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Es war jetzt eine Woche her, dass Sarah gegangen war. Heute war der Tag gekommen, an dem das Experiment durchgeführt werden sollte. Da Ben von Augur als Sarahs Sohn angegeben worden war, durfte er selbst dabei sein. Er hatte sich inzwischen schon an das Leben in dieser Welt gewöhnt. Schließlich kannte er sich hier ja bestens aus und wusste einiges, was kaum jemand hier wissen konnte. Auf jeden Fall war er froh, dass hier Sarahs Experiment durchgeführt werden konnte. Die Planungen waren inzwischen abgeschlossen. Da Sarah angeblich tot war, würde nun Mit'gai das Experiment mit Hilfe von Sarahs Aufzeichnungen durchführen. Außerdem würden Renée und Liam mit Da'an anwesend sein. Offensichtlich schien diese Aktion der Synode nicht allgemein bekannt zu sein. Aber Zo'or wusste doch davon! Es beunruhigte Ben außerdem, dass bisher immer noch nicht bekannt war, wer die Testperson war. „Zo'or?” fragte Renée ebenfalls deutlich verwirrt. „Ja, Miss Palmer.” kam die Antwort. „Hätten Sie nicht erwartet, dass ich mich für dieses Experiment zur Verfügung stellen würde?” Als Mit'gai schließlich den Versuchsablauf startete, baute sich um Zo'or eine Barriere auf, die ihn von den übrigen abschirmte. Dann begann die Bestrahlung. Zo'or, der sich nun in seiner Energieform befand, konnte förmlich spüren, wie die Strahlung in seinen Körper eindrang und seine Moleküle veränderte. Er war jedoch völlig paralysiert, so dass er sich keinen Zentimeter bewegen konnte. Also musste er warten bis das Experiment abgeschlossen war. Als es schließlich vorbei war und die Abschirmung sich deaktivierte, bemerkte er, dass er sich wieder bewegen konnte. Jedoch fühlte er sich so ungewohnt in diesem neuen Körper, dass er dies erst nicht zustande brachte. Es war so vollkommen anders als in Pierce' Körper. Er fühlte sich einfach nur schwach, wenn er diese mit der früheren Erfahrung in einem menschlichen Körper verglich. Schließlich schaffte er es sich aufzusetzen und sah die Anwesenden an. Da'an sah ihn besorgt an und Mit'gai zeigte keinerlei Regung, aber die drei Menschen versuchten offenbar ihr Grinsen zu verbergen. Ben versuchte noch immer verzweifelt nicht zu grinsen, als Zo'or sich aufsetzte und sie ansah. Er würde sicher nicht erfreut sein, aber es war einfach zu komisch Zo'or als Frau zu sehen. Irgendwie waren sie wohl alle unterbewusst davon ausgegangen, dass er männlich werden würde. Wenn Ben allerdings darüber nachdachte, hätte er es eigentlich wissen müssen. Die Taelons und die Menschen sahen genauso aus wie ihre Darsteller in seiner Welt. Also musste Zo'or logischerweise weiblich werden. Ben grinste jedoch nur noch mehr, als er bemerkte, dass Zo'or nun tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit Anita la Selva hatte. Zo'or wusste nicht wie er mit der Situation umgehen sollte. Seine Verbindung mit dem Gemeinwesen spürte er auch nicht mehr, obwohl er irgendwie wusste, dass sie noch da war. „Vielleicht sollten Sie sich zunächst etwas anderes anziehen.” sagte Renée Palmer schließlich. „Diese Overalls sind bei Menschen nicht gerade üblich.” Zo'or sah an sich hinunter. In der Tat fühlte sich seine Kleidung ungewohnt und nicht sehr bequem an. „Das ist ein guter Vorschlag.” sagte er und stand von der Liege auf, wobei er jedoch mit dem linken Fuß leicht wegknickte. Zo'or zuckte zusammen, als er den plötzlichen Schmerz in seinem Fuß bemerkte. Liam sprang herbei, um ihn zu stützen. Da Zo'or immer noch völlig perplex war, vergaß er sogar Liam dafür zurecht zu weisen, dass er ihn berührt hatte. „Tja, vielleicht sollten Sie sich zunächst andere Schuhe besorgen.” hörte er Ben sagen. „Wie meinen Sie das?” fragte Zo'or empört darüber, dass dieser Junge ihm offenbar sagen wollte, was er zu tun hatte. Ben schluckte. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass er hier mit Zo'or sprach und er wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Allerdings war Zo'or immer sein Lieblingscharakter gewesen, also kannte er diesen einigermaßen ohne dass der irgendetwas davon wusste. „Ich meinte nur, dass Plateauschuhe ein hohes Verletzungsrisiko darstellen. Vielleicht sollten Sie sich besser Turnschuhe besorgen.” meinte Ben schließlich. „Zo'or! Was hat das zu bedeuten?” fuhr T'than seinen Rivalen an. „Es ist ein wichtiges Experiment für das Überleben unserer Spezies.” schaltete sich Da'an wieder ein. T'than lächelte überheblich. „Möglich, Da'an. Die Synode wird jedoch