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  „Phönix” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   November 2016
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema: Zoriel beschließt, den Gegner zu infiltrieren, und begibt sich in die Höhle des Löwen.
Zeitpunkt: direkt anschließend
Charaktere: Zoriel, Kraydis, Howlyn, (Liam, Harmony, Ronald, Dr. Carlisle, Louise, Lil, Licau, [Juda, Melue, gefangene Menschen])
 

 

PHÖNIX

Kapitel 5: Lebenslinien II

 


Drei Shuttles, zwei davon randvoll mit Soldaten, landeten in der riesigen Felsenhöhle. Harmony rutschte unruhig auf ihrem Sitz im dritten Shuttle hin und her, immer wieder wurde ihre Fassade durchsichtig - gut, dass sie gerade Jae'yal war. Kaum hatte Lil das Shuttle aufgesetzt, sprang die Kimera eilig aus dem dritten Shuttle auf den Felsboden der Höhle, Ron folgte ihr gleich.
Zoriel atmete tief durch und legte Lil eine Hand auf die Schulter: „Gut geflogen.” Das war eine Untertreibung - die junge Mathematikerin hatte den Kurs durch die Interdimension einfach so im Kopf ausgerechnet! „Kommst du?”
„Ja.” Lil befreite sich aus dem Pilotensessel und stieg mit der Atavus aus. Die Soldaten sicherten derweil schon das doch übersichtliche Gelände.
Will hätte die Höhle nicht als Verhandlungsort akzeptiert, wenn er eine gefährliche Falle erwartet hätte. Dennoch war der Kontakt abgebrochen - Zoriel sah den Grund: Das Shuttle war völlig zerfetzt.
Allerdings waren Will und Liam schon ausgestiegen gewesen. Sie waren bestimmt nur gefangen, ihnen war bestimmt nichts passiert. Zoriel ballte ihre Fäuste, so sehr hoffte sie es.

„Hier”, meldete einer der Soldaten und wies auf einen Bereich des Felsbodens, „DNS, passend zu Commander Marchese. Reichlich, wie ich leider hinzufügen muss.”
Die Hoffnung verflüchtigte sich, die Atavus wandte sich erschrocken um und musterte Ron und Harmony, die beide recht betroffen dastanden. Es durfte nicht sein!
„Ma'am, Miss Beckett”, räusperte sich ein zweiter Soldat, „Es tut mir leid ...” Auf seinem Global blinkte eine weitere Übereinstimmungsmeldung und er streckte den Finger aus: „Hier ... es tut mir sehr leid ...”
„Nein ... nein!” Harmony fiel auf ihre Knie, Ron versuchte, sie festzuhalten, aber sie wand sich immer wieder frei. „Daaad, nein ...”
Zoriel stand starr da, sie konnte ihre Freundin nicht so leiden sehen - das traf sie mehr als die abstrakte Vorstellung, Liam oder William könnten tot sein, die sie nicht wahrhaben konnte. Sie sah keine Leichen, also lebten sie beide. Die DNS war bestimmt nur aufgesprüht oder so etwas.

Oder waren sie doch tot? Sie durften nicht tot sein.
„Hey”, Zoriel spürte Lils Hand auf ihrer Schulter, „hier.” Die junge Mathematikerin reichte ihr ein Taschentuch und die Atavus wischte über ihre Augen.
Liam konnte einfach nicht tot sein! Er war Kimera! Nicht totzukriegen!

Energisch schnäuzte Zoriel, bis es in ihren Augen flimmerte, dann blickte sie auf - und stutzte, denn es flimmerte weiter. „Lil ... was macht Jae'yal da?”
„Ich weiß nicht ...”, murmelte die Schwarze, „Da ist etwas ... es hat sieben ... nein, acht Dimensionen.”
„Du kannst das sehen?”, war Zoriel verblüfft und trat einen Schritt näher zu Harmony, die kaum mehr ihre Gestalt hatte. Nur mehr vage waren die Farben der Kimera zu sehen, aber vor allem war da weißes Leuchten. „Aber was ...” Durfte Zoriel hoffen? William Boone war bereits einmal von den Toten zurückgekehrt!
„Sie macht einen Nexus ...”
Dieser grellweiße Punkt war ein Nexus? Was war ein Nexus überhaupt? Zoriel runzelte die Stirn und trat noch einen Schritt näher - und dann, als alles weiß war, wich sie diesen Schritt wieder zurück und kniff die schmerzenden Augen zusammen.

„Dad! Dad ... alles ist gut!”, rief Harmony, „Du bist wieder da, alles ist gut.”

Zoriel blinzelte und sah die reine energetische Gestalt eines Kimera. Liam war nicht tot, er war nur ... „Hat sie ihn gerade aus der Interdimension ... zusammengesetzt?”, fragte die Atavus sicherheitshalber nach.
„Ja”, sagte Lil staunend, „das hat sie.”
„Was ist passiert?”, fragte Ga'hil mit hallender Stimme, seine Gestalt leuchtete immer wieder auf, die Fassade aufzubauen gelang ihm nicht - aber er versuchte es, das sah Zoriel genau.
„Du warst in der Interdimension verstreut und nur noch als achtdimensionaler Konnektor da”, erklärte Harmony vorsichtig, „Ich habe dich wieder zusammengesetzt - wie Mum damals Will. Dad ... wie haben die das gemacht?”
„Eine ... Waffe ...” Seine hellgrünen Energiebahnen glühten auf und ein feines weißes Netz umspannte sie - doch der Hauch der Fassade verschwand sogleich wieder. Ga'hil startete einen weiteren Versuch und diesmal gelang es ihm, auch wenn er nicht seine menschliche Form erhielt. „Ich finde es nicht ...”, stellte er irritiert fest.
„Was?”, fragte Harmony.
„Ich ...” Er verlor kurzzeitig wieder seine Fassade. „Mein materielles Genom ist weg, meine menschliche Gestalt ist weg! Die haben meinen menschlichen Körper ... getötet!”
„Sohn, du lebst, das ist das Wichtigste”, sagte Ron und half Ga'hil hoch, „Jae'yal hat dich zusammengesetzt und die Atavus werden garantiert überhaupt nicht damit rechnen, wenn du ihnen einen Tritt verpasst, dass sie ans andere Ende der Galaxis fliegen.” Er lächelte flüchtig. „Ich hatte Angst um dich. Ich bin das nicht mehr gewöhnt, du solltest nicht wieder damit anfangen, dich ständig in Gefahr zu bringen.”

Gut zwei Stunden blieben sie in der Höhle, die Soldaten gingen jedem rollenden Steinchen auf den Grund und beschützten die Zivilisten, während Harmony und Lil konzentriert alles durchsuchten.

Nichts.

