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  „Blick zum Horizont” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   April 2012
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Eine nächtliche Widerstandsaktion ist der Auftakt sehr merkwürdiger Geschehnisse.
Charaktere:  Liam, Lili, Augur, Sandoval, Da'an (Hailey Simmons, Tony Ferrara)
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2011 geschrieben.
 

 

BLICK ZUM HORIZONT

Kapitel 3

 

„RÄBÄÄÄHHHH!”
Die Codes vor Liams Augen waren verschwunden, er starrte auf das Ecksofa in seinem Arbeitszimmer. Der nächste Durchgang hatte begonnen, kurz blickte er auf die Uhr: Punkt zehn. Eilig schlüpfte er in Jacke und Schuhe und rannte aus seiner Wohnung Richtung Garage. Auf dem Weg schon schaltete er sein Global auf Aufzeichnungsmodus, im Auto dann rezitierte er die auswendig gelernten Codes und Kennwörter - er wollte keinesfalls riskieren, sie einfach so zu vergessen.
Die Strassenverkehrsordnung legte Liam sehr lax aus, nicht nur eine rote Ampel wurde einfach ignoriert, er wurde auch häufig verärgert angehupt. Mit quietschenden Reifen kam er im Halteverbot vor Sandovals Wohnblock zu stehen und sprintete durch den Eingang. Der Concierge hing bewusstlos halb durch sein Fensterchen, seine Mütze lag darunter am Boden. Liam hastete weiter, drückte sich unter dem Knick der Treppe an die Wand und entsicherte seine Waffe. Von oben waren schon Schritte zu hören, Lindsays ganz regelmässig, wohingegen Sandovals deutlich machten, dass er gezogen und gezerrt wurde.
Jetzt kamen sie die Treppe herunter, Lindsay im Anzug, Sandoval im karierten Pyjama und in Handschellen. Liam hielt sich nicht mit Nettigkeiten auf, er schoss Lindsay einfach nieder.
„Major!”, war Sandoval entsetzt.
„Ich stecke in einer Zeitschleife, er wollte Sie in die Folterkammer bringen, Ihr erster Schwarm war Melany Corbett, und zwar eine andere Melany Corbett, und wir müssen hier weg, weil Zo'or vermutlich auch in diesem Durchgang auf Washington schiesst, sofern es nicht ausgerechnet von Lindsays Rückkehr aufs Mutterschiff abhängt.”
„Wie bitte?” Sandoval war ganz offensichtlich alles andere als überzeugt.
„Ich erkläre es später genauer”, versicherte ihm Liam und zog ihn mit in den Garten und in Lindsays Shuttle. Der Major setzte sich auf den Pilotensessel, öffnete sein Global und wählte Augur aus. „Augur, hör auf, Lili schöne Augen zu machen, du musst mir dringend ein Shuttle aus der Ortung nehmen.”
Keine Reaktion.
„Augur, verdammt!” Liam wählte verärgert Lilis Kennung. „Lili, ich brauche Augur”, sagte er.
„Okay”, sagte sie.
„Du störst!”, grüsste Augur knurrig.
„Ich sitze in Lindsays Shuttle, nimm es aus der Ortung, das ist sehr dringend!”
„Meine Güte!”, war der Hacker plötzlich aufgeregt, kurze Zeit war er still, dann sagte er: „Okay, ist raus. Sonst noch etwas?”
„Ja, nimm Lili und deinen stärksten Laptop und geh durchs Portal - wir treffen uns in ... in Salem, Oregon, in der Bellamy Hall.” Damit schob Liam sein Global zu und streckte seine Hände in die holographische Steuerung.
„Bellamy Hall in Salem ist auf keiner Karte verzeichnet”, stellte Sandoval fest, während der Major das Shuttle abhob und in die Interdimension sprang.
„Nein, ist es nicht”, bestätigte Liam, „Es ist auch ein Codewort.”
„Wofür?”
„Das dortige Widerstandshauptquartier.”
„Das ist also der Plan - Lindsay reisst mich aus dem Bett, Sie befreien mich und hoffen, ich sage etwas über den Widerstand.” Sandovals Skrill zischte bedrohlich. „Ich gehöre nicht dazu, das habe ich schon Lindsay gesagt. Aber da Zo'or offenbar der Meinung ist ...”
„... verschleppen Sie mich jetzt nach Rabat, Marokko, das hatten wir schon”, rollte Liam heftig mit den Augen, „Sandoval, Sie haben mir nicht umsonst ein nutzloses Geheimnis anvertraut. Ihr erster Schwarm, Melany Corbett, die die halbe Schule damit aufgezogen hat.”
„Das habe ich zwar niemandem bisher erzählt, aber ...”
„Aber was? Seit wann kann ich bitte Gedanken lesen?”, wandte sich der Major zu seinem Passagier im Pyjama um, „Ich weiss, Sie halten mich für den skrupellosesten Taelonschergen, den man sich vorstellen kann, aber das bin ich nicht. Ich bin der Anführer des Widerstandes.”
„Aber die Taelons besitzen die Technologie, Wissen aus den CVIs abzufragen”, blieb Sandoval hart. Sein Skrill glühte auf. „Sie ahnten ja schon Rabat, Marokko, darum wähle ich einen anderen Ort: Dakar, Senegal.”
„Vergessen Sie es”, schüttelte Liam den Kopf, „und mit den Handschellen können Sie das Shuttle gar nicht fliegen, Sie sind also auf mich angewiesen.”
„Die kriege ich schon auf, Kincaid.” Um das zu beweisen schoss Sandoval auf den linken Teil der Handschellen, was ihm eine freie Hand und schwere Verbrennungen an derselben einbrachte. „Und jetzt los! Dakar!”
Liam starrte ihn einige Augenblicke lang überrascht an, dann atmete er tief durch und fasste sich. „Ich mache das ungern”, sagte er, „aber in dem Fall muss ich Sie einfach zwingen.” Es würde keine Konsequenzen haben, versicherte sich Liam energisch selbst, dann streckte er seine Hände aus und seinen Vater per Shaqarava nieder.
Nächster Halt: Bellamy Hall.

