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  „Der Erster Seiner Art, mal anders...” von Shaila   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Boone hat die Verantwortung für den außerirdischen Mischling Liam übernommen, der jetzt lernt mit dem Leben umzugehen
Zeitpunkt:  während „Fremdkörper” und „Der Erste seiner Art”
Charaktere:  Liam, Boone, Da'an [Zo'or, Quo'on, Sandoval, Mit'gai, Lili, Doors]
 

 

DER ERSTER SEINER ART, MAL ANDERS...

 

Teil 2

Taelonbotschaft Washington

Start und Landung des Shuttles waren wirklich perfekt gelaufen und als Boone, Liam dafür lobte strahlte dieser, wie ein kleines Kind.
„Warten sie beide noch kurz beim Shuttle, ich will erst sehen in welcher Stimmung Da'an gerade ist!” Lili verstand diesen Fingerzeig und blieb mit Liam zurück.

„Commander Boone, was führt Sie zu mir?” Fragte Da'an und seine Stimme klang dabei so melodisch wie immer.
„Ich sagte ihnen doch heute morgen, ich hätte eine Spur. Nun bin ich hier weil ich die Spur bestätigen kann und ihnen das vorläufige Ergebnis vorlegen möchte.”
Zufrieden darüber, dass sein Beschützer so schnell Resultate erbrachte, nickte Da'an und bedeutete Boone somit fortzufahren. Dieser stellte kurz eine Verbindung zwischen seinem Global und Da'ans Datenstrom her und Renas Gesicht erschien vor Da'an.
„Das ist die Wissenschaftlerin Rayna Armitraj. Sie wurde vor einiger Zeit als vermisst gemeldet wurde. Scheinbar muss Sie mit der Sonde Kontakt gehabt haben, da die Wachleute in der Satellitenbasis meinten sie sei, als Frau herein gekommen und als eine Art Roboter oder etwas ähnlichem wieder verschwunden. Wo Sie oder Es sich im Moment aufhält wissen wir leider nicht.”

Da'an senkte nachdenklich den Kopf. Für einen kurzen Augenblick ließ er seine Fassade fallen und die Färbungen ließen Boone so etwas wie Respekt oder eher Furcht erkennen.
„Was ich ihnen jetzt offenbare Commander, dass müssen Sie noch für sich behalten!” Da'ans Stimme glich eher einem Flüstern und Beunruhigung schwang in ihr mit.
„Wie sie wissen sind wir Taelons auf die Erde gekommen, um den Menschen bei der nächsten Stufe ihrer Evolution zu helfen, aber...” Bei diesem Wort wurde Boone hellhörig.
„....wir hatten auch gehofft, auf der Erde würden wir Verbündete finden, mit denen wir in der Lage wären unsere Feinde, die Jaridians zu besiegen!”
„Jaridians?”
„Ja. Die Jaridians und die Taelons waren vor langer Zeit eine Rasse, doch dann spalteten wir uns voneinander ab und jede Spezies verfolgte ihren eigenen Weg der Evolution. Aber seit ebenfalls langer Zeit herrscht Krieg zwischen uns, deshalb schickten sie wohl auch diese Sonde zur Erde?”
Da'an legte eine Pause ein und sah kurz zum großen Fenster.
„Vermutlich wissen sie bereits, dass wir auf ihrem Planeten sind und wollen deshalb Gegenmaßnahmen einleiten.”
Nun blickte Boone, Da'an erstaunt an, aber er bekam keine Chance für Fragen, da Da'an in seiner Rede fortfuhr.
„Diese Sonde ist imstande lebende Wesen zu fangen, zu analysieren und sie auch zu klonen. Außerdem besitzt sie die Fähigkeit sich zu tarnen und in die Gestalt einer tödlichen Kampfmaschine zu schlüpfen. Wir nennen diese Erscheinungsform einen Replikanten!”
Jetzt begriff Boone, worauf Da'an es mit seiner langen Rede abgesehen hatte. Die Sonde hatte Rayna getötet und dupliziert und als sie dachten, sie hätten sie zurück geholt, hatten sie in Wirklichkeit der Sonde einen Weg, aus der Gefangenschaft gezeigt.
„Jetzt verstehen Sie sicher, warum wir Taelons so besorgt über diese Transmission sind, es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Jaridians sich auf den Weg zur Erde machen!”
Boone hatte erschrocken aufgeblickt. Er kämpfte schon gegen die Taelons, aber das es da jetzt noch eine Rasse gab, die vielleicht die Erde besetzten würde, dass war etwas unvorstellbares.
Andererseits kannte Boone die Jaridians nicht, vielleicht waren sie ja anders, als die Taelons, vielleicht würden sie die Menschen mit Respekt behandeln oder vielleicht waren sie schlimmer, als die Taelons.
Boones Gedanken rasten, aber im Augenblick, war es ihm nicht möglich eine klare Entscheidung zu treffen. Er wollte noch etwas sagen, schwieg dann aber und überlies es Da'an das Gespräch weiterzuführen.
„Ich wünsche, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen bei der morgigen Veranstaltung verstärken!”
„Selbstverständlich und da sie gerade von morgen sprechen. Ich kenne da jemanden, der uns da sehr helfen könnte und Sie wollten ihn ja ohnehin mal kennen lernen!”
Überrascht und auch neugierig hob Da'an den Kopf. Für einen kurzen Moment musterte er Boone ausführlich. Boone war sein Beschützer und er trug ein CVI, dennoch schaffte er es immer wieder Da'an zu überraschen.
Er senkte und hob graziös den Kopf, diese Taelonart zu nicken kannte Boone und somit bat er um Entschuldigung und verließ Da'ans Büro.

„In Ordnung, jetzt werden wir sehen ob man dich für einen Menschen hält!” rief Boone Liam zu, als er ihm am Shuttle abholte.
„Lili, ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber halten sie das Shuttle bereit. Sollte Da'an herausfinden was Liam ist, dann müssen wir so schnell wie möglich von hier verschwinden!”
Lili bestätigte Boones Aussage kurz und machte das Shuttle für den Notfall klar.

Kurz vor Da'ans Büro blieb Boone noch einmal stehen. Liam tat es ihm gleich und starrte ihn an.
„Liam, egal was da drin jetzt passiert, wir überstehen das!” Liam verstand diesen Fingerzeig und lächelte Boone an. Innerlich war er sehr froh darüber, dass Boone die Verantwortung für ihn übernommen hatte, seit er das erste mal richtig mit ihm gesprochen hatte, empfand er einiges für Boone. Wenn er das Gefühl beschreiben müsste, dann würde er wohl Boone, am ehesten als seinen Vater bezeichnen.