Die beiden konnten mehr Dimensionen sehen - William Marchese fanden sie dennoch nicht. Aber anders als Ga'hil war er nur körperlich gewesen, sein Tod war wohl einfach ... Tatsache. Zoriel plünderte gnadenlos Lils Taschentuchvorrat und ließ sich von Liam in den Arm nehmen.
„Hier!”, rief Lil aufgeregt, „Hier ist etwas! Jae'yal, hier ist etwas!”
Nicht nur die Kimera folgte dem Ruf, auch Zoriel war mit einem Satz bei der jungen Schwarzen. Viel war nicht zu sehen. Zunächst nämlich nichts und danach nur ein grelles Leuchten inmitten Harmonys Energiewolkengestalt. Aber Zoriel hoffte wieder - und wieder vergebens: Harmony schuf den Nexus und es erschien ein filigranes, ätherisches, weiß schimmerndes Wesen mit Flügeln.
Williams Skrill in energetischer Gestalt.
Nicht William.
Zoriel zupfte ein Taschentuch aus der Packung und benutzte es ausgiebig.
„Das war es”, seufzte Harmony schließlich, „Mehr werden wir nicht finden. Gehen wir.” Sie wandte sich dem Shuttle zu.
„Die Atavus glauben, ich wäre tot”, sagte Ga'hil und folgte ihr, „Geben wir ihnen die Bestätigung durch die Presse.”
„Wir geben offiziell bekannt, dass Ga'hil tot ist?”, fragte Ron nach, „Ich halte das für keine sehr gute Idee. Eher würde ich deinen Tod ganz vehement geheimhalten - und notfalls beim Durchsickern behilflich sein. Ein Dementi kann der Glaubwürdigkeit sehr zuträglich sein.”
Zoriel unterbrach das Schnäuzen und nickte. „Das stimmt.”
„Ich frage Aby, was sie dazu meint”, beschloss Ron, „Keine Widerrede, Sohn, sie kennt sich da aus!” - Als ob Ga'hil da widersprechen würde!

Zoriel stopfte die Taschentücher in ihre Hosentaschen und sprang ins Shuttle. Einige Momente später hatten auch Harmony und Ga'hil einen Passagiersitz belegt und Lil initialisierte die Steuerung. Ron stand noch draußen, steckte zwei Finger in den Mund und pfiff beachtlich.
„Falls jemand den Beschluss nicht gehört haben sollte”, erklärte er laut, „Wir haben hier strikte Geheimhaltung und darauf werden Sie verweisen, falls Sie gefragt werden.”
Ein Chor von Soldaten antwortete wie eins: „Ja, Sir!”
Daraufhin grinste Ronald breit, stieg ins Shuttle und nahm den einen violetten Sitz in Anspruch, den Lil vom Shuttle erbeten hatte. Schließlich hob die junge Frau ab und sprang in die Interdimension.

Nur Lils Shuttle landete in der Höhle unter Clearwater, die Soldaten kehrten zu ihrem Stützpunkt zurück. Ga'hil hatte sich Rons Global ausgeliehen (sein eigenes war zweifellos in Atome zerstreut in der Höhle zurückgeblieben) und berichtete Mitch, was geschehen war. Zoriel ließ die beiden Männer vorausfahren und wartete mit Lil und Harmony auf den nächsten Lift, während sie auf ihr Global schielte und auf Da'an wartete.
Da war doch hoffentlich nichts passiert! Da'an musste doch antworten!
Gerade als Zoriel erwog, sich bei ihrem Vater zu erkundigen, meldete sich ihr Elter dann doch und formte die Grußgeste. Die Atavus deutete dieselbe Geste an und sagte: „Ich habe schlechte Nachrichten, das Treffen in der Höhle war eine gemeine und leider erfolgreiche Falle.”
Da'an verlor seine Fassade und erlangte sie mehrere Sekunden lang nicht wieder. „Muss ich annehmen, dass Ga'hil und William tot sind?”, fragte er dann.
„William, ja”, bestätigte Zoriel und senkte ihren Blick, „aber Ga'hil ist wohlauf, wenngleich seiner materiellen Gestalt dauerhaft verlustig gegangen. Der Skrill ist auch gesund, aber rein energetisch.” Da'an saß starr und Zoriel konnte in seiner Fassade den Schock erahnen, den sie nur sehen, fühlen könnte, wenn sie ihm direkt gegenüberstünde. „Die Atavus haben eine Waffe, Da'an, eine Waffe, die Materie vaporisiert und Energie in die Interdimension schleudert.”
Da'an blieb stumm, seine Fassade bröckelte. „Ich danke dir, Zoriel”, sagte er dann leise und schloss seinen Datenstrom.
Die Atavus schob ihr Global wieder zu. Sie brauchte jetzt ein Taschentuch und Lil war so freundlich, ihr eines zu geben. „Es ist nicht fair ...”, sie schnäuzte kräftig, „Immer, wenn man denkt, alles ist in Ordnung, dann kriegt man einen Tritt ... ”
„Du sagst es”, seufzte Harmony, „Wie viel schlimmer kann es denn noch kommen?”
„Frag so was nicht ... das Universum nimmt das als Herausforderung.”
„Ja ...” Harmony strich leicht über den Skrill, der sich an ihrem rechten Arm festklammerte. „Ich sollte etwas essen. Zweimal das volle Programm mit Abbildung und Nexus war doch ziemlich anstrengend.” Sie ging voraus in den Lift, dessen Türen sich gerade öffneten. „Ich hoffe, Frank hat gerade genug gekocht.”
Lil und Zoriel folgten ihr und die Atavus schlug vor: „Du kannst mein Notfallfass haben.”
„Ich esse lieber etwas”, sagte die Kimera, „Das Fass schmeckt nicht. Außerdem könntest du es mal brauchen, oder Henry.”
Zoriel schüttelte den Kopf. „Henry nicht. Er hatte doch noch nie Fieber. Und ich ja auch schon ewig nicht mehr.” Sie verließ den Lift wieder und warf ihre Taschentuchsammlung in den nächsten Mülleimer. „Geht ihr ruhig essen, ich gehe heim und ... lege mich hin.” Beinahe hätte sie gesagt, dass sie sich ausheulen würde.

Gut, es stimmte, sie tat es, aber laut aussprechen wollte sie es dann doch nicht. Damien nahm Zoriel fest in den Arm und reichte ihr ein Taschentuch nach dem anderen.

Wie konnte William nur einfach sterben? Das Universum war nicht fair!

