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Bob Morovsky schüttelte immer noch ungläubig den Kopf, als er die von der Ärztin gestellte Verdachtsdiagnose vernahm. Mitfühlend trat die Ärztin auf den älteren Mann zu und legte ihm leicht die rechte Hand auf die Schulter. Kurz zögerte sie, ehe sie dem Captain schließlich eine Antwort auf dessen Frage gab. Bob nickte stumm, nicht wissend, wie er reagieren sollte oder auch nur ahnend, was er tun konnte, um seinem Freund zu helfen. Wenigstens dieses Mal wollte er für ihn da sein und er würde es nicht akzeptieren, ihn ein weiteres Mal sterben zu sehen. Ein leises Räuspern neben ihm riss ihn wieder aus seinen Gedanken, und als er aufblickte, sah er in das ihn aufmerksam musternde Gesicht von Dr. Park. „Können Sie mir sagen, wie ...” Kurz stockte Melissa, nicht sicher, wie sie ihre Frage formulieren sollte. Sie entschied sich dann jedoch für den einfachsten und direktesten Weg, „Wie es möglich ist, dass er hier ist? Ich glaube nicht, dass jemand seine damalige Beerdigung jemals vergessen wird.” Hilflos zuckte Bob mit den Schultern. „Vielleicht war es ja ein Trick?”, mutmaßte er, schüttelte dann jedoch gleich darauf den Kopf und fügte hastig hinzu: „Nein, das kann es nicht sein. Ich hielt ihn damals in meinen Armen, als ... Seine Verletzungen waren ... Mehrere seiner Wunden waren tödlich. Alle zusammen genommen - er hatte einfach keine Chance. Nicht die allerkleinste Chance gegen dieses - dieses Wesen.” Melissa schwieg, da sie mit Captain Morovsky einer Meinung war. Sie hatte die Ereignisse damals über die Monitore im Untergrund mitverfolgt und ihr war sofort klar gewesen, dass man für den zwischen den Kirchenbänken liegenden Mann nichts mehr würde tun können. Desto unverständlicher war, dass er sich nun wider alle Vernunft hier befand. „Der Einzige, der uns eine Antwort auf unsere Fragen geben kann, ist dazu im Moment nicht in der Lage”, brachte sie schließlich mit einem leisem Seufzen hervor, als sich hinter ihnen die Zimmertür öffnete und eine Krankenschwester herein geeilt kam. „Dr. Park, ich sollte Sie doch informieren, wenn ein gewisser Herr eintrifft. Ich glaube, ich habe jemanden gesehen, auf den Ihre Beschreibung passen könnte”, brachte die junge Blondine hastig hervor, froh darüber, den Auftrag, den man ihr gegeben hatte - es war ihr erster Tag hier - erfolgreich erfüllt zu haben. Auch wenn es nur darum ging, nach jemanden Ausschau zu halten, der bemüht war, nicht aufzufallen. Dr. Park hatte ihr eingeschärft, dass derjenige schwarze Haare hatte und asiatischer Herkunft sein musste und genau so jemanden hatte sie draußen im Eingangsschatten des Klinikums sich herumtreiben sehen. Hastig sprang Melissa auf, sich gerade noch rechtzeitig beherrschend und die junge Krankenschwester mit einem leisem Dank wieder nach draußen schickend. Dann wandte sie sich wieder direkt an den Polizisten, der immer noch in sich zusammengesunken da saß und die Hand seines Freundes hielt. Eines Freundes, den es wider jeder Vernunft noch gab, der sich leibhaftig hier bei ihnen befand ... Sie musste etwas tun, musste dafür sorgen, dass Boone nicht gefunden wurde und schon gar nicht von Sandoval, der ihn ohne zu zögern umbringen würde. Mit sich fast schon überschlagenden Gedanken überlegte sie, wie sie das bewerkstelligen konnte, ob sie ihn hier im Gebäude würde verstecken können. Doch barg dies ein zu großes Risiko, dass Sandoval ihn doch noch fand. Wer wusste schon, welche Verbindungen er, außer der zu ihr, denn noch innerhalb dieses Hauses hatte? Niemand - und so konnte sie das Risiko, Boone hier zu behalten, einfach nicht eingehen. Doch wohin sonst? Abermals ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen und schließlich auf dem nun wieder leise auf seinen Freund einsprechenden Polizisten zur Ruhe kommen. Eine Idee