„Darf ich vorstellen Da'an, dass ist Liam Kincaid!” Begann Boone beim betreten des Raumes.
Augenblicklich erhob sich Da'an von seinem Stuhl und kam auf Boone und Liam zu.
„Ich freu mich Sie einmal persönlich begrüßen zu können Mr. Kincaid,” antwortete er und deutete mit seinen Händen einen Taelongruß an.
Liam erwiderte den Gruß und blickte anschließend zu Boone.
Doch Da'an war es, der als Erster wieder das Wort ergriff.
„Commander Boone hat einen guten Geschmack, wenn es um die Wahl seiner Freunde geht!”
Etwas überrumpelt starrten sich Boone und Liam an.
„Was meinen sie damit?” Kam es von Ihnen, wie aus einem Mund.
Wissend sah Da'an die Beiden an.
„Sie Beide tragen Geheimnisse in sich und ihr Gegenüber kennt das Geheimnis des anderen, aber keiner von ihnen würde es Preis geben.”
Jetzt waren Boone und Liam total verwirrt, Da'an sprach in Rätseln und das gefiel Beiden ganz und gar nicht.
„Bitte, geben sie mir ihre Hand,” sprach Da'an, Liam an und streckte ihm seine entgegen.
Hilflos blickte Liam zu Boone, doch dieser schien auch mit sich und der Situation zu hadern, nach scheinbar unendlich langen Minuten blickte Boone, Liam in die Augen und nickte.
Vorsichtig hob Liam sein Hand und berührte die von Da'an.
Kaum hatten sie sich berührt, da leitete Da'an ein Sharing ein, um mehr über den Mann vor sich zu erfahren.
Liam war noch jung und verstand zuerst nicht, was Da'an tat, doch als er spürte, dass er zu seinen Erinnerungen vordrang blockierte er.
Da'an hatte nur kurze Bruchstücke gesehen, aber es war genug um das Sharing plötzlich zu beenden und einen Schritt zurückzutreten.
Liam trat eng an Boones Seite, sein Gesichtsausdruck war Da'ans ähnlich, er wirkte überrascht, aber im Gegensatz zu Da'an, war er auch verschreckt.
Da'an bemerkte, wie der junge Mann hinter Boone Schutz suchte und lächelte darüber.
„Weder sie noch Commander Boone haben von mir etwas zu befürchten!”
„Wie darf ich das verstehen?” antwortete Boone, der sich bis jetzt ruhig verhalten hatte.
„Seit ich ihren jungen Freund vor dem Bildschirm gesehen habe, wusste ich, dass er kein Mensch ist!”
Ein leichter Anflug von Panik regte sich in Boone.
„In der kurzen Verbindung eben, wurde mein Gedanke bestätigt und auch der Verdacht, dass ihr CVI nicht so funktioniert, wie es soll!”
Jetzt klopfte Boones Herz bis zum Hals, er malte sich in Gedanken schon aus, wie er mit Liam zu Shuttle rannte und panisch davon flog, aber Da'an verhielt sich anders, als er es je erwartet hätte.
„Ich bin davon überzeugt, dass Sie genau aus diesem Grund ein derart guter Beschützer und Kontaktmann zu den Menschen sind. Und mit Sicherheit, werden Sie sich auch als guter Lehrer für ihren jungen Freund erweisen. Es würde mir Freude bereiten, Sie in dieser Hinsicht zu unterstützen.”
Liam und Boones Gesichter waren Goldwert und Da'an lächelte, in Gedanken.
Er mochte Boone sehr, deshalb verriet er nicht, dass er nun auch über dessen Aktivitäten im Widerstand Bescheid wusste. Er wollte die Freundschaft, zwischen ihnen nicht gefährden.
„Sie sind der Sohn von Ha'gel und somit der Erste Mischling dieser Art. Sie werden viel erleben und ich hoffe ich kann Ihnen dabei helfen, die Menschen und das Leben zu verstehen.
Und nehmen Sie meine Entschuldigung dafür an, dass ich ohne ihre Zustimmung in ihre Erinnerungen sehen wollte!” Bei diesen Worten senkte Da'an leicht den Kopf.
„Entschuldigung angenommen!” brachte Liam über die Lippen und schaffte es endlich wieder zu lächeln.
„Woher wussten Sie, dass er kein richtiger Mensch ist?” hackte Boone nach.
„Wie Sie wissen Commander, bestehen wir Taelons aus reiner Energie, auch Menschen strahlen eine gewisse Energie aus. Für uns Taelons erweckt das manchmal den Anschein, als werden die Menschen von einer schwachen Aura umgeben!”
Boone verzog nur leicht das Gesicht, er wusste nicht, was das mit dem Erkennen von Liam zu tun hatte, aber Da'an schien seine Gedanken zu erahnen:
„Die menschliche Aura ist zwar vorhanden, aber relativ schwach, bei Liam jedoch ist die Aura um einiges stärker. Normalerweise würde das keinem Taelon auffallen, aber da ich schon lange unter den Menschen bin, sehe ich oft die Dinge anders, als meine Gefährten!”
„Da'an, würde für Liam Gefahr bestehen, wenn er sich in der Nähe von anderen Taelons aufhält?” Boone war im Geiste heilfroh darüber, wie sich die Situation entwickelt hatte und wollte deshalb wieder auf die aktuellen Geschehnisse zurückkommen.
„Ich glaube nicht, denn wie gesagt ich sehe die Dinge oft anders!”
„Wie wäre es dann, wenn ich ihn morgen mit zu der Veranstaltung bringe. Er könnte bestimmt nützlich sein!” Bei diesen Worten blickte Boone kurz zu Liam. Sein Gesichtsausdruck erinnerte Da'an an den, eines besorgten Vaters.
„Damit könnten Sie durchaus richtig liegen. Kann ich Sie bei ihrem Vorhaben irgendwie unterstützen?”
Boone lächelte, er hatte gehofft das Da'an ihm diese Frage stellen würde:
„Ja, das können Sie. Die Gästeliste für morgen ist nur auf wenige beschränkt, also wäre es für uns einfacher Liam dort einzuschleusen, wenn Sie ihn auf eine der Listen setzen würden.”
Da'an senkte kurz den Kopf und blickte für einen kurzen Moment zum Fenster.
„Ich werde ihn auf die Liste des Sicherheitsteams setzen, somit untersteht er direkt ihnen!”
Boone atmete dankbar auf. Die ganze Situation war, zwar vollkommen aus dem Rahmen gelaufen, aber sie hatte sich nicht nachteilig entwickelt.
„Und sollte Agent Sandoval irgendwelche Beanstandungen vorbringen, dann verweisen sie ihn an mich!” fügte Da'an noch hinzu.
Abermals lächelte Boone und Da'an freute sich, über das nun erleichterte Gesicht seines Beschützers.
Auch Liam trat nun wieder etwas hervor und auch sein Gesicht verriet deutlich Erleichterung.
„Sie können sich entfernen!” Beendete Da'an die Unterredung.
„Wir sehen uns dann Morgen, ich wünsche ihnen eine gute Nacht Da'an,” sagte Boone noch, bevor er mit Liam im Schlepptau das Büro verlies.
„Das wünsche ich ihnen auch!” flüsterte Da'an noch, obwohl Boone es schon nicht mehr hören konnte.

 
* * *
 

Boones Haus

Lachend betraten Liam und Boone das Haus. Keiner von den Beiden konnte die letzten Ereignisse so richtig glauben, aber gerade deshalb lachten sie auch so.
Boone war eine große Last vom Herzen gefallen, jetzt musste er sich, zumindest vor Da'an nicht mehr verstellen und auch sein neuer Schützling befand sich in Sicherheit.
Außerdem musste er immer noch an Lilis Gesicht denken, als er ihr die ganze Geschichte mit Da'an erzählt hatte. Ihr war, im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade runtergefallen.
Kurz nach dem sie ihre Sachen abgelegt hatten piepte Boones Global.
„Ja!” Bestätigte er.
„Guten Abend Mr. Boone. Hier ist Dr. Aston vom St. Georg Hospital. Es tut mir leid das ich Sie jetzt noch störe, aber ich dachte Sie wollten die Gute Nachricht direkt hören!”
Boones Gesicht spannte sich an.
„Detektiv Morovski ist vor einer halben Stunde aus dem Koma erwacht und es geht ihm den Umständen entsprechend gut!”
Beinahe hätte Boone einen Luftsprung vor Freude gemacht, aber er unterdrückte für einen Augenblick noch alle Empfindungen und blieb ernst.
„Kann ich ihn sehen?”
„Ihn besuchen wird heute nicht mehr möglich sein und auch in den nächsten Tagen, sollte er noch keinem großen Stress ausgesetzt werden, aber Sie können über ihr Global kurz mit ihm reden.”
Nach diesen Worten verschwand das Bild des Arztes und ein ziemlich erschöpft aussehender Bob Morovski erschien auf Boones Schirm.
„Bob, wie geht's dir?” platzte es aus Boone heraus.
Morovski versucht zu lächeln, was ihm nur teilweise gelang, aber nachdem sie sich kurz unterhalten hatten, spürte Boone das sein Freund mit Sicherheit wieder gesund werden würde.
„In Ordnung, dann sieh zu das du bald wieder auf die Beine kommst.” Boone schob das Global zusammen und erst jetzt unterdrückte er seine Empfindungen nicht mehr.
Deshalb stand, mit einem mal ein sehr verwirrter Liam vor ihm, der sich wunderte das Boone ein Träne über die Wange lief.
„Dein Vater ist schuldfrei gestorben.” raunte Boone und obwohl diese Worte eigentlich völlig unpassend waren, verstand Liam, was Boone meinte und nickte zustimmend.

