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  „Lâthie” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   2002
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Ha'gels Sohn wächst auf. (Entspricht der Folge „Der erste seiner Art”)
Zeitpunkt:  Anfang zweite Staffel
Charaktere:  Kerômi, Lili, Siobhán Beckett, Liam, Melissa Park, Jonathan Doors (Schwester Justine, Julianne Belman, Augur, William Boone)
 

 

LÂTHIE

Kapitel 6: Liam

 

Eine Stimme!
Eine laute Stimme!
Die Erinnerung an die Ereignisse in der Kirche kamen zurück und Kerômi setzte sich schnell auf.
„Was ist passiert? Geht es William gut?” platzte er heraus.
„Jeremy, bleiben Sie liegen!” sagte Julianne. Schwester Justine drückte ihn ins Kissen zurück. „Es geht ihm gut, Jeremy, Ha'gel hat ihn nicht getroffen!” erklärte Julianne: „Ha'gel ist jetzt in der Botschaft!”
„Wann kann ich wieder nach Hause?” fragte Kerômi.
„Sie haben einen Kreislaufkollaps, Sie bleiben mir schön im Bett!” erklärte Julianne und half Justine, ihn ins Kissen zu drücken.
„Haben Sie schon mit Lili geredet?” fragte Kerômi. Julianne schüttelte den Kopf. „Dann tun Sie es, sie macht sich bestimmt Sorgen!” Julianne holte ihr Global aus einer Tasche des weissen Kittels. „Ich habe Durst!” murmelte Kerômi.
„Ich hole Ihnen ein Glas Wasser!” murmelte Justine und lief aus dem Krankenzimmer.
„Was ist los, Kerômi?” fragte Julianne.
„Ich muss zurück ins Hauptquartier, Ha'gel hat mir einiges mitgeteilt!” wisperte Kerômi: „Dr. Park wird schon auf mich achten!” Julianne nickte.
„In der nächsten halben Stunde werde ich sie sicher dort haben! Ist das recht so?” meinte sie. Kerômi nickte. Justine kam mit einem grossen Glas Wasser wieder und gab es Kerômi in die rechte Hand, die linke konnte er nicht bewegen. Julianne liess ihr Global aufschnappen und rief Lili an.
„Hallo, Dr. Belman!” grüsste Lili.
„Jeremy geht es den Umständen entsprechend gut!” sagte Julianne: „In ein paar Wochen ist die Schulter wieder wie neu! Stellen Sie sich vor, er möchte sogar jetzt schon wieder nach Hause!”
„Gibt es irgendwelche akute Komplikationen?” fragte Lili: „Oder muss er sich nur ausruhen?”
„Ich erwarte keine Komplikationen, die Sie nicht auch behandeln könnten!” erklärte Julianne.
„Dann sehe ich keinen Grund, warum er im Krankenhaus bleiben sollte!” meinte Lili: „Ich halte ihn auch auf, wenn er sich überanstrengen will!” Julianne tat noch einige Augenblicke lang so, als ob sie sich sträuben würde, doch dann nickte sie.
„Ich bringe ihn höchstpersönlich nach Hause!” sagte sie und schob das Global zu.

Kerômi und Julianne betraten das Hauptquartier des Widerstandes und wurden sofort in die Krankenstation weitergeschickt. Dort angekommen fragte Julianne ihre Kollegin Dr. Melissa Park nach dem Zustand der Patientin aus.
Kerômi hatte schon irgendwie das Gefühl gehabt, dass an Siobháns Schwangerschaft etwas besonders sein würde, trotzdem staunte er nicht schlecht über ihren jetzt schon so dicken Bauch.
„Mr. Marquette, Sie gehören auch zur Befreiungsbewegung?” fragte Siobhán und richtete sich etwas auf. Kerômi trat überrascht einen Schritt näher an ihr Bett, er hatte nicht bemerkt, dass sie wach war.
„Ha'gel sagte mir, Lili und ich sollten uns um seinen und Ihren Sohn kümmern!” sagte er.
„Ich war überzeugt, dass hier das Hauptquartier der Befreiungsbewegung ist und dass Ihre Frau der Befreiungsbewegung angehört, also entschieden wir, ihr unseren Sohn zu übergeben!” erklärte Siobhán.
„Ihr Motivationsimperativ funktioniert nicht!” stellte Lili fest.
„Ha'gel hat ihn überlastet! Aber in einigen Tagen ist er wieder aktiv!” erklärte Siobhán immer leiser werdend. Schliesslich sank sie bewusstlos zurück. Melissa und Julianne blickten auf den Bildschirm mit den medizinischen Daten.
„Ein Wachstumsschub des Kindes!” fasste Melissa die Daten in Worte. Lili holte ein isotonisches Getränk und einige Schachteln mit Nahrungsergänzungstabletten, Siobhán würde das alles brauchen, um das Kind zu ernähren.