begann sich in ihr zu bilden, eine, für die sie einfach nicht die Zeit hatte, sie weiter auszubauen, die aber die einzige Chance für William Boone war, wollte dieser auch die nächsten Stunden noch lebend verbringen. Bob, der den auf ihn gerichteten Blick spürte, wandte den Kopf und blickte der Ärztin direkt in die ihn aufmerksam musternden Augen: „Ihnen liegt sehr viel an dem Patienten?”, meinte sie in fragendem Ton, in Gedanken bereits ihre nächsten Worte zurechtlegend und betend, dass es, ohne Verdacht zu erregen, gelingen würde, Boone hier heraus zu schaffen. Zustimmend nickte Morovsky: „Er - hat mir mehr als einmal das Leben gerettet und ... Nun ja, ich schätze, ich ihm auch einmal”, fügte er, mit seinen Gedanken zu der Nacht auf der Brücke zurück wandernd und mit leiser werdender Stimme hinzu, während sich seine Finger noch fester um die seines bewusstlosen Freundes schlossen. „Wissen Sie, ob er weitere Verwandte hat?”, begann Melissa zu fragen, stockte dann aber, als sie sah, welche Wirkung ihre Worte auf den älteren Mann hatten, der, aschfahl werdend, sich deutlich verkrampfte. Bobs Gedanken erstarrten, als er die an ihn gerichtete Frage vernahm. Dann legte sich seine Angst langsam, verwandelte sich in etwas anderes, in etwas, das er nutzen konnte. Zorn begann, sie zu verdrängen und Entschlossenheit entflammte erneut in seinem Innersten, als er in das reglose Gesicht seines Freundes blickte. Nur kurz zögerte Melissa Park mit ihrer nächsten Frage, doch hatte sie einfach keine Zeit, sich besser darauf vorzubereiten oder eingehender über das, was sie da tat, nachzudenken. Das Einzige, das zählte, war, dass sie William Boone hier heraus brachte, und zwar, bevor Sandoval ihn in die Finger bekam und wider alle Vernunft die einzige, die letzte wichtige Kontaktperson des Widerstandes bei den Taelons aus Rache an dem Mord an seiner Frau tötete. „Dann kennen Sie also niemanden, der bereit wäre, ihn ... Nun, zu sich zu nehmen, oder jemanden, der sich während seiner Genesung um seine Bedürfnisse kümmern könnte?” „Seiner Genesung?”, wiederholte Bob ungläubig, nicht wirklich fassen könnend, was er da soeben vernommen hatte, da er in Gedanken bereits fest mit der Nachricht, dass es nun endgültig zu Ende ginge, gerechnet hatte. „Er ... Dann wird er also nicht sterben?”, erkundigte er sich mit leicht stockender Stimme. Beinahe wollte er das nicht wirklich fassen - zu groß war einfach seine Angst gewesen, als dass er es jetzt einfach würde hinnehmen oder gar glauben können. „Natürlich nicht!”, verneinte die Ärztin entschieden und heftig den Kopf schüttelnd, wobei ihre blonden Haare in Unordnung gerieten. „Wie kommen Sie denn bitte auf diese vollkommen ab ...”, Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte Bob Morovsky, als er seinen Blick abermals auf seinen Freund richtete und vor Rührung kaum in der Lage war, zu schlucken oder einen klaren Gedanken zu fassen. Zu groß war einfach die Freude der Gewissheit, dass er ihn nicht noch einmal verlieren würde. Langsam und behutsam löste er seine um die Hand Boones verkrampften Finger, dabei erschrocken auf die leichten Quetschungen blickend, welche er ihm ob seines festen Griffes zugefügt hatte. Sich gerade bei diesem entschuldigen wollend, stockte er plötzlich, noch ehe ein Wort über seine Lippen gekommen war und wandte sich langsam ganz der Ärztin zu. „Was meinen Sie damit? Natürlich werde ich mich um ihn kümmern und ... Und ich kann ihn in meinem Schlafzimmer unterbringen. Ich finde die Couch eh viel bequemer.” Froh über die soeben erhaltene Antwort lächelte Melissa Park den Polizisten nun wohl das erste Mal offen und ehrlich an. