglich machten, indem sie ihnen zeigten, wovon sie sich ernähren konnten. Doch nun komm, es gibt Neuigkeiten.”

In einer kleinen Höhle fanden sie die Ältesten. Auf ihren Rücken und Schultern saßen kleine pelzige Gestalten, vielleicht zwei Hand groß. Riesige goldfarbene Augen beherrschten ihre stupsnasigen Gesichter mit den riesigen durchsichtigen Ohren, und alle sahen den Eintretenden erwartungsvoll entgegen.

Die Gestalt auf der Schulter des Weißen richtete das Wort direkt an Ekama: „Ich bin Joliy. Der Sippenführer der hier lebenden Murigels. Wir haben beschlossen, euch zu helfen und diese Kinder zu befreien. Andere Sippen werden uns unterstützen. Doch wir gehen Wege, so klein und schmal und tief unter der Erde, dass ihr Großen sie nicht gehen könnt. Auch wäre keiner eures Volkes in der Lage unter der Erde lange zu überleben, geschweige denn euren Weg zu finden. So unsere Bitte an euch: wenn wir euch das Wissen um die Orte der Gefangenen zukommen lassen, kommt in deren Nähe, damit wir euch die Kinder dort übergeben können, denn mein Volk fühlt sich unter freiem Himmel, wo es keine Wände gibt, nicht so wohl, wie ihr.”

„Ja, gerne, Joliy.”

„Und wir haben beschlossen,” fuhr jetzt der Weiße fort, „dich von Freiwilligen meines Volkes begleiten zu lassen, damit die Kinder sicher in Empfang genommen und an ihre Eltern zurück gegeben werden. Morgen brecht ihr auf.”

Joliy nickte, grub seine winzigen Hände in die Mähne des Alten, zerzauste sie und meinte keck: „Der Tag ist eure Zeit, Alter, die Nächte und die Dunkelheit ist unsere. Meine Jungs sind schon unterwegs. Was meinst du? Wer ist schneller?” Wiehernd lachte der Älteste auf: „Mit dir habe ich schon jede Wette verloren, Joliy!” Und ernst fügte er hinzu: „Es geht nicht nur um die Kinder, Joliy, es geht um das Überleben dieser unserer Erde.”

Joliy nickte: „Ich weiß, ich weiß.” Gedankenverloren begann er die Haare des Alten zu flechten: „Wenn ausgerechnet wir Kleinen so was Großes vollbringen können, um diese Welt zu erhalten, dann, das wisst ihr alle, werden wir das auch tun!” Behutsam nahm der Alte den Kleinen in die Hand und streichelte sanft den Pelz auf dessen Brust. „Dafür danken wir euch!”

Troh nahm Ekama am Arm und führte sie in eine andere Höhle, wo sie sich zur Ruhe niederließen.

 
* * *
 

(Auf der Erde, in Nordamerika:)
Es waren fünf von ihnen, die während der Wache von Colt sie plötzlich umringten.
Die Waffen auf sie gerichtet, musterten sie Audre, Fingers und Colt mißtrauisch.
„Ich bin Emmy Smith, mein Mann Patric und meine Enkelin Joanna Millers,” stellte Audre sich ihnen geistesgegenwärtig vor. „Wir sind auf der Suche nach den Eltern von Joanna.”

Ein junger rothaariger Mann, wohl der Anführer, nickte: „Eine gute Geschichte. Wo wollt ihr hin?”

„Wir wissen es noch nicht,” murmelte Fingers müde.

„Wo habt ihr eure Waffen?” kam es scharf.

„Wir haben keine Waffen,” fuhr Colt verärgert hoch.

„Die sind entweder total clever oder total verrückt,” mischte sich jetzt ein anderer der Männer ein. Der Rothaarige grinste unangenehm: „Ich würde sagen, total verrückt! In dem Alter gehören solche Leute in ein Museum!” Er hockte sich nieder und musterte Audre und Fingers aufmerksam mit seinen gefährlichen Augen. Beide reagierten gelangweilt und desinteressiert darauf. Nur Colts Anspannung ließ nicht nach.

„Wir sind auf dem Weg nach New Toronto,” erklärte jetzt der Rothaarige. „Ich bin Frank, soweit das überhaupt jemanden von euch interessiert. Wir kommen von Nordkanada, waren mal Fallensteller und so. Nachdem alle unsere Maschinen den Geist aufgegeben haben und wir keinen Winter dort mehr überleben konnten, haben wir entschieden, uns vorerst mal wieder der sogenannten Zivilisation anzuschließen. Von Leuten, denen wir unterwegs begegnet sind, wissen wir, dass in New Toronto kräftig aufgebaut wurde und wir dort auch Unterschlupf finden werden. Allerdings haben wir auch gehört, dass die sogenannten Ordnungshüter eher Hüter ihrer eigenen Interessen und Vorteile geworden sind. Sie nehmen allen, die so dumm sind, ihnen zu vertrauen, auch noch das letzte bisschen weg, was sie haben. Deshalb haben wir diesen angeblichen Rettungsflieger abgeschossen. Leichenfledderei ist deren gutgehende Nebenbeschäftigung. Sie hätten euch getötet, wenn sie herausgefunden hätten, dass ihr überlebt habt. Wir haben euch nur das Leben gerettet. Wo kommt ihr eigentlich her?”

„Vom Kontinent,” murmelte Audre kurz angebunden. Für wie naiv hielt der Kerl sie?

Frank starrte sie an: „Ein weiter Weg - wo hattet ihr überhaupt dieses Museumsstück eines Shuttles her?”

„In einem halb zerstörten Hangar gefunden. Joanna probierte auf gut Glück, ob es noch funktioniert, und dann sind wir halt damit losgeflogen.”