Julianne war schon nach einer halben Stunde ins Krankenhaus zurückgekehrt, dass Kerômi sich jetzt von Melissa seine Schulter neu verbinden lassen musste. Währenddessen beobachtete er Lili und Siobhán bei so etwas ähnlichem wie Yoga.
Waren zu Anfang kurz nach der Zeugung die Wachstumsschübe des Kindes beinahe sekündlich aufgetreten und hatten an der Substanz der Schwangeren gezehrt, inzwischen, acht Stunden später, hatte Siobhán schon fast zehn Minuten zwischen den Schüben Zeit, ihre Reserven aufzufüllen und mit Lili Schwangerschaftsgymnastik zu machen.
„Schwangere Frauen sind Rudeltiere!” hatte Melissa dazu schmunzelnd gesagt. Nur würde es bei Lili bis zur Geburt noch wesentlich länger dauern, Siobhán hatte sie mit dem Bauchumfang schon vor zwei Stunden überholt.
Kerômi winkelte den linken Arm an und liess sich die Armschlinge anlegen.
„So, Kerômi, das wär's! Passen Sie auf, dass Sie den Arm nicht zu viel bewegen!” sagte Melissa. Kerômi nickte und bedankte sich.
Jonathan hatte alle Widerstandsmitglieder, die nicht über Kerômis ausserirdiche Herkunft Bescheid wussten, aus der Krankenstation gescheucht. Er hoffte, von Kerômi mehr über die Kimera zu erfahren, und auch von Siobhán, die offensichtlich von Ha'gel einiges Wissen erhalten hatte.
Kerômi musste Jonathan jedoch wieder auf sein Implantat aufmerksam machen.
„Ich erinnere mich an mehr, als noch vor wenigen Stunden! Ha'gel hat mich an sehr viel erinnert!” erklärte Kerômi: „Aber alles, was ich weiss, wissen Sie auch schon!” Jonathan fragte ihn noch einige Minuten lang erfolglos aus, dass Kerômi begann, sich wie in einem Verhör zu fühlen, doch dann wurde Jonathan von Melissa zu sich gerufen.
Siobhán erlebte wieder einen Wachstumsschub des Kindes, diesmal fast so stark wie zu Anfang. Melissa musste ihr sogar einige Nährstoffpräparate verabreichen.
„Sie liegt bereits in den Wehen!” erklärte sie dann: „Ich glaube, in einer Stunde etwa wird es soweit sein!”