Nach einem herzhaften Abendessen, saßen Boone und Liam noch auf der Veranda und beobachteten den Nachthimmel.
„Woran denkst du Will?” brach Liam die Stille.
„Ich lasse mir gerade noch einmal den heutigen Tag durch den Kopf gehen.”
Liam nickte und wandte sich, mit einem lächeln wieder den Sternen zu, denn ihm ging es genau so. Er dachte unentwegt, über die kurze Verbindung mit Da'an und die restlichen Geschehnissen des Tages nach.
Der Abend wurde etwas kühl und so begann Liam zu zittern. Er selbst merkte es aber erst, nachdem Boone, ihm eine Decke überlegte.
Ein schweigendes lächeln, war sein Dank und das genügte Boone.
Kurz vor Mitternacht forderte Boone, Liam zum schlafen gehen auf.
„Wir haben morgen einen harten Tag vor uns und außerdem gehören so junge Leute, wie du schon lange ins Bett!”
Liam lachte über diese Bemerkung und fügte sich Boones Aufforderung.

Liams Schlaf war unruhig, er hatte einen Alptraum. Seine Decke war, von dem vielen herumwälzen schon aus dem Bett gefallen.
Ohne das er es merkte, hatte er begonnen zu schreien.

Boone wurde, von dem Schrei aus dem Schlaf gerissen, es dauerte einige Sekunden, bis er begriff wer da geschrieen hatte.
Er sprang aus dem Bett und rannte zum Gästezimmer. Als er die Tür öffnete strahlte ihm ein gleißend, grelles Licht entgegen. Boone hob schützend die Hände vor die Augen. Kurz darauf war das Licht wieder verschwunden und Boone betrat das Zimmer. Drin entdeckte er Liam, welcher zwar nicht mehr schrie, aber heftig im Schlaf zitterte. Ein leichtes glühen ging von ihm aus, aber während Boone auf das Bett zutrat verschwand es.
Boone packte ihn an den Schultern und rüttelte ihn erst sanft, dann etwas heftiger.
Liam stöhnte kurz und riss die Augen auf, sie waren mit Angst gefüllt.
„Liam was ist los?” fragte Boone, er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, er wollte Liam beruhigen aber wie.
Als Liam, Boones Stimme erkannte schoss er hoch und schlang Boone die Arme um den Hals, sein Gesicht vergrub er in Boones Schulter.
„Was ist denn los?” flüsterte Boone und erwiderte dabei die Umarmung.
Erst nach einigen Minuten, schaffte es Liam sich zu beruhigen und hob langsam den Kopf.
In Boones Augen, stand große Besorgnis.
„Ich, ich hatte einen Alptraum!” stammelte Liam und versuchte dabei seine Stimme ruhig klingen zu lassen, was ihm allerdings nicht gelang.
Boones Blick wandelte sich in Verständnis, Alpträume waren etwas normales, aber für ein >Kind< waren sie furchtbar.
„Erzähl mir deinen Alptraum!”
Liam starrte ihn groß an, seit seiner Geburt hatte sich Boone um ihn gekümmert und war für ihn da, obwohl einige Menschen wie Doors etwas gegen ihn hatten. Er hatte immer mehr das Gefühl, dass Boone für ihn mehr, als nur ein Freund war.
„Es ging um den Replikanten. Du und Da'an, waren auch in meinem Traum, aber die Bilder verlieren an Festigkeit. Ich kann die Zusammenhänge nicht mehr erkennen. Ich weiß nur noch das etwas schlimmes passiert ist und das alles geschah in irgendwelchen Gängen!” Liam schloss die Augen und konzentrierte sich, dennoch gelang es ihm nicht die Bilder seines Traumes wieder zu finden. Er hatte im Augenblick nur eine Empfindung und das war eine große Angst, Angst Boone zu verlieren.
„Ist schon gut”, beruhigte Boone, Liam. „In unseren Träumen verarbeiten wir Geschehnisse des Tages und andere Dinge die uns auf dem Herzen liegen, da ist es normal, dass wir uns nicht immer an die vollständigen Zusammenhänge erinnern.”
Liam blickte ins Leere und ließ sich dann aufs Bett zurücksinken.
Boone hob die Decke auf und reichte sie Liam, dieser rollte sich auch gleich darin ein.
„Versuch jetzt wieder zu schlafen und mach dir keine Sorgen, morgen sieht sicher alles wieder anders aus.” Mit diesen Worten, schloss Boone die Tür hinter sich und ging zurück in sein Zimmer.
Er dachte noch ziemlich lange, über Liams Worte nach und schlief erst ein, als es draußen schon wieder hell wurde.

 
* * *
 

Boones Büro

Zum Glück fand die Rede von Quo'on erst am Nachmittag statt, so hatte Boone noch genügend Zeit, im Büro etwas auszuspannen.
Liam war den ganzen Morgen schon sehr ruhig, Boone vermutete das der Alptraum, doch schlimmer gewesen sein musste, als er gedacht hatte.
Lili hatte es letztendlich geschafft Liam zum Lachen zu bringen. Als sie hereinkam, hielt sie etwas hinter ihrem Rücken versteckt und das weckte natürlich sofort Liams Neugierde.
Als sie näher kam, hielt sie ihm ein kleines Päckchen hin.
Schnell hatte Liam es geöffnet und den Gegenstand freigelegt. Es war ein Global, ein eigenes für Liam.
„Probieren Sie es schon aus.” forderte Lili ihn auf und als Liam, dass Global öffnete erschien auf dem kleinen Bildschirm ein aufgezeichnetes Feuerwerk. Am Ende der Sequenz standen die Worte „Willkommen im Leben!”
Liam lächelte und umarmte Lili, als Dank. Boone nickte ihr anerkennend zu, bevor sie sich nach vorn in ihr Büro begab.
Sofort machte sich Liam daran, an dem Global herumzuarbeiten.
Boone wandte sich zufrieden an die Bilder auf seinem Monitor. Diese zeigten, den Platz an welchem Quo'on heute seine Ansprache halten würde. Sandoval hatte ihm eine Datei geschickt, in der jede Position der Sicherheitsbeamten vermerkt war. In diesem Bezug hatte Sandoval gute Arbeit geleistet, es blieb wirklich kein Fleck frei, aber das war ein Vorteil für Liam, so konnte er sich über das Gelände bewegen und Boone bei Gefahr warnen.
Der Vormittag verflog schneller, als es Boone lieb war und schon saßen sie im Shuttle, um zuerst zu Da'an in die Botschaft zu fliegen und anschließend zum Treffpunkt zu gehen, welcher nicht weit entfernt war.

 
* * *
 

Vor dem weißen Haus

Quo'on hatte für seine Ansprache gezielt einen Ort gewählt, den die Menschen besser akzeptierten, als das Mutterschiff. Die Ansprache sollte vor dem Weißen Haus gehalten werden.
Zo'or stand bei Quo'on auf dem Podest, als Da'an mit Boone, Lili und Liam eintraf.
Während sich Da'an zu seinen Artgenossen gesellte, gab Boone Liam genaue Anweisungen, über das abgesperrte Gebiet.
Bevor sich Liam auf den Weg über das Gelände machte, überreicht Boone ihm noch ein Headset um mit ihm in Verbindung zu bleiben.
Die Freiwilligen beobachteten Liam bei seinem Rundgang etwas kritisch, sagten aber kein Wort. Es gab nur eine Person, die Liam plötzlich von hinten, in einem sehr lauten Ton ansprach: „Wer zum Teufel sind Sie und was machen Sie hier?”
Diese Stimme hätte jeden gefrieren lassen können, offensichtlich hatte Sandoval nicht gerade die beste Laune.
„Mein Name ist Liam Kincaid und ich gehöre zu Commander Boones Sicherheitsteam!”
„Liam Kincaid wie, dann haben wir wohl nichts dagegen, wenn Sie mir jetzt zu Commander Boone folgen um ihn zu fragen, ob Sie die Wahrheit sagen.” Sandovals Blick konnte einem direkt Angst einjagen. Er packte Liam am Arm und zerrte ihn mit sich.
Boone sah Sandoval kommen und lief auf ihn zu.
„Was soll das Sandoval, lassen Sie den Mann sofort los!”
Überrascht sah Sandoval auf, offensichtlich hatte der junge Mann die Wahrheit gesagt.
„Wie kommen Sie dazu ohne Rücksprache mit mir jemanden in ihr Team aufzunehmen. Es wird Da'an nicht gefallen, dass Sie sich nicht an die Regeln halten.”
Boone wollte schon zu einer Gegenantwort ansetzen, wurde aber von Da'ans Stimme unterbrochen: „Wer hält sich nicht an die Regeln Agent Sandoval?”
Siegessicher blickte Sandoval zu Da'an und teilte ihm Boones Verhalten mit und das er Liam vom Gelände entfernen wollte.
„Das kommt nicht in Frage. Commander Boone hat mich gestern extra aufgesucht und darum gebeten, dass Major Kincaid probeweise für die Taelons arbeiten darf. Ich hätte es Ihnen ja mitgeteilt, aber Sie waren in den letzten Tagen fast nur auf dem Mutterschiff!”
Boone musste aufpassen, dass er nicht lachte. Erst verdrehte Da'an geschickt seine Worte und anschließend zog Sandoval ein Gesicht, dass zu komisch war.
Mürrisch ließ er Liams Arm los und begab sich zum Podest.
„Gehen Sie wieder auf ihre Posten,” meinte Da'an und warf den Beiden ein lächeln zu.
Boone folgte Da'an während Liam seinen Rundgang fortsetzte.

