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  „Algol” von Ghani   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Genaue Angaben zum Copyright finden Sie in der Vorbemerkung der Autorin. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Sokar kommt zur Erde und will den Taelons Tauri abschwatzen
Zeitpunkt:  zweite Staffel
Charaktere:  Lili, Da'an, [Zo'or, Liam, Sandoval und Leute aus Stargate SG1]
 
Achtung:  Dies ist ein Crossover zwischen Mission Erde und Stargate SG 1
 

 

 

ALGOL

 

Teil 1

2008, SGC

Der Stargate-Raum war überfüllt, vollkommen überfüllt. Nicht von Soldaten, oder Wissenschaftlern, wie das sonst der Fall war, nein, diesmal handelte es sich um Asgard, Tokra und die Angestellten des Stargate-Programmes, also doch Soldaten und Wissenschafter.
Es war eine berauschende Stimmung, Garschuw und Martouf probierten gerade ihr erstes Glas Champagner, (Hatte Hammond wirklich Champus besorgt?) Jakob und Jack versuchten Tor verzweifelt den Unterschied zwischen Fußball und Football zu erklären und Sam diskutierte mit Daniel über die Nutzungsmöglichkeiten von Naquada. Cassandra und Dr. Fraiser mußten sich auch noch irgendwo aufhalten und niemand bedauerte die, die dank ihres Wachdienstes nicht an der Siegesfeier teilnehmen konnten.
Und mittendrin stand die junge Airforce-Pilotin und Anführerin von SG4 Lt. Lili Marquette.
Sie war eine der wenigen, die sich nur teilweise an der Feier erfreuen konnte, zu viel schwirrte durch ihren Kopf. Den heutigen Tag hatte sie seit acht Jahren herbeigesehnt, seitdem sie von der Existenz des Stargatesystems, der Goa'uld, der Tokra, Asgard und was da noch alles war, wußte, jedoch hatte sie sich das Gefühl des Sieges, des Sieges über die Systemlords, ganz anders vorgestellt. Es war einfach zu viel passiert, zu viele Opfer hatte die Menschheit, ob sie davon wußte oder nicht, gebracht um diesen Sieg zu erringen. Aber auch sie persönlich hatte viele Opfer bringen müssen!
Hier im Stargate-Raum begann und endete jede ihrer Missionen, ob sie nun mehr oder weniger erfolgreich war, hier endete sie. Zumindest hatte sie das einmal geglaubt, aber in ihrem Kopf, wie ironisch, kämpfte sie jede Nacht gegen die Goa'uld, und auch jetzt würde der Kampf nicht zu Ende sein.
Sokar!
Eigentlich beschäftigte sie dieser Teil des Universums weniger, viel mehr dachte sie über sich selbst nach, über das, was ihr in den letzten Jahren widerfahren war.
Vor acht Jahren, war sie durch keine Versetzung oder ähnliches ins SGC gekommen, dadurch kam man nicht hierher. Sie kam als kranke Frau hierher. Die Diagnose: Ein nasuferingialer Hirntumor! Tödlich, so glaubt sie damals!
Kein Familienmitglied wußte davon, dafür aber Samantha Carter, ihre beste Freundin. Sie hatte ihr die Möglichkeit geboten, ihr Leben zu retten, die beste Möglichkeit, die sie je erhalten hatte.
Die Tokra suchten damals einen neuen Wirt für eine der ältesten und weisesten, intelligentesten und lustigsten Tokra der Galaxis.
Lili mußte lächeln, natürlich dachte sie so, immerhin war SIE, Finola, ihre Seelengefährtin geworden.
Ohnmächtig vor Furcht und Erstaunen über das, was Sam ihr damals berichtete, hatte sie ohne zu zögern eingewilligt. Es war die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens gewesen!
Wenige Stunden nach ihrer Einwilligung war sie mit Sam und ihrem heimlichen Schwarm, Martouf, und eigentlich auch Lantasch, seinem Tokra, durch das Stargate gegangen.
Es war unbeschreiblich gewesen! Kurz darauf lernte sie den im Sterben liegenden Wirt Finns, so war ihr Spitzname, kennen.
Eine Träne rollte ihr über die rechte Wange, ja Serif war ein besonderer Mann gewesen und selbst nach acht Jahren war sein Verlust das Zweitschlimmste was ihr je widerfahren war.
Das Schlimmste war...IHR Tod.
Die nächsten Jahre, es waren zwei Jahre, vier Monate und acht Tage, wurden die schönsten und schrecklichsten ihres bisherigen Lebens.
Kurz nach der Verschmelzung brachen die neuen Seelengefährten, sie verstanden sich von der ersten Sekunde an so gut, als ob sie schon immer zusammen gehört hätten, zu ihrer ersten Mission auf. Es war nur eine Erkundung geplant, sie sollte neue Verstecke für die Tokra ausmachen, mehr nicht. Es lief wirklich gut und sie hatten noch viele Mission erfolgreich abgeschlossen, meist nicht ohne in Konflikt mit den Systemlords zu geraten, allerdings war Finn. kein unbeschriebenes Blatt für sie, und bald kannten sie auch ihre Wirtin zu Genüge.
Dann, zwei Jahre später hetzte Yui einen Aschrak auf sie, die Flucht begann, tausende von Planeten und bloß nicht zu den Tokra, denn er könnte ihr ja folgen.