Kerômi berührte Siobhán leicht an der Schulter.
„Sie schaffen das schon!” sagte er. Siobhán sah ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
„Ich erwarte keinerlei Komplikationen!” meinte Melissa: „Der menschliche Körper ist zwar nicht dafür geschaffen, in neun Stunden ein Kind auszutragen, aber Sie machen das prächtig!”
„Ja wirklich?” schrie Siobhán und verkrampfte ihre Hand um Lilis.
„Ja, gut so!” rief Melissa: „Pressen! Sie machen das prächtig!” Siobhán blickte zu Kerômi und packte seine Hand.
„Versprechen Sie mir, passen Sie auf ihn auf! Egal was passiert!” rief sie, dann drehte sie ihren Kopf zu Lili. „Sie auch, Lili, passen Sie auf ihn auf!”
„Ich verspreche Ihnen, wir passen auf ihn auf!” sagte Lili. Siobhán erschauderte unter der nächsten Welle Schmerz.
„Pressen!” rief Melissa: „Ja, gut so, noch einmal! Ich hab ihn!” Siobhán sank erschöpft aber erleichtert zurück. Lili strich ihr die Haare aus der verschwitzten Stirn.
„Sehen Sie, Siobhán, Sie haben es geschafft!” sagte Kerômi. Melissa hielt das Neugeborene in den Händen und Jonathan sah ihr über die Schulter.
„Ein süsser kleiner ...” murmelte Melissa lächelnd.
„Mensch!” sagte Jonathan. Melissa bedachte ihn mit einem etwas ungehaltenen Blick.
„Junge!” korrigierte sie ihn.
„Mensch!” wiederholte Jonathan. Melissa sah ihn nicht mehr an, aber sie liess ihn doch nicht das letzte Wort haben.
„Junge!”

Melissa zog dem Kind, das etwa ein Jahr alt aussah, die zerrissene Strampelhose aus.
„Ich hätte ahnen müssen, dass du dich auch nach der Geburt so schnell entwickelst!” seufzte sie. Lili gab dem Kind eine Saugflasche Milch in die Hand. Während Melissa ihm eine zu grosse Latzhose und einen Schlabberpulli anzog, trank das Kind die ganze Flasche leer.
„Er ist gefährlich!” sagte etwas entfernt Jonathan leise: „Er könnte dem Taelon-Gemeinwesen angehören! In diesem Fall würde er die Taelons genau hier her führen!”
„Das Taelon-Gemeinwesen ist kein Radar, Jonathan!” antwortete Kerômi: „Es ist möglich, dass die Taelons ihn spüren, aber seine Gedanken hören und ihn orten können sie ihn auf keinen Fall!”
„Sind Sie sich da absolut sicher?” fragte Jonathan eindringlich. Kerômi nickte. „Dann verlasse ich mich darauf!” sagte Jonathan und marschierte davon. Kerômi blickte zu Lili, die irgendwoher Holzbauklötze aufgetrieben hatte und sie jetzt vor dem Jungen auf den Boden ausbreitete. Schliesslich kniete er sich neben seine Frau und den Jungen und begann, die Bauklötze nach Farben zu sortieren.
„Hast du schon einen Namen, kleiner Mann?” fragte er.
„Siobhán ist noch nicht wieder aufgewacht!” bemerkte Melissa: „Sie ist die einzige, die weiss, wie er heissen soll!” Kerômi runzelte die Stirn, als es unter der Haut des Kindes zu schimmern begann. Schliesslich durchbrach das helle Licht die Haut an manchen Stellen, wanderte, versickerte wieder. Der Junge stöhnte auf, als er binnen weniger Augenblicke um fast einen halben Meter wuchs. Jetzt sah er aus, wie ein Fünfjähriger. Melissa hatte gut daran getan, ihm zu grosse Sachen anzuziehen.
„Liam!” sagte der Junge dann: „Mein Name ist Liam!” Lili und Melissa starrten ihn mit offenen Mündern an.
„Natürlich!” murmelte Kerômi: „Das genetische Gedächtnis!” Er glaubte, mehr darüber zu wissen, aber als er sich darauf konzentrierte und nach den Erinnerungen greifen wollte, verschwanden sie wieder.

