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  „Q-omplikationen” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Dezember 2005
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Q ärgert einen Taelon.
Zeitpunkt:  relativ beliebig
Charaktere:  Zo'or, Sandoval, eine Pilotin, einige Jaridians, Q
 

 

Q-OMPLIKATIONEN

 

Zo'or ärgerte sich gerade über die Inkompetenz seines Beschützers. Und wie er sich ärgerte.
Am liebsten würde er der Pilotin befehlen, das Shuttle stillzuhalten und das virtuelle Glas zu deaktivieren, so dass er Ronald Sandoval im freien Fall beobachten könnte, nachdem er ihn aus dem Shuttle geworfen hätte.
„Da stimmt etwas nicht!” meldete die Pilotin verblüfft und bremste das Shuttle ab. Zo'or ärgerte sich noch mehr. Doch dann erkannte er, was die Pilotin gemeint hatte. Vor dem Shuttle befand sich ein rotes Netz. „Es umgibt uns und wir können es nicht durchdringen!” sagte die Pilotin: „Auch nicht in der Interdimension!”
Doch dann blitzte es links neben der Pilotin kurz auf und eine weitere Person stand im Shuttle. Es war ein süffisant grinsender Taelon. Zo'or stutzte, diesen Taelon hatte er noch nie gesehen, und im Gemeinwesen spüren konnte er ihn auch nicht.
„Was tust du hier?” fauchte er. Der fremde Taelon grinste nur noch breiter.
„Ich erforsche die Taelons!” sagte er: „Weisst du, Zo'or, ich finde es sehr unterhaltsam, was ihr tut!” Zo'or starrte ihn verständnislos an. „Ach, dieses Shuttle ist etwas eng und unbequem!” überlegte der fremde Taelon: „Ich denke, auf Jaridia wäre es gemütlich!” Er schnippte mit den Fingern und, nach einem kurzen Lichtblitz, fanden sich Zo'or, Sandoval, die Pilotin und er selbst in einem spartanisch eingerichteten Raum wieder, mitten unter etlichen Jaridians.
Zo'or wich erschrocken bis an die Wand zurück, aber dann bemerkte er, dass die Jaridians ihn nicht wahrzunehmen schienen und nur starr auf ihre kleinen Handcomputer blickten.
„Was geht hier vor?” fauchte er: „Wer bist du?” Der fremde Taelon machte es sich auf einem Sessel des jaridianischen Besprechungszimmers gemütlich und deutete auf weitere drei Sitzgelegenheiten.
„Setzt euch erst mal!” sagte er ruhig. Sandoval und die Pilotin leisteten dem Befehl des Taelons sofort Folge, nur Zo'or zögerte kurz. Als alle sassen, lehnte sich der fremde Taelon zurück und deutete mit einer ausladenden Geste auf die anwesenden Jaridians. „Ich habe die Zeit angehalten, also ist es auch auf Jaridia für einen Taelon absolut ungefährlich!” erklärte er: „Und ich, ich bin Q!”
„Was soll das alles hier?” fauchte Zo'or. Q lächelte schief.
„Ich teste euch!” sagte er: „Mal sehen, wie ihr euch schlagt!” Er schnippte mit den Fingern und verschwand in einem hellen Lichtblitz.
Und, was noch viel schlimmer war, die Zeit lief weiter.