Irgendwann, es war nur ein kurzer unaufmerksamer Moment, erwischte er sie. Anders als erwartet tötete er Lili/Finn nicht sofort. Er brachte sie zu Yui, welcher nicht im Traum daran dachte sich ihrer selbst anzunehmen, sondern er verkaufte sie. Nicht an irgend jemanden, sondern an Kronos, welchen sie ja wirklich am meisten geärgert hatte. Zwei Monate lang genoss er es sie zu quälen, mit allen möglichen Instrumenten, die er kannte. Finn schützte sie damals so gut sie konnte, doch irgendwann spürten sie die Schmerzen beide, sie war zu schwach geworden um Lili die Gefühle zu nehmen. Dann kamen die tröstenden Worte, beiderseits. Zärtlich und liebevoll sprachen sie dem anderen Mut zu, malten sich die Willkommensfeier bei den Tokra aus, oder wie es sein würde, wenn es keine Systemlords geben würde. Jetzt wußte sie es. Nur leider würde Finn es niemals wissen, zumindest der größte Teil nicht, denn das, was noch übrig war, war immer bei ihr.
Doch irgendwann schwieg Finn!
Ihre letzten Worte hallten Lili jeden Abend, jeden Morgen, jede Sekunde durch den Kopf. „Ich liebe dich, und egal was passiert, ich bin bei dir, meine Seelengefährtin!” Lili merkte gar nicht, daß sie schon seit zehn Minuten auf das Tor starrte und jetzt die letzten Worte ihres besseren Teils laut ausgesprochen hatte. Genauso wenig merkte sie, wie sich Garschuw auf sie zu bewegte, es war nicht wichtig, nicht jetzt.
Nachdem Finn verstummt war, hörten auch die Schmerzen auf und Lili fiel in einen tiefen Traum, einen Traum, der ihr das Leben ihrer Freundin zeigte, jedoch führte sie dieses leben, welches nun endete, das wurde ihr schmerzlich bewußt.
Stunden später erwachte sie, voller Trauer in einem überaus großen Bett, gekleidet in prunkvolle Kleidung und neben ihr...Kronos.
Er dachte doch tatsächlich, daß er sie sich gefügig machen konnte.
Die Erinnerung wurde zu schmerzlich, an das, was in den folgenden zwei Monaten passiert, erinnerte sie sich kaum noch. Sie wußte nur, daß sie irgendwie aus Kronos' Palast entkommen war und sich mit Mühe und Not zu den Tokra retten konnte.
Nachdem sie wieder sprach und aß, diese Bedürfnisse erschienen ihr nach Finns Tod irrelevant, kehrte sie zur Erde zurück und vergrub sich in die Arbeit.
„Finn, geht es dir gut?”, fragte Garschuw besorgt. Sie war eine sehr gute Freundin, Finns und ihre, und sie hatte ihr geholfen damit zu leben, falls man damit leben konnte, seine Seele verloren zu haben. Genau aus diesem Grund rief sie auch jeder mit IHREM Namen, als Zeichen dafür, daß sie noch da war.
Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß ihr Tränen über das Gesicht liefen, aber es war ihr egal. Sie blickte in Garschuws Gesicht, starrte sie einfach nur an und sagte dann, die Tränen unterdrückend: „Ich dachte nur gerade an...” Weiter kam sie nicht, Garschuw antwortete beendete ihren Satz „..Finn!”
Lili nickte stumm, den Versuch ihre Tränen zu unterdrücken aufgebend. Jetzt liefen sie einfach frei herunter, ohne Angst zu haben, sie könnte jemandem damit den Abend verderben, weinte sie inmitten der rauschenden Party.
Garschuw sagt nichts weiter, sie legte ihren rechten Arm um sie und begleitete sie nach draußen.
Sie sprachen den ganzen Weg kein einziges Wort, erst als sie an der Oberfläche des Cheyenneberges angekommen waren, begann die meistgesuchte, zumindest war sie das noch vor wenigen Stunden, Tokra zu sprechen: „Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer dir der Verlust damals gefallen sein muß, aber ich weiß, wie tief die Trauer über den Verlust eines Seelengefährten liegt, aber irgendwann muß man einfach darüber hinwegkommen.”
„Ich weiß, ich dachte auch ich wäre es, teilweise. Aber dann mußte ich unweigerlich zurückblicken...und..”, Lili begann zu lächeln, Erinnerungen an schöne Zeiten überfluteten ihr Gehirn. Sie fühlte sich, als wolle Finn sie trösten, wie sie es damals getan hatte. „Es war eine verdammt schöne Zeit, vieles war aber auch verdammt grausam!” Die ehemalige Wirtin blickte direkt in die Augen ihrer Freundin, welche das Lächeln nur erwidern konnte.
„Ja, es war wirklich schön. Aber alles Schöne hat ein Ende, wie auch alles Schlechte.”
Beide mußten unwillkürlich lachen. Bei dem Gedanken daran, sich nur noch um die Belange eines Goa'uld zu kümmern fühlte man sich gleich viel besser.
Seit wenigen Stunden, waren so viele Spione arbeitslos, daß sie Sokars Reich wie einen Schweizer Käse durchlöchern konnten. Dies bot natürlich eine größere Chance, ihn schnell loszuwerden.
Lili stellte plötzlich die Frage, welche beide seit wenigen Sekunden beschäftigte: „Wenn Sokar auch fort ist, werden wir ziemlich viel arbeitslose Spione haben!?”, erwähnte sie lächelnd.
Ein Arbeitsamt für Tokra müßte sicher noch erfunden werden!
Garschuw wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzten, als Daniel auf sie zu stürmte.
„Kommt schnell runter, das müßt ihr euch ansehen!”

