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  „Die Sammler” von Foxfeather und Kelara/Anastasia   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Autorin dieses Teils:  Foxfeather
Alle hier erwähnten Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorinnen.
 

 

DIE SAMMLER

Kapitel 3

 

Es war später Nachmittag, als Agent Ronald Sandoval, Major Liam Kincaid und Captain Lili Marquette sich in Da'ans Büro zu einer Konferenz trafen.
Die Sonne stand tief über dem Horizont und schien in einem tiefen Orangerot durch die virtuellen Glasfenster der Washingtoner Botschaft.
Da'an sah aufgeregt aus, was darauf schließen ließ, dass irgend etwas Wichtiges passiert war.
Seit einigen Tagen folgte eine Konferenz auf dem Mutterschiff der anderen. Taelons und Jaridians hatten vor zwei Monaten ein großes Projekt auf der Mondbasis gestartet. Niemand wusste genau, worum es ging. Es wurde gemunkelt, dass auch menschliche Techniker mitarbeiteten und dass das Projekt etwas mit der Erhaltung des Friedens zu tun hatte.
Und jetzt sah es so aus, als ob das große Geheimnis endlich gelüftet werden würde.
Da'an stand vor der weiten Fensterfront und beobachtete die Szene draußen. Liam hüstelte diskret hinter ihm.
Lili konnte in seinem Gesicht lesen, dass er es kaum noch abwarten konnte herauszufinden, warum Da'an sie zusammengerufen hatte.
„Uhm, Da'an?”
Als würde er aus einem Traum erwachen, drehte der Taelon sich herum und betrachtete seine Besucher. Als sein Blick Lili erreichte, flackerte seine Fassade kurz.
Das Sonnenlicht schien durch ihn hindurch und ließ ihn in einer seltsamen Farbe aufleuchten.
Schnell fing er sich wieder.
„Ich habe euch alle hier zusammengerufen, weil ich Neuigkeiten habe. Wie ihr alle wisst, haben sowohl die Jaridians als auch die Taelons andere Rassen mit in ihren Krieg hineingezogen, ihre Planeten ausgebeutet oder sogar zerstört. Ich bin alles andere als stolz über die Tatsache, dass auf der Seite der Taelons die meisten der Befehle für diese Gewalttaten von mir kamen.”
Ein Schatten überlief Da'ans Gesicht. Sein Aufenthalt auf der Erde, der Kontakt zu Wesen wie Boone und Lili hatten ihn verändert. So sehr, dass die Erinnerung an das, was er getan hatte, ihn zu erdrücken drohte. Damals war alles so richtig gewesen, aber jetzt...
„Die Synode und die jaridianische Regierung haben entschieden, dass wir ein Raumschiff aussenden werden, dessen Besatzung Verhandlungen über Reparationen mit den betroffenen Völkern führen soll. Das Friedensabkommen mit den Jaridians ist fast abgeschlossen, abgesehen von einigen wenigen Kleinigkeiten, und die Anwesenheit der Regierungsvertreter ist nicht mehr notwendig.”
Da'an sah Sandoval an.
„Zo'or wird diese Reise als höchster Vertreter der Taelons antreten. Fe'lazz, der Führer der Jaridians, wird nicht mit uns kommen. Die Nachwehen der Revolution auf seiner Heimatwelt sind noch nicht unter Kontrolle und er kann seine Leute nicht allein lassen. Statt dessen werden uns Ter'kozz und sein Bruder U'math begleiten.”
Da'an erblaute erneut.
„Zo'or hat entschieden, dass ich ebenfalls mitkommen muss, weil ich der kommandierende Offizier während des Krieges war. Qa'vra hat angeboten, uns ebenfalls zu begleiten, aus Unterstützung und als Counselor für alle an Bord.
Lili schluckte. Wie schwer musste es für Da'an sein, den Wesen, die er unterdrückt und ausgebeutet hatte, wieder in die Augen zu sehen? Aber es war auch eine Chance für ihn, seine Schuld zu überwinden und um Verzeihung zu bitten. Ob diese Vergebung auch gewährt werden würde, stand jedoch in den Sternen.
„Werden Menschen diese Mission begleiten?” fragte sie. Wenn es möglich war, würde sie Da'an begleiten und versuchen, ihm durch diese schwere Zeit zu helfen.
Während einer Verbindung hatte Da'an ihr Szenen aus seiner Vergangenheit gezeigt. Szenen eines fürchterlichen Krieges. Szenen, die sie nie wieder vergessen würde. Szenen über einen Da'an, der Entsetzliches getan hatte, um sein Volk zu retten.
Szenen über einem Da'an, der so nicht mehr existierte und der jetzt von seiner Schuld langsam aufgefressen wurde.
„Ja, Lili. Die Menschen werden als Vermittler auftreten, wie sie es während der Verhandlungen zwischen Taelons und Jaridians getan haben. Ihr habt mit Fragen wie diesen in eurer Vergangenheit oft zu tun gehabt, ihr habe viele Kriege gekämpft und überlebt. Ihr habt gelernt. Vielleicht werden die anderen Völker von euch lernen.”