nicht erfreut sein, wenn sie erfährt, was ihr hinter unser aller Rücken plant.” sagte T'than drohend, drehte sich dann um und stolzierte davon. „Was hatte denn das zu bedeuten?” fragte Zo'or. Renée ignorierte die Frage jedoch komplett und Da'an lächelte nur wissend. Er schien also doch mehr über die Menschen zu wissen, als er zugeben wollte. Nun, Zo'or würde schon noch dahinter kommen. Und was fanden die Menschen daran so komisch, dass er weiblich war? Sie mussten doch wissen, dass er als einer von ihnen zu einem der beiden Geschlechter gehören musste. Ben und Liam waren auf dem Weg zur Shuttlebucht, als plötzlich Liams Global piepte. Dieser nahm es und zog es auseinander. Da'an erschien auf dem Bildschirm. „Liam, ich möchte, dass Sie Zo'or für zwei Tage bei sich aufnehmen.” gab er bekannt. „Aber Da'an!” protestierte Liam. „Sie wissen doch, dass das für mich gefährlich werden könnte. Außerdem weiß ich doch gar nicht, was ich dann mit Zo'or machen soll.” „Ähm Da'an, ich denke auch, dass das gefährlich wäre. Kann Zo'or nicht von jemand anderem untergebracht werden? Von Renée vielleicht.” warf Ben zögerlich ein. Seitdem er angefangen hatte im 'Flat Planet Café' zu arbeiten, weil es ihm zu langweilig geworden war Sarah beim Arbeiten zuzusehen, wohnte er ebenfalls bei Liam. Und er konnte sich auf jeden Fall Schöneres vorstellen, als mit Zo'or in diesem Apartment zu leben. Außerdem war das 'Flat Planet' schon immer ein guter Treffpunkt für Mitglieder des Widerstands gewesen. Doch Da'an unterbrach ihn. „Nein, die Synode verweigert Zo'or jede Unterstützung. Ich kann also nur meine eigenen Angestellten damit beauftragen ihn bei sich aufzunehmen. Wenn er sich nicht vom Mutterschiff fernhält, bis er wieder ein Taelon ist, wird man ihn zum Tode verurteilen und das kann ich nicht zulassen. Sie sind der Einzige meiner Angestellten, dem ich vertraue. Ich bitte Sie Liam.” sagte Da'an schon fast flehend. „In Ordnung.” seufzte Liam und beendete die Verbindung. „Jetzt weiß ich, warum man mir kein CVI implantiert hat. Es war einfach überflüssig.” murmelte Liam sarkastisch. Ben fühlte sich irgendwie dazu verpflichtet ihn aufzuheitern. „Naja, also zumindest sieht er momentan besser aus als normalerweise. Wer weiß, vielleicht können Sie ja mit ihm ins Kino oder zum Shoppen gehen.” sagte er dann vorsichtig. Liam sah ihn zunächst nur verwirrt an, doch dann brach er in schallendes Gelächter aus, in das auch Ben mit einfiel. Ben und Liam trafen Da'an und Zo'or vor dem persönlichen Quartier des Synodenführers. „In Ordnung. Liam, Sie werden Zo'or ab jetzt beschützen.” sagte Da'an. „Aber was ist mit Agent Sandoval?” warf Liam ein. „Er wurde für die nächsten zwei Tage von der Synode mit anderen Dingen beauftragt. Danach wird er wieder Beschützer von Zo'or sein, momentan muss ich mich jedoch auf Sie verlassen.” erklärte Da'an. „Natürlich.” antwortete sein Beschützer. „Gut, ich werde dann gehen.” sagte Da'an schließlich und ging. Die drei anderen sahen sich an. Zo'or trug jetzt eine Jeans, ein T-Shirt und Turnschuhe, was die beiden Menschen noch sehr verwirrte und es ihnen erschwerte zu glauben, dass hier tatsächlich Zo'or vor ihnen stand. „Ich denke wir sollten das Mutterschiff jetzt verlassen.” sagte Zo'or schließlich. „Ja, Sie haben Recht.” sagte Liam. Schließlich kamen sie am 'Flat Planet Café' an. „Wir sollten lieber schnell in deine Wohnung gehen, damit sie...ähm er nicht so auffällt.” meinte Ben an Liam gewandt. „Ja, du hast Recht. Außerdem sollten wir hier nicht so lange rumstehen.” antwortete Liam und betrat das Café. Die beiden anderen folgten und begaben sich auf direktem Weg zu Liams Wohnungstür. Nur Augur und Renée, die sich auch im 'Flat Planet' befanden, schienen die drei bemerkt zu haben. *Ins Kino?!* dachte Zo'or. Was wollten diese Menschen denn damit bezwecken. Er wusste natürlich, was ein Kino war, aber warum sollte er dahin gehen und sich irgendeinen Film angucken. Andererseits würde ihn das vielleicht irgendetwas über die Menschen erfahren lassen. „Gut Major, wenn Sie meinen, dass das eine gute Idee ist.” sagte er schließlich. Die beiden Menschen schien das allerdings ziemlich zu wundern. Offenbar hatten sie nicht mit seiner Zustimmung gerechnet. Aber warum hatten sie ihn denn dann gefragt? Die Menschen waren wirklich noch merkwürdiger als er gedacht hatte und momentan verstand er sie kein bisschen besser als normalerweise. Zwei Stunden später. |
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