* * *

„Liam, was soll das?” Hailey Simmons, Anführerin des Widerstandes Nordwest, stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab, beugte sich nach vorne und starrte Liam mit blitzenden Augen nieder. „Auch wenn wir eine Ausnahmesituation haben, der da”, sie wies auf den noch immer nur in den karierten Pyjama gekleideten Asiaten mit inzwischen immerhin verbundener Hand, „ist trotzdem noch ein Implantant und damit hat er hier nichts verloren!” Ihr Stellvertreter Tony Ferrara spielte derweil sichtlich voller Vorfreude mit seiner Waffe, was von Sandoval unruhig beobachtet wurde.
„Geben Sie mir zwanzig Stunden”, sagte Liam.
„Wofür?”
„Um der zwanzig Stunden umfassenden Zeitschleife auf den Grund zu gehen”, erklärte er, „Und ich habe keine Lust, zusätzlich dazu noch Ihren Schützenkönig im Zaum zu halten.”
„Liam hat uns aus Washington rausgeschickt”, ergriff Lili das Wort, „keine halbe Stunde, bevor die Stadt komplett ausradiert wurde. Ich glaube ihm, dass er in einer Zeitschleife ist.”
„Ja, aber das entschuldigt nicht, dass er Sandoval mitgebracht hat!”, brachte sich Schützenkönig Tony lautstark ein, „Der Kerl verpfeift uns doch alle!”
„Nein, tut er nicht”, sagte Liam fest, „und Sie stecken jetzt gefälligst die Waffe weg.”
„Aber ...”
„Zwanzig Stunden, Ferrara, danach können Sie ihn meinetwegen erschiessen.”
„Deal!”, sagte Hailey, „Zwanzig Stunden. Und Sandoval bleibt in sicherem Gewahrsam.”
„Deal.” Liam streckte ihr seine Hand hin und Hailey schüttelte sie. „So, kommen wir zu den wichtigen Dingen”, wechselte er das Thema, „Washington? Komplett ausradiert?”
„Komplett”, bestätigte Augur, „Inklusive Taelonbotschaft. Der Schuss kam definitiv vom Mutterschiff.”
„Entschuldigen Sie”, kam von Sandoval, „Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir anständige Kleidung zur Verfügung zu stellen?” Alle sahen ihn daraufhin an, Augur und Hailey mussten sichtlich kämpfen, um nicht in Gelächter auszubrechen. „Oder wenigstens Socken ...” Der Agent tippte mit der rechten grossen Zehe auf den blanken kalten Betonboden.
Liam rollte knapp mit den Augen und schickte Tony los: „Holen Sie ihm etwas. Und zwar mehr als nur Socken! Und lassen Sie Ihre verdammte Waffe statt der Socken im Schrank!”
Der Schützenkönig zog eine Fratze und knurrte: „Ja, SIR!”, dann stapfte er durch eine Türe und kam wenig später mit einem nachtblauen Jogginganzug und Tennissocken zurück. Sandoval zog den Jogginganzug dann einfach über seinen Pyjama und bedankte sich höflich.
„Komplett zerstört”, griff Liam das Thema wieder auf, „Das hat Zo'or in den bisherigen Durchgängen nicht getan, da war es nur ein Drittel der Stadt. Ich vermute, er hat die Botschaft mit einbezogen um Da'an daran zu hindern, ihm die Leviten zu lesen.”
„Was haben wir das letzte Mal getan?”, fragte Augur.
„Ah, ja.” Der Kimera grinste. „Da'an hat uns ein paar Kennwörter gegeben. Hier, ich habe sie mir gemerkt und gleich mit Beginn der Schleife notiert.” Er rief die Daten auf seinem Global auf und reichte dem Hacker das Gerät. „Du solltest in der Lage sein, Zo'or festzusetzen.”
„Okay, und weiter?”
„Sieh, ob du etwas über Ausstellungsstück 51 herausfindest. Vor allem, wo es sich gerade befindet.”
