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  „Schatten aus der Vergangenheit” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   August 2010
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Lyta und Claire im Psi-Corps-Gebäude.
Zeitpunkt:  2232
Charaktere:  Lyta, Claire, Bester
 

 

SCHATTEN AUS DER VERGANGENHEIT

Kapitel 8

 

Lyta ging durch die breiten Gänge und suchte nach Bester. Er musste hier irgendwo sein. Und keiner der Telepathen war gut genug, Lyta zu sehen, wenn sie es nicht wollte.
„Kommen Sie, hier entlang!” sagte Lyta und bog nach rechts ab. Claire folgte ihr. „Hier ist der geheimste Geheimbereich!” murmelte Lyta: „Nur die Gedankenmuster einiger weniger Telepathen können den Eingang öffnen! Ich versuche, Bester nachzumachen!”
„Nein, warten Sie!” zischte Claire und deutete auf einen eben vorbeikommenden Telepathen: „Hat er die Berechtigung, den Eingang zu öffnen?” Lyta runzelte die Stirn und scannte ihn möglichst unauffällig. Trotzdem bemerkte er, Vernon Norleaven, den ungebetenen Gast in seinem Gehirn.
„Er hat die Berechtigung!” flüsterte Lyta. Claire sprang auf Vernon zu und legte ihre Hände in sein Gesicht. Sie glühte silberweiss auf und veränderte sich. Sie nahm Vernons Gestalt an.
„Wow!” entfuhr es Lyta.
„So, jetzt haben wir die Berechtigung auch!” sagte Claire und klemmte sich den braunen Kokon unter den Arm.

Claire konzentrierte sich darauf, durch ihre neu gewonnenen telepathischen Fähigkeiten nicht vor den herumfliegenden Gedankenfetzen kapitulieren zu müssen. Aber dank ihrem von Vernon Norleaven erhaltenen Wissen, konnte sie die Telepathie ganz gut kontrollieren.
„Diese Fähigkeit ist unglaublich!” staunte Lyta. Claire nickte.
„Aber ausser mir können das nur wenige andere! Ich bin die Tochter zweier Mischlinge und habe von beiden den Strang Kimera-DNS erhalten!” erklärte sie: „Die menschliche DNS, von der ebenfalls zwei Stränge vorhanden sind, bestimmt mein Aussehen als Mensch!” Nach einem Blick auf ihre derzeit sehr männliche Erscheinungsform fügte sie hinzu: „Meistens!”
Claire öffnete die vor ihr liegende Türe mit einem einzelnen Gedanken und betrat das dahinterliegende Sekretariat.
„Guten Morgen, Vernon!” grüsste die Sekretärin, eine P8-Telepathin, ohne Lyta, Vernons Kokon oder auch Claires falsche Kleidung zu bemerken.
„Guten Morgen, Alanis!” säuselte Claire: „Wie geht es uns heute?”
„Danke, gut, Vernon!” antwortete Alanis, ohne sich vom Gesäusel beeindrucken zu lassen. Genauso, wie an jedem anderen Tag, wusste Claire.
Lyta deutete auf die Aluminiumtüre links und Claire öffnete sie mit Vernons Gedanken. Die beiden Frauen betraten das Labor dahinter, in dem sich derzeit nur Bester und eine bewusstlose Frau auf einer Untersuchungsliege befanden.
„Vernon, beginnen Sie!” befahl Bester und deutete auf die Bewusstlose. Claire trat näher und betrachtete das Versuchsobjekt. Obwohl das Gesicht verdeckt war, erkannte Claire ihre Urgrosstante Simone Anouilh sofort.

Claire rückte das Tischchen mit Spritzen, Scheren, Skalpellen und anderen medizinischen Geräten zurecht. Als erstes würde Vernon die DNS analysieren, aber dabei konnte Claire nichts gegen Bester tun. Lyta nahm die Sache allerdings selbst in die Hand.
Sie versteckte sich nicht mehr. Claire handelte ganz nach Vernons Art, sie wich vor der ihm Unbekannten zurück. Vernon war ja nur deshalb Wissenschaftler, weil er so ängstlich und feige war. Bester musterte die für ihn gerade aus dem Nichts aufgetauchte schwarzhaarige Frau und erkannte sie schliesslich auch.
„Miss Alexander!” stellte er fest: „Sie verfügen über erstaunlich starke telepathische Fähigkeiten!” Er wich nicht zurück. „Für Sie scheint diese Miss Simone Matchett wichtig zu sein!” bemerkte er dann. Matchett nannte sie sich also jetzt. Claire wusste stets nur, wie sich ihre nächsten Verwandten gerade nannten, und mit Simone hatte sie nicht so viel zu tun.
„Ich werde Simone und Laura mitnehmen!” sagte Lyta: „Auch wenn es Ihnen nicht gefallen wird!” Sie hob ihren Arm und zielte auf Bester. Schemenhaft konnte Claire eine PPG erkennen, aber sie wusste, dass Lyta dem PSI-Polizisten die Waffe nur vorgaukelte. Unauffällig richtete Claire ihre Handfläche auf Bester und schoss auf ihn mit einer so schwachen Entladung, dass ihr Shaqarava noch unsichtbar war. Danach erst versetzte sie ihn mit einem richtig kräftigen Schuss in Tiefschlaf.
„Was jetzt?” fragte Lyta. Claire schüttelte Simone energisch wach und hievte sie, da es leider nicht gelungen war, einfach auf die Schulter.

„Wo finden wir Laura?” fragte Claire. Lyta seufzte.
„Vielleicht wird sie nur von Bluthunden bewacht, vielleicht wird sie gerade gescannt, vielleicht aber auch ganz andere schlimme Dinge ...” erklärte sie. Claire sah die rothaarige Telepathin durchdringend an.
„Ich finde sie, gleich ob ich dafür das ganze Gebäude auf den Kopf stellen muss!” knurrte sie: „Aber ich suche sie erst auf die Art der Kimera!” Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Die näheren Telepathen des PSI-Corps und auch Lyta waren verschwommen wahrzunehmen, zwei weitere Telepathen waren deutlicher zu erkennen, da sie auch Ma'els genetische Modifikationen in sich trugen. Laura hingegen war nur ein leichter Schimmer, dass Claire nur die ungefähre Richtung bestimmen konnte.
„Haben Sie sie gefunden?” fragte Lyta.
„Sie ist einige Stockwerke unter uns!” sagte Claire: „Vier oder fünf glaube ich!”
„Gehen wir!” murmelte Lyta und bedachte den bewusstlosen Bester mit einem giftigen Blick, dann verliess sie mit Claire das Labor. Auch jetzt bemerkte die Sekretärin nichts von den seltsamen Vorgängen, sie sah nur Vernon, der über vergessene Unterlagen fluchte.

 

Ende von Kapitel 8

 

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