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  „Aveenas Lied” von AlienVibe   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Oktober 2002
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Angebot / Trevaks Vermächtnis: Herausforderung / Vier Wege, daß es aufhört
Zeitpunkt:  weit vor Beginn der ersten Staffel
Charaktere:  Der Verwalter, Trevak, seine Gefährtin, der Anführer, der Heiler, der Sprecher, Jaridia, der auf dem Weg, die Gesangshütenden des Erd- und des Wasservolkes, Aveena
 

 

AVEENAS LIED

Kapitel 33

 

Teil 2

Alle im Kreis konzentrierten sich auf ihn. „Bevor ich Euch berichten lassen kann, hat zunächst er„, - er wies über den Kontakt auf den Verwalter - „Euch etwas mitzuteilen ...”
Der Verwalter fühlte sich völlig verändert an - es war kein Grau mehr in ihm, und das Rot war warm und strömend geworden ... „Ich weiß, daß nichts das, was ich Euch angetan habe, ungeschehen machen kann„, sagte er, und in seiner Stimme schwang Trauer, „ebenso wenig, wie ich Worte für das finde, was Ihr für mich getan habt ...” Der Eindruck der Gestalt und des warmen Blickes der Jaridian, die ihn aus dem Frachter gerettet hatte, waren im Kreis. „Ich habe so vieles verstanden seither ... Es wäre vermessen, Euch Wiedergutmachung anbieten zu wollen - das würde Euch nicht gerecht. Aber ich will, daß Ihr wißt, daß Euch hier sehr viel zusteht - wenn Ihr etwas wünscht oder verlangt, wird Jaridia alles aufbieten, daß Ihr es bekommt ...”
Ich fühlte sehr überrascht in das hinein, was er in den Kreis gab. Das Gefühl hinter seinen Worten war kein Ungeschehenmachenwollen oder Ausgleich suchen - es war tiefe Erleichterung - und Dankbarkeit dafür ... Es war überhaupt kein Zorn mehr in ihm, nur Wärme und etwas wie Überraschung, als erlebe er immer noch sehr Ungewohntes ... „Ihr habt meine Erinnerung erneuert„, meinte er, und das Bild eines kalten blauen Augenpaares in der Berührung wurde überlagert durch den Blick der Jaridian. „Und das ist, als wäre mir mein Leben neu gegeben worden ... Nichts auf dieser Welt hat den Wert, das zu vergelten ...”
„Du vergiltst das.” Das war die aus dem Dunklen, die sein Rot mit dem ihren umhüllte. „Schau Dich an ...” Und sie ließ ihn wahrnehmen, wie wir ihn spürten - Wärme und Tiefe, Ruhe und etwas wie eine neue Begeisterungsfähigkeit zugleich in ihm - eine sehr viel profundere Basis für seinen klaren, beharrlichen Verstand, als es ihm seine unglaubliche Disziplin je gewesen war ... „Daran mitgewoben zu haben, ist Geschenk genug„, sang ihm der aus den Tiefen. „So ist es ...” stimmte ich zu, dem Verwalter Sonnenhell zufließen lassend.
Dieser strahlte. „Danke ... danke sehr ... trotzdem gilt, was wir beschlossen haben.” Mit einer Geste bezog er den Anführer und die Zweite ein. „Was Ihr - oder die Euren - von unserer Welt wünscht, soll Euch gewährt sein - Jaridia hat Euch inzwischen einiges zu verdanken - und wird Euch noch einiges abfordern, so Ihr immer noch bereit seit, Euer Angebot, uns Verbündete und Vermittelnde zu sein, aufrecht zu erhalten ...”
‚Was Ihr wünscht, soll Euch gewährt sein’? Er meinte damit nicht etwas wie Zusammenarbeit oder wechselseitige Unterstützung auf dem jeweiligen Weg für das Ganze ... er meinte, würden wir uns etwas für uns selbst, für uns als einzelne Wesen, oder für unsere Welt, wünschen, dann würden er und die Seinen ... was könnten wir uns für unsere Welt von Jaridia wünschen, außer gut miteinander zu sein?