Im Konferenzraum angekommen, fiel den beiden Tokra sofort die ernste Stimmung auf. Noch vor wenigen Minuten hatte Thor versucht, den Geschmack von Champagner zu definieren und jetzt saß er ernst auf seinem Stuhl und starrte gebannt auf einen Fernseher, welcher sich vor dem Fenster befand, welches den Blick auf den Stargate-Raum ermöglichte. Dieser war inzwischen wie gefegt und alle Gäste drängten sich in dem eigentlich großen Raum, welcher jetzt viel zu klein war. Alle taten es Thor gleich und starrten gebannt auf den Bildschirm.
Als Garschuw und Lili erkannten, was den Rest der Anwesenden so in den Bann sog, erging es ihnen ähnlich.
Die Nachrichtensprecherin erzählte irgendetwas von außerirdischen Freunden, die in Frieden kämen und sich auf der Erde niederlassen wollten.
Noch mehr von der Sorte!, schoss es Lili durch den Kopf und sie schien nicht die Einzige zu sein, die so dachte.
Lili richtete ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm:

„Die Taelons kommen in friedlicher Absicht! Inzwischen hat Präsident Thompson Kontakt mit einem ihrer Botschafter, Da'an, aufgenommen. Man einigte sich in Gesprächen auf einen Sitz in Washington.”

Die Nachrichtensprecherin wiederholte sich nun schon seit mehreren Stunden, keiner nahm sie mehr wahr. Aus der Party wurde kurzerhand eine Notkonferenz, an der die Vertreter der halben Galaxie teilnahmen.
Keiner wußte etwas von der Rasse, jedoch war jeder im Raum durch Erfahrungen Außerirdischen, gegenüber mißtrauisch geworden und so wurde lange diskutiert, warum sie niemand kannte, oder warum sie auf die Erde kamen. Keine Frage konnte beantwortet werden.
Auf jeden Fall war jetzt allen klar, warum der Präsident nicht zur Siegesfeier erschienen war, wie er es eigentlich vor hatte.
Das Einzige, dessen man am frühen Morgen sicher war:
Asgard und Tokra vertragen keinen Alkohol, deswegen trinken sie für gewöhnlich auch keinen. Man mußte befürchten, daß Thompson das Projekt auflösen würde, natürlich ohne den Taelons davon zu berichten, das hoffte man zumindest.