„Das Kimera-Zeitportal ... ist die beste Erklärung für eine Zeitschleife”, sagte Augur, „Weisst du schon etwas?”
„Nur dass nicht in der Liste steht, wo es ist.”
Der Hacker nickte knapp, klappte seinen Laptop auf und überprüfte das schnell. „Stimmt. Bei allen anderen Ausstellungsstücken steht dabei, ob sie im Lager sind oder schon gereinigt werden. Beim Zeitportal steht gar nichts.”
Liam fuhr sich durch die Haare und unterdrückte ein Gähnen. „Schön. Ich fliege mal los und verschaffe mir ein Bild von der Zerstörung. Sandoval? Wollen Sie mitkomm...”
„Er darf das Gebäude nicht verlassen!”, unterbrach Hailey.
„Er bleibt in sicherem Gewahrsam”, sagte er fest, „Das ist er bei mir im Shuttle auch. Kommen Sie, Sandoval.” Er streckte seine Hand in Augurs Richtung und erhielt das Global, von dem der Hacker die Kennwörter schon kopiert hatte. „Danke.” Ohne auf den Protest von Hailey und Tony einzugehen, schob er dann Sandoval in den Lift und drückte den Knopf für die Garage.
Der Agent schwieg, während sie ins Shuttle stiegen, auch auf dem Flug durch die Interdimension blieb er still. Als das Shuttle schliesslich über die Stadt aus Asche und Staub flog, murmelte Sandoval bitter: „Sechshunderttausend ... in einem einzigen Augenblick.”
„Ich werde es verhindern”, sagte Liam und steuerte auf die Botschaft zu, die das einzige noch erkennbare Gebäude war, wenngleich ungesund braunrot und verzerrt. „Und im nächsten Durchgang werden Sie mir schneller glauben, dass ich in einer Zeitschleife stecke und zum Widerstand gehöre. Ihr Geheimnis hat es nicht gebracht, ich brauche ein anderes.”
„Es wird keines den gewünschten Effekt haben, Major”, widersprach Sandoval, „Die Vermutung, Zo'or hätte mit irgendeinem Gerät meine Erinnerung ausgelesen, wird bleiben.”
„Jetzt glauben Sie mir?”
„Ja. Major, was haben sie vorhin mit mir gemacht?”, fragte er, „Ihre Hände haben geleuchtet, wie ich es bisher zwei mal mit ähnlichem Ergebnis bei anderen Personen gesehen habe.” Liam wandte sich zu ihm um und runzelte die Stirn. „Bei Rho'ha zunächst, später bei Ha'gel - aber Sie sind ein Mensch.”
„Teilweise”, korrigierte der Major, „Ha'gel ist mein Vater.” Flüchtig liess er Shaqarava in seiner rechten Hand aufglühen. Es hatte keine dauerhaften Konsequenzen, was Sandoval über ihn wusste. Eigentlich könnte Liam ihm genausogut die ganze Wahrheit erzählen, aber er entschied sich doch dagegen. „Zo'or wäre fürchterlich aufgeregt, wenn er wüsste, dass er einen Kimera in der Nähe hat”, grinste er nur, „Es gilt, tunlichst zu vermeiden, dass er es erfährt - er würde sich erinnern.”
„Weshalb haben Sie mich gerettet?”, fragte Sandoval, „Ich bezweifle, dass ich Ihnen eine grosse Hilfe sein kann, und jede Änderung birgt die Gefahr, dass Zo'or vermutet, dass jemand ausser ihm sich erinnern kann.”
Liam senkte den Blick. „Weil ich im ersten Durchgang für Ihren Tod verantwortlich war. Ich habe Ihnen einen Widerstandsangriff in die Schuhe geschoben und Zo'or war ... gnadenlos.”
„Möglicherweise glaubt er noch immer, dass ich für den Angriff verantwortlich war.”
„Möglicherweise”, stimmte der Kimera zu, „und möglicherweise sollten wir das auch nutzen.” Er zog einen Mundwinkel hoch und Sandoval verstand offensichtlich und grinste ebenfalls.