Eine halbe Stunde später, waren alle Gäste versammelt und die Kameras starteten ihre Live Übertragung.
Präsident Thompson kam, als Erster zum Mikrofon und begrüßte die anwesenden Gäste, so wie die Menschen zuhause.
„Meine Lieben Mitmenschen, wie wir wissen kamen die Taelons in Frieden zu uns auf die Erde und wir haben sie willkommen geheißen, denn sie haben uns geholfen. Sie haben den Hunger, Krieg und viele Krankheiten beseitigt und heute bietet sich uns vielleicht die Chance unseren Freunden den Taelons einmal zu helfen.” Thompson war auf der Seite der Companions und so war es nicht verwunderlich, dass er seine Rede mit großer Leidenschaft für die Taelons vortrug, schließlich übergab er das Wort an Quo'on.
Dieser trat ans Redepult und ließ seinen Blick über die Menschen schweifen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Immerhin war es das erste mal, dass sich der Führer der Synode in der Öffentlichkeit zeigte.
„Sinaui Euhura!” Begrüßte Quo'on die Menschen vor ihm und alle lächelten.
„Ich bin erfreut, dass ihre Spezies so am Schicksal der Taelons Teil nimmt.” Sprach er in Thompsons Richtung, bevor er sich wieder der wartenden Menge zuwandte.
„Wir kamen auf die Erde, in einer Mission des Friedens und hoffen nun auf ihre Hilfe.”
Ein Raunen ging durch die Menschen.
„Die Taelons werden schon seit langem, von einer fremden Rasse bedroht. Diese Rasse nennt sich >Die Jaridians< und ihr Ziel ist es, uns die Taelons zu vernichten.
Mittlerweile ist es einem ihrer Spione gelungen, zur Erde zu gelangen. Und daher meine Bitte unterstützen sie uns, diesen Spion zu finden und zu vernichten und somit die Sicherheit der Taelons und die der Menschheit zu gewährleisten.”
Zo'or hatte ein seltsames Grinsen aufgesetzt, er hatte zwar nicht besonders viel für Quo'on übrig, im Gegenteil er hielt ihn für schwach, dennoch beeindruckte es ihn, wie es Quo'on mit seiner Ansprache gelang, die Menschen für ihre Sache zu gewinnen.
Immerhin nickten die meisten zustimmend und das konnte nur bedeuten, dass sie für die Taelons kämpfen würden.

Boone, Marquette und Sandoval standen um das Podest verteilt, beobachteten die Umgebung und lauschten ebenfalls Quo'ons Worten.
Der Einzige der von der Rede, so gut wie gar nichts mitbekam war Liam. Er streifte weiter über das Gelände.
Er hatte fast seinen vierten Rundgang beendet, als er auf einmal ziemlich unruhig wurde. Irgend etwas stimmte nicht. Wachsam blickte er sich um, ohne zu wissen das er bereits beobachtet wurde.
Nicht weit von Liam stand der Replikant. Durch seine Tarnung konnte Liam ihn aus dieser Entfernung nicht sehen.
Der Replikant wandte sich von dem Menschen ab und machte sich auf in Richtung der Taelons.
Liam wurde immer unruhiger und nahm mit Boone Kontakt auf.
„Ich glaube der Replikant ist hier!” Sprach er, in das kleine Mikro.
Boone nahm sofort etwas Abstand vom Podest, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, erst dann antwortete er Liam.
„Du glaubst!” kam es bei Liam an.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass hier etwas nicht stimmt, ich.......” Liam hielt in seinen Worten inne, als er die Luft flackern sah.
Das heißt, sie flackert nicht, sondern an einer bestimmten Stelle wurde das Licht anders gebrochen und somit entstand eine Art Spiegeleffekt. Es hätte eine Luftspiegelung sein können, aber diese Spiegelung bewegte sich und keiner der anderen Wachleute schien sie zu sehen.
„Liam, stimmt was nicht?” hörte Liam, plötzlich Boones Stimme.
„Bring die Taelons in Sicherheit, er ist hier.” Liam schrie fast und rannte auf die Luftspiegelung zu.
Boone sprang auf das Podest und riss Sandoval mit sich.
„Der Replikant ist hier beschützen Sie die Taelons!”
Liam rannte so schnell er konnte. Unterwegs riss er einem Freiwilligen die Waffe aus der Hand und zielte auf die verzerrte Luft, aber der Replikant war schneller.
Er enttarnte sich und seine Waffe hatte bereits einen der Taelons anvisiert. Liam und der Replikant feuerten gleichzeitig. Während Liams Schuss den Replikanten nur ankratzte, wurde Quo'on vom Replikanten tödlich getroffen. Keiner der Beschützer hatte ein Chance Quo'on zu retten.
Sandoval raffte sich, als erster wieder auf und blickte in die panisch d(e)avon stürmende Menschenmenge. Ein weiterer Schuss erregte seine Aufmerksamkeit.
Der Replikant hatte auf Liam gefeuert, welcher sich mit einem schnellen Sprung in Sicherheit brachte. Sandoval nutzte die Gelegenheit und feuerte seinen Skrill ab, Boone der jetzt neben ihm stand, tat es ihm gleich.
Der Replikant taumelte, als ihm die beiden Entladungen in den Rücken sausten.
Angeschlagen tarnte sich der Replikant wieder und war dann so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
„Wo sind die Taelons?” fragte Sandoval.
„Captain Marquette hat sie zum Shuttle gebracht und nun sind sie auf dem Weg zum Mutterschiff!” rief Boone, er war losgelaufen um nach Liam zu sehen.
Die Menschen liefen immer noch wild durcheinander und so brauchte er fasst eine halbe Ewigkeit, um Liam zu erreichen.
Er fand Liam am Zaun stehend, er hielt sich den rechten Arm.
„Geht es dir gut?” keuchte Boone und kam erst kurz vor Liam zum stehen.
„Ich habe mir die Schulter ausgerenkt, aber sonst ist nichts passiert.” Er versuchte zu grinsen, allerdings war der Schmerz in seinen Augen zu erkennen.
„Sie sollten damit einen Arzt aufsuchen.” Liam und Boone zuckten bei dieser Bemerkung, von Sandoval zusammen. Boone hatte nicht bemerkt, dass er ihm gefolgt war.
Nun stand er vor Liam und sein Gesicht zeigte ungewohnte Besorgnis.
„Das werde ich wohl tun.”
Sandoval musterte den jungen Mann noch einmal und machte auf dem Absatz kehrt. Er ging zurück ans Mikrofon und rief die Leute zur Ruhe auf. Anschließend bedeutete er Boone und auch Liam, ihm zu folgen.
Sie gingen zu einem zweiten Shuttle, welches auf sie wartete und flogen zum Mutterschiff.