Da'an lächelte Lili warm an.
„Ich hatte gehofft, dass du mit mir... uns kommen würdest.”
Nach einer kurzen Pause wandte sich Da'an wieder an alle Anwesenden.
„Agent Sandoval, Sie werden uns ebenfalls begleiten.”
Da'an sah Liam an und fügte hinzu: „Als mein Beschützer.”
Liams Kopf zuckte hoch.
„Aber...”
„Sie, Major Kincaid, werden hier auf der Erde bleiben.”
Da'an fixierte den jungen Mann mit seinem Blick.
„Sie haben gute Kontakte zu den Menschen und ihren Regierungen sowie anderen wichtigen Gruppen als auch zu den Taelons. Sie werden als Verbindungsmann zwischen meinem Nachfolger Ki'va und den Menschen fungieren. Ki'va hat nicht viel Erfahrung mit Menschen und wird für Ihre Hilfe sehr dankbar sein. Die Synode ist schwer dezimiert worden während Fa'loths Attacken. Viele Taelons müssen jetzt mit den Schwierigkeiten einer Arbeit kämpfen, für die sie nicht ausgebildet sind. Ihre Aufgabe wird nicht leicht werden, Major.
Und dazu vertraue ich ihnen noch die Aufgabe an, ein Auge auf unsere speziellen Freunde zu haben.”
Er warf Liam einen bedeutsamen Blick zu, der das Wort „Widerstand” breit auf seine Fahnen geschrieben hatte.
Liam sackte enttäuscht in sich zusammen. Er mochte den Gedanken nicht, Da'an so einfach gehen zu lassen und von seinem Job als Beschützer einfach so abgezogen zu werden tat weh.
„Ich verstehe, Da'an. Ich werde mich um alles kümmern. Aber ich habe eine Frage.”
„Fragen Sie, Major.”
„Wenn Sandoval Sie beschützt, wer beschützt dann Zo'or?”
„Dru.”
„Ach so. WAS?!?”
„Es war Zo'ors Idee. Sie wird gerade mit einem speziellen CVI und einem Skrill ausgestattet.”
Sandoval war bei dieser Neuigkeit ebenfalls zusammengezuckt. Nicht das er Dru nicht traute, aber dieses... Mädchen als seine Nachfolgerin... Schöne Aussichten!
Er hatte die seltsame Beziehung zwischen ihr und Zo'or nun schon einige Zeit lang beobachtet und konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie schienen sich ehrlich zu mögen aber trotzdem fassten sie sich mit Glacéhandschuhen an. Dann wiederum schlüpfte einer in den Lehrermodus und belehrte den anderen. Und das Merkwürdigste daran war, dass Zo'or sich das brav und ohne auszuflippen gefallen ließ.
Jetzt waren sie wie Pech und Schwefel, wie Kinder, die einen Streich ausheckten, und den nächsten Tag traute keiner dem anderen.
Aber was hatte Da'an einmal gesagt? Im Vergleich war Zo'or genauso alt wie Dru. Und als der letzte Taelon hatte er so etwas wie eine Kindheit nie erlebt.
Es sah ganz so aus, als würde er das jetzt nachholen. Mit allem, was dazu gehörte.
Mit einem Kopfschütteln holte sich Sandoval in die Gegenwart zurück.
„Welches Schiff werden wir benutzen?” fragte er.
„Das ist das ‚Große Geheimnis’, über das alle Medien sich den Kopf zerbrechen. Menschen, Jaridians und Taelons haben auf dem Mond ein Schiff gebaut, dass die Technologie aller drei Rassen in sich vereinigt. Wir haben es „Unity” genannt. Die letzen Tests wurden vor wenigen Stunden beendet.”
„Technologie _aller_ drei Rassen? Ich hoffe, dass das nicht auch Windows einschließt”, murmelte Liam.
Augur war in den letzten Wochen nur selten zuhause gewesen, aber wenn er es war, dann hatten er und Liam versucht, einen alten Computer wieder ans Laufen zu kriegen. Einen „Pentium” hatte Augur das Ding genannt.
Alles war recht einfach gewesen, bis sie versucht hatten, das Betriebssystem zu installieren.
„Liam?”
„Was? Oh... ich war woanders.”
Lili grinste. Sie hatte den letzten Kommentar gehört und wusste über die Schimpfkanonaden und Wutausbrüche über das „Projekt” Bücher zu schreiben.
„Hör lieber zu, Liam!”
„Wir werden einige Techniker an Bord haben, nur für den Fall, dass etwas mit der Kompatibilität schief gehen sollte. Der Taelon Qu'ul, der Jaridian Do'pac und der Mensch Marcus Deveraux werden unsere Crew komplettieren.”
Der Name „Marcus Deveraux” ließ Liam die Ohren spitzen.
Lilis Mund klappte auf.
„Augur?!? Augur fliegt mit? Das kann ja heiter werden!” Liam glaubte es kaum.
„Deswegen war er also nie zuhause!”
„Liam, sieh's doch mal so, du hast sturmfreie Bude bei ihm zuhause. Ich bin sicher, dass er dir die Schlüssel anvertraut,” meinte Lili.
Da'an unterbrach ihr Gespräch.
„Ihr habt eine Woche Zeit, eure Geschäfte hier auf der Erde zu regeln. Dann starten wir zum Planeten Zelar.”

 

 

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