Frank grinste. „Na gut. Also, wenn ihr wollt, könnt ihr euch uns anschließen. Jedenfalls haben wir Waffen. Und hier wimmelt es von Viehzeug. Habt ihr euch schon mal überlegt, wie ihr euch gegen Bären und Wölfe ohne Waffen wehren könnt?”

Audre hob den Kopf und sah dem viel zu gesprächigen Mann direkt in die Augen: „Vielleicht mit dem ‚bösen Blick?'”

Verblüfft starrte Frank zurück, dann lachte er auf: „Wenn du willst, kannst du das ja mal versuchen. Aber was ist jetzt, schließt ihr euch uns an?” Audre wechselte kurz einen Blick mit Fingers und nickte dann. „OK, dann mal los.”

 
* * *
 

(Auf Wanaban:)
Alexa kauerte sich wieder verzweifelt in die hinterste Ecke ihres feuchten, kalten und niedrigen Gefängnisses. Ein leises trippelndes Geräusch, das sie bisher noch nicht hier vernommen hatte, ließ sie den Kopf heben.
Vor ihr huschten kleine, in der Dunkelheit kaum zu erkennende, zweibeinige und aufrecht gehende Gestalten. Es waren mehrere. Alexa zog sich entsetzt tiefer in die Ecke zurück.

Eines der Kleinen folgte ihr, legte in unmissverständlicher Geste einen Finger über seinen Mund und reichte ihr etwas entgegen. Trotz des Modergeruchs erreichte Alexa von diesem runden Ding ein aromatischer Duft, der ihre Eingeweide kräftig rumpeln ließ. Das Wesen schien kein Tier zu sein. Es führte pantomimisch dieses runde Etwas zum Mund, tat so, als ob es dieses esse und reichte es wieder Alexa zu. Vorsichtig nahm Alexa es nun entgegen und knabberte probehalber daran.

Es schmeckte gut! Und wie gut!
Rasch steckte sie dieses Bröckchen ganz in den Mund und kaute genüsslich. Jetzt näherten sich ihr auch die anderen Gestalten. Jedes hatte etwas zu essen und frisches Wasser aus kleinen Gefäßen zu trinken für sie. Als Alexa sich bedanken wollte, hoben alle rasch die Finger zum Mund und wiesen auf den Bewacher vor der Gittertür. Also schwieg sie und versuchte, mit ihren speziellen Augen diese Wesen besser zu erkennen, was ihr aber in dieser Dunkelheit nicht gut gelang.

Das erste kletterte jetzt behutsam und geschickt über ihre Hüfte und über ihren Arm hoch und hockte sich auf ihre Schulter, dicht an ihr Ohr gelehnt. Ein bisschen kitzelten sie die feinen Krallen und das samtige Fell. „Kroömagulic?” hauchte es zart an ihr Ohr. Sie zuckte hilflos leicht mit den Schultern. „Tradcamagulic?” Alexa schüttelte leise den Kopf. Das Wesen seufzte leise: „Amdulardor: Alexa!” Überrascht fuhr Alexas Kopf derart heftig herum, dass sie den Kleinen fast von der Schulter fegte. Er hielt sich gerade noch an ihrem Ohr fest und vermochte dort baumelnd: „Omdulardor: Kuliy!” beschwichtigend zu hauchen, dann hangelte das Wesen sich rasch wieder auf ihre Schulter. Alexa begriff, sie nickte heftig, doch als sie wieder den Mund öffnen wollte, hoben wieder alle vor ihr Stehenden den Finger an ihre Münder und gestikulierten heftig abwehrend in Richtung des Wächters.

„Uschdikulicamoredicor: Hakar, Bethany, Wanjak!” kamen jetzt die ihr so vertrauten Namen wie ein Hauch in ihr Ohr. Die waren auch entführt worden? Sie war also nicht alleine hier? Waren Hakar, Bethany und Wanjak hier in ihrer Nähe? Wie gerne hätte sie gefragt! Wie gerne richtig verstanden, was dieses Geschöpf ihr da sagte! Wer nur waren diese Kleinen? Woher wussten sie überhaupt ihren Namen? Telepathen? Wieso halfen sie ihr?
„Omdumacamd: Kuliy um Alexa,” hauchte es, dann sah Alexa, wie die anderen in eine andere Ecke huschten und ihren Blicken entschwanden. Nur das Wesen auf ihrer Schulter blieb bei ihr, und seine Anwesenheit gab ihr ein bisschen Trost und Wärme, und ein klitzekleines bisschen Hoffnung.

 
* * *
 

Schlagartig wurde es laut im Gefängnis. Ein Wächter stampfte blind und wütend brüllend durch die Gänge. Ab und zu hörte Alexa, wie er mit schmerzerfülltem Ruf irgendwo anstieß, bevor er wohl eine schwere Türe erreichte, die donnernd hinter ihm zufiel.

Kuliy wurde jetzt lebhaft.
Seine kleine krallenbewehrte Hand zupfte energisch an ihrem Ohr: „Alexa!” hauchte er erregt: „Alexa! Otron!”
Und schon ließ er sich an ihr herunter. Wieder hörte sie das leise Trippeln vieler Füße. Dann wurde sie energisch von hinten geschubst und in eine bestimmte Richtung nach vorne gezogen. Als sie sich etwas erheben wollte, kamen viele leise Proteste, und so kroch sie auf allen Vieren ergeben in der Finsternis vorwärts.
Plötzlich krochen einige der Wesen auf ihren Rücken und stampften darauf herum. Für Alexa waren diese Sprünge wie sanfte hopsende Berührungen. Erst verstand sie nicht, doch dann ließ sie sich zögernd auf den Bauch nieder. Sofort hörten das Gehopse auf und sie dirigierten sie durch Ziehen an den Händen und Armen weiter durch eine Öffnung. Andere schienen irgendwo hinter ihr zu bleiben.
Rums, stieß sie mit dem Kopf an eine grobe Mauer an. Die Kleinen führten ihre Hände, und so ertastete das Kind vor sich einen derart schmalen Gang, den sie nur mühsam kriechend bewältigen konnte.
Jetzt verstand sie richtig: ein Fluchtweg!