 
* * *
 

Zwei Tage später kam es dann auch wie erwartet: Thompson stand höchstpersönlich im Konferenzraum vom SGC und überbrachte die schlechte Nachricht: „Tut uns leid, aber wir können nicht riskieren, daß die Taelons etwas vom Stargate erfahren, wir müssen das Projekt beenden!”, erwiderte der Präsident freudig, immerhin konnte ER jetzt mal mit Außerirdischen „spielen".
„Mr. Präsident, wir brauche das Stargate...”, wollte Hammond, er war wirklich alt geworden, argumentieren, jedoch schnitt ihm der Präsident das Wort ab.
„Die Systemlords sind besiegt und Sie alle werden dafür belohnt werden.” An der Stimme des Präsidenten erkannte man, daß er keine Widerrede duldete - es würde keine andere Entscheidung geben!
Thompson verließ das Center sofort danach und bereits drei Tage später war das Stargate abgeschaltet worden um nach Area 51 gebracht zu werden.
Der Abschied von Jakob und Garschuw war Lili damals nicht leicht gefallen, aber sie wollte nicht in eine Welt mitkommen, in der sie jede Sekunde an Finn erinnert wurde, obwohl dies ja sowieso schon der Fall war.
Martouf hatte sich kurzerhand entschlossen auf der Erde, genauer gesagt bei Sam, zu bleiben. Die Beiden hatten sich noch in der Nacht, in der bekannt wurde, daß das Stargate abgeschaltet werden würde, aus Angst, den anderen zu verlieren, ihre Liebe gestanden. Das Ergebnis war, daß beide sich seit dieser Nacht anhimmelten und nur noch selten etwas um sich herum wahr nahmen. Allerdings mußte ihr zukünftiger Gemahl, die beiden machten eben keine halben Sachen, nach Jakobs Abreise Sam ständig trösten. Sie würden in Zukunft auf Area 51 arbeiten, die Naquadareaktoren so umbauen, daß auch andere Materialien als Energiequelle dienen konnten und Ähnliches tun. Vielleicht, wenn man es Martouf und Lantasch erlauben würde Area 51 zu verlassen, konnten sie ein Haus kaufen, Kinder bekommen und glücklich leben - vielleicht.
Lili hatte man ebenfalls etwas in der Art angeboten, jedoch nahm sie alles wie durch einen Nebel wahr.
Selbst die Welle der Beförderungen konnte ihre Stimmung nicht heben. Thompson hatte von Entlohnung gesprochen und die bekamen sie auch. Es hagelte Beförderungen, Tapferkeitsorden und alles mögliche und jeder Außenstehende der auf der Party erschien, fragte sich warum Satellitencracks Tapferkeitsorden erhielten. Selbst Da'an, der nordamerikanische Companion war anwesend und auch ich wunderte dieses Verhalten.
An diesem Tag wußte Lili immer noch nicht, wie sich ihre Zukunft gestalten würde. Sie hatte sich mit Daniel unterhalten, den allerdings nur zwei Themen interessierten: Te'alcs Rückkehr nach Chulac, denn dieser Abschied war allen am schwersten Gefallen, und die Kultur der Taelons. Das erste interessierte sie noch, jedoch konnte sie mit dem zweiten nur wenig anfangen.
Daniel hatte sie in den gemeinsamen Jahren zwar zu einer Ägyptologin gemacht, jedoch interessierten sie die Wesen, die ihre Welt veränderten, nicht im geringsten.
So hatte sich der Archäologe schnell von ihr verabschiedet (sie würden noch länger Kontakt halten), genauso wie der Rest, der sich schon vor Minuten verdrückt hatte. Lili war nur noch geblieben, weil sie nicht wußte was sie machen sollte.
Plötzlich riss sie eine Stimme aus ihren Gedanken. Sie klang merkwürdig, teilweise wie Finns, wenn sie ihr irgendwelche Kommentare zuwarf, nur diese kam nicht von ihr. Verwirrt und doch erfreut, für eine Sekunde glaubte sie ihre Freundin wäre nie gestorben, sah sie auf und blickte in die Augen des Companions, des einzigen Companions der hier war, weil der Präsident ihn unbedingt mitschleifen mußte.
„Capt. Marquette?”, an diesen Titel würde sie sich nie gewöhnen!
„Ja, Da'an!” Was für ein merkwürdiger Name!
„Ich beglückwünsche sie zu ihrer Beförderung.”, sagte der Taelon ruhig, und ließ dabei seine Arme langsam und beruhigend durch die Luft schweben.
Na, toll! Genau das, was wir brauchten! Einen außerirdischen Freud!
Vor Jahren kamen solche Kommentare immer von Finn, jedoch hatte sie sich irgendwann angewöhnt ebenfalls so zu reagieren. Die meisten Dinge ließen sich einfach nur so ertragen. Aber nicht alle!
„Danke. Aber deswegen werden sie mich doch nicht angesprochen haben, oder?”, sagte Lili etwas arrogant.
Wie konnte es dieses Wesen nur wagen, sie und... sich, nicht Finn, in ihrem Selbstmitleid zu stören!
Da'an jedoch ignorierte den Unterton in Ihrer Stimme, obwohl er ihn bemerkt hatte. Wahrscheinlich hatte ihm Thompson erzählt, daß ihr Projekt, welches auch immer, eingestellt wurde.
„Sie sind sehr direkt!!”
„Tut mir leid, aber ich bin keine Diplomatin.”, erwiderte sie jetzt etwas ruhiger.
„Das habe ich nicht gemeint. „Sie sind seit zwei Wochen die erste Person, die nicht befürchtet, durch unbedachtes Verhalten mir gegenüber einen interplanetaren Zwischenfall auszulösen.”, wieder diese Bewegungen.
„Es kommt nicht oft vor, das man einen Gast hat, der nicht von diesem Planeten stammt. Nun, um ihnen zu beweisen, daß ich mich nicht fürchte, einen interplanetaren Zwischenfall zu provozieren, sollte ich wohl gleich auf den Punkt kommen: sie haben ganz sicher einen Grund mich anzusprechen?”
„Sie sind eine Überraschung!”
Das erste Lächeln seit zwei Wochen, zeichnete sich auf dem Gesicht der ehemaligen Anführerin von SG4 ab. „Ich hoffe, eine gute.”
„Ja.”
„Nun?”
„Als mich der Präsident einlud, an diesem Empfang teilzunehmen, habe ich mich über die Personen, welche geehrt werden sollten, informiert.”
„Und sich wahrscheinlich gefragt, warum er Sie zur Ehrung von so unwichtigen Personen mitnimmt?”
„Teilweise, aber ich werde Zeit benötigen um die Motive Ihrer Rasse zu verstehen.”
„Wieso?”, Lili runzelte die Stirn, dieser Außerirdische hatte sie überrascht. Bis jetzt hatte sie eigentlich geglaubt die meisten Außerirdischen einschätzen zu können.
„Sie sind eine hervorragende Pilotin, zumindest behauptet das Ihre Akte.”, erwiderte Da'an unverblümt.
„Und?”
„Die Synode wünscht, daß Menschen für uns als Piloten arbeiten, da dies die Völkerverständigung fördern würde.”
„Es gibt sehr viele Piloten, die sich darum reißen würden. Wieso wollen Sie mich dafür haben?”
„Sie sind eine der wenigen, die auch mit der Konstruktion vertraut sind. Es handelt sich hier nicht um den einfachen Job eines Piloten, für den ich Sie benötige.”
„Was soll daran denn so anders sein?”
„Die Steuerung ist sehr viel komplexer, wir benötigen jemanden, der in Zusammenarbeit mit unseren Wissenschaftlern eine Bedienung für Menschen ermöglicht.”
„Und Sie wollen mich dafür haben?”
„Nur wenn Sie einverstanden wären.” Ein vertrauensvoller Blick und dieser Außerirdische war ihr zumindest sympathischer als Yui!
Sie schauderte beim Gedanken an diesen nicht mehr existierenden Systemlord. Glücklicherweise war er tot, genauso wie alle anderen. Die, die noch lebten würden wahrscheinlich von Sokar zu Tode gequält werden. Zum Glück!
„Geben Sie mir etwas Bedenkzeit Da'an, aber danke!”, erwiderte sie diplomatisch und verabschiedete sich mit einem Nicken.
Taelonpilotin, nicht schlecht, oder?