* * *

Am nächsten Morgen lief die Atavus nicht mehr Gefahr, die Stadt unter Wasser zu setzen, aber sie beschloss dennoch, jeglicher direkten Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Sie würde auch nicht zur Beerdigung gehen - sie fand ja, dass eine Beerdigung pro Person wirklich genügte.
Stattdessen stürzte Zoriel sich in die Aufgabe, ihre Gemeinsamkeiten mit den erweckten Atavus zu erforschen. Kural war ihr dabei leider keine sehr große Hilfe, also ging sie Carlisle damit auf den Wecker - glücklicherweise, denn sonst hätte der Wissenschaftler auch gleich eine Beerdigung gebraucht.
Irgendwo, in einem Berg gut versteckt, wo auch immer, hatte eine militärische Forschungsgruppe eine Kammer entdeckt, die fünf schwarze, überdimensionierte Hinkelsteine enthielt. Zwei dieser Hinkelsteine waren in Carlisles Labor gebracht worden und dann leistete sich der Wissenschaftler den Schnitzer seines Lebens und schweißte bei einem die schmale Rille, die den Stein senkrecht halbierte, auf.
Die Hälften schoben sich auseinander, heraus sprang eine erweckte Atavus und schlug ihre Krallen in den bedauernswerten Wissenschaftler - allerdings taumelte sie gleich von Zoriels Shaqarava getroffen zurück und kauerte sich ängstlich in die nächste Ecke: „Ich gebe auf! Tu mir nichts!” - Und das auf Uralt-Eunoia.
Videoüberwachung war eine tolle Sache, also kamen gleich die Sanitäter angelaufen und hantierten mit einem Druckverband für den Wissenschaftler. Vier Soldaten kamen auch herein und richteten ihre Waffen auf die panische junge Frau in der Ecke.
Zoriel senkte ihre Hände etwas, worauf sich die andere Atavus sichtlich beruhigte. „Wer bist du?”, fragte sie - in der archaischsten Eunoia-Variante, die sie zustande brachte.
„Li... Ich heiße Licau. Du ... du hast das Licht? Wer bist du?”
„Zoriel”, sagte diese, „Ja, ich habe Shaqarava. Ist das ungewöhnlich?”
„Das Licht der Kimera.” Licaus Blick war ehrfürchtig, aber schmerzerfüllt. „Du bist nicht Kimera ... du bist eine Ursprüngliche! Aber die Ursprünglichen haben das Licht nicht!”
„Ich bin eine vereinigte Atavus”, korrigierte Zoriel, „Ich war einst Zo'or und Ariel, Taelon und Jaridian.”

Jetzt wich Licau noch weiter in ihre Ecke zurück und machte sich so klein wie möglich. „Taelon ...” Sie schlang ihre Arme um ihren zitternden Körper und blickte ins Leere.

„Du fürchtest die Taelons?” Licau nickte schreckhaft und hob abwehrend ihre Hände, als Zoriel einen Schritt näher trat. „Aber ich bin nicht mehr Taelon, ich bin jetzt Atavus.” Es beruhigte Licau überhaupt nicht, vielmehr wurde sie noch blasser und kauerte sich noch mehr zusammen.
Zoriel streckte ihre Hand aus, um die Erweckte an der Schulter zu berühren, aber Licau verpasste ihr vier ordentliche Schnitte am Arm (sie heilten unter blauem Leuchten sofort wieder) und sprang davon - die Soldaten hielten die Erweckte alarmiert in Schach, allerdings versuchte diese gar nicht, jemanden anzugreifen! Licau brachte nur die Soldaten zwischen sich und Zoriel und sah einen von ihnen flehend an: „Schützt mich, ich bitte euch, rettet mich!”
„Mrs. MacDougal, was sagt sie?”
„Sie bittet um Ihren Schutz, Major”, Zoriel runzelte die Stirn, „vor mir.”
Der Major sah verdutzt zwischen den beiden Atavus hin und her. „Vor Ihnen? Ich finde ja, Sie machen keinen sehr bedrohlichen Eindruck ...”
„Auf sie offensichtlich schon”, sagte Zoriel und musterte ihre Artgenossin. Licau, die zu Anfang fast bronzefarbene Haut gehabt hatte, war nun fast so grau wie Zoriel selbst. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht. „Licau, fühlst du dich nicht gut?”, fragte Zoriel.
Sie bekam keine Antwort, stattdessen sank die Erweckte schwer atmend an der Wand herunter. Einer der Sanitäter wagte sich in ihre Nähe und berührte sie vorsichtig und ohne von ihr aufgespießt zu werden. Welche Erkenntnisse auch immer er nun hatte, wenig später war jedem klar, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Licau war bewusstlos und wurde gemeinsam mit Carlisle in die nächste medizinische Einrichtung gebracht - natürlich schwer bewacht, aber das war offensichtlich unnötig.

Louise kam schließlich vor die Türe des Krankenzimmers, schob Zoriel in ein Büro, das sie dann von innen gewissenhaft verschloss. „Schwere Zelldegeneration, breitet sich aus, ein Herd rechts unter der Brust, einer an der linken Hand.”
„Wo sie mit meiner Energie in Kontakt kam”, verstand die Atavus.
„Jetzt kam noch einer im linken Oberarm dazu, aber wir haben die Grundenergieinfusion gleich wieder gestoppt”, erklärte Lou, „Ich hab mir Carlisles Kimeraenergieprobe bringen lassen, die hat die Ausbreitung verlangsamt. Kural ist unterwegs, mehr zu bringen.”
„Das erklärt, warum sie Angst vor mir hatte”, sagte Zoriel, „Sie verträgt keine Grundenergie. Warum verträgt sie keine Grundenergie?”
Louise ließ sich auf den Stuhl fallen und rieb sich über die Augen. „Higgins hat da eine Theorie, nämlich dass die Grundenergie die Energetikgene zerstört, aber nachweisen können wir das nicht, weil uns da die Grundenergie im Weg ist.”
„Warum spült ihr die Grundenergie nicht einfach aus?”
„Weil es nicht klappt”, schüttelte Lou den Kopf, „Das klappt nur bei Leuten, die damit einen Energiekörper formen, und die erweckten Atavus tun das nicht. Darum klappt es auch bei Jaridians nicht, die tun das ja auch nicht, verstehst du?”
Zoriel runzelte die Stirn. Sie musste Harmony fragen, ob das mit dieser Lichtkrankheit zu tun hatte - es schien ihr jedenfalls naheliegend. „Wie geht es ihr sonst?”
Louise zuckte mit den Schultern. „Wenn ich von dir auf sie schließen kann: Leichter Energiemangel. Aber da sie genauso materiell ist, dürfte die Nährlösung das Problem schnell beheben.”

Dem war nicht so. Licau reagierte auf die Nährlösung kaum - und jaridianische Nährlösungen halfen auch nicht besser. Aber wenigstens wurde die Zelldegeneration durch einige kräftige Ladungen Kimeraenergie gestoppt, wenngleich die Heilung auf sich warten ließ.
Und Higgins hatte recht: Grundenergie zerstörte die Energetikgene - es wusste zwar niemand, warum Kimeraenergie das nicht auch tat, aber vorerst genügte die Tatsache.
Es gab eine weitere Tatsache zu besprechen, denn Zoriel hatte eine Idee. Die Atavus sah sich natürlich immensem Widerstand gegenüber, aber sie war die einzige, die das tun konnte, Gefahr hin oder her. Sie hatte die Muttersprache der Erweckten gehört, sie kannte den Namen einer Erweckten, sie hatte sich mit einer kleinen Hormontherapie zur dauerhaften Krallenträgerin gemacht - und sie besaß eine Tarnvorrichtung.
Vorjak war dagegen, Da'an war dagegen, Lili war dagegen - aber das half ihnen nicht, denn Harmony, Ron und Ga'hil waren auf Zoriels Seite.
Blieb noch Harmonys Vermutung, die Ernährung der Erweckten wäre energetisch und Zoriel müsste mit ihren Krallen auch dazu fähig sein. Warum nur bot sich Ron gleich als Versuchskaninchen an? Hatte Zo'or ihn denn nicht genug gequält? Aber jedenfalls heilte Ga'hil den Stich im Oberarm seines Vaters gleich - und Zoriel fühlte sich stark, mächtig und einfach gut.
Sie brauchte nicht auf die Energielevelanzeige zu blicken, um zu wissen, dass Harmony recht hatte.
Ob all das an der Lichtkrankheit lag ... das konnte keiner der beiden Kimera sagen.

