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Dr. Sarah Fince lächelte zufrieden. Ihr Projekt war ein voller Erfolg. Soeben war ihr eine Fortsetzung dessen genehmigt worden, etwas, wofür sie lange gekämpft hatte. Der Junge rollte mit den Augen und beobachtete die Szene. Hätte er doch bloß nichts gesagt. Jetzt musste Dr. Fince das ausbaden und sein Vater wäre sicher auch nicht begeistert davon. Aber diese Reporter mussten ja auch alles sofort aufschnappen und noch schlimmer machen. „Oh nein, die ganze Versuchsapparatur brennt durch!” schrie einer der Techniker verzweifelt. „Dann schalten Sie doch jetzt endlich den Strom ab!” befahl Bring. „Das würden wir ja, aber der Schalter für die Stromzufuhr befindet sich ebenfalls an der Kontrollwand.” informierte ihn ein anderer Techniker. Bring wurde langsam wütend. „Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben den Strom abzustellen, es kann doch nicht sein...” „Hey, der Schalter ist ja auch völlig falsch eingestellt!” unterbrach ihn plötzlich eine Stimme neben ihm. Es war Ben, den er schon völlig vergessen hatte. „Was soll das heißen? Außerdem hast du doch gar keine Ahnung! Verschwinde sofort von hier und lass die Techniker das regeln!” fuhr Bring seinen Sohn aufgebracht an. „Aber..” begann Ben, wurde jedoch von Sarah unterbrochen, die besorgt angelaufen kam. Sie warf einen Blick auf die Apparatur und rief dann „Wer hat denn diesen Schalter so eingestellt?!” „Dafür war Dennis zuständig.” sagte einer der Techniker kleinlaut. „Na schön und wo ist der?” Die Techniker sahen sich an und schließlich sagte einer „Ich glaub der hat sich für heute krankgeschrieben.” „Was?! Wollen Sie mir etwa sagen, dass niemand diesen Schalter überhaupt justiert hat?!” rief Sarah entsetzt. „Können Sie den Fehler denn nicht korrigieren?” mischte sich Bring ein. Sarah sah ihn an. „Vorhin wäre das noch möglich gewesen, aber jetzt sind die Geräte schon gestartet. Wir müssen sofort das Gebäude evakuieren!” „Aber was wird dann aus dem Test? Wir können doch jetzt nicht einfach abbrechen.” sagte Bring verzweifelt. „WAS?! Sind Sie komplett wahnsinnig?! Wir müssen sofort alle hier raus!” rief Sarah entgeistert und drückte den Alarmknopf. Dann lief sie zurück zu den Reportern. „Verlassen Sie sofort alle das Gebäude! Die Versuchsapparatur hatte eine fatale Fehlfunktion!” schrie sie ihnen zu. Die Reporter überlegten nicht lange und liefen auf den Ausgang zu. Ben hatte die ganze Zeit nur dagestanden; als Sarah nun begann die Leute aus dem Labor zu scheuchen, beschloss er ihr zu helfen. Also lief er zur anderen Seite des Laborraums, wo noch einige Techniker verwirrt herumstanden. „Hey, wir müssen sofort alle hier raus! Hören Sie denn den Alarm nicht?” rief er ihnen zu. Die Techniker sahen ihn an als ob sie erst noch beschließen müssten Kommandos von einem Jungen entgegenzunehmen, entschlossen sich dann jedoch doch die Flucht zu ergreifen. Ben sah sich um. Wo war denn sein Vater? Gerade hatte er noch bei der Kontrollwand gestanden. Als er sich umsah, konnte er schließlich erkennen, dass dieser sich bereits mit den Reportern und anderen Wissenschaftlern um die Ausgänge drängte. Und wo war Dr. Fince? Er lief durch das nun leere Labor als er plötzlich etwas hörte. „Sarah!” rief er als er sie in einer Vertiefung auf dem Boden sitzend sah. „Was ist passiert?” fragte er. „Jemand hat mich umgerannt und dann bin ich in diese Vertiefung gefallen.” antwortete sie. Ben sprang augenblicklich ebenfalls hinunter und half ihr die Leiter aus der Vertiefung raufzuklettern. Dann liefen sie so schnell es ging zum Ausgang, während sich im