 
* * *
 

2013

Menschen schrien, es war dunkel, zu dunkel. So dunkel, wie sie es noch nie gesehen hatte. Aber etwas, etwas leuchtete. Rot, glühend, Schmerzen verheißend. Es näherte sich ihr langsam, extrem langsam, als wolle es ihr, allein durch seine Anwesenheit, Pein bereiten, aber das würde es noch. Früh genug, lang genug. Unerträglich lang.
Sie würde nichts verraten.
Es näherte sich der Haut, glaubte sie, aber es war zu dunkel und ihr Körper fühlte sich zu taub an, um dies zu bestätigen.
Im Hinterkopf eine Stimme, eine beruhigende, aber schwache, Stimme. Was sie sagte, war nicht mehr hörbar, aber sie war da. Immer da, sie würde es immer sein, ihre Seelenfreundin würde sie schützen.
Diesmal, wie all die anderen Male auch. Nur damals war sie nicht so schwach, aber sie würde es schaffen, sie mußte es schaffen, wenn nicht...?
Beide sterben, tot, vereint auf Leben und Tod. So hatten sie, die ihre Freunde waren, es ihr versprochen. Immer füreinander da, niemals einsam, immer geliebt...
Schmerz!
Ein Schrei! Aus ihren Kehlen, trotzdem diese warme Stimme.
Der Schmerz wird stärker, die Haut scheint sich abzuschälen..
Plötzlich! Der Schmerz, verschwunden!
Wärme. Der Tod?
Die Stimme. Nicht mehr beruhigend, nicht mehr liebevoll, nur noch Pein. Laute, entsetzliche Pein.
Sie begann zu sprechen, ruhige, zarte, liebevolle Worte. Von Freunden, von Geliebten.
Die Pein kehrte zurück, nicht mehr so stark, aber stärker werdend, sich den Weg durch den Geist der Seelengefährtin fressend.
Plötzlich eine Stimme, wieder zart und liebevoll:
Ich liebe dich und egal was passiert, ich bin bei dir, meine Seelengefährtin!
Der Schmerz endete und mit ihr die Stimme der geliebten Freundin, des besseren Teils eines Wesens, das von nun an immer unvollständig durch das Leben ziehen mußte, falls sie überleben würde. Doch das war alles, was zählte.
Überleben, überleben für die tote Gefährtin.

Capt. Lili Marquette wachte schreiend und schweißgebadet in ihrem Bett auf. Es war heiß, obwohl das Fenster offen stand und die Nacht recht kalt war. Sie glaubte den Schmerz des glühenden Eisens immer noch zu spüren, doch die Wunde, am Bein, war schon lange verheilt. Geheilt von einem der teuflischsten Geräte der Galaxis, dem Healing Device, weil es von IHNEN stammte!
Die Wunde war verheilt, doch die Schmerzen und die Träume blieben.
Das war das fünfte Mal in dieser Woche!

 
* * *
 

Ein Cafe in Washington D.C.

