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*Na das wird bestimmt langweilig*, dachte Liam Kincaid, während er das Shuttle mit sicheren Bewegungen lenkte. Bei ihm waren Da'an, Zo'or und Agent Sandoval. Sie waren auf dem Weg zur deutschen Taelonbotschaft zu einem Gespräch mit dem dortigen Companion. Für Zo'or schien das Treffen wichtig zu sein, denn er hatte alle zur Eile gedrängt, um ja nicht zu spät zu kommen. Plötzlich erreichte sie eine Notfallmeldung vom Mutterschiff. Liam brachte das Shuttle in den Normalraum zurück, wobei ihm auffiel, dass die Kontrollen extrem langsam reagierten. „Agent Sandoval” erklang Zo'ors Stimme, „finden sie heraus wo wir sind und organisieren sie eine andere Transportmöglichkeit.” Liam sah sich um. Zo'ors Gesicht spiegelte Ungeduld wieder und Da'an schien das ganze irgendwie lustig zu finden. Zumindest glaubte Liam, ein amüsiertes Glitzern in seinen Augen zu erkennen. Sandoval kehrte ins Shuttle zurück. „Wir befinden uns in Münster, eigentlich nicht mehr sehr weit von unserem Zielort in Düsseldorf entfernt. Leider gibt es aber keine alternative Beförderungsmöglichkeit. Ich habe mit einem Taxifahrer gesprochen, der mir sagte, dass im Moment ein großes Verkehrchaos auf den Autobahnen herrscht und es keine Möglichkeit gibt, mit dem Auto schnell nach Düsseldorf zu kommen. Ich denke wir müssen warten, bis das Problem mit den Systemen behoben ist und das Shuttle und die Globals wieder arbeiten.” „Das ist nicht akzeptabel!” Zo'or schien jetzt wirklich wütend zu sein. „Die geplante Besprechung ist sehr wichtig. Das ist doch mal wieder typisch menschliche Inkompetenz, Agent. Es wird doch wohl hier auf der Erde eine Möglichkeit geben, von einem Punkt zu einem anderen zu reisen. Ich hätte nicht erwartet, dass ihre Spezies SO unterentwickelt ist. Obwohl, eigentlich bestätigt das nur mein Bild von der Menschheit.” „Fahren sie doch mit dem Zug” sagte ein etwas genervt klingender Liam. „Schließlich sind wir hier am Bahnhof.” „Warum haben sie das nicht früher gesagt, Major? Dann nehmen wir doch diesen Zug.” sagte Zo'or und stieg aus dem Shuttle aus. „Äh, ich hatte eigentlich nicht wirklich vorschlagen wollen, dass wir.....” Resignierend mit den Schultern zuckend folgte Liam den Anderen. „Am schnellsten kommen wir nach Düsseldorf, wenn wir von hier nach Essen fahren und dort umsteigen. Der entsprechende Zug fährt in acht Minuten auf Gleis 14 ab.” „Nun gut” sagte Zo'or, „dann wollen wir mit diesem Zug reisen. Agent Sandoval, haben sie eigentlich die Unterlagen für das Treffen aus dem Shuttle mitgenommen?” Er schaute ihn an und fuhr fort „Natürlich nicht! Gehen sie sofort zurück und holen sie sie. Wir gehen schon zum Zug. Sie haben noch fünf Minuten, beeilen sie sich gefälligst.” Sandoval drehte sich um und lief zum Shuttle zurück, die anderen gingen zu Gleis 14. Als sie dort ankamen, stand der Zug bereits da und sie stiegen schon einmal ein. Das Abteil war bis auf einen Fahrgast völlig leer. Als dieser jedoch die Taelons sah, sprang er auf und rief laut „Da, zwei außerirdische Verräter. Sie sagen sie wollen uns helfen, aber in Wirklichkeit wollen sie uns versklaven. Wir müssen sie von unserem Planeten vertreiben. Bekämpft die Taelons!” Noch ehe Liam reagieren konnte drehte der Mann sich um und sprang aus dem Zug. Daraufhin verfolgte Liam den Mann. Plötzlich erklang ein lautes Piepen und kurz darauf schlossen sich die Zugtüren.
„Was ...” sagte Da'an, als der Zug plötzlich ziemlich ruckelte. Er kämpfte kurz um sein Gleichgewicht und ließ sich dann auf eine Bank fallen. Mittlerweile hatte der Zug seine Höchstgeschwindigkeit erreicht und da einige Fenster geöffnet waren, wurde es sehr laut und zugig. „Das ist ja schrecklich hier. Die Menschen sind ja noch primitiver als selbst ich gedacht habe.” schrie Zo'or. Er stand immer noch im Gang. Einige Minuten saßen die beiden Taelons schweigen in ihren Sitzen. Da'an hatte noch die Fenster in diesem Abteil geschlossen, damit es nicht allzu laut war. Dann erklang plötzlich eine Stimme: „Die Fahrkarten bitte!” Zo'or und Da'an sahen sich verdutzt an. Was hatte das zu bedeuten? „Fahrkarten? Was ist das denn? Habe ich ja noch nie gehört. Verschwinden sie und lassen sie uns in Ruhe.” Zo'or begann langsam, wirklich wütend zu werden Bevor einer der Taelons etwas erwidern konnte hielt der Zug auch schon und sie wurden von dem kräftigen Bahnbeamten aus dem Zug geschoben und gezogen. Bevor sie überhaupt wussten wie ihnen geschah standen sie schon auf dem Gleis und der Zug fuhr weiter. An dieser Station war außer ihnen niemand ausgestiegen und auch sonst war niemand zu sehen. Auf dem Bordstein wucherte schon das Unkraut. Anscheinend stieg hier selten jemand ein oder aus.