 
* * *
 

Taelon-Mutterschiff

„Boone bringen Sie Major Kincaid auf die Krankenstation und kommen sie Beide anschließend auf die Brücke!” Wies Sandoval Boone an und machte sich, nach verlassen des Shuttles auf zur Brücke.
Boone wunderte sich ein wenig über Sandoval. Erst war er Liam gegenüber sehr misstrauisch und nun ermöglichte er es ihm, sich von den Taelons heilen zu lassen.
Zum ersten mal, suchte Boone die medizinische Abteilung auf, es hatte noch nie einen Grund gegeben hier erscheinen zu müssen.
Als sie dort unten ankamen, blickte er sich vorsichtig um. Nach einigen Minuten kam ein Taelon in einer langen Robe auf sie zu.
Boone grüßte ihn auf Taelon Art.
„Ah, Commander Boone. Da'ans Beschützer es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin Mit'gai der Heiler der Taelons. Was kann ich für sie tun.” Für einen Taelon war Mit'gai überaus freundlich und irgendwie fand Boone ihn sympathisch.
„Major Kincaid hat sich die Schulter ausgekugelt und Sandoval hat uns hier her geschickt.”
Mit'gai deutete ein Taelonnicken an und wandte sich dann Liam zu.
„Ich habe mich in den Jahren, seid unserer Ankunft mit ihrer Spezies befasst. Leider hatte ich noch keine menschlichen Patienten, aber ich werde ihnen gerne helfen.” Liam nickte dankbar, mittlerweile tat seine Schulter bei jeder Bewegung mehr weh.
Mit'gai deutet auf eine Liege und Liam setzte sich darauf.
Boone beobachtete, wie Mit'gai kurz Liams Arm und Schulter abtastete. Dann nahm er Liams Arm und mit einem Ruck und einem kurzen stöhnen von Liam, war die Schulter wieder in ihrem Gelenk.
„Sie haben die menschlichen Techniken sehr gut studiert Mit'gai.” Lobte Boone den Taelon und Mit'gai lächelte zufrieden.
„Sollten die Schmerzen nicht abnehmen, dann suchen sie mich bitte noch einmal auf Major!”
Liam hob überrascht den Kopf, ein Taelon der das Wort >Bitte< kannte. Aber Mit'gai machte, für einen Taelon einen ungewöhnlich netten Eindruck, deshalb beschränkte Liam seinen Dank auf eine Nicken und verließ, zusammen mit Boone die Krankenstation.

Auf der Brücke angekommen, bekamen Boone und Liam gerade noch das Ende einer Debatte zwischen Da'an und Zo'or mit.
Boone entdeckte Lili und Sandoval vor einer der Kontrolltafeln und ging auf die Beiden zu. Liam folgte ihm.
Noch bevor sie zwei Meter gegangen waren, hatte Zo'or die Beiden erspäht und hielt sie auf.
„Und das ist also der Mensch, der den Replikanten, als Erster entdeckt hat!”
Liam war von dieser Bemerkung so überrascht, dass er nicht fähig war Zo'or zu antworten. Da'an rettete die Situation für ihn:
„Ja, Zo'or. Darf ich vorstellen, dass ist Major Liam Kincaid!”
„Obwohl ich über ihren Einsatz nicht informiert war, muss ich Sie für ihr Engagement loben.”
Boone grinste ein wenig, er hätte nie gedacht mal einen Zo'or zu sehen, der einen Menschen so schnell für etwas lobte.
„Dennoch”, rief Zo'ors kalte Stimme ihn wieder in die Realität. „...hättest du den Einsatz eines weiteren Menschen mit mir besprechen müssen”, fauchte er in Da'ans Richtung.
„Das hätte ich, aber da du so sehr mit der Planung dieser Veranstaltung beschäftigst warst, erhielt ich keine Gelegenheit dir Bescheid zu geben.
Allerdings möchte ich Major Kincaid dauerhaft in mein Sicherheitsteam aufnehmen und soeben habe ich dich darüber informiert”, antwortete Da'an.
Zo'or funkelte Da'an wütend an: „Weshalb brauchst du noch einen Menschen, der in deinen Diensten steht?”
Graziös schritt Da'an auf Zo'or zu: „In letzter Zeit untersteht mein erster Beschützer, Agent Sandoval immer öfter unter deiner Autorität, also wäre es doch nur sinnvoll, wenn du ihn dauerhaft zu deinem Beschützer machst und ich dafür einen neuen in meinen Kreis aufnehme!”
Sandoval hatte bei dieser Erklärung aufgesehen. Er sollte die Stellung wechseln und das wegen diesem jungen Typen der aus Zufall den Replikanten entdeckt hatte.
Aber im schoss auch in den Kopf, dass es von Vorteil wäre, so bekäme er immerhin die Gelegenheit sich mehr auf dem Mutterschiff aufzuhalten und das würde seiner eigenen Stellung sehr zu gute kommen.
Zo'or hatte sich von Da'an abgewandt und war einige Schritte zurückgetreten. Offenbar missfiel ihm Da'ans Vorschlag, dennoch konnte er die Tatsache nicht leugnen, dass Sandoval ein äußerst hilfreicher Handlanger war.
„Agent Sandoval, wie stehen sie zu Da'ans Vorschlag!”
Überrascht starrte Sandoval, Zo'or an: „Mein Motivationsimperativ verpflichtet mich jedem Taelon zu dienen, also wäre es für mich eine Ehre, nun unter ihrem Befehl zu stehen.”
Mit sich zufrieden lächelte Zo'or: „Ich werde darüber nachdenken Da'an,....” er wollte noch etwas sagen, wurde aber von Da'an unterbrochen: „Dann denk bitte schnell darüber nach, damit ich in die Botschaft nach Washington zurück kehren kann!”
„Bist du verrückt geworden, kein Taelon kehrt auf die Erde zurück, solange sich dieser Replikant dort herumtreibt!” Energisch trat Zo'or ein Stück vor, um seine Aussage zu untermauern.
„Es sei denn, wir könnten so den Replikanten hervorlocken um ihn unschädlich zu machen”, bemerkte Da'an, mit einer ungewöhnlich ruhigen und festen Stimme.
Zo'ors Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er über diese Möglichkeit nachdachte.
„Das ist in der Tat ein berechtigter Einwand. Unter diesen Umständen stimme ich zu, dass Major Kincaid in deine Dienste tritt und Agent Sandoval ab sofort mir untersteht.”
„Wenn Sie erlauben würde ich gerne noch um etwas bitten Zo'or”, schaltete sich nun Sandoval in das Gespräch ein.
Etwas verärgert blickte Zo'or den FBI Agenten an, aber er gewährte ihm seine Bitte.
„Major, sehen sie sich im Stande das Fliegen eines Shuttles zu erlernen?” wandte sich Sandoval an Liam.
„Äh, ja. Warum?” stotterte Liam.
„Nun, das frage ich deshalb, weil ich gerne Captain Marquette als meine Assistentin und persönliche Pilotin einsetzen würde und wenn sie lernen ein Shuttle zu fliegen hat Commander Boone immer noch einen Piloten!”
Boone und Lili starrten sich kurz an, in Lilis Gesicht spiegelte sich ein Hauch von Abscheu wieder.
Boone trat ein paar Schritte auf sie zu und flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sich ihr Gesichtsausdruck erhellte.
Zo'or hatte sich Sandovals kurze Erklärung angehört und stimmte ihm zu, so fern Captain Marquette sich damit einverstanden erklärte.
Sandoval war überrascht, als Lili ohne Wiederworte dieser Idee zustimmte.
„Dann unterweisen sie den Major im Umgang mit einem Shuttle. Commander Boone, Major Kincaid, morgen früh kehrt Da'an in die Botschaft zurück, also erscheinen sie dort pünktlich.” Beendete Zo'or die Unterredung.
Währen Sandoval davon eilte gingen Boone, Lili und Liam zum Shuttle.
„Sandovals Assistentin!” wiederholte Lili, Sandovals Worte, allerdings in einem sehr sarkastischen Ton.
„Wieso haben Sie dann zugestimmt?” fragte Liam.
Lili blieb stehen und grinste Boone an.
„Ich habe ihr gesagt das es von Vorteil für uns ist, wenn jemand Sandoval und seine Machenschaften im Auge behält”, antwortete Boone.
Liam zog überrascht eine Augenbraue hoch, an eine derartige Möglichkeit hatte er gar nicht gedacht. Während er zusammen mit Boone arbeitete, bekam Lili die Möglichkeit, als Spion auf dem Mutterschiff tätig zu sein.
Zusammen gingen sie zurück zum Shuttle und flogen zurück zur Erde.