Hintergrund die Apparaturen langsam völlig zu überladen schienen. Schließlich gelangten sie nach draußen und brachten sich auf Sicherheitsabstand. Sie drehten sich wieder um und sahen somit noch wie plötzlich das ganze Laborgebäude explodierte. Zo'or wartete ungeduldig. Es war wieder einmal Zeit das Artefakt von Ma'el zu untersuchen. Obwohl bisher alle Versuche gescheitert waren, da Major Kincaid offensichtlich einen zu minderwertigen Intellekt besaß, war Zo'or doch entschlossen es weiter zu versuchen. Irgendwann musste Kincaid doch lernen die Funktion von Ma'els Relikt zu beherrschen. Der junge Mann wirkte doch sonst nicht gerade minderbemittelt für einen Menschen. Also hatte Zo'or weiterhin regelmäßige Arbeit an dem Artefakt angeordnet, obwohl Da'an ihm ständig sagte er müsse den Menschen mehr Zeit geben. Liam schloss hektisch sein Global. Das konnte doch nicht wahr sein; er hatte tatsächlich das Treffen mit Zo'or verschlafen. Aber wieso rief der Führer der Synode ihn persönlich an? Sonst machte das doch immer jemand aus der Zentrale. Naja, jedenfalls musste er sich jetzt beeilen, um Zo'or nicht noch mehr zu verärgern. Also zog er sich so schnell wie möglich an und lief aus der Wohnung zum nächsten Portal. Glücklicherweise begegnete er auf seinem Weg niemandem, der ihn aufhielt, so dass er auf dem schnellsten Weg via Portal zum Mutterschiff gelangte. Dort wollte er sich sofort zu Zo'or begeben als ihm Da'an über den Weg lief. „Liam, wo laufen Sie hin? Haben Sie nicht heute dieses Treffen mit Zo'or?” fragte Da'an erstaunt. „Ja, entschuldigen Sie Da'an, ich muss mich beeilen.” sagte Liam und lief weiter. Da'an sah seinem Beschützer verwirrt hinterher, sagte aber nichts weiter. Zo'or wartete immer noch. Langsam war er mit seiner Geduld am Ende. Wie konnte dieser Mensch es wagen dermaßen respektlos ihm gegenüber zu sein. Sein Telefonat mit Kincaid war jetzt schon fast eine halbe Stunde her. Er wollte ihn gerade erneut kontaktieren, um den Major wissen zu lassen, was er von dessen Verhalten hielt, als der Datenstrom sich öffnete. Es war Da'an. „Zo'or, hast du das heutige Gespräch mit dem Präsidenten vergessen? Du wirst bereits erwartet.” fragte dieser. „Nein, selbstverständlich habe ich das nicht vergessen. Aber da wir gerade von Verspätungen sprechen... Hast du deinen Beschützer heute schon gesehen? Du weißt, dass er mich heute treffen sollte.” gab Zo'or ärgerlich zurück. „Ja, ich habe ihn in der Tat heute schon gesehen. Er ist mir vor etwa zehn Minuten auf dem Mutterschiff begegnet, er schien jedoch auf dem Weg zu dir zu sein.” antwortete Da'an. „Nun, er ist jedenfalls nicht hier angekommen. Was denkst du...” wollte Zo'or sagen, doch Da'an unterbrach ihn. „Wir haben jetzt keine Zeit. Dieses Gespräch mit dem Präsidenten ist momentan wichtiger.” „Ja, ich weiß, Da'an. Ich werde gleich da sein.” sagte Zo'or, obwohl es ihm sichtlich widerstrebte Da'an Recht geben zu müssen. Da'an nickte und schloss den Datenstrom. „Oh nein! Zo'or, das tut mir wirklich Leid! Ich wollte wirklich nicht...” begann das nun halb auf Zo'or liegende Etwas. Obwohl Zo'or nun völlig verwirrt war, hatte er sich schnell wieder so weit gefasst, dass er sein Gegenüber erkannte. „MAJOR!! Was soll dieser ganze Unsinn?! Ich warte jetzt eine Stunde auf Sie und dann kommen Sie herein und greifen mich an!” regte Zo'or sich auf. „Nein, Zo'or. Ich wollte Sie wirklich nicht angreifen. Ich kam nur gerade hereingelaufen und habe Sie zu spät gesehen.” entschuldigte Liam sich. „Nun gut, Kincaid. Würden Sie dann bitte von mir runtergehen?” fragte Zo'or genervt. „Natürlich.” sagte Liam, wurde