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren und ihn zu Ihnen bringen. Ich setze ein Dokument auf, dass Mister ...”, - kurz überlegte sie - „John Doe aus freien Stücken das Krankenhaus verlassen hat, nachdem seine Verletzungen doch nicht so schlimm waren wie befürchtet, und dann kann ihn ein Krankenwagen zu Ihnen nach Hause bringen. Ich besorge einen Monitor und was sonst noch gebraucht wird, um seine Vitalfunktionen im Auge zu behalten, sowie die nötigen Pflegeartikel und werde Ihnen alles später am Abend selbst vorbei bringen und mich auch weiterhin bestmöglich um ihn kümmern.” „Was meinen Sie damit genau? Er ist immer noch schwer verletzt, er könnte immer noch ...” Hastig schob Bob diesen speziellen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf das, was er noch sagen wollte, ehe er gänzlich vergaß, was ihm soeben durch den Kopf geschossen war. „Sie klingen ja fast so, als ob - es für ihn hier gefährlich wäre. Hier in - in einem Krankenhaus!” Am liebsten hätte sich Melissa ob ihres vorigen Redeflusses selbst geohrfeigt. Wie konnte sie nur derart ungeschickt sein? Sie hätte ja genauso gut gleich erzählen können, dass sie zum Widerstand gehörte und dass der ehemalige Beschützer Zo'ors und Verantwortlicher für die letzten Anschläge auf Taeloneinrichtungen hierher unterwegs war, um Boone umzubringen. Es war einfach der Mangel an Zeit, die ihr zur Verfügung stand. Ja, die ihnen allen, insbesondere Boone, zur Verfügung stand, in der sie eine Lösung finden mußte, und als der Mann vor ihr davon gesprochen hatte, den einstigen Protektor Da'ans bei sich zu Hause aufzunehmen, da war es einfach geschehen - die Pferde waren mit ihr durchgegangen und sie hatte am liebsten alles auf einmal erledigen wollen. Doch was konnte sie nun sagen, um das aufkeimende Misstrauen des Polizisten wieder zu besänftigen? Etwas, das in der kurzen Zeit, die sie noch hatten, ehe Sandoval hier auftauchen würde und ... Es gab nur einen Weg, der auch ein Risiko, ein nicht gerade geringes, für sie selbst barg, aber in Ermangelung einer besseren Idee eben der einzige zu sein schien, der ihr noch verblieben war: „Ja, das ist es hier tatsächlich. Sie vergessen, dass ...” Stockend hielt die Ärztin inne, fieberhaft überlegend, ob sie nicht doch noch etwas anderes sagen konnte, andere Worte finden würde, die den selben Effekt hätten, sich dann jedoch eingestehend dass es nur diesen einen Weg für sie gab. „Dass es sich hier um ein von den Taelons kontrolliertes Gebäude handelt.” Irritiert schüttelte Bob Morovsky den Kopf. „Na und? Er ist ein Beschützer, also hat er jedes Recht, sich hier zu befinden. Mehr als - als manch anderer sogar, würde ich meinen.” „Nein, das meinte ich nicht ...”, widersprach die Ärztin hastig, überlegend, ob sie den Polizisten vielleicht doch falsch eingeschätzt hatte, jetzt aber nicht mehr zurück könnend. „Ich wollte damit sagen, dass .... Nun, er ist ein toter Beschützer. Verstehen Sie denn nicht? Er starb nach den Ereignissen in der Kirche.” „Als ob ich das nicht wüsste”, murmelte Bob, wieder etwas fester die Hand seines tot geglaubten Freundes drückend, diesmal jedoch nicht um ihm, sondern um sich selbst Kraft zu geben. „Schließlich hielt ich ihn in meinen Armen, als ... Als - es passierte.” Leicht nickte Melissa Park. „Ich weiß - ich ...”, ‚habe es gesehen’, hätte sie beinahe gesagt, hielt sich im letzten Moment jedoch noch zurück und fuhr statt dessen, sich an den Beginn ihres Gespräches mit Morovsky erinnernd, anders fort. „Sie haben es erzählt.. Doch glauben Sie doch nicht ernsthaft, dass er immer noch ... Was meinen Sie, was geschehen wird, wenn er plötzlich wieder vor den Companions auftauchen wird, nachdem diese ihn beerdigt haben? Sie werden ihn für - nicht mehr vertrauenswürdig erachten”, brachte sie schließlich etwas stockend sprechend hervor, hoffend, dass sie damit nicht zu weit gegangen war. Erschrocken richtete der Polizist sich aus seiner sitzenden Position heraus auf. „Sie meinen damit doch nicht etwa, dass - dass die