Und so schob und quälte sie sich in diesen Gang, Meter für Meter tiefer, immer begleitet von Kuliy und den seinen, die sie immer wieder in wechselnde Richtungen zogen und mit leisen gehauchten Ermunterungen Mut und Trost zukommen ließen.

Immer weiter, immer tiefer.
Es war so grauenvoll eng. Alexa keuchte nun vor Angst. War es richtig gewesen, den Kleinen zu vertrauen? Das Bewusstsein hier mitten in der Erde herumzukriechen, mit nichts als Erde und Stein um sich, ohne eine Ahnung, wo sie sich befand und wie viele Tonnen Erdreich über ihr waren, nahmen ihr jeden Mut.
Sie schluchzte leise vor Erschöpfung und Verzweiflung.

Winzige Hände streichelten sanft ihr Gesicht. Leise Stimmen hauchten Unverständliches, und doch erreichten Alexa Ermunterung und Zuspruch aus ihrem Klang. Also zog und stemmte sie sich weiter, immer tiefer in einer Schwärze und Enge, die kein Ende zu nehmen schienen.
Sie gönnten ihr erst nur kleine kurze Rasten, fütterten sie, wenn ihr Magen zu laut rumpelte, und erfrischten sie mit Wasser. Manchmal blieb das Mädchen einfach kurz liegen, erschöpft und müde. Auch dieses Mal wollte sie einfach nicht mehr weiter.

Doch dieses Mal bedrängte Kuliy sie nicht. Er hockte sich zu ihr zwischen Hals und Kinn, und so ruhten sie eine Weile. Alexa schlief ein, doch ehe der Schlaf sie übermannte, nahm sie noch einen leichten frischen Luftzug wahr, der sanft von vorne über sie hinweg strich.

 
* * *
 

Die Nacht war für Ekama kaum zu ertragen. Sie, die keine Stadtbewohnerin war, die nur Weite um sich gewohnt war, nur den Himmel mit seinen Sternen und Monden über sich, fühlte sich bedrängt und eingeschlossen in dieser Höhle. Nur kurz und oberflächlich tauchte sie in den Schlaf, Unruhe riss sie immer wieder heraus.
So war sie froh und erleichtert, als Troh hereintrabte. „Wir sind bereit, Ekama. Lass uns aufbrechen.”

In der Haupthöhle erwarteten sie an die 20 Hengste und Stuten, beladen mit seltsamen geformten Säcken, die über ihre Rücken an beiden Seiten ihrer kurzen Pferdeleiber fest gezurrt waren.
Die Ältesten und die anderen Bewohner umstanden sie in weitem Rund.
Niemand sprach.
Schweigend formierten sie sich hinter Troh und trabten dann einer ungewissen Zukunft entgegen.

Ekama atmete erleichtert auf, als sie die Höhlen verließen und in das weite Land zogen. So feindlich es auch war, so abstoßend und beängstigend, es war freies offenes Land, und am Himmel verkündete der Schimmer hinter dem Horizont das Erwachen des neuen Tages.
Schnell fanden sie zu einem lockeren Galopp, bei dem auch Ekama mithalten konnte. Es fühlte sich gut und richtig an, so in der Gruppe zu laufen.

„Jeweils zwei von uns werden zu den Kaltländern, den Klippenbewohnern und den Felsbewohnern ziehen. Möglicherweise brauchen wir ihre Kräfte, falls es zum Kampf gegen die‚Vrennen’ und unseren Gewaltigen aus den Minen kommen sollte. Weißt du, wie viele es noch von den Hügelländern und den Waldbewohnern gibt, die uns helfen könnten, Ekama?”

„Wenige, Troh, nur sehr wenige haben diese furchtbare Zeiten überlebt. Die Hügel sind von uns verlassen worden, meine Mutter hat den kleinen Rest in Richtung der Berge geführt, wo wir hoffte, ein bissschen Schutz zu finden. Die Wälder sind größtenteils vernichtet. Wir wissen nicht, ob es dort überhaupt Überlebende gibt, zu nahe lebten die Waldbewohner bei den Minen. Von den Gewaltigen wissen wir nur, dass es nur noch wenige gibt, die an Geist und Körper gesund sind. Sie werden von Wesen beherrscht und angetrieben, für die wir keinen Namen haben, die jedoch Tod und Verstümmelungen unter alle Völker bringen. Alles, was sie mit ihrem Geist berühren, stirbt oder erkrankt.”

Troh seufzte leise: „Niemals wieder dürfen Fremde auf unsere Welt kommen, Ekama. Niemals wieder. Sie bringen nur Leid. Es war ein großer Fehler unserer Vorfahren, dies zu erlauben. Und nun haben wir wenige die furchtbare Last, diese Fehler wieder gut zu machen und uns und unserer Welt einen neuen Anfang zu ermöglichen.”

„Ja, Troh, alle wissen wir das. Und wir werden es gut machen, und niemals wird wieder ein Sternenvolk uns finden. Im Namen aller noch lebenden Magier kann ich dir das versprechen. Alles ist dafür vorbereitet, doch erst müssen wir diese Fremden wieder loswerden, auch die Vrennen in den Minen des Kommandanten.