Zoriel ließ sich von Lil ein Tarnbild von Licau machen und aktivierte es, dann leerte sie zwei Blutkonserven aus und betäubte ein paar Soldaten mit frontal zerfetzter Uniform, bevor sie ihre Krallen in die Rille des zweiten Hinkelsteins schlug.
Alleine fand sie den Anschluss an die anderen Erweckten nicht, sie brauchte den Atavus, der alarmiert heraussprang und sich nach Betrachtung der toten Soldaten und Licau schnell beruhigte. Er schloss Zoriel in die Arme: „Tochter, was ist geschehen?”

Langsam brachte sie es auf recht viele Eltern ...

„Ich hab Panik gekriegt ...”, sie senkte den Blick, „Wer sind die? Was sind die?”
Ihr Vater sah sich um. „Das sind unsere Affen”, stellte er zufrieden fest, „Sie sind richtig intelligent geworden.” Jetzt lächelte er. „Für Panik hast du dich offensichtlich gut geschlagen. Sie scheinen Kämpfer zu sein - es sind bestimmt noch mehr in der Nähe.”
„Wir sollten verschwinden, Vater”, drängte ihn Zoriel.
„Nein.” Er schüttelte den Kopf und fuhr seine Krallen aus. „Lass sie nur kommen, ich habe Hunger.”

Verdammt! Es war nur eine sofortige Flucht geplant - also würde jetzt improvisiert. Und was für eine Improvisation das wurde: Ron stürmte mit erhobenem Skrill herein und schoss sofort. Lag das etwa in der Familie, sich ohne Zögern in jegliche Gefahr zu stürzen?
Der Atavus wurde von der Skrillenergie nicht besonders gestört, er fixierte den Implantanten und wollte sich auf ihn stürzen, aber dann sauste eine blaue Entladung durch die Türe und knapp an ihm vorbei.
Damien trat ein, wunderschön blau unter seiner Haut schimmernd. Zoriel zwinkerte ihm zu, während sie ihren Vater von hinten packte und ihn in Deckung zog. Dann zerfetzte sie eine schön große Lüftungsklappe und schlüpfte hindurch, der Erweckte folgte ihr. Es lief wieder nach Plan.
Und wie es nach Plan lief. Es waren immer wieder Taelonhybriden im Weg, dann auch einmal Da'an. An einer Ecke unterhielten sich Jae'yal und Dad - der Erweckte setzte an, die beiden anzugreifen, aber er sah gerade noch, dass die Hybridin auch Taelon war, und zog sich wieder zurück. Zoriel fand eine Treppe - und dann waren sie in der Zange zwischen Damien von oben und Jae'yal aus dem Korridor und mussten nach unten laufen.

Zum Shuttle.

Wie praktisch, dass Zoriels Vater dieses Ding auch irgendwie dazu brachte, das Garagentor zusammenzuschießen, und es dann über die Stadt flog. Er konnte es wirklich fliegen! Die Atavus fand das durchaus beeindruckend. „Vater, sie werden uns verfolgen!”, ergriff sie nach einigen Minuten das Wort, „Was sollen wir tun?”
„Du wirst dich verstecken!”, bestimmte er energisch und manövrierte das Shuttle unter ein Schutzdach, wo er es dann landete. „Ich werde mich etwas umsehen. Es beunruhigt mich, dass unsere Affen sich mit Taelons fortpflanzen können - das sollten sie nicht können!” Er deaktivierte den Antrieb. „Und da war ein Jaridian - und eine Hybridin, die ... ich bin mir nicht sicher, aber da war nicht nur Taelon und Jaridian.”
„Du meinst ... Kimera?”
Er strich sich die Haare tief in die Stirn und seufzte. „Ja, ich glaube, auch die Kimera sind hier. Wir haben viel zu lange geschlafen!” Er streckte seine Finger in die Steuerung und fuchtelte recht ziellos herum, bis er schließlich das Navigationssystem fand und sich eine Weltkarte anzeigen ließ. „Gut, die Kontinente sind noch dieselben. Da wir nicht geweckt wurden, heißt das, dass auch das System in Howlyns Kammer nicht funktioniert.”
Er hatte unrecht. Es gab wache Atavus und da es offenbar ein Primärsystem gab, musste es sich dabei um die Atavus aus Howlyns Kammer handeln. „Wir müssen ihn wecken”, sagte Zoriel dennoch.
„Tochter, du musst noch viel lernen”, sagte ihr Vater schmunzelnd, „Wir werden ihn natürlich töten.”

Wirklich äußerst sympathische Zeitgenossen, diese Erweckten ...

Zoriel stellte ihre Tarnung auf ganz unsichtbar und folgte dem Atavus, als er durch die Gassen huschte. Sie blieb etwas hinter ihm, schließlich wollte sie nicht, dass er sie bemerkte. Er sprang um eine Ecke, Zoriel hörte einen Schrei und sprintete ihm nach.
Ein Mann mit kariertem Hemd, Bauch und Zigarette bedauerte seine Rauchpause gerade sehr - der Atavus huschte derweil durch die offenstehende Hintertüre in das Büro und setzte sich an den Computer. Zoriel ihrerseits kniete beim an Schläfe und Brust schwer verletzten Menschen nieder, legte ihm eine Hand auf die Brust und ließ die Energie strömen - mit der anderen Hand betätigte sie den Notfallknopf am Global. Hoffentlich würde es genügen.
Es genügte nicht. Trotz ihrer Energie starb er ihr einfach weg.

Ein Scheißplan! Was hatte Zoriel da nur auf die Menschheit losgelassen? Der Erweckte hatte Hunger, der weitere Opfer fordern würde! Zoriel musste ihn daran hindern, ohne dabei ... ohne die Flucht zu stoppen? Vielleicht sollte sie den ganzen Scheißplan besser fallenlassen und den Atavus zur Strecke bringen!

Sie schielte ins Büro - ihr Vater betrachtete nachdenklich das blaue Licht der optischen Maus, bewegte einen Finger daran vorbei und stellte interessiert fest, dass sich der Mauszeiger auf dem Bildschirm dabei bewegt hatte. Gut, Zoriel hatte etwas Zeit. Sie zog sich zurück und öffnete ihr Global: „Beckett, Ga'hil.”
„Zoriel?”, meldete sich der Kimera, „Ah, du bist getarnt. Keine Sorge, die Sanitäter sind gleich da.”
„Es braucht sie nicht mehr”, sagte sie düster, „Ruf sie zurück, sie bringen sich nur in Gefahr.”
Kurz war es still. „Erledigt”, sagte er dann, „Was ist passiert?”
„Der Atavus ist gefährlich! Er hat vorhin einen Mann umgebracht, so schnell konnte ich gar nicht gucken!”, erklärte sie, „Ga'hil, wir müssen abbrechen, er wird weiter töten, er kann sich offenbar nur so ernähren!”
Nur so?”, kam schockiert zurück, „Das ist ein Problem ...”
„Ga'hil, ich brauche eine Entscheidung! Was soll ich tun?”
Er überlegte - zu lange für Zoriels Geschmack. Schlussendlich sagte er: „Stell deine Mensch-Tarnung ein und treib ihn per Shaqarava zum Shuttle zurück. Mit etwas Glück hat er inzwischen einen Anhaltspunkt, wo er seine Leute findet.”
„Das weniger - er versucht, den Computer über Gesten vor dem Licht der Maus zu steuern. Ich treibe ihn zurück und melde mich wieder.”

