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  „Die Sammler” von Foxfeather und Kelara/Anastasia   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Autorin dieses Teils:  Foxfeather
Alle hier erwähnten Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorinnen.
 

 

DIE SAMMLER

Kapitel 5

 

Unterdessen auf der Erde...

Immer noch sauer darüber, dass man ihn einfach so auf der Erde zurückgelassen hatte, betrat Liam die Taelon-Botschaft in Washington. Ihm war mitgeteilt worden, dass der neue Companion für Nord-Amerika, Ki'va, auf der Erde eingetroffen war.
Liam hatte versucht, Informationen über ihn zu finden, hatte aber nur wenig Erfolg gehabt. Ki'va schien der unauffälligste Taelon zu sein, den es gab.
In Da'ans, nein, Ki'vas Büro, berichtigte sich Liam, war alles ruhig. Etwas zu ruhig.
Liam betrat en Raum und blieb verblüfft stehen.
In Da'ans Stuhl saß eine Katze und davor stand ein Taelon in seinem natürlichen Zustand, beide betrachteten den anderen mit Argwohn.
Der Taelon musste Ki'va sein. Er hatte Liams Anwesenheit noch nicht bemerkt und gab dem damit die Gelegenheit, seinen neuen Boss in aller Ruhe zu betrachten.
Ki'va war klein, kleiner als alle anderen Taelons, die Liam jemals getroffen hatte. Aber das konnte nichts mit dem Alter zu tun haben, Da'an hatte ihm erzählt, dass Ki'va älter war als er.
Seine Farben waren ein zartes, durchscheinendes Blau, fast ohne jede Spur von Violett oder Pink. Seine Gestalt war leicht und zerbrechlich, als ob jeder leiseste Windhauch ihn fortwehen könnte.
Liam ertappte sich dabei, den Taelon auf der Stelle zu mögen. Überrascht über seinen plötzlichen Anfall von Beschützerinstinkt rief er sich energisch zur Ordnung.
Er kannte diesen Taelon nicht. Seine äußere Erscheinung konnte ihn in die Irre führen und dort stand vielleicht ein zweiter T'than.
Liam wandte seine Aufmerksamkeit nun dem zweiten Wesen im Raum zu. Die Katze kam ihm bekannt vor. Er sah genauer hin. Ja, das war Aldrin, lebendig wie eh und je. Nach Da'ans Gefangennahme durch die Jaridians war der Kater verschwunden und war auch nicht zurückgekehrt, als Da'an wieder zur Erde zurückgekehrt war.
Da'an hatte ihn sehr vermisst (Zo'or weniger), aber Lili hatte ihm klargemacht, dass Katzen äußerst unabhängige Wesen waren.
Und jetzt war Aldrin also doch zurückgekommen.
Hinter Liam wurden Schritte laut. Katze und Taelon sahen auf und bemerkten Liam in der Tür. Ki'va leuchtete in hellen Farben auf, offensichtlich erschrocken über Liams Anblick.
Dann stürmte eine junge Frau in den Raum.
„Oh, Entschuldigung! Ich wollte niemanden stören. Haben Sie Mecki gesehen?”
„Wen?” fragte Liam. Er starrte sie verwirrt an. Irgendwoher kannte er die Frau, aber er wusste nicht, woher. Er bemerkte ihren Skrill. Hm. Eine Companion-Beschützerin also. Ki'vas Beschützerin? Aber das war doch sein Job?
„Mecki, meine Katze. Ah, da bist du ja! Was zum... Runter! Auf der Stelle!”
Resolut marschierte sie zu dem Stuhl hinüber und hob die Katze hoch, um sie sich wie einen nassen Sack über die Schulter zu werfen.
„Mecki?” wunderte sich Liam. „Das ist Aldrin, Da'ans Katze, die vor einigen Monaten verschwunden ist.”
„Aldrin? Hm, möglich. Er tauchte in einem von unseren Portalräumen auf und blieb einfach da.”
„Unsere Portalräume? Wer sind Sie eigentlich?”
„Oh, ja, wie unhöflich. Mein Name ist Foxfeather, ich war bisher in Deutschland stationiert.”
Sie drehte sich zu Ki'va um, der bewegungslos dastand und grüßte ihn im Stil der Taelons, die Katze immer noch über der Schulter.
