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Vorjak hatte sich mittlerweile wieder so weit beruhigt, dass er klar denken konnte. Dass Lili nirgends im Gebäude des Hauptkommandos anzutreffen gewesen war und das, ohne dass eine Nachricht über ihren Verbleib vorlag, hatte sehr ungute Gefühle in ihm ausgelöst. Hatte Lili den Verstand verloren? Hinter dieser Einladung, Weihnachten zu feiern - er hatte immer noch nicht genau verstanden, was es damit eigentlich auf sich hatte - konnte sich tödliche Gefahr verbergen ... Nein, eigentlich nicht, hatte der Anführer des jaridianischen Imperiums sich klar gemacht, nachem er besagte fünf Untereinheiten lang Da'ans Nachricht auf dem Monitor von Lilis Datenspeichergerät angestarrt hatte. Vorjak war diesbezüglich erheblich weniger optimistisch als seine Untergeordneten Rakvar und Lovrak, die augenblicklich statt seiner die Unterredungen weiter führten. Und genau diese Überlegungen ließen ihm dämmern, was Lili offenbar mit ihrer Aktion bezweckte. Eine Weile später bestieg ein nicht allzu gut gelaunter, besorgter Jaridiananführer mit seinem hochgradig aufgeregten Nachwuchs ein in früheren Zeiten erbeutetes Taelon-Shuttle. Während des interdimensionsbedingt kurzen Fluges hatte sich Vorjak rasch eine Strategie zurechtgelegt, wie er die nordamerikanische Botschaft ohne großes Aufheben würde betreten können. Es gelang ihm, das Shuttle problemlos und ohne Aufsehen auf dem dafür vorgesehenen Platz zu landen. Dann bereitete er die Tarnung vor, die seine Strategie für ihn und Ariel benötigte. „In Ordnung”, japste Ariel, die vor lauter Aufregung in ihrem Sitz zappelte. Dann entstieg ein großer, ziemlich breit gebauter 'Freiwilliger' mit einem schwarzsilbernen Rucksack auf dem Rücken und ehrfurchtgebietenden Rangabzeichen auf dem gleichfarbigen Kampfanzug dem Shuttle und steuerte ohne Zögern auf die Botschaft zu. „Diese Weihnachtsfeier, wo findet die statt?”, fuhr er die beiden erstbesten menschlichen Implantierten an, die ihm über den Weg liefen. Am Ziel öffnete sich ihm ein Durchgang auf Berührung eines der beiden Menschen, und er betrat den großen Raum, in dem um einen runden Tisch die merkwürdigsten Gestalten versammelt waren - und AlienVibe, die damit gegen sämtliche Befehle verstieß, die sie für diesen Einsatz bekommen hatte ... Aber das war angesichts der gegebenen Situation weniger als nebensächlich. Lili stand am Buffet, Da'an zugewandt. Vorjak deaktivierte wortlos seine und Ariels Tarnung. Die Hoffnung Jaridias sprang mit einem rauen Quietschlaut schierer Begeisterung von seinem Rücken, stolperte bei dem Versuch, in mindestens drei Richtungen gleichzeitig loszurennen, über ihre dünnen Beinchen und landete auf ihrem Hinterteil, was der Begeisterung nicht den mindesten Abbruch tat. Da'an war zunächst irritiert, doch sowie Vorjak und Ariel im Raum standen respektive saßen, erhellte sich sein Gesicht und seine Energielinien leuchteten unter seiner Fassade auf. Über Zi'ras Gesicht zog ein blauer Schimmer, die Taelon war unverhohlen entsetzt. Das war der Anführer! Ein erfahrener Jaridiankämpfer, hier, in der Botschaft! Sie rechnete sich kaum Chancen aus, dieses Zusammentreffen zu überleben, wenn ... Nein, mit etwas Glück hielt er sie für einen Menschen - unauffällig schob sie ihre Grundenergieration hinüber zu Se'las Platz, was Vj'an mit einem empörten Blick quittierte. Aber ein kampferprobter Jaridian blieb ein kampferprobter Jaridian, der ihr durchaus gefährlich werden konnte. Unsicher rutschte sie