Während des Fluges atmete Boone innerlich auf. Da'an hatte recht behalten. Keiner der anderen Taelons hatte bemerkt, dass Liam nicht zu 100% ein Mensch war.

 
* * *
 

Hauptquartier der Widerstandsbewegung

„Sie haben was?” Jonathan Doors raufte sich regelrecht die Haare, als Boone und Lili ihm berichteten, was in den vergangenen Tagen alles geschehen war.
„Sie wollen mir sagen, dass ein Taelon darüber Bescheid weiß, dass ihr CVI nicht so funktioniert wie es eigentlich sollte und das, es einen Außerirdisch-Menschlichen Hybriden gibt.”
„Doors beruhigen Sie sich doch erst mal. Da'an weiß nur das mein CVI sehr wahrscheinlich eine Fehlfunktion aufweist. Er hat keine Ahnung, dass ich bei der Widerstandsbewegung bin”, verteidigte sich Boone.
„Und was ist mit ihm?” Jonathan deutete auf Liam, dieser war seit der Ankunft im Versteck der Widerstandsbewegung stumm geblieben.
„Er hat nicht gefragt was Liam vor hat, aber er weiß das er der Sohn von Ha'gel ist und mehr nicht. Im Gegenteil er hat mir sogar seine Hilfe angeboten im Umgang mit Liam.” Langsam stieg eine ziemliche Wut in Boone auf .
„Im Umgang mit Liam, er ist zur Hälfte außerirdisch und das macht ihn unkontrollierbar für uns.”
„Warum denken Sie das ich eine Gefahr für Sie darstelle?” kam es etwas laut von Liam.
„Ich habe ihnen bisher nicht geschadet und ich will es auch nicht. Ich will ihnen in ihrem Kampf helfen.”
Überrascht starrte Doors, Liam an. Obwohl er völlig menschlich aussah, verbarg sich ein außerirdischer Teil in ihm und das veranlasste Jonathan, ihm absolut kein Vertrauen zu schenken.
„Wie könnten Sie uns schon helfen?”
„Ich weiß Dinge. Dinge über die Taelons die Sie nie herausfinden könnten, ich versteh ihre Sprache und kenne ihre Vergangenheit und damit soll ich ihnen nicht helfen können.”
Plötzlich bemerkte Boone, dass es in Liams Händen kurz aufleuchtete. Jonathan reizte ihn unterdessen weiter.
„Und woher wollen Sie das wissen, wenn Sie nicht mit dem Gemeinwesen verbunden sind?”
„Das kann ich ihnen nicht sagen, vermutlich liegt es an dem außerirdischen Erbe in mir.”
Doors wollte Liam noch etwas an den Kopf werfen, aber bevor er das konnte hatte Boone sich ihm in den Weg gestellt.
„Hören Sie Jonathan, ich trage die Verantwortung für Liam, also wenn Sie ihm misstrauen, dann müssen Sie auch mir misstrauen.”
Doors wollte sich schon abwenden, aber Boone redete weiter.
„Er hat ihnen versichert, dass von ihm keine Gefahr ausgeht und für uns ist ein weiterer Verbündeter gegen die Taelons immer hilfreich. Erst recht, wenn er detailliertes Wissen über die Taelons besitzt.”
Widerwillig stimmte Doors, Boone zu und zog sich anschließend zurück.
Boone verließ zusammen mit Liam das Versteck. Lili blieb noch, um noch einmal in Ruhe mit Doors zu sprechen.

 
* * *
 

Boones Haus

„Was habe ich Doors denn getan, dass er mich so hasst”, beklagte sich Liam, als sie das Haus betraten.
„Doors ist ein Idealist und ein Kämpfer. Er misstraut den Taelons und so ziemlich allem, was außerirdischen Ursprungs ist.”
Liam senkte bei diesen Worten den Kopf.
„Mach dir keine Sorgen, wenn er dich erst mal richtig kennen lernt, dann ändert er mit Sicherheit seine Einstellung”, versuchte Boone, Liam aufzuheitern und klopfte ihm, bei dieser Bemerkung auf die Schulter.
Der Ansatz eines Lächelns zeigte sich auf Liams Gesicht, aber Boone konnte sehen, dass ihm die Sache mit Doors wirklich zu herzen ging.
„Hast du eigentlich schon etwas ungewöhnliches an dir bemerkt Liam?” wechselte Boone das Thema, aber er erhielt von Liam nur einen verwirrten Gesichtsausdruck als Antwort.
Boone gestikulierte etwas hilflos mit den Armen, er wusste nicht so recht, wie er sich ausdrücken sollte.
„Ich meine etwas ungewöhnliches, im Bezug auf den außerirdischen Teil in dir!”
Jetzt verstand Liam, er senkte kurz den Kopf und dachte für einen Moment darüber nach.
„Bis auf das Wissen, was ich über die Taelons habe und die Bilder die ich von Zeit zu Zeit sehe, ist mir noch nichts aufgefallen.”
„Bilder?” bohrte Boone.
Jetzt gestikulierte Liam hilflos.
„Ja, in bestimmten Situationen sehe ich Bilder über das was passieren könnte zum Beispiel das mit dem Replikanten, dann sind es Bilder aus der Vergangenheit der Taelons. Sie erscheinen mir wie Erinnerungsblitze die von irgendwo her auf mich einströmen. Ich denke das sind Teile meiner außerirdischen Hälfte.”
Boone verstand worauf Liam hinaus wollte. Keiner wusste wozu Liam eigentlich im Stande war, vermutlich wusste er es selbst nicht einmal, dass war es vermutlich auch was andere so misstrauisch machte.
„Sonst noch irgend etwas?” fragte Boone weiter.
Liam schien wieder für einen Moment nachzudenken.
„Nein sonst nichts!”
Eigentlich hatte Boone vorgehabt ihn noch auf das Glühen anzusprechen, aber er wollte Liam auch nicht beunruhigen, also behielt er es für sich. Außerdem bekäme er bestimmt noch eine Chance, Liam darauf anzusprechen.

 
* * *
 

Taelonbotschaft Washington

Pünktlich trafen Boone und Liam in der Botschaft ein. Die letzte Nacht, war für keinen der Beiden so richtig erholsam gewesen. Liam kämpfte wieder mit den Erinnerungen an einen Alptraum und Boone hatte einfach nur schlecht geschlafen.
„Guten Morgen Commander, Major”, begrüßte Da'an die Beiden in einem angenehm, sanften Tonfall.
Liam und Boone erwiderten den Gruß und blickten dann neugierig zu dem Treiben, am Eingang zu Da'ans Büro.
Noch bevor sie Da'an danach fragen konnten, hatte Sandoval ihre Blicke bemerkt und kam auf Liam und Boone zu.
„Das ist ein Degenerator Schild! Der wird den Replikanten außer Gefecht setzen, sobald er das Büro betreten will.”
Boone hatte Zweifel daran, ob so etwas gegen einen Gegner wie einen Replikanten wirksam war, aber bevor er Sandoval darauf aufmerksam machen konnte, fuhr dieser in seiner Rede fort:
„Für den Fall, das der Schild versagt, haben wir ein ID-Portal installiert. Im Notfall ist das die einzige Fluchtmöglichkeit.
Um sicherzustellen das der Replikant auch wirklich auftaucht, werden wir das gesamte Personal der Botschaft schicken, so dass keine unschuldigen Personen gefährdet werden.
Boone Sie bleiben bei Da'an. Captain Marquette und Ich überwachen das ganze vom Nebengebäude, ach ja: Major Kincaid, Sie schließen sich uns an!”
Etwas unzufrieden mit dieser Einteilung zischte Liam etwas vor sich hin, aber keiner hörte es.
Boone nickte zustimmend und betete das der Schild funktionierte, ansonsten war sein Skrill alles, was er dem Replikanten entgegen stellen konnte.
Liam verließ etwas missgestimmt mit Sandoval und Lili das Büro.