Ki'va erwiderte die Geste, eher aus einem Reflex heraus als aus Höflichkeit.
Foxfeather sah ihn seltsam an und warf dann Liam einen fragenden Blick zu. Der zuckte nur die Schultern.
„Ich bin Liam Kincaid.”
„Weiß ich. Wir haben uns auf Dru's Geburtstagsparty getroffen.”
Ah. Daher kannte er sie also. Jetzt erinnerte er sich an das Mädchen, das beinahe Zo'or bewusstlos geschlagen hatte, als er sie beim Blindekuhspiel fangen wollte.
Sein Blick fiel auf den noch immer bewegungslos dastehenden Taelon.
„Ki'va,” er grüßte den Taelon, „Ich bin Ihr neuer Attaché und Beschützer.”
Ki'va starrte ihn nur an, dann zuckte er zusammen, als sei ihm gerade etwas Wichtiges eingefallen. Er konzentrierte sich und baute seine menschliche Fassade auf.
Liam bemerkte nicht überrascht, dass sie genauso fragil wirkte wie sein wirkliches Selbst.
In einer leisen, aber seltsam bezaubernden Stimme begann er zu sprechen: „Ich muss mich entschuldigen. Ich vergaß, dass Menschen den natürlichen Zustand der Taelons als störend empfinden.” Er erblaute und sah zu Boden.
„Ich habe noch nie zuvor einen Menschen getroffen.” Er sah erst Foxfeather an, dann Liam. „Sie sind die ersten, die ich kennen lerne. Bitte haben Sie Nachsicht mit mir.”
Liam stöhnte innerlich. Niemals zuvor einen Menschen gesehen und dann gezwungen sein, den Platz des nordamerikanischen Companions einzunehmen. Großartig!
„Darf ich fragen, was Sie gemacht haben, bevor Sie zur Erde kamen, Ki'va?” fragte er höflich.
„Ich bin Mati'khi. Ein... Sammler. Oder besser ein Bibliothekar. Nein, das Wort ist nicht richtig. Ich sammle Geschichten und Legenden aus aller Zeit, um aus ihnen zu lernen für die Zukunft unserer Welt und unserer Rasse.”
Foxfeather horchte auf.
Liam stöhnte wieder. Ein Bücherwurm. Nein, zwei Bücherwürmer. Was hatte sich Da'an nur dabei gedacht, als er Ki'va als seinen Nachfolger aussuchte? Liam sah schwere Zeiten auf sich zukommen.
Der Taelon bewegte sich nun langsam auf Da'ans, halt, auf *seinen* Stuhl zu. Als er ihn erreichte und sich hinsetzen wollte, begann Aldrin zu knurren. Er schlug seine Krallen in Foxfeathers Schulter und brachte sie damit so aus der Fassung, dass er sich befreien konnte. Er sprang ab und landete geschickt in Da'ans Stuhl.
Ki'va zog sich schnell zurück und starrte die Katze misstrauisch an.
„Ich glaube, er denkt, es sei sein Stuhl. Oder Da'ans. Er will ihn verteidigen,” erklärte Foxfeather und rieb ihre akupunktierte Schulter. Dann wandte sie sich an die Katze. „Runter!”
Aldrin ignorierte sie.
Als sie versuchte, ihn hochzuheben, kratze er.
„AU! Für wen hältst du dich eigentlich?”
„Lassen Sie ihn doch da,” unterbrach Ki'va sanft. „Vielleicht hat er recht. Es ist Da'ans Stuhl, nicht meiner. Ich werde einen anderen Platz finden.”
Liam und Foxfeather starrten ihn an.
„Wie Sie wünschen, Ki'va, aber lassen Sie mich Ihnen einen Rat geben: Geben Sie niemals einer Katze nach, besonders dieser nicht. Er wird Ihnen auf der Nase herumtanzen, wenn Sie ihm alles erlauben!”
„Ich denke, wir werden zurechtkommen.”
Aldrin spürte seinen Sieg und rollte sich zu einem schnurrenden Pelzknäuel zusammen.
Liam starrte immer noch Ki'va an. Großartig. Er gibt einer Katze nach. Was wird er tun, wenn er es mit Politikern zu tun bekommt? Oder mit Firmentycoons? Oder mit den Jaridians?
Das hier würden schwere Zeiten werden. Sehr schwere Zeiten.
Liam konnte nur hoffen, dass Da'an bald zurückkam.

 

 

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