rot und begann sich zu erheben. In diesem Moment kam T'than um die Ecke. „Zo'or? Was geht hier vor? Was tust du mit diesem Menschen auf dem Boden? Solltest du nicht eigentlich zu diesem Gespräch mit dem Präsidenten?” fragte T'than leicht amüsiert, während er erst den auf dem Boden liegenden Zo'or und dann den inzwischen stehenden Liam ansah, der mit hochrotem Kopf daneben stand. Zo'or begann nun auch aufzustehen und Liam wollte ihm helfen, wurde jedoch von Zo'or mit einem missbilligendem Blick bedacht, worauf er Zo'or lieber in Ruhe ließ. *Warum ist dieser Mensch jetzt so rot im Gesicht? Hat das bei Menschen nicht irgendetwas mit einer ihrer primitiven Gefühlsregungen zu tun?* wunderte sich Zo'or. Dann wandte er sich an T'than. „Hast du nicht auch Wichtigeres zu tun, als mir nachzuspionieren?” „Doch, natürlich, Zo'or.” gab T'than zurück, wandte sich stolz ab und ging. Zo'or wandte sich Liam zu. „Major Kincaid, dürfte ich vielleicht erfahren, weshalb Sie heute so verspätet hier ankommen?” fragte er herausfordernd. „Nun ja, es tut mir wirklich Leid Zo'or. Ich habe leider verschlafen. Es wird nicht mehr vorkommen.” entschuldigte sich Liam noch mal. *Verschlafen?!* dachte Zo'or, *Was soll das heißen?* Dann beschloss er jedoch sich nicht um irgendwelche primitiven Angelegenheiten der Menschen zu kümmern und sagte: „Wie auch immer, Major. Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Kommen Sie Morgen um acht wieder hierher. Und seien Sie diesmal pünktlich.” „Natürlich, Zo'or.” bestätigte Liam, worauf Zo'or sich umdrehte und ohne ein weiteres Wort wegging. Ben lief die Treppe hinauf und öffnete die Tür. Er stand nun in einem Laborraum und ging zielstrebig auf Dr. Sarah Fince zu, die eine der Apparaturen überprüfte. „Hallo!” grüßte sie ihn „Was machst du denn hier?” „Ich wollte fragen, ob ich dir helfen kann.” antwortete er. Seit das Labor explodiert war, hatte man sie von der Leitung des Experiments abgezogen. Sie assistierte jetzt dem neuen Leiter des Projekts. Aufgrund ihres speziellen Fachwissens hatte man sie nicht ganz vom Projekt abziehen wollen, doch sie freute sich immer, wenn Ben sie besuchte. Die beiden kannten sich schon ziemlich lange und sie war so eine Art von Mutterersatz für ihn geworden. Ben und Sarah verließen das Labor. Da sie beide nicht weit weg wohnten, gingen sie zu Fuß. Sie liefen über den Parkplatz und betraten dann die Straße. Vor ihnen lag ein Park, der nun in dichten Nebel gehüllt war. Als sie näher kamen, konnten sie ein leichtes elektrisches Aufblitzen ausmachen. Die beiden blieben augenblicklich stehen. „Hab ich mir das grade eingebildet?” fragte Ben etwas unsicher. Doch Sarah hatte es ganz offensichtlich auch bemerkt. „Nein. Wenn wir nicht beide halluziniert haben, dann war da tatsächlich etwas.” „Komisch, ich hab noch nie von so einem Phänomen gehört.” bemerkte Ben. Obwohl er sich ziemlich sicher war, dass es hier nichts Gefährliches geben konnte, war das Leuchten ihm unheimlich. Sarah jedoch schien neugierig zu sein. Naja, sie war eben eine Wissenschaftlerin. „Geh lieber nicht zu nah ran.” riet er ihr trotzdem. Doch Sarah bewegte sich zielstrebig auf die leuchtende Nebelstelle zu. Instinktiv folgte Ben ihr, er war jedoch immer noch skeptisch was diese Sache anging. Sarah streckte schließlich ihre Hand auf den Nebel zu. Das war Ben nun aber doch zu gefährlich; er packte sie am Arm, doch in diesem Moment berührte sie das Leuchten. Plötzlich wurden sie wie von einer unsichtbaren Macht von den Füßen gerissen. Der Aufprall raubte ihnen das Bewusstsein. |
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