Melissa setzte sich vor ihren Computer und strich ihre Haare zurück.
„Sehen Sie, er hat einen dreifachen Chromosomensatz!” erklärte sie: „Wobei einer von Siobhán Beckett stammt, einer von Ha'gel und auch einer von Sandoval!” Kerômi betrachtete das stark vergrösserte Bild der Chromosomen, 69 an der Zahl.
„Ich hab mal irgendwo gehört, dass Menschen mit einer falschen Chromosomenanzahl nicht leben können!” schaltete sich Augur ein.
„Menschen nicht, Tiere nicht, nicht einmal Regenwürmer!” bestätigte Melissa: „Und wenn sie ausnahmsweise doch lebensfähig sind, dann auch nur sehr eingeschränkt!”
„Und wieso kann Liam leben?” fragte Kerômi.
„Ich weiss es nicht!” sagte Melissa: „Aber er ist lebensfähig und zwar überhaupt nicht eingeschränkt! Im Grunde genommen ist er ein Mensch, sein Aussehen wird von Becketts und Sandovals Genen bestimmt! Ha'gels Gene sind wohl eher für eine Energieform von Bedeutung, die Liam vielleicht annehmen könnte!”
„Er sieht Sandoval erstaunlich unähnlich!” sagte Jonathan. Melissa zuckte die Schultern.
„Er sieht nicht einmal Beckett wirklich ähnlich!” bemerkte sie.
„Was ist mit Becketts CVI? Hat Ha'gel den Motivationsimperativ wirklich überlastet, oder belügt sie uns?” fragte Jonathan.
„Der Teil des CVI, in dem der Motivationsimperativ angesiedelt ist, ist tatsächlich beschädigt! Allerdings regeneriert er sich!” erklärte Melissa: „Wie Beckett selbst sagte, wird sie in einigen Tagen wieder ganz den Companions treu sein!”
„Dr. Park, kommen Sie! Beckett ist aufgewacht!” rief Lili von der Türe. Melissa sprang sofort auf und eilte zurück ins Krankenzimmer, Kerômi folgte ihr.

Lili, Melissa und Kerômi betraten das Krankenzimmer und blieben gerührt stehen. Liam stand neben dem Bett seiner Mutter und hielt ihr einen Keks hin. Wieder trug er Sachen, die ihm viel zu gross waren.
„Danke, Liam!” murmelte Siobhán und strich ihm durch die hellen Haare. Sie nahm ihm den Keks aus der Hand und ass ihn auf. Liam kletterte auf das Bett und schlang seine Arme um Siobháns Hals. Lili, Melissa und Kerômi traten langsam näher.
„Gut, dass Sie wach sind, Siobhán!” sagte Melissa: „Ich muss einige Dinge mit Ihnen besprechen!”
„Mama?” rief Liam: „Wo ist Papa?” Siobhán sah von Melissa zu Kerômi Lili.
„Was ist mit Ha'gel?” fragte sie.
„Er ist auf dem Taelon-Mutterschiff!” sagte William. Kerômi drehte sich überrascht um, er hatte ihn nicht kommen hören. Siobhán hob ihren rechten Arm und liess ihren Skrill aufglühen. Kerômi stellte sich schützend vor William.
„Er gehört auch zum Widerstand!” rief er.
„Er hat ein CVI!” knurrte Siobhán.
„Aber er hat keinen Motivationsimperativ!” fügte Lili hinzu. Siobhán liess ihren Arm sinken.
„Sie also auch, Commander Boone!” murmelte sie.
„Ha'gel ist am Leben!” sagte William: „Und die Taelons wollen ihn auch nicht töten!”
„Sie müssen ihn da raus holen!” sagte Siobhán besorgt: „Er wird leiden, die Taelons sind nicht zimperlich!”
„Wir werden ihn befreien!” erklärte Kerômi: „Ich habe es ihm versprochen!”
„Du kennst meinen Papa?” fragte Liam.
„Sie haben mit ihm gesprochen?” fragte Siobhán und setzte sich auf. Kerômi blickte etwas unsicher zu Lili, sollte er seine ausserirdische Herkunft verraten? Lili nickte ihm aufmunternd zu.
„Vielleicht wissen Sie etwas über die Lâthie, von Ha'gel!” fragte Kerômi. Siobhán schüttelte den Kopf. „Ich bin Lâthie!” sagte Kerômi: „Ich bin genauso wenig ein Mensch, wie Ha'gel einer ist! Ich habe mit ihm nicht wirklich gesprochen, es ist vielmehr eine komplexe Zeichensprache!”
„Papa geht es schlecht! Die tun ihm weh!” sagte Liam. Lili trat zu ihm und zerwirbelte seine Haare.
„Wir werden dafür sorgen, dass die ihm bald nicht mehr weh tun!” sagte sie.
„Ich glaub dir!” verkündete Liam, nachdem er sie einige Augenblicke lang angesehen hatte: „Mama hat mir gesagt, dir kann ich glauben!” Plötzlich strahlte wieder das helle Licht durch seine Haut, verschwamm mit hellen blaugrünen Linien und verschwand schliesslich wieder.
Die vorher viel zu grossen Sachen spannten jetzt um Liams Körper, den Körper eines Zehnjährigen. Siobhán, die das jetzt zum ersten Mal sah, starrte ihren Sohn mit grossen Augen an.