„Ja, wieder wird Blut vergossen. Doch dieses Blut wird unsere Welt reinigen. Daran glaube ich.” Doch aus seiner leisen Stimme klang tiefe Trauer. „Unsere Magier leben noch, Ekama?”

„Ja, Troh, sie leben noch. Im Verborgenen, denn sie haben diesen Sternenwesen noch nie vertraut. Diese Fremden wissen nichts von ihnen, dafür haben wir alle gesorgt. Selbst die Vrennen haben niemals von ihnen gesprochen, sie sind selbst ihnen heilig. Und sie sind an Kräften noch mächtiger geworden.”

„Gut. Das ist gut und birgt große Hoffnung!”

Die Sonne hatte ihren Lauf fast beendet, als die Gruppe das Land erreichte, das einmal, vor langer Zeit, das Land der Wälder war. Doch nun fanden sie nur zerstörten Grund. Verkrüppelte junge Bäume zwischen verkohlten Baumstämmen, rauchende Ruinen, die einstmals blühende Dörfer waren, und unzählige von niemandem in Ehren bestattete Toten. Ein Massaker der Mächtigen hatte hier stattgefunden! Der Geruch von Tod und Verwesung ließ sie alle vor Entsetzen immer wieder scheuen. Niemand lebte hier mehr.

Sie weinten alle, während sie von einem Grauen zum nächsten vorwärtstrabten. Schließlich erkannten sie die Heiligen Minen der Aumtocht in der Ferne, dunkel und drohend durch den aschigen Wind wabernd.

Troh hielt an und knüpfte sein Bündel auf. Zu Ekamas Überraschung und Entsetzen zog er eine Waffe nach der anderen heraus, bis alle schwer bewaffnet vor ihr standen. „Die Murigels stahlen sie in den Minen und lehrten uns den Umgang mit ihnen, Ekama”, erklärte Troh. „Womit sonst könnten wir diesem Grauen ein Ende setzen?”

Ekama nickte nur ratlos und hilflos.

„Wir warten hier auf die Späher unserer kleinen Helfer, damit wir wissen, wo sie uns die Kinder übergeben werden. Dann händigen wir die Kinder aus und befreien unsere Welt endgültig von allem Fremden. So ist unser Plan. Hoffen wir, dass er gelingt.”

Und sie ließen sich nieder an einem Platz, über dem ein zarter grüner Schimmer neuen zaghaften Bewuchs ankündigte, während die Sonne sich hinter dem Horizont verkroch und den zwei Monden ihren Weg freigab.

 
* * *
 

(Wanaban, die Gruppe um Je'dir:)
Sie hatten die Suche für diesen Tag beendet und sich einen Rastplatz gleich neben dem kleinen Raumschiff für die Nacht aufgebaut. Leider erfolglos waren die letzten Stunden vergangen, sie hatten außer dem sterbenden Bewohner, den sie im nahe liegendem verwüsteten Dorf gefunden hatte, bisher noch keinen weiteren Überlebender finden können. Es war beinahe aussichtslos, noch überhaupt etwas Lebendes in dieser Gegend zu finden.

Die Nacht hatte ihre schwarzen Flügel über das Land ausgebreitet, und nun herrschte eine einsame trostlose Dunkelheit. Sy'la hockte nur wenige Meter vom Lagerfeuer entfernt und schmiss aus Langeweile einen Stein nach den anderen in einen dunklen Weiher, dessen Untergrund man nicht erkennen konnte. Zwei silberne Monde und unzählige Sterne reflektierten sich im graudunklen Wasser.

Visionen voller Dunkelheit, Erde, Enge und Angst. Was war nur mit ihrer Tochter Alexa geschehen? Sie wusste es nicht, das einzige was sie wusste war, das sie noch am Leben sein musste; tief in sich spürte sie noch dieses Band, das mit ihrem kleinen Mädchen verbunden war. Vielleicht eine Art Gemeinwesen? Vielleicht aber auch nur ihre Verzweiflung, die sie noch glauben ließ, Alexa sei am Leben. Man sollte die Hoffnung schließlich nie aufgeben, und das hatte sie auch nicht vor, zumindest jetzt nicht!

Ihr Atem war in der kalten und klaren Nacht deutlich als kleine warme Wölkchen zu erkennen, die sich binnen weniger Sekundenbruchteile auflösten. Sie stand langsam und schwerfällig vom harten Boden auf und schnürte sich die Jacke noch enger um den Leib. Leise, kaum wahrnehmbare Schritte näherten sich ihr von hinten. Sie drehte sich um und sah in die grünen geschlitzten Nachtaugen ihres Gefährten, sie konnte im Ausdruck die Sorge des jungen Vaters erkennen. Seit Tagen waren sie ununterbrochen voll Unruhe und Hoffnung, und dieser Ausdruck würde solange nicht aus seinen Augen verschwinden, bis sie endgültig ihre Tochter gefunden hätten. Er nahm zärtlich ihre schon kalt gewordene Hand.

„Wir sollten uns schlafen legen, der nächste Tag wird hart und anstrengend werden,” sagte der Jaridian und nahm noch die andere Hand seiner Gefährtin in seine. Er sah sie wehmütig und zärtlich an.

„Ich bin noch nicht müde”, wehrte sie ab, „ich glaube ich werde vorher noch einen Spaziergang unternehmen, vielleicht komme ich ein wenig auf andere Gedanken.” Sy'la befreite sich sanft aus dem Griff des Jaridian und drehte sich um, ihr Blick wanderte dabei zwischen den Bäumen, die auf dem anderen Ufer ruhten. Instinktiv suchte sie etwas. Die schwachen Strahlen der zwei kleinen Monde berührten das Wasser des Weihers und verliehen der Atmosphäre etwas Unheimliches und Mystisches. Ein paar leuchtende Augenpaare waren zwischen den vertrockneten Baumästen zu erkennen.