Er folgte den Beiden zu einem Gebäude, welches der Taelonbotschaft zwar am nächsten war, aber immer noch eine Entfernung von über 200 Meter aufwies.
Im obersten Stockwerk führte sie Sandoval in einen Raum, wo verschiedene Geräte und Monitore aufgebaut waren.
Liam ging zum Fenster und blickt kurz zur Botschaft.
„Hier sind wir viel zu weit weg, wenn der Replikant auftaucht können wir nicht eingreifen”, bemerkte er.
Sandoval, der etwas ungehalten über diese Bemerkung war, antwortete nicht sondern setzte sich vor die Bildschirme.
„Dann wollen wir hoffen das der Degenerator Schild funktioniert”, kam es von Lili.
Jetzt reagierte Sandoval: „Sie Beide stehen jetzt unter meinem Kommando und wir werden von hier aus schnell genug eingreifen können, also stellen sie nicht meine Entscheidungen in Frage!”
Überrascht über die Wut in Sandovals Stimme, kehrten Lili und Liam ihm den Rücken zu und blickten zu Botschaft.
Sandoval wandte sich wieder seinen Monitoren zu und murmelte noch etwas unverständliches vor sich hin, während er die Bildschirme aktivierte. Auf einem dem Hauptschirm erschienen Da'an und Boone. Sandoval ließ also auch Da'ans Büro überwachen.

Da'an und Boone unterhielten sich, aber lange geschah nichts. Deshalb überredete Da'an seinen Beschützer zu einer Runde Fuflascha.
Boone hatte das seltsame Spiel schon öfters bei Da'an gesehen, es aber noch nie selbst gespielt.
Da'an erläuterte Boone die Grundregeln und dann begannen sie.

Sandoval starrte gelangweilt auf den Bildschirm. Die Partie zwischen Da'an und Boone dauerte nun fast schon eine halbe Stunde an und sie sprachen kaum ein Wort, während dieser Zeit.
Liam unterhielt sich leise mit Lili, als Da'an endlich den finalen Zug machte und das Spiel mit dem Wort: „Fuflascha!” beendete und genau wie aufs Stichwort meldeten sich die Sensoren der Botschaft und zeigten Gefahr an.
Lili und Liam sprangen förmlich an Sandovals Seite und blickten zum Bildschirm.

„Achtung es ist ein Eindringling in der Botschaft!” warnte Sandoval, Boone über das Global.
Lili tippte auf einer Konsole herum.
„Identifikation der Energiesignatur läuft”, bemerkte Sie. Nach kurzem Warten erbrachte der Computer Resultate.
„Es ist der Replikant.”

„Der Replikant ist in der Botschaft und hält Kurs auf Da'an.”
Nach dieser Warnung schob Boone sein Global zusammen und blickte sich unruhig um. Genau in diesem Moment betrat der getarnte Replikant das Büro und wurde vom Degenerator Schild festgesetzt.
Boone und Da'an starrten zum Eingang, wo sich jetzt der Replikant enttarnte.

„Der Schild wird nicht halten!” bemerkte Liam und erntete einen wütenden Blick von Sandoval.
„Der Schild wird halten!” gab dieser zurück.
„Wird er nicht!” trotzte Liam und deutete auf den Bildschirm.

Boone und Da'an waren ohne es zu merken auf das Portal zugegangen. Der Replikant hatte währenddessen seinen Arm zu einer Waffe transformiert und schlug damit gegen den Schild.
Der Schild gab nach und er zielte auf Da'an.
Boone warf sich gegen den Companion und riss ihn so aus der Schusslinie des Replikanten.
Schnell rappelte er sich wieder auf und schoss zurück.
Der Replikant taumelte, aber das Portal und somit ihre Fluchtmöglichkeit war zerstört.
„Wir müssen hier raus”, stieß Boone hervor.
„Folgen Sie mir!” kam es von Da'an, welcher ebenfalls wieder auf den Beinen war und nun die Rampe hinter seinem Stuhl hinauf lief.
Boone schoss noch einmal auf den Replikanten um noch ein paar Sekunden zu gewinnen.

Liam war beim bersten des Degenerator Schildes aus dem Zimmer gestürmt und rannte so schnell er konnte Richtung Botschaft.
Sandoval und Lili kamen ihm nur schwer hinter her.
Erst in Da'ans Büro holten sie ihn wieder ein.
„Wo sind sie hin?” fragte er Lili.
Diese blickte für einen Moment zu Sandoval, der nur ratlos mit den Schultern zuckte, dann fiel ihr etwas ein: „Die unterirdischen Tunnel sind die einzige Möglichkeit hier heraus!”
Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, rannte Liam auch schon los.
In den Tunnel trennten sie sich um schneller suchen zu können.

Boone und Da'an rannten durch die verzweigten Tunnel, immer noch auf der Flucht vor dem Replikanten.
Boone hatte noch nie einen Taelon so schnell laufen sehen, erst recht nicht Da'an.
Da'an musste wirklich Angst haben um so zu rennen.
Während seiner Überlegungen gelangten sie an eine Treppe. Boone dachte das Da'an nun langsamer werden würde, aber das wurde er nicht. Er lief die Treppe in einem atemberaubenden Tempo herunter.
Unten angekommen gab es keinen Weg weiter und Da'an stoppte so abrupt, dass Boone gegen ihn stieß.
„Ab hier geht es nicht weiter”, bemerkte Da'an und in seiner Stimme lag echte Angst.
Boone blickte sich um, dies war eine Art kleine Schaltzentrale mit vielen Ventilen und die Treppe war der einzige Zugang.
„Ich habe eine Idee”, sagte er zu Da'an und blickte dabei nach oben.

Liam rannte verzweifelt durch die Gänge, wie sollte er Boone und Da'an hier nur finden.
Plötzlich überkamen ihm Bilder.
Liam griff sich an die Schläfen, sein Kopf schmerzte, aber es gelang ihm die Bilder zu erkennen. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte lief er los. So schnell er konnte rannte er durch die Tunnel, in der Hoffnung nicht zu spät zu kommen.

In einem anderen Teil der Gänge fluchte Sandoval, er war mit Lili in eine Sackgasse gelaufen.

Unaufhaltsam kam der Replikant näher. Da'an hatte das Gefühl, er würde mit Absicht langsam gehen um den Triumph zu genießen.
Ein Raunen ging durch den kleinen Raum und da stand der Replikant.
Bedrohlich kam er auf Da'an zu, welcher in einer Ecke, eng an die Wand gedrückt stand.
Auf der Hälfte des Weges wurde er von einer Energieentladung in die Brust getroffen, eine Zweite jagte schnell hinter her und der Replikant taumelte zurück.
Boone sprang von einem Podest über Da'an herunter und hielt seinen Skrill immer noch feuerbereit.
Die zweite Entladung hatte ein Dampfventil getroffen und somit hatte Boone keine besonders gute Sicht.
Gerade als er sich an Da'an wenden wollte trat der Replikant aus der Dampfwolke.
Ein großes Loch klaffte auf seiner Brust. Trotzdem ließ er sich nicht von seiner Mission abbringen. Wieder feuerte Boone doch diesmal wehrte der Replikant den Schuss mit einem Schuss, aus seiner eigenen Waffe ab. Boone hatte erschrocken aufgesehen, aber er bekam keine Chance lange darüber nachzudenken, was er als nächstes tun sollte, denn der Replikant feuerte weiter. Boone hatte nur eine Chance Da'an zu schützen, wenn er es dem Replikante gleich tat und dessen Schüsse, mit Schüssen aus seinem Skrill abfing.
Boone schleuderte immer schneller Energiekugeln dem Replikanten entgegen, aber das zerrte auch stark an seinen Kräften. Er spürte eine Schwäche in sich aufsteigen, er war dabei sich vollkommen zu verausgaben und stand kurz davor ohnmächtig zu werden.

Er konnte nicht mehr, so sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht mehr schießen, also senkte er seinen Arm. Seltsamerweise hatte auch der Replikant aufgehört zu feuern.
Boone dachte schon, dass auch die Energie des Replikanten zu ende ging, aber er irrte sich.
So schnell wie der Replikant aufgehört hatte zu feuern, so schnell richtete er seine Waffe nun auf Da'an.
Als sich der Schuss löste schloss Da'an die Augen und riss sie überrascht wieder auf, als er nicht getroffen wurde. Boone stand genau vor ihm und brach nun zusammen. Er hatte sich in die Schussbahn des Replikanten gestellt um Da'an zu schützen.