Taelons ihm schaden würden?” Ungläubig schüttelte Bob den Kopf. Sicher, er war nicht immer begeistert von den Außerirdischen, aber Will hatte schließlich für sie gearbeitet - auch wenn er sich danach sehr zu seinem Nachteil verändert hatte. Boone hätte sich niemals für Menschen oder Aliens derart in seiner Arbeit verloren, würde er nicht an diese glauben. „Nein, das kann nicht stimmen.” Melissa seufzte leise und strich sich nervös eine ihr ins Gesicht gefallene Haarsträne wieder zurück hinter die Ohren. Sie hatte gewußt, dass das kein leichtes Stück werden würde - es war niemals einfach, einen Menschen davon zu überzeugen, dass diejenigen, die den Hunger und so viele Krankheiten und Kriege auf der Erde beendet hatten, in Wirklichkeit ganz andere - so ganz und gar nicht humanitäre Ziele verfolgten. „Sehen Sie, Mister Morovsky”, begann sie also erneut, „William Boone hat als Sicherheitsbeauftragter für einen der weltweit wichtigsten Taelon gearbeitet. Er starb heldenhaft, um diesen zu schützen, zumindest wurden alle dies glauben gemacht. Was, denken Sie, wird passieren, wenn er plötzlich wieder auftaucht? Was werden die Taelons von einem Mann halten, der monatelang verschwunden war ...” Abrupt hielt sie inne, da ihr plötzlich einfiel, wie sie weiter vorgehen konnte. „... und kurz nach einem Anschlag auf eine Taelonforschungseinrichtung wieder erscheint?” Bobs Augen weiteten sich vor Schreck, als er begriff, worauf die Ärztin da offensichtlich hinaus wollte. „Das ist ... Das kann nicht Ihr Ernst sein!”, brachte er, geschockt ob dieser Anschuldigung, hervor, dabei von der Bettkante aufstehend und die blonde Frau zornig anfunkelnd. „Sie wissen besser als alle anderen, was die Behörden in diesem Fall unternehmen und was mit den Verantwortlichen geschehen würde. Was, glauben Sie, werden die Companions fordern oder auch unternehmen, da einer der Ihren bei diesem Attentat ums Leben kam?”, fuhr die Ärztin eindringlich fort, dabei, wie sie hoffte, den ersten Schrecken und womöglich erste Zweifel in des Polizisten Denken weiter vertiefend. „Sie glauben doch nicht wirklich, dass Will ... Nein, das könnte er niemals tun!”, widersprach Bob mit entsetztem Blick, sich in Gedanken ausmalend, was geschehen würde, wenn man tatsächlich glaubte - wenn die Taelons zu der Ansicht kämen, dass sie ihr einstiger Beschützer hintergangen hatte. Leicht schüttelte Melissa den Kopf: „Nein, ich persönlich glaube das natürlich nicht - aber bis man seine Unschuld festgestellt hat, wird es schon längst zu spät sein. Oder meinen Sie etwa, dass man so lange mit einer Verurteilung warten wird?” „Nein ... Nein, das denke ich nicht ... Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob - ob die Companions nicht ihr eigenes Gericht abhalten werden”, stimmte der Polizist zu, jetzt mit deutlich in seiner Stimme und in seinen Augen erkennbarer Furcht vor dem, was mit seinem Freund geschehen könnte. Schließlich wusste doch keiner, wie die Taelons mit Verbrechern so umsprangen. Zustimmend nickte die gedankenverloren ihren weißen Kittel glatt streichende Frau, um einmal mehr zu vermeiden, dass sie einen Blick auf die Uhr warf: „Sehen Sie, Captain Morovsky, genau das habe auch ich mir überlegt und deshalb ...”, begann sie, ihren Satz dann offen in der Luft hängen lassend, darauf hoffend, dass ihr Gegenüber endlich begriff, was sie meinte. „Deshalb muss er hier raus ...”, beendete Bob zu ihrer Erleichterung den begonnenen Satz. „Sie können sich auf mich verlassen, dass ich keinem ein Sterbenswörtchen über Boones Wiederauftauchen sagen werde. Nur bin ich nicht der Einzige, der ihn gesehen hat. Schließlich ... Nun ja, die Schießerei mitten im Revier.” Leise aufseufzend entspannte Melissa sich ein wenig, als sie die Versicherung des Polizisten vernahm. „Sie könnten behaupten, dass es sich bei dem Mann