„Nun gut”, meinte Je'dir ein wenig traurig, „ich werde vorausgehen. Doch sei vorsichtig, du weiß nicht, was sich in dieser Gegend so alles herumtreiben kann.”

„Nur keine Angst,” sagte Sy`la und zwinkerte ihm aus gespieltem Spass zu. ”Ich weiß mich schon zu wehren.”

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, kehrte Je'dir zurück zur Gruppe. Wie konnte seine Gefährtin bei einer so gefährlichen Lage nicht den Humor verlieren? Ihre Laune konnte von einer Sekunde in die nächste von Angst auf Spaß wechseln. Dies, vermutete er, war wohl eine Eigenschaft der Menschen, die bei Panik nicht den Kopf verlieren wollten. Er lebte zwar noch nicht lange unter Menschen, doch er hatte mit der Zeit herausgefunden, dass diese seltsame irrationale Eigenschaften und Fähigkeiten entwickeln konnten, wenn sie in eine aussichtslosen Situation gerieten.

 
* * *
 

Nachdem sich ihr Gefährte wieder zurück ins Lager begeben hatte, steuerte Sy'la einen andere Richtung an. Eigentlich wollte sie sich nicht soweit vom Lagerfeuer entfernen, aber ihre unstillbare Neugierde trieb sie ans andere Ufer des Weihers. Der Weg dorthin dauerte wenige Minuten und dabei trat sie aus Versehen in einige Pfützen, die sich rund um den Weiher ausgebreitet hatten. Was für eine Nacht! Ihre Füße taten bereits weh und sie hatte keine Lust mehr auf lange Wanderungen. Würde sie noch länger hier umherlaufen, würde sie sich wahrscheinlich noch die Füße abfrieren; wenn schon nicht real in den Spezialschuhen, dann zumindest in ihrer Vorstellung. Genervt kehrte sie um und wollte den ersten Schritt zurück ins sichere Trockene gehen, als es hinter ihr anfing, zwischen den Bäumen zu knacken. Ein Raubtier?

Ihre eisblauen Augen warfen neugierige Blicke in die Richtung aus, der das Knacksen gekommen war. Sie huschte, so leise sie nur konnte, zwischen die Bäume, Deckung suchend, und zog ihre Waffe. Dabei flüchtete blitzartig eine kleine Kreatur, deren Gestalt das Mondlicht verraten hatte, von einem der Bäumchen herunter und floh panikartig gegen Osten. Zuerst vermutete Sy'la, dass die Kreatur nur ein harmloses Tier sein konnte, das sie nur beobachtet hatte, doch plötzlich war sie sich nicht sicher, aus irgendeinem Grund, instinktiv nahm sie die Verfolgung auf und rannte hinterher, immer darauf achtend, nicht zu stolpern oder sich zu sehr zu verirren.

 
* * *
 

(Auf der Erde, in Nordamerika:)
Audre sah sich in dem Pferdewagen, in dem sie saßen, der angehalten hatte, um. Planen, über alles auf der rückwärtigen offenen Ladefläche waren Planen geworfen. Neugierig hob sie die hoch, die den Haufen, an den Fingers lehnte, verbarg. Entsetzt fuhr sie zurück. Fingers packte sie heftig am Arm und fauchte leise: „Sie sind Fallensteller, das hat Frank schon gesagt. Also beherrsch’ dich, Audre. Und denk mal nach: womit sollen sie denn in diesen Zeiten tauschen und bezahlen?”

Audre würgte leise, dann sprang sie entschlossen vom Wagen. Colt sah sie überrascht an. Audre bedeutete ihr zu schweigen, ging eine Weile neben ihr her und löste sich dann von dieser Gruppe. Wie in Gedanken näherte sie sich einem anderen sich hinter ihnen befindlichen Wagen der kleinen Karawane. Niemand beachtete sie. Also kletterte sie in diesen.

Sie fand, worauf sie innerlich hingewiesen worden war. Der Wagen war relativ leer. Auf seinem Boden war ein Lager aus Fellen bereitet worden, und auf diesem lag eine völlig ausgezehrte Gestalt, die leise, kraftlos und voller Schmerzen vor sich hinwimmerte. Eine alte Frau hockte daneben und befeuchtete immer wieder mit kühlem Wasser aus einem kleinen Fass seine Stirn und die aufgesprungenen, blutende Lippen.

„Was ist mit ihm?” Audre hockte sich auf die andere Seite und musterte den bis zum Skelett abgemagerten Mann.

„Achje, er war mal so gesund und stark! Er wurde krank, nachdem wir voriges Jahr uns mit einer anderen Gruppe aus Vancouver getroffen hatten. Diese Mistköpfe haben uns so ein Zeug angeboten, sie nannten es Blue. Außer ihm hat es keiner von uns gewollt. Doch er hatte schon immer eine Schwäche für Drogen.” Die Alte seufzte tief.

Audre erkannte tiefe Müdigkeit in ihr. „Leg du dich hin. Ich werde dich ablösen, wenn du willst.”

„Damit begann es. Jetzt kann ihm niemand mehr helfen, weißt du. Er wird sterben. Das ist so schade, so furchtbar. Gerade jetzt brauchen wir junge und stabile Menschen.” Wieder seufzte die Alte, dann erhob sie sich mühsam: „Ich komm wieder, wenn ich geschlafen habe.” Umständlich kletterte sie von dem Wagen und entschwand den Blicken Audres.