Eilig lief Zoriel um das Gebäude und betrat den Telekommunikationsladen - nach wie vor unsichtbar, sie wollte niemanden aufschrecken. Erst im sehr engen Zimmerchen zwischen Verkaufsraum, Miniaturküche, Einbauklo und Büro nahm sie ihr menschliches Tarnbild an, bevor sie mit blau leuchtenden Händen den Atavus vom Computer verscheuchte.
Und wie er rannte! Es war ihr eine Freude, ihn in solcher Todesangst zu sehen, nachdem er einen wehrlosen Menschen getötet hatte. Immer wieder tarnte sie sich, um ihn dann aus einer anderen Richtung zu überraschen. Sie war Atavus wie er, aber sie war nicht ausgehungert und hatte den Vorteil einer Fernkampfwaffe. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie ihn schon längst verdampft.
Aber Liam hatte gesagt, dass sie den Atavus nur zum Shuttle scheuchen sollte, also tat sie auch ihr Möglichstes, genau das zu schaffen.
Nicht dass der Atavus eine Taelonhybridin zu seiner Tochter führen wollte ... da musste eine andere Lösung her. In Hörweite des Atavus ließ sie sich (natürlich auf Eunoia, wenngleich der modernen Variante) melden, dass ein paar Hybriden auf dem Weg zum Shuttle wären - und jetzt rannte er erst! Sehr schön.
Sie erwartete ihn dort als Licau und folgte ihm, als er sie in Sicherheit brachte. Wie auch immer er es machte, er trieb einen verlassenen Lagerraum auf und verriegelte ihn sorgfältig von innen.

„Wir haben viel zu lange geschlafen”, sagte er, „und wir sind auf der Flucht! Eine Taelonhybridin hat mich gejagt und sie haben auch das Shuttle aufgespürt.”
Ja, das wusste Zoriel natürlich. Beinahe hätte sie gegrinst. „Wieso haben wir so lange geschlafen?”, fragte sie.
„Ich habe keine Ahnung ...” Er blinzelte und runzelte die Stirn. „Na endlich ... na endlich! Das hat ja gedauert, bis sein Wissen zu mir kam ...”

Atavus konnten Wissen absorbieren?

„Ich brauche eine Zeitung ...”, sagte er und sah sich um. Er hatte das zweifelhafte Glück, einen Stapel „Moderne Frau” zu finden, und schlug eines der Hochglanzhefte auf.
Zoriel hatte noch nie jemanden so gewissenhaft ein solches Flickwerk aus Schminktipps, Kochrezepten, Abnehmtipps und Promitratsch lesen sehen ... - aber gerade der Promitratsch gab dem Atavus die Informationen, die er wollte. Zweifellos wusste Harmony davon nichts (und sie wollte davon auch bestimmt nichts wissen), aber sie war ein Promi, über den getratscht wurde.

Heute: Wer ist die Multihybridin wirklich? Psychologin Elaina Millerton verrät, was sie über Jae'yal weiß.
Als ob die irgendwas wüsste, was sie nicht aus Alan Petersens Interview hatte ...

Es gab auf diesem Planeten also eine Mensch-Taelon-Jaridian-Kimera-Hybridin - aber sie war die Ausnahme. Hybriden waren gesamt gesehen noch immer äußerst selten - sie konzentrierten sich nur ziemlich an der amerikanischen Ostküste und spezifisch Washington D.C. und Maryland, wo sich auch die Taelons und Jaridians konzentrierten und wo auch der Kimera Ga'hil lebte.
Der Atavus beschloss, dass er und Licau von der Ostküste weg mussten. Nur wie er das anstellen sollte ...
Es ging nur mit dem Shuttle, denn er wollte ja zu Howlyn und diesen töten.
„Wo ist er denn?”, wagte Zoriel zu fragen.
„Ost-Yamkra.”
Gut, das half ihr jetzt überhaupt nicht. „Ah”, sagte sie und begann, weitere Kisten im Lagerraum durchzugraben. „Kann ich so etwas anziehen?”, fragte sie dann und hielt sich einen Nadelstreifenanzug vor den Körper.
Ihr Vater musste lachen und schüttelte den Kopf. „Aber für mich dürfte es geeignet sein.” Er blätterte durch die Illustrierte und schlug die aktuelle Frühlingsmode auf: „Etwas in der Art für dich, Licau.”
Zoriel spürte in einer der Kisten ein etwas veraltetes, gelb und rot gestreiftes Kleid auf und komplettierte ihr Aussehen mit einer weißen Schirmmütze, die die Haare in der Stirn fixierte. Sie musste den schwarzen Atavus-Anzug nicht einmal auszuziehen vorgeben - es handelte sich um eine Art symbiotisch angewachsene Fassade, die sich auf einen Spritzer einer blauen Chemikalie hin in die Haut des Atavus zurückzog (bei Zoriel natürlich nicht, sie stellte einfach ihre Tarnung um).

Zwei nur begrenzt passend gekleidete Personen spazierten dann durch das Viertel - es hätte die Verkleidung gar nicht gebraucht, es begegnete ihnen ohnehin niemand. Zoriel machte dann einen Satz auf das Schutzdach, was ihrem Vater einen besorgten, leisen Ruf entlockte. Sie konnte ihn beruhigen, es war wirklich niemand in der Nähe - wie sie aus ihrer erhöhten Position ausgezeichnet sehen konnte.
Im Shuttle suchte er dann erst einmal nach einem Alarmsystem, dann erst aktivierte er das holographische Interface und ging (nun sehr viel gezielter) die möglichen Einstellungen durch. Er fand heraus, wie man den Transponder abschaltete, und tat es. Dann sprang er in die Interdimension und setzte einen Kurs nach Nordwesten. Wenige Minuten später verließ er die Interdimension wieder und landete am verschneiten Hang eines rauchenden Vulkans.

Zoriel griff nach ihrem Global und drückte den Signalknopf.

