Lyta und Claire huschten um eine Ecke und Claire streckte eine schwarze Telepathin mit ihrem Shaqarava nieder.
„Wir sind Laura ziemlich nahe!” murmelte Claire: „Da vorne irgendwo muss sie sein!” Simone, immer noch auf Claires Schulter, regte sich langsam und sah sich verwirrt um.
„Wer sind Sie und was wollen Sie von Laura?” fragte sie missmutig.
„Ich bin Lyta!” stellte sich Lyta vor. Simone stemmte sich hoch und blickte von oben auf das Gesicht, das zur Schulter gehörte
„Ich bin Claire!” grinste die Kimera in der Gestalt des Telepathen Vernon. Simone seufzte erleichtert auf und sprang zu Boden.
„Also ehrlich, in den Supermarkt gehe ich nie wieder, dort sind zu viele Psi-Polizisten!” brummte sie dann.
„Laura ist da vorne irgendwo!” sagte Claire. Simone zupfte mit hochgezogener Braue am weissen Laborfähnchen herum. Claire ging voraus und versuchte, Laura genau wahrzunehmen. „Ich glaube, wir müssen da rein!” stellte sie schliesslich fest und deutete auf eine Stahltüre. Sie konzentrierte sich und gab die Gestalt des Telepathen auf, sie war wieder sie selbst.
„Da drin werden Blocks und Befehle eingepflanzt!” erklärte Lyta bitter.
„Das heisst?” fragte Simone.
„Die versuchen, ihr eine neue Persönlichkeit zu verpassen!” erklärte Claire: „Wir sollten uns beeilen!” Sie stellte sich vor die Türe und hob ihre Arme. Eine Entladung ihres Shaqarava zerfetzte die Türe und einiges von der Wand. Simone neben ihr liess ihr Shaqarava ebenfalls aufglühen und Lyta auch. Lyta auch?
Claire schmunzelte, als sie begriff, dass es nur eine telepathische Täuschung war.

Der Kampf mit den Telepathen war kurz. Lyta blockte jeglichen telepathischen Befehl und die beiden Kimera schickten die hochrangigen Mitglieder des Psi-Corps, die meisten P10, mittels Shaqarava ins Traumland.
Auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes sass eine junge Frau, sie starrte die drei Angreiferinnen verwirrt an.
„Laura, ich bin es, Simone!” rief Simone: „Erkennst du mich nicht?” Laura schüttelte nur den Kopf, dann blickte sie auf die bewusstlosen Telepathen und richtete ihr Shaqarava auf Simone.
„Wieso wollen Sie ihnen schaden? Das Corps ist die Mutter, das Corps ist der Vater!” sagte sie.
„Bullshit!” knurrte Claire und streckte Laura ihre Hände entgegen. „Bitte, Laura, nimm meine Hände!” sagte sie dann freundlich und besorgt: „Wir bringen dich nach Hause!” Laura runzelte misstrauisch die Stirn.
„Ich bin hier zuhause!” sagte sie fest. Claire verdrehte die Augen.
„Nur mal um das klarzustellen!” fauchte sie: „Du bist meine Tante väterlicherseits und meine Grosscousine mütterlicherseits! Und du bist im selben Haus polizeilich gemeldet wie Simone!” Sie ergriff die Hände ihrer Tante und Cousine und liess ihr Shaqarava aufglühen.
Wie es die Kimera stets taten, zeigte Claire Laura alles, was diese offenbar vergessen hatte.
Nach einigen Augenblicken löste sie sich wieder von ihr und sah in die grauen Augen, in denen nun Verstehen schimmerte.
„Was hatten die mit mir vor!” flüsterte Laura entsetzt: „Gehen wir nach Hause!”