Im Kreis war der Eindruck eines jaridianischen Frachters im Anflug auf die, die uns trug, sämtliche Laderäume bis unter die Decke gefüllt mit einem silbrig schimmernden Metall, Unmengen Bekleidungsstoffes und den verschiedensten mir unbekannten Geräten. „Wir könnten Eure technische Entwicklung unterstützen ...” Ein anderes Bild - die Gesangshüterin des Volkes im Dunklen, mit einem funkelnden, vielfacettigen Kristall in den Klauen. „Wenn Ihr etwas findet, woran Ihr Freude habt ... wenn es etwas gibt, was Ihr gern tun wollt ...”
Etwas begann an meinem Bewußtsein zu zupfen, etwas im Zusammenhang mit den Geschehnissen, die hinter uns lagen, aber ich bekam es nicht richtig zu fassen.
„Laßt Euch Zeit damit ... Beratet Euch miteinander ... Unser Beschluß steht, und Ihr nutzt ihn, wann und wie es Euch angemessen erscheint.” Das war der Anführer. „Laßt uns jetzt über das singen, was uns und den auf dem Weg so sehr beschäftigt - Trevaks Vermächtnis ...” Er wandte sich dem Feuervolk-Angehörigen zu. „Du hast Trevak in der Vergangenheit aufgesucht, sagst Du, und Du hättest sogar Beweise für das, was Du dort gefunden hast - sowohl für das, was dieser umstrittene Urahn des Gefährten meiner Nachfolgerin an Thesen vertrat als auch für die Existenz unserer Mitbewohner hier auf Jaridia - dieses Meeresvolkes?”
Der auf dem Weg saß aufrecht da, die Beine verschlungen, als schaue er in die Feuer, darüber in Berührung mit dem Ersten und dem Sprecher, seine Energie strahlend hell, obwohl seine Gesichtszüge und seine dunklen Augen Besorgnis ausdrückten. Die Erwähnung der Dindaei ließ den Heiler sehr aufmerksam werden - er hatte nicht nur aus Sorge um uns durchgesetzt, an dieser Beratung teilnehmen zu können, sondern auch wegen dem, was vor allem der Hüter der Gesänge der Wasser über die angebliche Urbevölkerung seiner Heimatwelt zu berichten hätte ...
Der aus den Feuern atmete tief aus und öffnete uns allen seine Gedanken, so weit er konnte. „Ja„, ließ er in den Kreis fließen. „Ich habe Trevak in der Vergangenheit getroffen, und ich habe Beweise für alles, was Du benannt hast ... dafür und für einiges mehr ...” Er aktivierte das tragbare Datenwiedergabe- und Aufzeichnungsgerät, das vor ihm in den weichen Flocken lag und schob den ersten der mitgebrachten Kristalle hinein. Über die Berührung wandte er sich an Trevak. „Ich habe Deinem Vorfahren berichtet, was wir zusammen bezüglich seiner Formel gefunden haben ... Er war voller Freude darüber, daß das, was er verwerfen zu müssen glaubte, nichts Zerstörerisches ist, sondern eine Energiequelle ... Wir sind gemeinsam alles durchgegangen, was er und wir über den Tachyonkonverter wissen - und über das, was er werden kann ... Trevak, Du mußt Dich der vielleicht größten Herausforderung stellen, der überhaupt je ein Jaridian gegenüber stand - um des Ganzen willen ...”
Der auf dem Weg schaute den Gefährten der Zweiten eindringlich an. „Du mußt folgendes wissen: Der einzige existierende ‚Werkstoff’, der die Belastung auf Dauer verträgt, die eine Kollektorfläche für Tachyonen, wie sie Dir vorschwebt, aushalten muß, ist virtuelles Glas.”