‚Das ist also das erste Opfer, dem wir begegnen!’
Audre hörte die Stimme in sich, ließ dennoch kommentarlos ihre Hände knapp über seinen Körper schweben. Die Energie in ihr breitete sich aus und hüllte den Sterbenden ein und durchdrang ihn. Und beide erkannten die tiefgreifenden, zerstörerischen Folgen der Droge. Selbst bis in den kleinsten Bestandteil des Erbguts war diese Droge brutal eingedrungen und hatte diese regelrecht zerfetzt und umfassend verändert. Die Zellen starben ab oder wurden krebsig.

‚Würde ein Mensch dem gewachsen sein, würde er als Spezies innerhalb seines Lebens völlig verändert. Zu was ist offen. Doch dies hier wurde niemals von uns angestrebt. Wir suchten nur geeignete Körperhüllen. Unsere Absicht war, als Gegenleistung den Menschen eine universelle Sichtweise zu ermöglichen. Koexistenz. Symbiose. Doch niemals wollten wir eine Trägerspezies derart verändern, niemals euch schaden. Die Droge wurde verändert! Und ich erkenne die Veränderung.’

‚Kannst du ihn heilen?” Audre fuhr dem Todkranken mitfühlend über die Brust.

‚Nein, nicht einmal meine Fähigkeiten reichen aus, um diese Zerstörung rückgängig zu machen, Audre.’

‚Dann erlöse ihn wenigstens von seinen Qualen!’

Der Schmerz fuhr ihr wie ein Schwert durch die Brust. Sie schickte all ihre Liebe zu allem Leben in die absterbenden Gedanken des Mannes, schickte poetische Bilder von Tieren und Pflanzen, von wechselnden Stimmungen der Natur. Und der Mensch lächelte, atmete noch einmal tief ein und entließ sein Leben mit seinem letzten Atemzug. Sein verkrampfter Körper entspannte sich, seine Augen folgten seinen inneren Bildern und verloren sich. - Audre weinte. Sie würde immer weinen um verlorene, viel zu früh aus dem Leben genommene Mitmenschen.

Plötzlich veränderte sich die Energie. Zu Audres Erschrecken riss diese sie durch das Universum, vorbei an Galaxien, durch Sonnensysteme hindurch schossen sie in unvorstellbarer Geschwindigkeit. Dann war nur noch gleisende Energie um sie. Tobende, scheinbar ungeordnete Energie voller Farben, ein unbeschreibbares Feuerwerk von unermesslicher Dimension. Und die Energien kommunizierten miteinander! In einer Form und Schnelligkeit, denen Audre nicht folgen konnte. Gerade, als sie glaubte, dass ihr Gehirn, ja, ihr ganzes Sein, gesprengt würde, fand sie sich wieder in dem Wagen, vor sich den Toten.

Völlig atemlos, zu keinem klaren Gedanken mehr fähig, stammelte sie in Gedanken: ‚Was war das?’
‚Das war ein Eindruck vom Ganzen, aus dem alles Leben kommt und wohin es wieder zurück geht. Das Einzelne kommt aus dem Ganzen und vereint sich wieder mit ihm, nur um sich wieder zu trennen.’
Audre senkte den Kopf und schloss die Augen. Das musste sie erst mal verdauen

‚Wir müssen die Lieferanten finden, Audre! Wir müssen die Ausbreitung auf dieser Welt unbedingt stoppen!’

Die Eindringlichkeit ließ Audre erschreckt auffahren. ‚Ja, ja doch, wir sind ja schon unterwegs. Ich kann nicht zaubern!’ Audre schloss behutsam die toten Augen des von seinen Qualen Befreiten und verließ den Wagen

Es dauerte seine Zeit, bis sie Frank gefunden hatte. Kurz nur informierte sie ihn über das Ableben seines Begleiters in der Karawane und überließ es ihm, eine Beerdigung in die Wege zu leiten. Während der Trupp sich danach langsam weiter auf New Toronto zu bewegte, erbat sie sich im Tausch ein Pferd und ritt nun allein schneller voraus.

Sie erreichte den Stadtrand der Besitzlosen mit dem letzten Tageslicht. Wieder nach so langer Zeit schickte sie ihre geistige Losung über ein Gebiet, in dem einfache Holzhäuser und kleine Steinhäuser notdürftig aufgebaut worden waren, dicht an dicht stehend, durchschnitten von engen verwinkelten Gassen. Sie erhielt prompt Antwort, von den Alten und deren Nachfolgern. Und wieder würde sie die für andere Menschen unsichtbaren Straßen gehen, gefolgt von Schatten, die niemand sonst beachtete.

Sie selbst kam in einer kleinen sauberen Gaststätte unter. In der winzigen Schlafkammer konzentrierte sie sich auf ihre paar Verbündeten und gab ihnen den Auftrag, sich nach Lieferungen von Drogen in den Köpfen der ihnen begegnenden Menschen umzuhören. Sie musste nicht lange warten, nur drei Tage. Dann verließ sie bei sternklarer Nacht um Mitternacht ihr Quartier und zog ihre paar eingetroffenen Leute auf den von ihnen herausgefundenen Punkt zusammen.
Es war nur eine kleine Karawane, ähnlich der, mit der sie selbst gekommen war, und die vor der Stadt in einem von Kratern zerstörten unübersichtlichen Gelände lagerte.

Rasch sondierten sie die Gedanken der Dealer nach dem Ort, von dem sie ihre Lieferung erhalten hatten. Dann gab sie diese Karawane zur Zerstörung frei. Es ging schnell, die Wagen brannten aus unerfindlichen Gründen innerhalb kürzester Zeit aus. Einzelne Dealer, von denen sie wussten, dass sie Drogen in ihren Kleidungen versteckt hielten, fielen plötzlich bewusstlos nieder und fanden sich ausgeraubt wieder, als sie zu sich kamen. Sie schworen ihren Auftraggebern später Stein und Bein, dass sich niemand in ihrer Nähe befunden hatte, dass die Wächter niemanden in der Nähe gesehen hatten, dass ihnen das Ganze ein Rätsel sei.