„So etwas wie eine Übungsphase für eine werdende Mutter!” murmelte Augur. Kerômi schmunzelte und blickte zu Lili und Liam, die ein tausendteiliges Puzzle bereits halb zusammengesetzt hatten. Dabei waren sie erst 20 Minuten dran.
Siobhán hatte sich vom Krankenhauskittel befreit und trug jetzt wieder ihre Alltagskleidung.
„Ich darf nicht mit aktivem Motivationsimperativ zu den Taelons zurückkehren!” sagte sie: „Was ich hier gesehen habe, könnte den Widerstand mitsamt der Wurzel ausreissen!”
„Sie haben recht, Lt. Beckett, was schlagen Sie also vor?” fragte Jonathan.
„Als letzte Alternative ... meinen Tod!” erklärte Siobhán: „Aber es ist mir lieber, am Leben zu bleiben! Vielleicht gelingt es Dr. Park den Motivationsimperativ dauerhaft zu entfernen!”
„Es dürfte schwer werden, so eine Modifikation an einem aktiven CVI durchzuführen!” bemerkte Melissa: „Aber falls es nicht gelingt, kann ich immer noch Ihre Erinnerungen an all das blockieren!”
„Ich weiss nicht, ob mir da nicht der Tod lieber wäre!” seufzte Siobhán: „Ich würde doch wieder für die Taelons arbeiten, mit all meiner Kraft dem Widerstand, Ihnen, schaden ...” Sie senkte den Kopf etwas. „Das will ich nicht!”
„Viele Möglichkeiten haben wir nicht!” sagte Melissa: „Ich werde versuchen, ein CVI zu modifizieren, wie das von Commander Boone! Das wird seine Zeit brauchen und währenddessen wird Ihr Motivationsimperativ wieder die Kontrolle übernehmen! Ausserdem kann ich nicht garantieren, dass bei einer Reimplantation alles so glatt läuft, wie bei einer Erstimplantation! Sie könnten dabei sterben!” Siobhán nickte.
„Es gibt drei Möglichkeiten: ein Kind verliert seine Mutter, ein Kind verliert seine Mutter und gewinnt eine Feindin oder aber eine glückliche Familie! Ich glaube, Sie wissen, wie ich mich entscheide!”
„Ich beginne mit der Modifikation des CVI!” sagte Melissa und stand auf. Kerômi wollte ebenfalls aufstehen, aber was ihm gerade durch den Kopf schoss, liess ihm seine Beine sofort wieder einknicken. Er erinnerte sich wieder, gleichzeitig verspürte er allerdings einen Schmerz, als würde sein Kopf zwischen Mühlsteinen zermahlen.
Das Implantat brach zusammen.
Seine Überlebenschancen hingen nun davon ab, wie schnell das Implantat entfernt wurde, Ersatzimplantat würde er keines brauchen.
Wie Julianne es ihm gesagt hatte, das Implantat war kein CVI und auch mit einer ganz anderen Hirnregion verwachsen, einer Hirnregion, die nur wenige wichtige Aufgaben hatte. Das Schlimmste, was ihm bei einer geglückten Operation passieren konnte, war Amnesie.
Schon lange hörte, sah, roch und spürte er nichts mehr von der Umgebung, und jetzt wurden auch seine Gedanken unklar und verschwommen, er verlor das Bewusstsein.

 

Ende von Kapitel 6

 

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