Trevak starrte eine Zeit lang auf den Feuervolk-Angehörigen, als habe er kein Wort von dem verstanden, was dieser gerade gesungen hatte. Absolute Stille herrschte im Kreis.
Unterschwelliger Zorn wurde spürbar.
Der Gefährte der Zweiten straffte sich.
„Habe ich richtig gehört?” Seine Stimme klang sehr ruhig. „Du hast mir gesagt, ich wäre derjenige, der den Tachyon-Konverter entwickeln wird. Und jetzt erzählst Du uns in aller Freundlichkeit, alle bisherige Hoffnung und Mühe dahingehend sei umsonst gewesen, da dieses Gerät niemals existieren wird - denn das Einzige, woraus man es herstellen könnte, sei ein Werkstoff, über den Jaridia nicht verfügt? Ein Werkstoff der Taelons?”
„Ich habe nicht gesagt, daß der Tachyon-Konverter niemals existieren wird. Du bist derjenige, der ihn entwickeln kann - in der Theorie. Niemand sonst auf Jaridia verfügt über die Fähigkeiten und Kenntnisse, die das erfordert„, antwortete der Feuervolk-Angehörige.
Um genau zu erfassen, was er meinte, hatte ich unwillkürlich die Tiefensinne geöffnet. Die Jaridians kannten virtuelles Glas; es lagerte in Form von erbeuteten Trümmerteilen und Bruchstücken in ihren Waffenherstellungsanlagen. Sie hatten es genau so intensiv erforscht wie alles, was sie von ihren Feinden an sich nahmen, und es war ihnen gelungen, herauszufinden, wie man es zerstörte - es war schließlich ein wesentlicher Bestandteil taelonischer Schiffe, Shuttles und Behausungen ... was sie nicht herausgebracht hatten in all der Zeit, war, wie man es bearbeitete oder herstellte. Die Technologie ihrer Gegner unterschied sich grundlegend und absolut von ihrer eigenen. Funktionstüchtiges virtuelles Glas hatte etwas merkwürdig Lebendiges an sich - es hatte eigentlich überhaupt nichts von kristalliner Struktur und wies ungewöhnliches dimensionales Verhalten auf, das sich mit keinem anderen Material auch nur annähernd nachahmen ließ ... Das, was in den Anlagen der Jaridians lagerte, schien nicht einmal das tatsächliche virtuelle Glas selbst zu sein - dieses war noch am ehesten eine Art Kraftfeld-Gitter - sondern etwas wie eine abgestorbene Voraussetzung dafür ...
Würde Trevak den Tachyon-Konverter theoretisch so weit entwickeln, daß Versuchsexemplare davon gebaut werden könnten, wären die einzigen, denen diese Kenntnisse wirklich von Nutzen wären - die Taelons.
Die Taelons, denen irgendwann - die Lebensenergie ausgehen würde ...
Übergangslos schien ich in Flammen aufzugehen und rang um Atem, während gleichzeitig meine Reflexe auf einen furchtbaren Eindruck hinter dem Verbranntwerden reagierten - auf einen Eindruck Trevaks, viel jünger, als er jetzt war, auf den Knien auf schlammigem Grund. Erstickender Rauch war um den Jaridian, der mit schmerzverzerrtem Gesicht seine leblose Gefährtin in den Armen hielt, deren linkes Bein fast abgetrennt war und aus deren klaffend offenem Brustkorb eine undefinierbare Masse quoll ... Meine Energie strömte beiden zu, sowohl in dieses Bild als auch in den Kreis.
„Vergiß den Tachyon-Konverter ... Du weißt ja nicht einmal annähernd, was Du da verlangst ...” Dem vor Zorn weiß-violett lodernden Trevak war nicht bewußt, daß er die rechte Handfläche gegen den aus den Feuern erhoben hatte, seine Stammesangehörigen entsetzt ebenfalls ihre Energien aktivierten und die Erdvolk-Gesangshüterin, der aus den Tiefen und ich uns vor Schmerz krümmten, während wir - vergebens - die Verzweiflung hinter der Wut zu lindern versuchten. „Sie hätten sie mir beinahe genommen ... sie, die mir die Nächste und Wichtigste ist ... sie tun in jeder Hell- und Dunkelphase galaxisweit den Unseren das Gleiche an, wieder und immer wieder - und Du verlangst von mir, ich solle derjenige sein, der dieser Plage hilft, erhalten zu bleiben?”