Die Schatten waren Tierfreunde. Sie beeinflussten die ausgeschirrten Pferde gedanklich, so dass sie friedlich schnaubend zu ihnen kamen, und ritten auf ihnen ohne Sattel eilig weiter. Und Audre folgte mit ihnen der aufgenommenen Spur, unerbittlich wie ein Bluthund, alle Sinne einsetzend, sich von nichts mehr ablenken lassend.

 
* * *
 

(Auf Wanaban:)
Ein leiser warnender Pfiff ließ alle sich in die Dunkelheit ducken.
Vom Westen her brach etwas ungeschickt durch das zerstörte Land. Alle Ohren und Augen richteten sich voller Konzentration auf die Richtung. Am Brechen der Äste, am Aufplatschen von Wasser erkannten sie alle, dass es sich um ein Zweibein handeln musste. Troh schnaubte verächtlich. Ekama hielt ihn auf, als er diesem Trampeln entgegen laufen wollte. Mit ihrem Hinweis auf seine Bewaffnung verstand er ihre Bedenken.

Ekama trabte jetzt los. Sie brauchte sich nicht anzustrengen, dieses Zweibein zu finden. Es machte mehr Lärm, als eine Herde Fohlen im Hügelland. Dann sah sie das helle oval eines nackten Gesichts durch das tote Gehölz schimmern. Sie hatte ein derartiges Gesicht noch nie vorher gesehen. Die Gestalt derer ähnlich, die ihren Planeten durch ihre Kriege, die sie nichts angingen, zerstört hatten. Ein Zweibein, offensichtlich. Doch vom Geruch und dem Geräusch der Bewegung völlig fremd. Ein drittes Volk?
Ruhig stellte sie sich ihm breit vor den Weg und wartete ab.

Etwas Kleines huschte an ihrem Hinterbein über ihren Pferdeleib an der Mähne hoch bis zu ihrer Schulter und vergrub sich dort zitternd. „Ruhig, kleiner Freund, ruhig. Was ist passiert?” fragte Ekama den Murigel.

„ Das da hat mich verfolgt! Es gehört zu einer der vier Gruppen dieser Sternfahrer.”

„Nun, schauen wir mal, wie es reagiert, wenn es nun nichts mehr verfolgt, das kleiner ist als es selbst.”
Und Ekama fixierte das Fremde, das sie gerade wohl jetzt erst bemerkt hatte.

 
* * *
 

(Woanders auf Wanaban, Gruppe Da'an:)
Vor dem Haupteingang der burgähnlichen Anlage standen vier bewaffnete ‚Zentaur’. Jedenfalls bezeichnete sie Combe so. Ihre Pferdekörper trugen eine uniforme weinrote Decke mit Ärmel für die pferdeartigen Vorderläufe und die klauenbewehrten Arme. Um den Leib waren Waffen aller Art gebunden.

„Wir wünschen euren Kommandanten zu sprechen, oder irgendeinen Regierungsvertreter”, wandte sich Da'an an einen von ihnen und unterstrich seine Worte mit ausholenden Gesten. „Es geht um eine wichtige Angelegenheit.”

Der Bewaffnete schnaubte. „Taelons haben hier nichts mehr zu sagen”, erwiderte er unfreundlich. „Eure Angelegenheiten interessieren uns nicht. Geht fort, lasst uns in Ruhe!”

„Es geht um eine wichtige Auskunft bezüglich unserer Kinder”, mischte sich nun Ko'lan energischer ein. „Sie sind entführt worden. Wir MÜSSEN mit jemanden sprechen, der zuständig ist. Wir werden AUF JEDEM FALL mit einem eurer Vertreter sprechen!”

„Fremde haben hier keinen Zutritt”, sagte jetzt einer der anderen Eingeborenen. Sie hatten tatsächlich den Nerv, ihre stabförmigen Waffen zu ziehen. „Wir befehlen, dass ihr von hier verschwindet, und zwar sofort!”

Ariel hob ihre Hände und schoss. Der blauweiße Energiestrahl ihres Shakaravahs fegte den Zentaur von seinen Hufen und warf ihn einige Meter nach hinten gegen eine Wand. „Niemand von euch bedroht einen Jaridia-Abkömmling!” fuhr sie die anderen Soldaten an. Die standen hufescharrend vor Überraschung, wagten aber doch nicht, zu feuern. Der umgeworfene Zentaur bemühte sich stöhnend, wieder auf seine Hufe zu kommen, knickte aber immer wieder ein. „Schlechtes Benehmen werde ich nicht dulden! Ihr werdet uns zum Kommandanten bringen, und das freundlich, respektvoll und sofort!”

Da'an machte eine Geste in Richtung Ariel, die in etwa besagte ‚nicht so heftig, das ist nicht nötig’ und sagte zu den Soldaten: „Ihr werdet gewiss jeden Ärger vermeiden wollen, der sich durch die Nicht-Erfüllung unserer Wünsche als GÄSTE sich ergeben könnte? Weist uns jetzt den Weg!”

Die Wanabans besprachen sich kurz in ihrer Sprache, und einer der Soldaten war nun bereit, sie durch die Burg zum Kommandanten zu führen. Der wusste ohnehin bereits, was vorgefallen war, hatte er doch den Auftritt per Kamera mitverfolgt. Schmalzig vor scheinbarer Hilfsbereitschaft trabte er der Gruppe entgegen, in einem der Hände etwas Salz, wie es zur Begrüßung von Gästen üblich war. Er streute er höflich vor ihre Füße.