Mit einem spitzen Schrei und wild gestikulierend rannte Zo'or so schnell er konnte durch die ihm nächste Türe, die Pilotin folgte ihm in geduckter Haltung, als wollte sie klein genug sein, um nicht gesehen zu werden. Sandoval grinste. Als sich die Türe hinter Zo'or und der Pilotin geschlossen hatte, drehte er sich zu den absolut verblüfften Jaridians.
„Meine Freunde, hiermit biete ich Ihnen ein Geschenk an!” sagte er: „Dürfte ich Vorjak sprechen?” Einer der Jaridians erhob sich und durchbohrte den Menschen mit seinem Blick.
„Eindringlinge dürfen nicht mit Vorjak sprechen!” knurrte er: „Sie sprechen mit mir! Wie sind Sie hierhergelangt?” Sandoval grinste breit.
„Wir Menschen haben einen Teleporter entwickelt und bieten ihn Vorjak an!” erklärte er.
„Sie haben das Gerät bei sich!” stellte der Jaridian fest: „Wir werden auch ohne Sie damit zurechtkommen!” Er hob seine Hände und liess sein Shaqarava aufglühen. Unaufhaltsam kam die Entladung näher an Sandoval heran, doch dann stoppte sie plötzlich. Q, diesmal menschlich aussehend und in exakt derselben Kleidung wie Sandoval, kniff den Taelon-Beschützer in die Wange und kicherte.
„Bumm!” sagte er dann: „Sie sind tot! Sie sind raus aus dem Spiel!”
Nach einem hellen Aufblitzen fand sich Sandoval im Shuttle wieder, allerdings liess es sich nicht steuern. Ausserdem stand die Uhr still.
„Ich habe in der Hälfte der Galaxis die Zeit angehalten!” erklärte Q, bevor er in einem Blitz verschwand.

Die Jaridians unterdessen blickten erstaunt auf einen zerfetzten, leeren Stuhl.
„Die Menschen haben wirklich einen Teleporter entwickelt!” stellte der Jaridian, der geschossen hatte, fest: „Wir sollten Vorjak informieren!”

Zo'or trappelte durch die Gänge des Jaridian-Gebäudes, er wusste nicht, wo er hinlaufen sollte. Zumindest aber war er noch keinem Jaridian begegnet. Die Pilotin rannte ihm nach.
„Zo'or!” rief sie atemlos: „Was sollen wir tun? Wo sollen wir hin? Wie kommen wir hier wieder weg?”
„Halten Sie den Mund!” fuhr der Taelon sie an und trappelte um eine Ecke. Ein Schrei veranlasste die Pilotin, stehenzubleiben und ganz vorsichtig um die Ecke zu gucken. Ein Jaridian, den sie nur als geradezu winzig bezeichnen konnte, stand mit ängstlichem Gesicht und schwach leuchtenden Händen dem Synodenführer gegenüber. Der Kleine sah so aus, als ging er noch nicht einmal in die Schule, wenn das auf Jaridia ähnlich funktionierte, wie auf der Erde.
Allerdings hatte nicht der Junge geschrien.
Zo'or hatte die Hände weit von sich gestreckt und wich nun Schritt für Schritt nach hinten davon. Die Pilotin kam um die Ecke, klemmte sich den Taelon unter den Arm und lief mit ihm den Gang zurück, den sie gekommen waren.
„Wie kann ich Ihnen nur danken!” flüsterte Zo'or mit halb erstickter Stimme: „Sie haben mir das Leben gerettet!”
„Das war ein Kind!” fauchte die Pilotin.
„Ein Kind?” murmelte Zo'or nun verblüfft: „Die Jaridians sind doch alle Mörder! Ich habe auch gedacht, die fressen ihre eigenen Kinder!” Die Pilotin verdrehte die Augen und bog links ab. „Aber sie müssen wohl einige am Leben lassen, damit die Bevölkerung konstant bleibt!” überlegte Zo'or: „Sie sind ja nicht unsterblich, wie wir Taelons!” Jetzt stellte die Pilotin ihn wieder auf den Boden.
„Laufen Sie gefälligst wieder selbst!” fauchte sie: „Den Schreck haben Sie ja wohl überwunden!”
„Sie wagen es, so mit mir zu sprechen?” zischte Zo'or und warf sich wütend auf die Frau.
Unterdessen kam ein Jaridian um die Ecke und blieb erstaunt stehen. Das, was sich zunächst nach einer Prügelei angesehen hatte, wurde bald zu einer Frau, die einen heulenden Taelon tröstete.
„Ich kannte nie andere Kinder!” plärrte Zo'or: „Ich hatte keine Spielkameraden und habe nie mit anderen Streiche ausgeheckt! Mein Leben ist so schrecklich!” Die Pilotin klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Und ich werde auch nie eigene Kinder haben!” weinte Zo'or: „Nie werde ich überhaupt ein Kind meiner eigenen Art sehen!”
„Sie werden nie mehr irgendjemanden Ihrer Art sehen!” sagte der Jaridian, nun mit leuchtenden Händen. Schreiend kullerte Zo'or über die Pilotin, trotzdem wäre er getroffen worden, doch die Entladung blieb plötzlich in der Luft stehen.
„Eine sehr eindrucksvolle Show hast du da aufgeführt, Zo'or!” sagte Q, nun wieder in der Gestalt eines Taelons: „Aber trotzdem wärst du jetzt in die nächste Ebene übergewechselt! Du bist raus aus dem Spiel!” Nach einem Aufblitzen waren Zo'or und Q verschwunden. Und die Zeit lief weiter.