Der Feuervolk-Angehörige schaute den Jaridian nur an. Ich war auf den Füßen, um mich zwischen die beiden zu stellen - und dann war Weiß und Gold da, ich wurde sanft zur Seite geschoben und Zorn und Schmerz ließen nach ... die Zweite hatte ihren Platz neben Trevak verlassen, sich vor ihren Gefährten gesetzt und die Arme um ihn geschlungen. Ihre Energie schien für ihn mit zu fließen und schloß ihn ganz ein, fast so, wie sie bei der Arbeit damals den aus den Feuern mit umhüllt hatte - leuchtendes Weiß ...
Trevak wehrte sich, aber sie hielt ihn fest. Der aus den Tiefen und ich berührten sie vorsichtig, um den Kontaktkreis wieder zu schließen und um unterstützen zu können. „Ich bin hier„, ließ die Zweite ihren Gefährten wissen. „Ich bin hier, mit Dir, unverletzt ... bitte ... Mir war nicht klar, daß Dir das Vergangene noch so viel Leid bereitet ...”
Auf Jaridia teilte man seinen Schmerz nicht, um ihn weniger werden zu lassen, sondern verbarg ihn tief in seinem Innersten, wo er zur Waffe wurde ...
Blaugrün, Tiefrot, Weiß-Violett und Sonnenhell strömten der Zweiten und Trevak zu, und ich hatte angefangen zu summen - das Lied, das den starren Kreis der Komplexschwingung öffnen geholfen hatte, das Lied, das Trevak geheilt hatte, und die anderen Gesangshütenden stimmten ein.
Ganz langsam ebbte der Zorn in dem Gefährten der Zweiten ab, aber der Schmerz blieb. Das entsetzliche Bild wich nicht, im Gegenteil, es weitete sich aus, indem es auch in den anderen Jaridians Erinnerung aufsteigen ließ ... verletzte, halb zerstörte Körper, von Ihrigen, von Fünfgliedrigen, von erbärmlich aussehenden Zhawi, von Geschöpfen, die ich nicht einmal identifizieren konnte ... Gab es auf dieser Welt nicht ein einziges Wesen, dessen Erinnerungen nicht von Schmerz und Schrecken geprägt waren? „Aufhören ... Bitte, es soll aufhören ...” Ich hätte nicht sagen können, wessen erstickte Stimme das in den Kreis gab ...
Plötzlich hatte sich die strahlendweiße Energie im Kontakt verdoppelt. „Deshalb sind wir hier zusammen - damit das endlich aufhört ...” Das war der auf dem Weg. „Trevak, Dein Urahn hatte den gleichen Wunsch - und das ist das eigentliche Vermächtnis, das er Dir und den Deinen hinterlassen hat ... die Gedanken, die darüber in ihm waren, haben ihm seinen Ruf als Sonderling oder sogar als eine Art Verräter an Jaridia eingebracht, aber das ist es, was der Stein aussagt, den er gefertigt hat: Es wird aufhören, so oder so, und vier Wege führen zum Ende des Leids ...”
Trevak hob den Kopf und schaute den Feuervolk-Angehörigen über die Schulter der Zweiten hinweg an, und in seinem Blick war nur Hoffnungslosigkeit. Der auf dem Weg nahm den Vermächtnisstein in die Hände, den Trevak ganz zu Anfang, als wir den Kreis gerade geschlossen hatten, in die Mitte gelegt hatte, als Symbol all dessen, worüber es Rat zu halten galt.
„Der erste Weg, der zum Ende des Leids Eurer beider Völker führt, ist der, den Ihr gerade geht ...” Er deutete auf die grüne Kerbe. „Ihr kämpft gegen die Taelons, bis eine Eurer Rassen ausstirbt oder Ihr einander vernichtet habt - und das Gleiche gilt umgekehrt für Eure Feinde.” Er wies auf die blaue Kerbe. „Wenn Ihr weiter handelt wie bisher, geht Ihr den Weg des Schreckens, bis niemand von Euch mehr übrig ist, der leiden kann ... es gibt aber noch drei weitere Möglichkeiten ...”
Jetzt war der Gefährte der Zweiten zumindest aufmerksam. Kein Wesen sollte aushalten müssen, was er ausgehalten hatte ... Drei weitere Möglichkeiten ...
„Taelons und Jaridians könnten sich darauf einigen, sich für immer voneinander abzuwenden.” Das war erneut der auf dem Weg. „Das Universum ist groß genug, daß Euer beider Völker Raum für sich fänden, ohne jemals wieder auch nur den winzigsten Berührungspunkt miteinander haben zu müssen ... Trevak in der Vergangenheit nannte dies den ‚Weg der getrennten Koexistenz’. Und weder Ihr noch die Taelons müßtet aussterben ...” Er hob den phosphoreszierenden Stein und deutete auf das jeweils erste größere Schriftzeichen sowohl neben der blauen als auch neben der grünen Kerbe. Das Zeichen neben der blauen war das Symbol für den Tachyonkonverter, das neben der grünen - das konnte doch nicht sein ...