um ...” Fieberhaft überlegte sie, welche Möglichkeiten zur Vertuschung ihr offen standen. „ ... um einen Doppelgänger handelte. Jemanden, der - der den guten Ruf des verstorbenen Companionagents in Misskredit zu bringen versuchte ...” Stockend verstummte sie, da selbst in ihren Ohren diese Erklärung mehr als fadenscheinig wirkte. Auch Bob überlegte was man tun und sagen konnte, um das plötzliche Wiederauftauchen Wills erklären zu können, zumal er selbst sich ja eine solche Erklärung sehnlichst herbei wünschte. „Ich denke, es ist das Beste, wenn man erst einmal nichts sagt. Wenn es ein Problem werden sollte, werden die Companions sich schon selbst darum kümmern müssen, das Erscheinen eines ihrer eigentlich toten Beschützer zu erklären. Dann besteht auch nicht das Risiko, dass wir uns mehr als nötig verdächtig machen, indem wir uns in Un- und Halbwahrheiten verstricken.” Erleichtert lächelnd atmete Melissa auf. „Ich werde mich um den Transport kümmern - das heißt, wenn Sie immer noch das Risiko eingehen wollen ...”, fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach, auch, wenn sie sich nicht vorstellen konnte, dass der Polizist so schnell seine Meinung geändert haben könnte, nur weil es - zugegebenermaßen - nun mehr als riskant werden könnte. Zustimmend nickte Bob, seinen immer noch besorgten Blick abermals über den schlafenden Freund wandern lassend. Er wußte, dass es nicht einfach werden würde, doch war er fest dazu entschlossen, sich Boones anzunehmen. Nicht nur, weil er ihn in Sicherheit wissen wollte. Nicht nur, weil er sein Freund und Partner war, sondern auch, weil er wissen wollte, was mit ihm geschehen war. Die nächsten zwanzig Minuten waren von hektischem Hin und Her erfüllt, in dem sich Dr. Park um einen sicheren Transport des Patienten kümmerte, den sie nur erreichen konnte, indem sie das Risiko eingehen musste, diesen von den ihn überwachenden Maschinen zu trennen und ihn für tot zu erklären und indem Morovsky sich als einen nahen Angehörigen ausgab, der den durch ein weißes Laken verdeckten Verstorbenen mitnehmen würde, um ihn einer schnellen Bestattung im engsten Familienkreis zu zu führen. Leicht fröstelnd wartete Bob neben der Trage, auf dem der zugedeckte, regungslos immer noch im Tiefschlaf befindliche Körper seines Freundes lag, darauf, dass Dr. Park, wie ihm von ihr versichert worden war, schnellst möglichst wieder erscheinen würde, um ihm zu erklären, wie sie Boone mit einem offiziellen Totenschein seiner Obhut übergeben würde. Sie hatte nur etwas von einem ihr bekannten Mann gemurmelt, der ihr noch einen Gefallen schuldete und der sich sicherlich darum kümmern würde und war dann, nachdem sie ihn und Boone hier unten im Ausgangsbereich der Pathologie zu warten geheißen hatte, schnellen Schrittes aus selbigem verschwunden. Schweigend wartete der Polizist ab, was als nächstes geschehen würde. Es war ihm klar gewesen, dass er nicht einfach mit seinem Freund auf den Schultern würde hinaus spazieren können, und er hoffte, dass der von Dr. Park genannte Mann so gut war, wie sie es offenbar von ihm erwartete, so dass alles möglichst offiziell geschehen würde und so kein weiterer Verdacht auf sie fallen konnte. Gedankenverloren legte er seine rechte Hand über die durch ein Laken verdeckte Hand seines Freundes, diese abermals sanft drückend und so sowohl ihm als auch sich selbst versichern wollend, dass weder dieser noch er alleine hier unten in der Kälte waren, als er mit einer Mischung aus Schrecken und Freude registrierte, wie sein leichter Aufmunterungsversuch durch einen ebensolchen erwidert zu werden schien, indem sich die Finger die er zuvor sacht gedrückt hatte, plötzlich krampfartig um die seinen schlossen und ihn festhielten, ja, sich regelrecht an ihn zu klammern schienen. |
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