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  „Blick ins Tal” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   August 2013
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Prähistorie live per Zeitportal für Liam, Ron, Ava und Niki
Zeitpunkt: vor achttausend Jahren / nach „Blick zum Horizont”
Charaktere:  Liam, Sandoval, Ava, Niki, Steinzeitmenschen, Ma'el
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2012 geschrieben.
 

 

BLICK INS TAL

Kapitel 6

 

Ohne zu zögern legte der Taelon seine Hand gegen die des Kimera, der Energiekontakt war hingegen deutlich vorsichtiger und Ma'el achtete strikt darauf, keine Gedanken spüren zu lassen, und Liam hielt es ebenso. Selbstverständlich gab der Kimera reichlich Energie an den Taelon weiter, aber sobald er der Meinung war, dass es für die aus der Historie bekannte Zeitdauer genügen würde, ließ er den Strom versiegen.
„Was war das denn?”, fragte Ava.
„Er wollte Energie, jetzt hat er”, sagte Liam, dann wandte er sich wieder dem Taelon zu. „Jetzt geh zur Seite, wir wollen gehen”, sprach er diesen auf Eunoia an. Ma'el sah den Kimera einen Augenblick lang recht verdutzt an, dann legte er den Kopf schief und verneinte knapp. „Was willst du noch?”, fragte Liam.
„Etwas von deinem Blut.”
„Ausgeschlossen”, sagte er fest, „und jetzt geh zur Seite.”
Dem folgte Ma'el nach kurzem Nachdenken, indem er sich in die Transportschale begab und jene aus dem Höhlenkomplex steuerte, der Fels am Eingang verschloss diesen allerdings dann leider wieder.
„Liam”, zupfte Niki an Liams Ärmel, „ich muss jetzt wirklich Pipi!”
„Mach halt irgendwo in die Ecke, soll doch Ma'el putzen”, brachte Sandoval ein, „Liam, haben Sie eine Idee, wie wir hier rauskommen?” Der Kimera blickte durch den ansteigenden Tunnel zum Felsen und seufzte. „Major Kincaid, eine Idee bitte!”, wurde der Implantant energisch.
Liam stapfte voraus den Tunnel hoch und murmelte, „Kommt mit, ich sehe, dass ich den Eingang aufkriege.”
„Sie meinen nicht, dass Ma'el damit rechnet?”
„Vielleicht.” Oben angekommen tastete Liam über das violette Gewebe, das die Innenseite des Felsen bedeckte, und grinste nach einigen Momenten wie ein Lebkuchenpferd. „Na bitte”, tat er fröhlich kund, während der Fels beiseite glitt, „Gehen wir zum Portal. Oh, Niki, dort vorne rechts ist ein nettes Gebüsch.”
Das Kind schlurfte an ihm vorbei ins Freie und grummelte: „Zu spät.”
Unter kollektivem Augenrollen übernahm Ronald die Führung, der Komplex befand sich ein gutes Stück von der Steinzeitsiedlung entfernt, und noch weiter war es zum Portal. Es war eine Wanderung von fast fünf Stunden. Da Niki recht ausdauernd quengelte, musste Liam bald seine Jacke abgeben, damit das Kind einen improvisierten Lendenschurz um den dann bloßen Hintern hatte. Begleitend begann auch der Säugling aus der Stasiskapsel bald zu schreien und Avas schiefer Gesang half dagegen gar nicht.
Sie waren wirklich wirklich froh, als sie das Portal erreichten, allerdings stand ihnen schon wieder Ma'el im Weg.
„Es gibt kein Blut, Punkt, aus”, begrüßte Liam ihn harsch und natürlich auf Eunoia. Dann schlug er sich mit einem beherzten „Aua” auf die Wange und betrachtete das blassviolett schimmernde Insekt und den Blutfleck auf seiner Hand. Es war nicht der einzige Stich, den er gespürt hatte.
„Ich danke für deine Kooperation, Kimera”, sagte Ma'el überaus freundlich, „Du darfst gehen.” Er trat beiseite und ließ Liam, Sandoval, Niki und Ava samt Säugling zum Portal.
Der Kimera aktivierte das Portal, seine Begleiter traten durch die weiß leuchtende Wand darin, dann wandte er sich dem Taelon zu. „Was hast du mit meinem Blut vor, Ma'el?”
„Es gibt keine taelonische Hybridisierung mit dieser Spezies, es ist nicht möglich”, sagte Ma'el, „Die Einflechtung deiner Blutlinie wird es im Laufe einiger tausend Jahre möglich machen. Ich habe diese Zeit ja nun, dank dir.”
„Deine Artgenossen werden nichts davon halten.”
„Das - oder Vernichtung”, stellte Ma'el einfach fest, „Deine Blutlinie wird diese Spezies entwickeln, auf eine Ebene, die den Taelon gleich ist. Dann sollen sie wieder zusammentreffen und gemeinsam gegen die Jaridians stehen.”
Liam runzelte die Stirn. „Und wenn sie sich anders entscheiden?”
„Das werden sie nicht. Sie sind hilfsbereit.”
Der Kimera schmunzelte knapp. „Ich spreche von deinen Artgenossen. Sie werden nicht warten, bis es soweit ist.”
Einige Momente lang dachte der Taelon intensiv nach, dann beschloss er: „Ich werde sie also wohl warnen und notfalls vertreiben müssen. Sorge dich nicht darum, ich werde mich um alles kümmern.”
Liam neigte höflich den Kopf, er wusste ja, dass Ma'el genau das tun würde, dann trat auch er durch das Portal und fand sich in der weiß leuchtenden merkwürdigen Nichtwelt dahinter wieder, die das Portal benutzte, um die Anwender temporär zu lagern.
„Und?”, fragte Sandoval.
„Alles, wie es sein soll. Und ... es sieht wohl so aus, als wäre ich unser aller Urahn”, grinste der Kimera bis zu den Ohren, „Inklusive ... mein eigener Ur-ur-ur... du meine Güte ...” Er schluckte heftig, schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, dem Portal den Rückkehrbefehl zu geben.
„Als ob ich mit Ihnen verwandt sein wollte ...”, brummte Sandoval noch, dann spuckte das Portal die Reisenden in einer Lagerhalle in Washington wieder aus.

 

Ende von Kapitel 6

 

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