„Agent Sandoval, steuern Sie das Shuttle!” befahl Zo'or, nun wieder deutlich zuversichtlicher als zuvor, und setzte sich auf einen der Passagierplätze des Shuttles. Sandoval seufzte.
„Es tut mir leid, das ist nicht möglich!” sagte er.
„Ich weiss, dass Sie inkompetent sind!” fauchte Zo'or: „Also strengen Sie sich jetzt an, damit Sie wenigstens eine Sache gut erledigen!” Sandoval schüttelte den Kopf.
„Das Shuttle reagiert auf keinen einzigen Befehl und selbst die Anzeige der Uhr ändert sich nicht!” erklärte er: „Dieser Q sagte, er habe die Zeit in dieser Hälfte der Galaxis angehalten!”
„Ich will seine Technologie!” fauchte Zo'or: „Egal wie!”

Die Pilotin starrte verblüfft auf den Fleck, an dem zuvor Zo'or gelegen hatte.
„Q!” murmelte sie: „Was willst du, du mieser Taelon!”
„Wer ist Q?” fragte der Jaridian: „Welcher Kaste gehört er an?”
„Ich weiss nicht!” überlegte die Pilotin: „Es schien, als hätte Zo'or ihn auch nicht gekannt!” In eine hellen Aufblitzen erschien Q, als Mensch.
„Ein solches Gespräch kann ja nur langweilig werden!” seufzte er: „Sie sind raus aus dem Spiel!” Er deutete auf die Pilotin, die daraufhin sofort in einem Blitz verschwand. „Und Sie!” murmelte Q: „Was mache ich nur mit Ihnen?”
„Wer sind Sie?” donnerte der Jaridian. Q grinste.
„Ich bin Q!” sagte er und drehte sich einmal um sich selbst, als ob er seinen geschniegelten Anzug vorführen wollte.
„Sie sagte, Sie wären ein Taelon!” knurrte der Jaridian und richtete seine leuchtenden Hände auf sein Gegenüber.
„Ja manchmal!” sagte Q und schnippte mit den Fingern. Nun war er ein Taelon. „Manchmal auch Jaridian!” Fingerschnippen, und er war ein Jaridian. „Oder auch Vulkanier, Romulaner, Klingonen, Ferengi, Kazon oder Hirogen!” erklärte er: „Ich bin ein Q aus dem allmächtigen Q-Kontinuum!”
Der Jaridian senkte seine Arme und starrte Q mit offenem Mund an.
„Schlafen Sie gut!” sagte Q, bevor er in einem Lichtblitz verschwand und der Jaridian bewusstlos zu Boden stürzte.

Zo'or ärgerte sich gerade über die Inkompetenz seines Beschützers. Und wie er sich ärgerte.
Am liebsten würde er der Pilotin befehlen, das Shuttle stillzuhalten und das virtuelle Glas zu deaktivieren, so dass er Ronald Sandoval im freien Fall beobachten könnte, nachdem er ihn aus dem Shuttle geworfen hätte.
Aber das hätte ein unangenehmes Nachspiel und so liess Zo'or die Flugzeit verstreichen und stieg schliesslich aus dem Shuttle in den Hangar der nordamerikanischen Taelonbotschaft.
Nur dieser seltsame Tagtraum beunruhigte ihn etwas.

 

ENDE

 

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