„Was für eine Ehre, nach so langer Zeit wieder Fremde auf diesem Planeten begrüßen zu können”, hauchte er im schlechten Taelon-Jaridia-Dialekt. „Ihr wisst ja, die Abschirmung... niemand kommt gewöhnlich durch... und nun plötzlich wieder so viele von euch...”

„Ein Vrennen namens Bremzen Asse hat Kinder von Bord unseres Schiffes entführt”, erläuterte ihm Ko'lan. „Seine Spur führt eindeutig hierher. Wir vermuten, dass er sie in den unterirdischen Höhlen gefangenhält. Außerdem haben Leute deines Volkes uns eine Botschaft zukommen lassen, dass sie die Kinder aus Rache zu ermorden gedenken. Da du hier offenbar alles weißt, was auf Wanaban geschieht, wirst du uns sicher sagen können, wo sie sind!”

„Vrennen?” stellte sich der Kommandant dumm. „Was haben wir mit diesen Aliens zu schaffen? Auf Wanaban gibt es keine Vrennen. Die flogen zwar vor Jahrhunderten heimlich hierher, um Handel zu treiben, aber heute... nein, kein Vrennen ist auf Wanaban, da bin ich mir sicher! Haben die Jaridians nicht ohnehin alle ausgerottet?”

„Ist doch interessant, Kommandant, dass hier keine Vrennen sein sollen”, machte sich Peter Combe auf taelonisch bemerkbar, der inzwischen aufmerksam seine Mini-Gerätschaften bedient hatte. „Sicher hast du eine Erklärung parat, wieso Vrennen-Moleküle, Reste ihres Duftes und ihrer Aura in diesem Raum feststellbar sind?”

Der Kommandant starrte missmutig auf den Physiker. „Dieser Planet ist jetzt frei. Wir sind niemanden Rechenschaft schuldig! Ja - gut, ein paar Vrennen leben hier, um Handel zu treiben. Sie haben sich, nachdem keine Jaridians mehr existierten, irgendwie die Zugangscodes beschafft, und so konnten sie als einzige bisher die Abschirmung des Planeten überwinden. Seht euch nur um, was die Jaridians uns von unserem Planeten übriggelassen haben! Wir BRAUCHEN die Vrennen als Lieferanten, ganz einfach.”

„Treiben die Vrennen neuerdings Handel mit den blauen Kristallen?” fragte Da'an nach. „Die, die früher die Taelons benötigt haben?”

„Kristalle? Nein - wir beziehen nur Lebensmittel und Geräte aller Art von ihnen. Was die sonst noch tun - weiß ich nicht.”

„Ich könnte mir vorstellen, dass du und die Vrennen zusammenarbeitet”, meinte Ko'lan kühl. „Machthaber von deinem Rang wollen immer auch Geld und Luxus.”

„Und ich sage dir: ich weiß weder von einem Handel mit irgendwelchen Kristallen noch von verschleppten Kindern. Möglicherweise haben irgendwelche Verbrecher und Aufrührer eure Kinder verschleppt. Doch dafür bin ich nicht verantwortlich. Die Obrigkeit hier hat immer mit Euresgleichen zusammengearbeitet, zuerst mit den Taelons. Dann mit den Jaridians. Ich kann euch nicht helfen. Ich weiß nichts.”

„Weißt du was?” sagte Ariel grob. „Ich glaube dir nicht. Du willst angeblich nicht wissen, was auf diesem Planeten passiert? Die Eingeborenen hier sind voller Angst. Sie sprechen von Diktatur, Denunziantentum, Folter und Verschleppung. Sie sagen, diese Burg ist ein Ort des Grauens. Du und Deinesgleichen leben hier mit absoluter Macht. - Und du willst nicht wissen, was hier auf Wanaban vorgeht?!”

Der Kommandant verzog seine Mimik zum Ausdruck der Verachtung und Arroganz. „Wenn ich soviel Macht hätte, wie du sagst, was hindert mich daran, euch festzunehmen und einzukerkern? Ja, zwei Taelons dürfte das nichts ausmachen - aber euch beiden?”

„Weil unser Schiff jeden unserer Schritte überwacht. Die Technik ist der euren weit überlegen. Beiboote würden kommen und die letzten von euch auslöschen”, warnte Da'an mit eisigen Worten. „Du und deine Machenschaften interessieren uns nicht - wohl aber unsere Kinder, die Vrennen und der Handel. Es ist nur in deinem Sinne, mit uns zu kooperieren - und weiterzuleben.”

„Meine Leute sollen euch zu den Höhlen bringen!” rief der Kommandant wütend. „Seht euch um! Geht doch zu den paar Vrennen! Fragt die! Niemand hindert euch und euer Schiff, diesen Planeten zu durchsuchen! Ihr tut doch sowieso, was ihr wollt, ihr („garstigen hässlichen Aliens”). Vergesst bloß nicht , die Baue der Murigel auch auszuheben, wenn schon. Ja, fragt vor allem diese Biester!” Er hob eine kleine Trompete und blies disharmonisch. Zwei kleinere Stuten eilten herbei. „Geleitet diese... diese.... „Gäste” in die unterirdischen Höhlen, nehmt Soldaten mit gegen die Aufständischen und helft ihnen - suchen!”

Der Zentaur fletschte die Zähne. Die zwei weiblichen Eingeborenen führten die Gruppe hinaus. Hinter sich hörten sie noch ein lautes Krachen. Der Kommandant trat gerade mit den Hinterbeinen heftig und voller Zorn gegen sein hohes Schreibpult. Er nahm sich vor, heute noch einige Gefangene zu verhören und seinen Frust solcherart abzubauen. Dann rief er über eine geheime Leitung nach den kosmischen Händlern.

 

 

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