Die beiden Atavus entledigten sich ihrer Verkleidung und lockten mit einer weiteren Chemikalie den schwarzen Anzug wieder aus der Haut hervor (Zoriel änderte natürlich wieder nur ihre Tarnung und fror daher leider in ihrer eher dünnen Kleidung). Die junge Atavus folgte ihrem Vater, der sich zu orientieren versuchte - aber das war natürlich nach Millionen von Jahren alles andere als einfach.
Manche Ecken von Clearwater waren nach zehn Jahren schon kaum mehr wiederzuerkennen, wie musste das erst bei der Umgebung eines aktiven Vulkans aussehen?
Der Atavus irrte nicht durch die Gegend, er ging systematisch im leichten Zickzack und schien die genaue Richtung mehr und mehr zu finden. Zoriel fand das beunruhigend. Wenn die Atavus ihresgleichen spüren konnten, dann doch sicher auch, dass sie anders war?
Sie heizte ihre Energiebahnen an, was als Nebeneffekt auch noch die Kälte aus ihren Gliedern vertrieb.
„Hier”, sagte der Atavus zufrieden und wies auf einen Höhleneingang - Zoriel drückte wieder den Signalknopf, bevor sie mit ihrem Vater die Höhle betrat.
Er fuhr seine Krallen aus und leuchtete damit den Weg aus. Die Wände waren fast ganz glatt, sie waren definitiv künstlich - aber nicht Millionen von Jahren alt! Er erkannte das zweifellos ebenso wie Zoriel, er war äußerst wachsam.
Und dann erreichten sie die Kammer, in der sich geöffnete Hinkelsteine, eine Art Energiepool im Boden zwischen ihnen, etwas versetzt eine merkwürdig geformte Halterung für irgendetwas, was nicht da war, sowie auch ein Portal befanden - und ein Lautsprecher, der Zoriel beinahe hämisch auf ihre inexistenten Russischkenntnisse aufmerksam machte. Jedenfalls glaubte sie, dass es russisch war.

Im selben Augenblick schloss sich der Eingang.
Zoriel fuhr erschrocken ihre Krallen aus und sah sich um.

„Kraydis, bist du es, alter Freund?”, erklang jetzt aus dem Lautsprecher, „Und Licau! Wie erfreulich!”
„Howlyn?” Der Atavus trat verdutzt näher an den kleinen schwarzen Würfel heran. „Was ist passiert? Weshalb haben wir so lange geschlafen? Was ist dieses ... Ding?” Er wies auf den Energiepool.
„Tretet ins Portal”, befahl Howlyn und Kraydis und Zoriel gehorchten - wobei letztere noch schnell zweimal den Notfallknopf an ihrem Global drückte, bevor sie sich in einer großen Halle wiederfand.
„Kraydis, alter Freund!”, Howlyn breitete die Arme aus und schloss seinen Artgenossen in die Arme, dann wandte er sich Zoriel zu: „Licau!” Bevor er ihr ebenfalls eine Umarmung gönnen konnte, schob Kraydis sie einen Schritt zurück.
„Howlyn, was ist schiefgegangen?”
„Ein Taelon”, fauchte Howlyn, „hat unser Wecksystem zerstört und die Kapseln umprogrammiert! Ma'el ...”

Ma'el also. Einmal mehr, dass die Menschheit ihm Dank schuldete.

Kraydis runzelte die Stirn und fragte weiter: „Dieses Energie-Ding im Boden, stammt das auch von Ma'el?” Er trat vor Zoriel, als Howlyn einen weiteren Versuch einer Umarmung startete. „Mein Freund”, lächelte Kraydis.
Howlyns Gesichtsausdruck war weniger freundlich. „Ma'els Plan beinhaltete unseren Tod”, sagte er ruhig, mit beiden Augen auf Zoriel (oder vielmehr in ihren Ausschnitt) geworfen, „Der Taelon fand einen Weg, uns zu entmaterialisieren und in den Energiepool zu leiten. Sein Programm hätte Taelons und Jaridians gefahrlos verschmelzen können und unsere Energie dafür genutzt. Findest du das nicht auch abscheulich, Licau?”
„Zweifellos”, antwortete Zoriel vorsichtig, „aber sein Programm war offensichtlich auch nicht fehlerfrei. Glücklicherweise.”
„Die Energie des Vulkanausbruchs löste unsere Rematerialisierung aus”, sagte er, „Ein Glück ist auch, dass die Kammer selbst für solche Belastungen konstruiert ist. Nicht wahr, Kraydis?”
„So ist es, Howlyn”, sagte Kraydis und schob sich noch ein bisschen vor seine Tochter, die sich beinahe an Zo'ors Zeit als Synodenführer erinnert fühlte. Sich keine Blöße geben, aber gnadenlos jene des Gegenübers gegen dieses ausspielen - und das alles unter dem Namen Freundschaft.
Zugegeben, Zo'or hatte vor Clearwater nie Freunde gehabt, aber das System kam ihr bekannt vor.
„Ihr seid bestimmt hungrig”, Howlyn hob mit offensichtlich einiger Mühe seinen Blick wieder aus Zoriels Ausschnitt, „Kommt, wir haben ein Versorgungssystem aufgebaut.”
Ein Versorgungssystem! Zoriel hatte Mühe, nicht wütend ihre Fäuste zu ballen, sondern den beiden Atavus durch ein großes Schiebetor zu folgen. Sie standen auf einer Galerie, unter ihnen waren gut zweihundert Menschen auf Feldbetten untergebracht. Schräg unterhalb der Galerie waren zwanzig Dixi-Klos aufgereiht, am anderen Ende der Halle standen Tische.
„Wir töten sie nicht”, Howlyn hielt Kraydis am Arm fest, als dieser die gesicherte Treppe nehmen wollte, „Zu viele verschwindende Menschen bringen unerwünschte Aufmerksamkeit. Die Schulter - und bring schön alle nachher zum Heiler.”
„Erbärmlich!”, fauchte Kraydis, „Der große Krieger Howlyn betreibt ein Melksystem!” Er hielt sich am Geländer fest und lachte schallend.
„Wir stehen nicht nur Menschen gegenüber, Kraydis!”, schrie Howlyn ihn an, dann wurde er wieder leiser, „Sondern auch Jaridians, Kimera und vor allem den Taelons und ihren Hybriden! Sie sind gefährlich!” Er zog die Oberlippe hoch und starrte seinen Artgenossen nieder: „Ich führe, du folgst!”
„Ich folge”, sagte Kraydis knapp, nahm die Treppe und griff sich eine junge blonde Frau, mit der er dann in einem der unzähligen Nebenräume verschwand.
„Licau!” Howlyn wandte sich nun Zoriel zu, lächelte und blickte unten an ihrem Gesicht vorbei.
Die Atavus hielt eine Hand vor ihren Ausschnitt und knurrte: „Versuch mich zu berühren und du bist ein toter Mann!” Dann wandte sie sich von ihm ab und lief die Treppe hinunter, wo sie sich ein Alibi mitzunehmen gedachte - aber ein rothaariger Mann fünf Bettreihen weiter sah sie aufmerksam an.

Das konnte doch nicht sein! Und warum sah er sie so an?
Sie ließ den blonden Jugendlichen mit dem schwarzen Haaransatz unbehelligt schlafen und schlenderte jene fünf Bettreihen weiter. „Was ist?”, fragte sie den Rotschopf auf Uralt-Eunoia.
Er war es! William war am Leben!