Aber über den Kontakt fühlte ich es klar und deutlich: Das Symbol neben der grünen Vertiefung war das derer auf dem Weg, der Kreis, in dessen Mitte sich zwei Linien kreuzten, und in jedes Viertel dieses Kreises war ein anderes winziges Zeichen eingeritzt - eines für Wasser, eines für Erde, eines für Wind und eines für Feuer ...und es war der ungewöhnlichen Struktur dieses Stück Gesteins eigen, daß selbst diese Symbole mehrfache Bedeutung zu haben schienen ... „Du hast Recht„, meinte der aus den Feuern über die Berührung zu mir. „Dieses Zeichen steht für mein Volk und für die, die mit uns sind - für Euch ... denn so, wie der Tachyonkonverter den Energiemangel der Taelons beheben könnte, so könntet Ihr das völlige Aussterben der Jaridians verhindern, indem Ihr für sie singt ... dann hätten alle vier Völker ihr So-Sein gewahrt, ohne den Preis der Vernichtung zahlen zu müssen, die Ersten, die waren, mein Volk; die Taelons, die Jaridians und die des Dritten Weges ...” Er berührte erneut die vier winzigen Zeichen. Mein Herz schlug plötzlich sehr schnell.
„Wohin der Dritte Weg führen wird oder ob dieser vielleicht längst beendet ist, wissen wir noch nicht ... der eigentliche Gewinn wäre der Vierte Weg, die Vereinigung der Getrennten ...” Der aus den Feuern ließ die weiße Kerbe im Licht der Höhle aufscheinen. „Ab dem Moment, in dem sich Taelons und Jaridians darauf verständigt hätten, gäbe es kein weiteres Leid mehr, und die Wunden des Ganzen könnten geheilt werden durch den Reichtum an Einsicht, Fähigkeiten und Wissen, der den Vereinten zur Verfügung stünde ... das ist es, wovon Trevak geträumt hat, das ist, was er sich schließlich im Tiefsten gewünscht hat ... Sein Bild dafür waren ein Taelon, der für die Seinen die gleiche Funktion übernommen hat wie er für Euch, und er selbst gemeinsam an einer Arbeitsfläche, irgendein neues Gerät entwickelnd ... und dieses Bild war für ihn mit einer Sehnsucht verbunden, die er nie zu benennen wußte ...
Die dunkle Kerbe habe er hinzugefügt, weil er wisse, daß sie existiere - er habe sie im Stein gefühlt und sie deutlich werden lassen müssen, schon deshalb, weil ihm klar sei, daß kein Ding existiere im Universum ohne sein genaues Gegenteil - also gebe es auch das genaue Gegenteil zum Weg des Erfülltseins und des Reichtum-Teilens, als den er den Weg der Vereinigung empfände ...Als ich ihm erzählte über das, was wir von denen des Dritten Weges wissen, war er sehr bewegt ...”
Mein Herz war aus dem Takt geraten, und ich merkte, daß ich zu zittern begonnen hatte.
Was hatte der auf dem Weg gesagt? Weder Taelons noch Jaridians müßten aussterben, auch wenn sie sich nicht vereinen würden? Sie könnten wirklich aufhören, Krieg gegeneinander zu führen, und ihr So-Sein bewahren?
Ich kannte die Unseren gut genug, um zu wissen, daß jede und jeder einzelne Angehörige von Wasser-, Erd- und Windvolk für alle Jaridians singen würde, die dies wünschten. Und ich hatte verstanden, warum der aus den Feuern meinte, Trevak hier in der Gegenwart stehe wohl vor der größten Herausforderung, vor der je einer der Seinen gestanden habe.
Niemals würden die Taelons ihren Vernichtungskrieg gegen die Jaridians aufgeben, schon gar nicht, wenn diese Heilung für Ramaz' Krankheit gefunden hätten. Niemals.
Es sei denn ...
Wie verzweifelt hatten wir nach etwas gesucht, das die Taelons davon überzeugen konnte, es mache Sinn, von ihrer bisherigen Art des Umgangs mit den Jaridians abzulassen ...
Wir hatten etwas gefunden.
Den Tachyonkonverter.

 

Ende von Kapitel 33

 

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