„Nnnnneeeeeiiiiiinnnnnnn!” ertönte ein entsetzter Schrei hinter dem Replikanten.
Liam hatte gerade das Ende der Treppe erreicht, als der Replikant geschossen hatte. Während Liam voller Wut auf den Replikanten zustürmte beugte Da'an sich zu Boone und prüfte dessen Lebenszeichen. Sie waren sehr schwach.
Er blickte auf und sah wie sich der Replikant dem neuen Störenfried zuwandte.
Liam hatte sich ein schweres Eisenrohr geschnappt und trat so dem Replikanten entgegen.
Der Replikant schlug in Liams Richtung, doch diese wich geschickt aus und versetzte dem Replikanten einen kräftigen Schlag in die Seite.
Dieser Schlagabtausch war allerdings nicht von Dauer, nachdem Liam noch einige Treffer gelandete hatte, hatte nun der Replikant seine Chance genutzt und Liam das Rohr aus den Händen geschlagen.
Als Liam trotzdem noch einmal angriff, schlug der Replikant so hart zu, dass Liam gegen die hintere Wand des Raumes geschleudert wurde.
Er hatte das Gefühl zerquetscht zu werden, als er mit der Wand kollidierte und keuchte deshalb heftig.
Seine Sicht war etwas verschwommen, aber er konnte erkennen wie der Replikant seinen Arm wieder in eine Waffe transformierte und auf ihn zielte.
Als der Replikant schoss riss Liam, seine Hände schützend vors Gesicht und schloss die Augen.
Allerdings öffnete er sie schnell wieder, da in seinen Händen eine unglaubliche Hitze entbrannt war.
Seine Hände hatten begonnen hell zu glühen und hatten den Schuss abgefangen, vorsichtig schob Liam sich an der Wand hoch, immer auf seine Hände starrend.
Nun näherte sich der Replikant und feuerte abermals, aber auch dieser Schuss ging in der Energie die von Liam ausging unter.
Plötzlich wurde das Glühen immer heller und es entlud sich ein gewaltiger Schuss von purer Energie auf den Replikanten.
Liam stöhnte erleichtert auf und sah nur noch wie die Bruchstücke des Replikanten zu Boden fielen.
Ohne weiter darauf zu achten rannte er zu Da'an, welcher ihn fasziniert beobachtete.
„Wie geht es Boone?” fragte er. In seiner Stimme schwang dabei große Erschöpfung mit.
Da'an schüttelte langsam den Kopf und legte Liam eine Hand auf die Schulter.
„Nein”, kam es gedrückt von Liam.
Er starrte auf Boone herab, der regungslos vor ihm lag und plötzlich begannen seine Hände abermals zu glühen.
Instinktiv legte er sie auf Boones Brust und schloss die Augen.
Da'an beobachtete gebannt das Geschehen.
Als Liam, Boone berührte begann dessen gesamter Körper sanft zu leuchten. Liams Gesicht war von einer großen Anstrengung gezeichnet, aber als es unter seinen Händen hell auf blitzte, riss Boone die Augen auf und rang nach Atem.
Erschöpft kippte Liam nach hinten, während Da'an, Boone half sich aufzusetzen.
„Was ist passiert?” fragte Boone.
„Sie wurden vom Replikanten getroffen, als Sie mein Leben retteten”, antwortete Da'an sanft.
„Warum bin ich dann noch am Leben?” hackte Boone nach und erst jetzt realisierte Da'an was genau geschehen war. Er blickte auf und seine Augen suchten nach Liam. Er lag zu Boones Füssen und atmete schwer, seine Hände leuchteten immer noch.
Boone folgte Da'ans Blick und entdeckte ebenfalls Liam. Vorsichtig stand er auf und ging zu Liam, behutsam drehte er ihn um.
Liam starrte ihn aus großen Augen an und versuchte zu lächeln.
Erst jetzt bemerkte Boone, Liams Hände. Während er nach Liams Arm griff, um sich das genauer anzusehen versiegte das Glühen und Liam wurde Schwarz vor Augen.
Er kippte zurück und wurde von Boone vor einem harten Aufschlag bewahrt.
„Wir müssen wirklich mal herausfinden, wozu du imstande bist”, flüsterte Boone, aber Liam konnte es nicht hören.
Er rüttelte Liam, aber dieser kam nicht zu sich.
„Hey, Liam wach auf”, jetzt schüttelte Boone, Liam etwas heftiger und es wirkte. Langsam öffnete Liam wieder die Augen und begann zu husten. Boone half ihm aufzustehen und drehte sich nun zu Da'an.
Dieser Blickte die Beiden respektvoll und dankbar an.

Boone wollte gerade etwas sagen, als Sandoval und Lili die Treppe herunter kamen.
Überrascht von dem Bild das sich ihnen bot stiefelten sie durch die Trümmer des Replikanten.
„Gute Arbeit Boone, offensichtlich waren sie mit ihrem Skrill schneller, als der Replikant”, begann Sandoval.
„Ja, Gott sei Dank”, antwortete Boone. Hinter ihm lächelte Da'an, was Sandoval überraschte, aber er interpretierte es, als Freude darüber noch am Leben zu sein.
Gemeinsam gingen sie zurück in Da'ans Büro und kontaktierten Zo'or.

Dieser gab vor über die Nachricht, dass der Replikant zerstört worden sei, erleichtert zu sein und erlaubte die Rückkehr der Taelons in ihre Botschaften.
Jedoch setzte er ein sehr ungehaltenes Gesicht auf, nachdem er den Datenstrom beendet hatte.

Einen Sieg hatte er allerdings erreicht. Nachdem Da'an und er bei der Synode vorgesprochen hatten um ihre Pläne für die Menschheit zu erläutern, entschied die Synode Zo'or zum neuen Anführer zu ernennen.
Majestätisch schritt Zo'or zurück in Richtung Brücke, wo ihn Sandoval erwartete.
Da'an kehrte wieder in die Botschaft zurück, wo er von Boone und Liam erwartet wurde.
Die Beiden waren über die Entscheidung, der Synode auch nicht sehr begeistert.
„Das macht Zo'or zu einem schwer erreichbaren Feind”, war Boones einzige Bemerkung.
„Jedoch macht es ihn auch kontrollierbar, da er nur mit Zustimmung der Synode handeln kann und noch bin ich ein Mitglied der Synode”, kam es von Da'an und Boone und Liam verstanden, was er damit aussagen wollte.
„Ich danke ihnen Beiden für die Rettung meines Lebens und freue mich auf unsere gemeinsame Zukunft!”
Mit diesen Worten entließ er Boone und Liam.

Boone und Liam flogen zurück nach New York.

 
* * *
 

Boones Büro

Liam und Boone hatten, seit dem Flug kaum miteinander gesprochen. Beide waren sehr erschöpft, aber auch glücklich am Leben zu sein.
Nun standen sie auf dem Balkon und blickten in den Nachthimmel.
Boone war es, der letztendlich die Stille brach, als er Liams nachdenkliches Gesicht bemerkte:
„Danke das du mir das Leben gerettet hast!”
Liam sah überrascht auf: „Gern geschehen”, war alles, was er heraus brachte.
„Und was hast du jetzt für Pläne?” bohrt Boone.
„Nun ich werde, im Dienste von Da'an bleiben und ich will lernen mit meinen Fähigkeiten umzugehen, nur über eins bin ich mir im unklaren!”
„Worüber?”
„Wo werde ich ab jetzt Leben?”
Boone lächelte, er hatte Liam ins Herz geschlossen und wollte ihm auch weiterhin helfen.
„Nun...”, begann Er. „Ich habe ein ganzes Haus für mich, also kannst du gern als Untermieter einziehen!”
Liam sah Boone in die Augen und lächelte nun seinerseits. Es war mehr, als Freundschaft, was die Beiden miteinander verband und Liam freute sich darüber.
„Das würde ich gern”; antwortete er.
Zufrieden mit dieser Entwicklung blickten beide wieder zum Himmel und nun war es so, als würden die Sterne heller scheinen, als vorher.
Hell für Ihre Zukunft!

 

ENDE

 

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