Sie packte ihn am (vom Skrill vernarbten) rechten Arm und zog ihn mit, schließlich schlug sie energisch die Türe hinter sich zu. William knöpfte hilfsbereit sein Hemd auf und ließ es fallen - seine rechte Schulter war komplett vernarbt und Zoriel riss entsetzt ihre Augen auf.
„Ah, keine überzeugte Vertreterin dieses Versorgungssystems?”, fragte er auf Eunoia - wenngleich der modernen Variante.
„Das nicht, aber auch die andere Variante ist mir nicht recht”, antwortete die Atavus, „Ich werde Sie dennoch piksen müssen, Commander Marchese, sonst wundert sich der Heiler.” Sie fuhr die Krallen der linken Hand aus und ließ rechts Shaqarava glühen.
„Zoriel! Gott sei Dank!”
„Warum haben Sie mich so angesehen?”, fragte sie.
„Ich sähe ganz gern Zwietracht und Sie und Howlyn schienen mir ein passables Ziel”, erklärte er, „Wie lautet Ihr Plan?”
Sie verzog das Gesicht und winkte kurz mit ihrem nutzlosen Global. „Ich habe leider keinen Empfang - also lautet der Plan: Unauffällig bleiben, bis ich aus dem Funkloch rauskomme.” Sie legte Will ihre Hand auf die Brust, betäubte ihn und schlug ihm ihre Krallen kurz in die Schulter. Kaum später zog sie einen taumelnden Implantanten hinter sich her und überließ ihn dem Heiler.

William war am Leben!
Sie könnte tanzen vor Freude, aber sie ließ es lieber.

„Und du bist von nur einem satt geworden?”, fragte Kraydis.
„Ich hatte schon vor deinem Erwachen ein paar Kämpfer”, sagte Zoriel und schmunzelte leicht, „Was jetzt?” Sie musterte Howlyn, der grimmig auf die Menschen hinabblickte.
„Herausfinden, wie viele er geweckt hat”, sagte Kraydis leise, „Ich habe welche aus vier Kammern gesehen, aber womöglich sind es mehr.” Er streckte seine Finger durch und ballte dann wieder die Fäuste. „Ich töte ihn ... ich töte ihn.”
„Und dann?”
„Dann stelle ich eine Armee zusammen, um deine Mutter zu finden!” Er knirschte mit den Zähnen. „Aber Howlyn beschränkt sich ja lieber auf ein Melksystem ...”
„Eine Schande ...”, murmelte Zoriel und hoffte, dass sie damit ihre Rolle traf.
„Behalte den Kopf unten, Licau”, sagte er, „Leg dich nicht mit Juda an!”
Juda - wer zum Henker war das denn nun wieder? „Natürlich nicht”, sagte Zoriel, „Ich bin nicht unvorsichtig, Vater.”
Howlyn kam nun herbei und strahlte die Atavus freudig an. „Wie geht es dir, Licau?”, fragte er, „Ich habe gehört, du hast dir gerade den einen mit einem Hauch Taelonenergie herausgepickt. Ich hoffe, das hat dir nicht zu sehr auf die Verdauung geschlagen.”
Ihre Antwort fiel sehr knapp aus: „Es geht mir gut, Howlyn.” - Aber jetzt hatte sie eine wirklich hübsche Idee! Nur leider würde die Umsetzung einige Zeit in Anspruch nehmen.
„Howlyn!”, brüllte ein Atavus, „Menschen in der Kammer!”
„Sie sind euch gefolgt!”, fauchte Howlyn, „Mitkommen!” Er stieß Kraydis voran, Zoriel entwand sich ihm und kam freiwillig mit. „Zwei Jahre lang konnten wir die Hauptkammer geheimhalten - und jetzt kommt ihr und zeigt den Menschen den Weg!” Er wies auf einen Bildschirm, der eine Sondereinheit aus Hybriden zeigte.

Damien war da! Zoriel hielt erschrocken die Luft an. Aber wenigstens war Damien in guter Gesellschaft: Lettice Winslow war da, Marcus Blanchet war da - und Jae'yal war da.

„Die waren alle auch in dieser Einrichtung der Menschen ...”, stellte Kraydis fest.
„Und du hast sie hergeführt!”, fauchte Howlyn ihn an und zeigte drohend seine Krallen, doch dann blickte er wieder auf den Bildschirm und beobachtete.
Harmony trat an den Energiepool und streckte ihre Hand danach aus - ein Energieblitz zuckte und die Kimera verlor kurzzeitig ihre Fassade. „Ein Abwehrsystem, der Energiepool ist chiffriert”, sagte sie, „aber das ist taelonisch, das war hier nicht immer.”
„Ma'el”, ergänzte Marcus, „Ich erinnere mich an Forschungen zu neundimensional chiffrierten Energien.”
Lettice trat zu Harmony, diese hielt die Taelonhybridin energisch zurück: „Nicht zu nahe kommen! Wenn euch so ein Blitz trifft, seid ihr nur mehr dimensional verstreute Atome!”
„Oh!”, machte Marcus große Augen, „Und was ist mit Ihnen, Miss Beckett?”
„Ich bin anders”, sagte die Kimera nur knapp.
Howlyn schlug mit der Faust auf die Konsole und fauchte einen unverständlichen Fluch. Zoriel musterte ihn besorgt - sie hatte das ungute Gefühl, dass sich die Atavus die Waffe, die Liam in die Interdimension geschleudert hatte, von diesem Energiepool abgeguckt hatten und über eine immune Gegnerin nicht sehr erfreut waren.
„Soll ich Kämpfer schicken, Howlyn?”, fragte eine weibliche Atavus.
„Ja, tu das, Juda.”
„Howlyn! Das sind Taelonhybriden!”, protestierte Kraydis, „Auch die Anführerin!”
Der Atavus-Anführer fauchte ihn an: „Ich weiß, was Jae'yal Beckett ist! Nicht wir werden kämpfen, Kraydis! Wir lassen Hybriden Hybriden bekämpfen.”

Atavus-Mensch-Hybriden? Jetzt schon? Nach nur zwei Jahren?

Das Portal aktivierte sich und zehn Menschen erschienen in der Kammer. „Hey da!”, rief Harmony, „Wer seid ihr?” Im nächsten Augenblick hatte sie beinahe die Krallen eines Kämpfers im Bauch, aber sie schleuderte ihn und einen weiteren Hybriden erstaunlich nachdrücklich an sich vorbei - direkt auf den Energiepool: Die beiden lösten sich einfach auf!
„Sha'bra!”, platzte Lettice erschrocken heraus, während sie einem Gegner die Front verbrannte und zugleich zwölf Krallen in den Bauch bekam.
Howlyn packte verärgert das Mikrofon und schrie: „Lettice Winslow muss am Leben bleiben! Das ist die mit der Stupsnase!”
Und noch lebte Lettice - sämtliche Atavus-Hybriden ließen von der Schwerverletzten ab und wandten sich Damien, Marcus und Harmony zu.