auf ihrem Stuhl umher und merkte gar nicht, dass Zi'ras Schale mit der Grundenergie nun vor ihr stand. Scheiana ihrerseits hatte zuerst, eines der von Vibe abgetrennten Fruchtstücke in beiden Händen haltend, neugierig die beiden Neuankömmlinge beäugt. Kara, der größte Fan der schönsten weiblichen Taelon, hob den Kopf, wandte sich dem Jaridian zu und trat zwischen diesen und Zi'ra - die nun etwas ausgebreiteten Flügel schirmten die Taelon ganz ab. Ronald sah seine Überlebenschancen wie Zi'ra und Se'la ebenfalls deutlich sinken, nur hatte er statt einer Drachin nur eine kleine Maus, die sich weitaus mehr für das tapsige Kind interessierte als für sein Wohlergehen. Veria sprang nämlich blitzschnell auf den Boden und trappelte um den Tisch, bis sie Ariel erreichte. Und dann hopste sie fröhlich vor dieser herum und rief: „Fiep! Fiepfiep!” Der Jedi hatte sich angesichts all der plötzlichen Bewegung im Raum, die einige der Anwesenden unübersehbar als Gefahr interpretierten, erhoben und die rechte Hand unauffällig an eine bestimmte Stelle seines Gewandes wandern lassen. Hagazussa saß wachsam und aufrecht da und fühlte um sich. Auch Vibe war aufgestanden und hatte sich in eine Position verfügt, in der sie notfalls Vorjak und vor allem Ariel abschirmen konnte, käme hier jemand auf angriffslustige Ideen. „~Der Erste der Jaridian ist in friedlicher Absicht hier~”, sang sie, vor Aufregung versehentlich mit allen Stimmbandpaaren. Vorjak, der bis jetzt bewegungslos mit herabhängenden Armen und offenen Handflächen, in denen sich nichts rührte, da gestanden hatte, wandte den Kopf und warf der Rosabefellten einen Blick zu, der ihr ohne Worte sämtliche bisher erworbenen Auszeichnungen für den Rest ihres Daseins absprach. Se'la, die bis vor kurzem tatsächlich noch mit AlienVibe im Kontakt gewesen war, glaubte dieser, dass sie die Wahrheit sagte, und da auch Da'an auf den großen Jaridian zu trat, und das ohne jede Furcht, beschloss Se'la, sich wieder zu beruhigen. Nur Liam, Liam war die Ruhe selbst und ließ sich nicht bei seinem Glühweingenuss stören. Shask hatte sehr irritiert die Nase gerümpft, als plötzlich dieser große Mensch in Schwarz und Silber im Raum gestanden hatte. * * * Ariel staunte eine Weile das Geschehen an, bis etwas Kleines, das vor ihr herum sprang, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Veria hüpfte näher zum Alienkind und fiepte energisch weiter. Miez? Das wäre es noch ... Ariel, entzückt darüber, dass ihr 'miez, miez' bewirkt hatte, dass das kleine Wesen jetzt offenbar mit seinen winzigen Fingern auf sie zeigte, ahmte dessen Geste erst einmal nach und zeigte ihrerseits. Da dadurch nichts Neues geschah, entschloss sie sich, ihm die geöffnete rechte Handfläche hinzuhalten, in der, aufregungsbedingt und allem Üben zuwider, Shaqarava im Heilmodus pulsierte. Vielleicht kletterte das Fellgeschöpfchen ja darauf und ließ sich streicheln? Ariel spürte ganz genau, dass sie sehr, sehr vorsichtig damit sein musste, weil es so klein war und sie schon viel stärker als ein reines Menschenkind in ihrem Alter ... Ganz nach dem Wunsch der Halbjaridian verhielt sich die kleine Maus nun allerdings nicht, Veria legte nur ihre Pfote auf eine Fingerkuppe in Reichweite. „Japs”, machte Ariel mit riesigen Augen, und pulsierendes Leuchten in ihren Händen verstärkte sich. Hoffentlich hatte sie jetzt alles richtig gemacht - nicht, dass diese tolle neue Spielgefährtin gleich wieder weg lief ... |
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