Captain Lili Marquette ging die Einkaufspassage in der 5th Avenue entlang, gleich würde sie an einem Cafe vorbei kommen, um dort zwei gute Freunde wieder zu sehen und ihnen zu ihrem dritten Hochzeitstag gratulieren. Eigentlich wollte sie ja zur Feier, vor zwei Tagen, kommen, nur leider ließ dies ihr Job nicht zu. Da'an mußte unbedingt aufs Mutterschiff, nur um sich dann dort so kräftig mit Zu'or zu streiten, daß er die nächsten zwei Wochen nicht mehr aufs Mutterschiff zu kommen brauchte.
Außerdem ließ man sie nicht einfach so in Area 51, da es zu gefährlich war. Immerhin hätte man sie verfolgen können. Gewisse UFO-Gläubige waren immer noch der Meinung dort würden Grays zu Tode getestet. Was würden sie wohl sagen, wenn sie Thor begegneten?
Jetzt mußte sie nur noch 10 Meter laufen und ihre besten Freunde, neben Liam und Augur, würden sie freudestrahlend begrüßen. So war es auch.
„Finn! Schön dich wiederzusehen!”, begrüßten sie ihre ehemaligen Kollegen, vom SGC.
Immer noch dieser Brauch! Wenigstens ist das geblieben! Nicht wahr, Finn?
In letzter Zeit begann sie wieder mit ihrem nicht mehr existierenden Symbionten zu sprechen. Irgendetwas würde passieren. Das tat es immer, wenn sie wieder in einer Krise, wie dieser, steckte!
Sie waren indirekt immer noch an dem Projekt beteiligt, da sie die Analyse der geborgenen Raumschiffe und Waffen vornahmen. Ein Lebenswerk!
Martouf und Samantha Carter standen auf und umarmten sie herzlich. Natürlich erwiderte sie die Geste der Freundschaft, immerhin hatten sie sich nun schon seit fast vier Jahren nicht mehr gesehen.
„Es freut mich auch euch wieder zu sehen!”, erwiderte sie, etwas überrascht über den stürmischen Empfang.
„Und, wie gefällt dir dein Job als Taelonpilotin?”, fragte Martouf gespannt, nachdem sie sich gesetzt hatten. Weder die Tokra, geschweige denn die Goa'uld hatten jemals von dieser Rasse oder den Jaridians gehört. Allerdings war man inzwischen zu dem Schluss gelangt, daß es sich bei den Kimera um das Äquivalent zu den Antiken, den Erbauern des Stargates, handeln mußte.
„Nun, wenn man bedenkt, daß ich die Einzige bin, die noch mit Außerirdischen zu tun hat... Auf jeden Fall wollte noch niemand meinen Körper besetzen!”, scherzte die Pilotin, nicht ohne an Zu'ors merkwürdigen Blick auf ihren Nacken letzte Woche denken zu müssen. Wahrscheinlich hatte er zu viel von dieser MGM-Serie gesehen, die sie jetzt überall wiederholten und von er gar nicht genug bekommen konnte!
„Na sag' schon! Bei uns ist es immer totlangweilig. Inzwischen haben wir sogar überlegt, ob wir uns die Tok'Taelons nennen!”, griente Sam.
„Scherzt damit bloß nicht rum, Zu'or sucht zur Zeit wie ein Wahnsinniger. Ein Wunder, daß er mich und Liam nicht auch noch in den Park geschickt hat, damit wir unter jedem Stein nach einem Widerständler suchen!” Sie wurde ernst.
„Aber es hat doch niemanden erwischt, oder?”, fragte der Tok'ra besorgt. Lantasch mußte es ziemlich gegen den Strich gehen, daß er sich nicht einmischen durfte, denn die Augen seines Wirtes begannen leicht zu glühen.
„Hallo, Lantasch! Nein, es hat niemanden erwischt! Und ihr werdet euch schön raushalten. Wie soll ich Liam bitte schön erklären, wer ihr seid und was ihr tut?!”
Nachdem Hammond und die noch anwesenden Außerirdischen erfahren hatten, daß sie für die Taelons arbeiten würde, beschloss man, sie als Spion zu benutzen. Sie konnten es nicht lassen! Und genau deshalb galt sie jetzt auch als Spion beim Widerstand.
Alle verstummten gleichzeitig, als die Kellnerin kam und ihre Bestellungen aufnahm. Zum Glück saßen sie etwas abseits und so konnte niemand etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen.
„Aber nun mal zu was erfreulicherem! Wie sieht's mit dem Naquadareaktor aus?”, fragte Lili absichtlich ablenkend.
„Nicht gut, inzwischen mußte ich anfangen, was vom Stargate abzuschaben! Ich würde es zu gern aktivieren und einfach was besorgen! Ausgerechnet wenn der Weg zu einigen Minen frei ist, wird das Ding deaktiviert.”, fluchte Sam.
„Nun, vielleicht könntest du es ja auf ein anderes Roherz umstellen?”
„Geht nicht, Naquada hat einen ganz bestimmten Molekülbau, der macht es ja so einzigartig. Es existiert nichts Vergleichbares auf der Erde.”
Martouf saß daneben und verstand gar nichts, dafür meldete sich jedoch Lantasch:
‚Ich hasse es, wenn sie das tut!’
‚Nicht nur du’, erwiderte Martouf imaginär.
‚Das zahlen wir ihr heute abend heim!’
‚Und wie? Sie mag es, wenn wir es tun, vergiss das nicht!’
‚Und wenn wir es nicht tun?’
Martouf konnte sich ein verschwörerisches Grinsen nicht verkneifen, was die beiden Frauen natürlich aus ihrem technologischen Schnellkurs für Naquadanutzung warf.
„Was habt ihr jetzt wieder ausgeheckt?”, frage Lili grinsend.
Lantasch grinste zurück und sagte: „Das wird meine Angetraute dir morgen früh erzählen!”
„Uhhhh!”, spielten Sam und Lili gleichermaßen erstaunt.
Plötzlich klingelte etwas! Sam und Lantasch, oder inzwischen wieder Martouf, sowie tausend andere Geschäftsleute um sie herum griffen nach ihren Globals, nur die ruhige Captain Marquette nicht, welche sich gerade genüsslich an dem Eis zu schaffen machte, welches ihr die Kellnerin so eben gebracht hatte. Als sie dann die ersten drei Amarenakirschen hinuntergeschlemmt hatte, bequemte sie sich endlich dazu nach ihrem Kommunikationsgerät zu greifen und es zu öffnen.
Natürlich hatte sie jetzt Zu'or oder Sandoval erwartet und diese Personen hätte sie auch noch warten lassen können, bis sie auch die letzte Amarenakirsche in ihrem Magen hatte, doch es war Da'an.
Sofort schoss ihr die Schamesröte in Gesicht und sie stammelte den Namen des Taelons etwas schüchtern. Während Sam und Martouf vielsagende Blicke austauschten, versuchte Da'an ihr unmißverständlich klar zu machen, daß er sofort auf das Mutter Schiff mußte.
„Aber Da'an, Zu'or reißt Ihnen den Kopf ab, wenn Sie heute da oben auftauchen!”
„Es gibt andere Prioritäten, als meinen kleinen Streit. Bitte kommen Sie so schnell wie möglich!”
Die Verbindung wurde unterbrochen und Lili sah in die breit grinsenden Gesichter ihrer Freunde. Wieso konnte sie sich damals ihre dummen Bemerkungen zum kleinen Versteckspiel dieses Ehepaares nicht verkneifen? Nun, jetzt war sie an der Reihe!
„Was gibt's da zu grinsen! Dafür müßt ihr jetzt mein Eis mit vertilgen, wenn ihr Wodka, Amarenakirschen und Schokoladeneis....! Mist!”, Sie zog eine Grimasse, so sehr sie diesen Taelon auch mochte, dafür würde er büßen müssen. Irgendwann, wenn ihr etwas passendes einfallen würde, würde ihre Stunde kommen und dann hätte er keine Gnade zu erwarten. Immerhin war dies schon das 3. Mal in einem Monat, daß er sie aus diesem Cafe, von ihrem absoluten Lieblingseisbecher wegholte!
Das einzige, was die Gedanken an ihre Träume vertrieb - neben dem Anblick eines gewissen Companions!