Während Zo'or weiter vor sich hin schimpfte sah Da'an sich um. Auf einem Schild stand ‚Bösensell‘ aber ansonsten war nichts zu sehen. Keine Menschen, keine Häuser, nur Felder und Bäume. „Zo'or?” Bei diesen Worten blickte Zo'or zum ersten mal um sich und sah.....nichts. „Sha'bra! Warum bauen die Menschen ein.... wie heißt das noch?”
Nach einiger Zeit Fußmarsch begann Da'an zu überlegen, ob sie nicht besser umkehren sollten. Der zu Anfang asphaltierte Weg dem sie gefolgt waren war inzwischen zu einem recht matschigen und unwegsamen Waldweg geworden. Dann traten sie aber kurze Zeit später aus dem Wald heraus. „Sieh mal Da'an, ein altertümliches Transportmittel der Menschen. Vielleicht können wir es benutzen.” Ein Pferd das auf der Koppel stand kam neugierig auf sie zu getrabt. Er blieb genau vor Zo'or stehen und beschnupperte ihn interessiert. Dann schnaubte es ihm direkt ins Gesicht.
Kurze Zeit später drehte Zo'or sich im Laufen zu ihm um. „Könntest du wohl etwas schneller gehen? So kommen wir ja nie....” PLATSCH! „Sha'bra!” Zo'or schloss kurz die Augen und sah dann nach unten. Da'an folgte ihm, noch immer lachend.
Jetzt konnte Da'an sich vor Lachen wirklich nicht mehr halten. „Hahahaha, Sha'bra, hahaha, los, sag es schon, hahahaha..........” Er fiel auf die Knie und geriet regelrecht in Atemnot. Als Zo'or sein Gesicht aus dem Matsch hob sah er einen Vogel vor seiner Nase, der ihn neugierig anschaute und dann so zwitscherte, dass es sich für Zo'or wie Gelächter anhörte. Daraufhin ließ er resigniert seinen Kopf in den Matsch zurückfallen. Hinter ihm rollte sich Da'an laut lachend auf dem Rasen hin und her.
Nach einiger Zeit, Zo'or lag immer noch da wo er hingefallen war, hatte Da'an sich wieder etwas beruhigt und ging zu ihm.
Plötzlich kam nach einer Wegbiegung ein Haus in Sicht. Es war zwar niemand zu sehen, aber hinter dem Haus hörten sie die Rufe spielender Kinder. Sie gingen um das Haus herum, froh, endlich jemanden gefunden zu haben. Als sie um eine Ecke gingen, flog plötzlich ein Ball an Da'an vorbei und traf Zo'or mitten in den Bauch. Zo'or fiel keuchend auf die Knie und rang nach Atem. Auch Da'an sank auf die Knie, allerdings vor Lachen. „Moment” kam eine Stimme von der Seite. Eine Frau ging ins Haus und kehrte wenig später mit einem Global in der Hand zurück. Zo'or nahm es und rief Agent Sandoval an. Es funktionierte, offensichtlich war also das Problem mit dem Virus behoben. „Agent, peilen sie dieses Signal an und kommen sie mit einem Shuttle hierher.” Nach diesen Worten unterbrach Zo'or die Verbindung wieder.
Einige Minuten später, Da'an hatte sich inzwischen äußerlich wieder beruhigt und Zo'or stand auch wieder auf seinen Füßen, trafen Sandoval und Liam mit einem Shuttle ein. Als die beiden den total verdreckten und nassen Synodenführer sahen, blieben sie verdutzt stehen. „Was ist denn passiert?” fragte ein besorgter Agent Sandoval. Und Liam, schadenfroh lächelnd, „Mein Gott Zo'or, wie sehen sie denn aus? Sind sie irgendwo reingefallen?” Da'an schmunzelte zuerst nur, fing dann aber wieder hemmungslos zu lachen an und kniete bald darauf wieder auf dem Boden, weil seine Beine einfach unter ihm nachgaben. Liam kniete sich neben Da'an und fragte „Ist alles in Ordnung mit ihnen? Ich meine...” „Es geht mir gut, Liam. Es ist nur......wenn sie gesehen hätten......Zo'or....hahaha....das Pferd......und dann.....hahaha” Da'an konnte nicht mehr aufhören zu lachen und brach regelrecht vor Liam zusammen. Sein Kopf ruhte kurz auf Liams Schoß, dann begann er erneut, sich auf dem Boden zu wälzen. Liam sah ihn nur total verständnislos an und fragte sich, ob Da'an wohl verrückt geworden war.
Bei ihrer Ankunft wartete der deutsche Companion bereits auf sie, als sein Blick aber auf Zo'or fiel, riss auch er die Augen auf. „Zo'or, was ist denn geschehen? Hattet ihr einen Unfall? Ich meine, du siehst aus als ob...äh... Da'an? Äh..... geht es dir gut? Was hat das alles zu bedeuten?” Da'an hatte schon wieder einen Lachanfall. Zo'or warf allen, besonders Da'an, wütende Blicke zu und sagte „Ich nehme jetzt das Shuttle und fliege zurück zum Mutterschiff. Und zwar allein! Ich bin heute nicht mehr zu sprechen, es reicht mir endgültig! Sha'bra!” |
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