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  „Schatten aus der Vergangenheit” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Entstehung: 2003
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Ein Wächter erscheint
Zeitpunkt:  2232
Charaktere:  Thomas, Áine, Liza, Charles, Liam, Shannon, Ma'ti
 

 

SCHATTEN AUS DER VERGANGENHEIT

Kapitel 5

 

Liza hob den Kopf und blickte in die Höhle. Es war dunkel, aber nicht so dunkel, wie es so tief unter der Oberfläche sein sollte.
Die Höhle mündete in einem Durchgang, allerdings glatt und gerade, nicht natürlich zerfurcht. Auf dem senkrechten Stück Fels über dem Durchgang waren fünf Zeichen zu sehen, teilweise kompliziert verschlungen, teilweise eckig.
„Hangar 14, Schiff Iza'tame, unverletzt, derzeit nicht anwesend!” las sie vor. Nun blickte auch Liam auf.
„Kimera!” japste er.
Plötzlich tauchten links neben dem Durchgang neue Zeichen auf.
„Unbekanntes Schiff gelandet, Alarm wird ausgelöst, Wächter wird geweckt!” las Liza.
„Wächter?” murmelte Áine.
„Ein Kimera, der diesen Stützpunkt bewacht!” sagte Liam.
„Es gibt noch andere Kimera?” rief Liza.
„Offenbar!” sagte Liam.
„Was tun wir jetzt?” fragte Charles.
„Wir warten auf den Wächter!” sagte Liam.

Shannon war schwer verletzt, aber stabil.
Liam sass neben ihr auf dem Boden und hielt sie fest. Liza, Charles und Áine sahen sich im Hangar 14 um. Liza stand vor den Schriftzeichen und beobachtete, wie sie sich veränderten.
„Wächter wurde geweckt, Hangar 14 wurde versiegelt!” las sie vor.
„Wann wird der Wächter hier sein?” fragte Áine und trat mit Charles etwas näher zu Liza.
Liza sah zum Durchgang, neben dem sie stand. Ein mattes Schimmern war am anderen Ende zu sehen und kam näher, wurde heller und grösser.
„Er kommt schon!” murmelte Liza.
Eine weiss leuchtende Gestalt kam auf die Wartenden zu, ein Kimera.
Charles, Áine und Liza sahen ihn unbewegt, aber neugierig an.
Der Kimera streckte seine Hände nach Liza aus, um ihre Gestalt anzunehmen, und Liza wich zurück.
„Nein!” sagte sie auf Kimerianisch. Der Kimera liess seine Arme sinken und legte seinen Kopf schief.
„Wer bist du? Wieso sprichst du mich in meiner Sprache an?” fragte er.

„Wir sind wie du!” rief Liam: „Wir dachten, Ha'gel wäre der letzte gewesen!”
Der Kimera machte einige Schritte auf Liam zu.
„Hinter deinen Worten steckt eine bittere Wahrheit!” sagte er leise: „Ha'gel ist tot!” Liza drehte sich um und starrte den Kimera an. Die Kimera, musste sie sich korrigieren. Liza erkannte sie.
„Ma'ti!” hauchte sie. Auch Liam hatte diesen Namen geflüstert, ebenso auch Charles und Áine.
Ma'ti sank vor Liam und Shannon zu Boden.
„Ihr seid seine Nachkommen!” murmelte sie. Liam nickte. „Wie heisst du, Ha'gels Kind?” fragte Ma'ti.
„Li'am!” sagte Liam. Charles, Áine und Liza traten zu den dreien.
„Ich bin Char'ly!” murmelte Charles, dann deutete er auf seine Schwestern. „An'ya und Li'za!”
Ma'ti legte ihre Hand auf Shannons Verletzungen und half Liam, sie zu heilen. Shannon öffnete ihre Augen.
„Liam, wo bin ich?” murmelte sie, allerdings nicht auf Kimerianisch.
„Es wird alles gut, Liebling!” flüsterte Liam: „Das hier ist Ca'har'ta, die Heimatwelt der Kimera!”
„Heimatwelt ... deine Heimat?” murmelte Shannon.
„Wir werden auf Proxima III zurückkehren, Shannon!” sagte Liam.