 
* * *
 

Mutterschiff

Da'an hatte den ganzen Flug über nicht gesprochen. Schon allein deswegen konnte sie ihm den Kopf abreißen! Wie kam er bloß auf die Idee, sie von ihrem absoluten Lieblingsort weg zu reißen, wenn sie gerade dabei war ein Ritual durchzuführen?
Nun, sie würde eine Antwort erhalten, sobald sie auf der Brücke waren. Dort rannte ihr Arbeitgeber nämlich hin und dies in einer unglaublich hohen Geschwindigkeit. Es mußte also wichtig sein! Um so besser, daß er sie gleich mit genommen hatte, so konnte sie dem Widerstand wenigstens gleich Bericht erstatten.
Doch was sie nun betrachtete, hatte sie nicht erwartet!
Schon seit wenigen Minuten regte sich ein merkwürdig vertrautes Gefühl in ihrem Magen. Das, wenn sich ein Goa'uld, oder ein Tokra, ankündigte. Dies war jedoch unmöglich und so schob sie es auf den Traum der letzten Nacht, der letzten Nächte.
Sie hatte das Gefühl schon früher gehabt, in der letzten Woche sehr oft, doch nun war es unerträglich stark. Angst schoss in ihr empor. Schweiß rann ihre Stirn herunter und sie blieb plötzlich stehen.
Da'an bemerkte dies sofort und drehte sich zu ihr um. Jetzt kam er schnell auf sie zu und stützte sie. Er schien zu glauben, sie würde gleich zusammenbrechen.
„Stimmt etwas nicht, Lili?”, fragte er besorgt.
„Ich weiß nicht! Es ist wahrscheinlich nichts,. Aber ich habe ein merkwürdiges Gefühl, das etwas Großes passieren wird. Groß und schrecklich!”, erwiderte sie verwirrt.
Langsam schlugen die Beiden erneut den Weg zur Brücke ein.
„Ich denke nicht. Zu'or hat zwar etwas angedeutet, aber er war auch unglaublich erheitert. Ungewöhnlich, jedoch kann dies nichts Schlechtes bedeuten.”
„Manchmal trügt der Schein!”
„Besonders bei Zu'or!”
Beide mußten lächeln.