Es reicht!”, brüllte die Kimera jetzt und sprang auf den Energiepool, „Wenn hier nicht sofort alle Krallen verschwinden, setzt es was!” Im ersten Moment machte das keinen Eindruck, aber dann flogen weiße Energiefetzen durch die Kammer und warfen alle von den Füßen. „Habe ich mich klar ausgedrückt?”
Drei der Atavus-Hybriden wollten weiterkämpfen, doch Harmony leitete einen Blitz vom Energiepool um - und löste alle drei einfach auf! Die übrigen fünf Atavus zogen sich eingeschüchtert zurück und gaben Marcus und Damien die Möglichkeit, sich um Lettice zu kümmern und sie vollständig zu heilen.
In Anbetracht der einen Hand der Kimera, die direkt auf das Portal gerichtet war, sah Howlyn davon ab, weitere Hybriden zu schicken. Er knirschte nur sehr sehr laut mit den Zähnen, als drei putzmuntere Taelonhybriden und eine stinksaure Mensch-Kimera-Taelon-Jaridian-Hybridin fünf komplett verschnürte Atavus-Hybriden aus der Kammer scheuchten.

Zoriel war unterdessen äußerst erleichtert: Ihr Damien war ganz ohne Kratzer davongekommen.

Howlyn hingegen tobte! - Aber er konnte niemandem die Schuld geben und das ärgerte ihn sichtlich genauso. Kraydis zog sich strategisch zurück und Licau tat es ihm gleich - sie hatte schließlich einen Plan.
Zoriel täuschte fürchterlichen Hunger vor und stieg die Treppe zu den Vorräten hinunter. Auf der Suche nach einem geeigneten Opfer legte sie immer wieder einem der Menschen eine Hand auf die Brust und übertrug etwas von ihrer Energie. Sie konnte jetzt nicht schon wieder William piksen, denn Menschen mit frischem Verband waren tabu, aber sie wollte doch niemandem wirklich Energie nehmen!
Sie legte ihm eine Hand auf die bandagierte Schulter und ließ leicht die Energie strömen.
„Danke”, flüsterte er.
„Ich habe es angerichtet”, gab sie leise zurück, „Erholen Sie sich gut.”
„Sie hatten keine Wahl”, zog er ein mattes Lächeln, „Sie sind jetzt Widerstand im verdeckten Einsatz. Ich weiß genau, wie das ist.”
Ja, das wusste er zweifellos sehr genau.
„Bitte, William, lassen Sie sich nicht umbringen, seien Sie vorsichtig”, murmelte sie, „Säen Sie Zwietracht - aber seien Sie bitte, bitte vorsichtig.”
„Immer”, nickte er.
Sie ging weiter, gab immer wieder etwas von ihrer Energie ab, schließlich blieb sie ruckartig stehen und kniff verdutzt die Augen zusammen.

Das war nicht möglich! Das konnte doch nicht sein!
Sicherheitshalber rieb sich die Atavus die Augen und musterte den schlafenden Menschen dann wieder, und diesmal genauer.
Sie musste mit ihm reden. Energisch packte sie ihn und zog ihn hoch, er riss erschrocken seine Schlitzaugen auf und ... prompt lag Zoriel auf dem Rücken und hatte seine Hand um den Hals.
Das war beeindruckend - und stützte ihre Vermutung.

„Mensch, Ärger haben wollen?”, erklang der sprachlich äußerst ungefeilte Wutschrei eines Atavus quer durch die Halle, worauf Zoriel ihren Hals wieder frei hatte und den Menschen hinter sich her zog. Kaum war die Türe hinter ihr zu, schaltete die Atavus ihre Tarnung aus und setzte einen vorwurfsvollen Blick auf.
„Oh, Zoriel, du bist es. Geht es dem Hals gut?”
„Er ist noch ganz, danke der Nachfrage.” Sie seufzte leise. „Ich hätte dich nicht hier erwartet, echt nicht.”
Jetzt war er verdutzt. „Wieso nicht? Ich meine, bei den Atavus ... das konntet ihr euch doch denken.”
„Nicht direkt, nein”, Zoriel kratzte sich jetzt am Kopf, „Du bist ein Mensch ...”
Er rollte mit den Augen. „Neuerdings.”
„Das ist der Punkt, Liam - einen reinen Kimera gibt es nämlich neuerdings auch!”
„Einen was?”
„Einen reinen Kimera”, wiederholte Zoriel, „Wir hatten keinen Grund, dich hier zu vermuten, weil du, wenngleich deiner materiellen Seite verlustig gegangen, ja gar nicht weg warst.”
Liam kratzte sich am Kopf. „Okay ... das ist ein Argument ... und wirklich ganz Kimera?”
„Ja, Liam.” Sie grinste - dass sogar er beinahe ehrfürchtig klang, überraschte sie doch.
Er stapfte einige Momente im kleinen Raum hin und her und musterte die Atavus dann. „Was ist das denn für eine modische Entgleisung?”
Zoriel rollte mit den Augen und legte seine Hand auf den Ärmel aus grünem Riffelgummi. „Es war nur wichtig, wie es sich anfühlt! Es sieht unter der Tarnung ja keiner.”
„Ja, aber was ist das?”
„Für Paintball. Und die Hose hat mir nicht gepasst.” Sie blickte auf die grellpinke Neoprenhose.
„Das Ding kenne ich! Das ist Lauries Taucherhose!” Liam grinste wie ein Lebkuchenpferd, allerdings zerfiel diese Miene nach einigen Augenblicken restlos. „Okay”, er atmete tief durch, „wir sollten nicht zu lange reden, also ...” Schnell zog er sein Hemd aus und wies auf seine Narbensammlung. „Beeindruckend, hmm?”
„Mehr erschreckend”, seufzte Zoriel und aktivierte ihre Tarnung wieder, „Tut mir leid!” Sie gönnte ihm wie auch schon William eine angemessene Betäubung per Shaqarava, bevor sie die Krallen ihrer linken Hand in seine Schulter rammte und den Nicht-mehr-Kimera dann zum Heiler schleppte.

Die Atavus legten sich zur Ruhe, die Menschen hatten für acht Stunden ihren Frieden. Zoriel teilte ihr Zimmer mit drei Atavusfrauen, die sich die ganze Nacht bekeiften und mit gegenseitiger Eifersucht überschütteten, obwohl keine von ihnen Juda hieß und mit Howlyn in einem Bett schlafen durfte.
Als Zoriel schließlich am späten Vormittag erwachte, war das Frühstück so einiger Atavus vorüber - und drei von ihnen, unter anderem Juda, waren mit Gewebeschäden beim Heiler, der nur hilflos den Kopf schütteln und etwas von zwei Wochen faseln konnte.
Howlyn tobte - und verdächtigte Kraydis. „Du hältst nichts von unserer Vorratshaltung”, fauchte er ihn an, „Du bist gestern angekommen, heute sind einige von uns vergiftet! Du bist dafür verantwortlich! Du hast die Menschen mit Grundenergie versetzt!”
„Richtig, ich halte nichts von diesem Melksystem!”, gab Kraydis wütend zurück, „Aber ich bin darauf noch ebenso angewiesen wie du! Ich habe keine Grundenergie - und wie sollte ich das auch machen, ohne mich dabei zu vergif...?”
Zoriel wich erschrocken einen Schritte zurück, als Howlyn ihrem Vater die Krallen in den Bauch schlug, und stieß gegen ihre Zimmergenossin Melue, die sie grob umfasste und ihr eine Kralle an den Hals setzte.

„Juda ist so gut wie tot”, flüsterte die Atavusfrau, „und ich habe die Tochter des Verräters - es sieht gut für mich aus!”

 

Ende von Kapitel 5

 

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