„Wie können wir von hier fort?” fragte Liza auf Kimerianisch. Ma'ti sah sie erstaunt an.
„Ihr wollt wieder gehen?” fragte sie.
„Hier ist deine Heimat, Ma'ti!” sagte Liza: „Nicht unsere! Wir kennen diesen Ort nur von unseren Vorfahren! Wir kommen dich natürlich gerne besuchen, aber du kannst auch mit uns mitkommen!” Ma'ti schüttelte den Kopf.
„Ich bin der Wächter!” sagte sie: „Ich muss bleiben! Sonst stiehlt jemand die Mutterschiffe!”
„Die Schiffe?” fragte Liam: „Wieviele?”
„18 Schiffe sind unverletzt, zwölf sind so schwer verletzt, dass ich sie nicht heilen kann!” sagte Ma'ti.
„Wie können wir von hier fort?” fragte jetzt auch Áine: „Die Mutterschiffe sind zu auffällig!”
„Ihr könnt eine Barke nehmen!” sagte Ma'ti leise: „Folgt mir!”
Liam hob Shannon auf seine Arme und stand auf. Er, Liza, Áine und Charles folgten Ma'ti durch den Durchgang in einen rechtwinklig dazu verlaufenden breiten und hohen Gang. Die Wände schimmerten weiss und waren von hellgrünen Fäden durchzogen, an denen sich, wie Perlen auf einer Schnur, silberne und blaue leuchtende Punkte bewegten.
Die Wände waren lebendig.

Ma'ti deutete auf ein kleines Schiff mit weisser, glatter Aussenhaut. Es war verschlossen, Liza konnte keinen Eingang erkennen.
„Glaubt ihr, dass ihr es steuern könnt?” fragte Ma'ti.
„Ich kann es steuern!” sagte Liam: „Bestimmt kann es Li'za auch! Aber Char'ly und An'ya sind keine Piloten!”
„Wenn du Zweifel hast, frag das Schiff selbst, es wird dir weiterhelfen!” erklärte Ma'ti, dann legte sie eine Hand auf die Aussenhaut des Schiffes. Liza trat neugierig näher. „Li'vatas, wach auf!” sagte Ma'ti. Die vorher glatte Aussenhaut des Schiffes bewegte sich, pulsierte, wurde teilweise durchsichtig und liess grüne Lichtpunkte tanzen.
„Kommt her!” murmelte Ma'ti und winkte den Mischlingen: „Berührt Li'vatas, es wird euch ab jetzt immer als seine Besatzung erkennen!”
Liam, Liza, Charles und Áine legten ihre Hände auf das lebendige Schiff.
~Seid willkommen!~ teilte es ihnen mit.
„Li'am, die anderen Schiffe! Wenn ihr sie braucht, stehen sie zu eurer Verfügung! Aber holt sie nur, wenn es notwendig ist! Solange niemand ein Schiff der Kimera sieht, weiss auch niemand, dass es noch Kimera gibt!”
„Wieviele Kimera gibt es noch?” fragte Liam. Ma'ti senkte traurig den Kopf.
„Wir sind noch 14!” seufzte sie: „Aber ihr seid die Zukunft, wir übergeben euch die Führung über uns!”
„Nein, Ma'ti, ihr führt euch selbst, so wie wir Mischlinge es tun!” wehrte Liam ab: „Aber wir bleiben in Kontakt, wir besuchen euch!” Ma'ti senkte den Kopf.
„Wir würden uns über Besuch sehr freuen!” murmelte sie: „Aber verratet nicht, dass es uns gibt! Tut so, als wärt ihr die letzten, bitte!”

Liza wäre fast überrascht zurückgezuckt, als sie die Präsenz des Schiffes spürte. Es war lebendig, es dachte, es fühlte, es freute sich über die neuen Kimera. Liza war vor langer Zeit einmal in Kontakt mit dem Taelon-Mutterschiff geraten, dessen Gedanken viel beschränkter gewesen waren. Li'vatas lebte wie jedes andere Lebewesen auch, es bestimmte selbst über sein Schicksal. Und es hatte beschlossen, mit den Kimera zusammenzuleben, die ihm Gutes taten.
Die Kimera hatten es zwar verändert, aber seine Gedanken nicht eingeschränkt, wie es die Taelons mit dem Mutterschiff getan hatten. Sie hatten ihm nur eine starke Hülle gegeben, Nerven, die sich durch die halb lebendigen, aber nicht bewussten Bodenplatten, Wände und Decken zogen und virtuelles Glas, dass die Innenräume vom Weltall trennte.
Der Kern des Schiffes war ein lebendiges Wesen, das seine eigenen Entscheidungen traf.
~Ich grüsse euch!~ teilte Li'vatas Liza und den anderen Kimera mit: ~Wohin soll ich euch bringen?~

 

Ende von Kapitel 5

 

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