 
* * *
 

Brücke des Mutterschiffes

„Ich habe noch nie etwas von Ihrem Volk gehört!”
„Das überrascht mich nicht! Ich habe auch erst von ihnen und ihren Problemen erfahren, als sie Tauori aufsuchten.”
„Tauori?”
„Die Erde! Ich könnte ihre Probleme lösen und die Jaridians vernichten!”
„Was wollen Sie?”
„Tauori! Alle Menschen! Sie dürfen sich nicht einmischen und müssen verschwinden! Natürlich wäre ich danach an einer Geschäftsbeziehung interessiert!”
„Austausch von Technologie?”
„Sie sind sehr unterschiedlich! Aber ich denke es wäre möglich!”
Das echsenähnliche Wesen machte eine Handbewegung. Daraufhin trat einer seiner Begleiter näher und überreichte ihm ein merkwürdiges Kästchen. Dabei leuchteten die Augen beider Personen gelblich auf.
Die Diener des merkwürdig wirkenden Regenten, oder was auch immer er war, auf jeden Fall mächtig, waren eindeutig Menschen. Zu'or fragte sich zwar, wie er an diese Personen kam, allerdings waren Menschen wie Unkraut. Sie konnten ganz sicher auch an anderen Orten der Galaxis ihr Unwesen treiben und die Natur verpesten.
Der Hybrid, so sah er zumindest aus, entnahm dem Kästchen einen Stein und überreicht ihm verheißungsvoll seinem Gegenüber.
„Was ist das?”, fragte der Synodenführer neugierig.
„Ein Mineral, Naquada. Es ist äußerst nützlich. Ich denke, die Tauori werden ihnen mehr darüber verraten können, wenn Sie die richtigen fragen.” Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Mannes, falls er überhaupt ein Geschlecht besaß und er schaute verheißungsvoller als zuvor zum Eingang der Brücke.
Dort erschienen gerade Lili und Da'an.
Der Taelon war äußerst überrascht, als er den außerirdischen Gast erblickte, besann sich jedoch schnell auf seine diplomatischen Fähigkeiten und begrüßte den Gast freundlich mit dem Taelongruß.
Lili jedoch stand nur erstarrt da und blickte in die gelben, nicht menschlichen Augen des Goa'uld. Dem einzigen der noch am Leben war, der kein Systemlord war und der sich wahrscheinlich vor Spionen nicht retten konnte.
Lilis Gedanken rasten! Durch die Bemerkung Sokars war nun die ganze Aufmerksamkeit auf sie gerichtet.
Ihre Alpträume hatten nun doch Sinn.
Beweg dich! Sag etwas! Er wird dich hier schlecht auffressen können!
Langsam beruhigte sie sich wieder, doch in Gedanken schossen ihr die Erzählungen von Nethu durch den Kopf. Zum Glück existierte dieser Planet nicht mehr.
„Es freut mich, Sie kennen zu lernen.”, erwiderte Lili so freundlich wie möglich. Sie war überrascht wie echt dies klang. Sofort erntete sie einen anerkennenden Blick Sokars. Er wußte also um sie und Finn!
Lili näherte sich den Außerirdischen, achtete jedoch darauf, Sokar nicht zu nah zu kommen. Sie hatte ihn noch nie persönlich getroffen, jedoch kannte ihn Finn zu genüge. Ein Grund mehr, warum Lili dankbar war, ihm nie in natura begegnet zu sein.
Sie musterte ihn eingehend. Er trug eine Handspange, wie immer. Wie immer war er auch prunkvoll gekleidet und wie immer hatte er dieses hämische Grinsen aufgesetzt, wenn er Finn begegnete. Zumindest traf er nun den Rest, seiner ehemaligen Geliebten. Zum Glück lag dies schon so lange zurück, wie die Unas nicht mehr als Wirte dienten.
Sokar musterte sie ebenfalls eingehend, schien ihre Erscheinung zu bewerten und sie für gut zu befinden. Als sie den Anblick des Teufels nicht mehr aushielt sah sie sich seine Begleiter genauer an. Ihr stockt der Atem, als sie sie erkannte. Es waren tatsächlich zwei Tokra! Der Eine war Aldwin, der beste Freund Martoufs. Er und Lantasch würden ganz sicher einen Drink gebrauchen können, wenn er davon erfuhr. Aldwin schien sie ebenfalls zu erkennen, ließ sich jedoch nichts anmerken.
Die andere, überraschte sie noch mehr. Daß sie sich noch einmal als Wirtin zu Verfügung stellte? Sie wurde noch vor Lilis Zeit bei den Tokra vom Verräter Kordesch übernommen und konnte nur mit Mühe befreit werden. Das war eine wahre Tokra!
Da'an und Zu'or hatten die merkwürdige Stimmung auf der Brücke nun auch bemerkt. Nicht fähig zu glauben was hier geschah sahen sie zwischen Sokar und Lili hin und her, welcher sie jetzt gerade gedanklich auszog um zu erfahren, wie sie wohl unter ihrer Jeans aussah. Schon allein die Tatsache, daß Finn einmal diesen Körper bewohnte, machte ihn zu etwas Erotischem.
Nun sah Lili langsam zu Da'an herüber, welcher ihr einen fragenden Blick zu warf. Ganz offensichtlich war er eifersüchtig!
Nun ergriff Sokar das Wort, um die Anspannung aus der Luft zu saugen: „Die Tauori gefallen mir jetzt schon!” Er lächelte begierig und wandte sich wieder Lili zu.
„Was würden Sie für mich tun, wenn ich Sie und die Taelons von den Jaridians befreie, Lili?”

 

 

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