* * *

„Liam!”, begrüsste Augur den Kimera aufgeregt, „Deine Kennwörter sind der Hit! Und das Mutterschiff hat Scheunentore, das ist kaum zu fassen.”
„Gib nicht so an”, sagte Liam knapp, „Das höre ich immerhin vermutlich noch öfter. Was hast du herausgefunden?”
„Äh, ja. Zo'or hat heimlich geschossen und dann mit einem Notfallbeschluss das Mutterschiff überzeugt, ihn an die privaten Daten der anderen Taelons ranzulassen. Ich habe seine Berechtigung gesperrt und ihn auf der Brücke eingeschlossen.”
„Wie das letzte Mal also - was ist mit dem Zeitportal?”
„Es steht in der Liste”, erklärte Augur, „allerdings nur, wenn man ein Taelonkennwort hat. Zo'or hat es ohne Angabe von Gründen aus dem Lager geholt.” Liam sah ihn aufmerksam an, aber mehr gab es nicht. „Es steht nicht dabei, wo es jetzt ist”, schüttelte der Hacker den Kopf, „Ich gehe gerade die möglichen Transporte durch, um das etwas einzuschränken.”
Der Kimera nickte nachdenklich, dann blickte er kurz auf die Uhr und bestimmt: „In 17 Stunden brauche ich ein für mich merkbares Zwischenergebnis, mit dem du im nächsten Durchgang weitermachen kannst - falls du es bis dahin nicht gefunden hast, jedenfalls.”
„Klar”, bestätigte Augur, „Kein Problem. Was machst du bis dahin?”
„Nachdenken.”

* * *

Liam dachte nach, und das nicht alleine. Sandoval, Lili und Hailey sassen mit ihm um den kleinen Tisch in der Kaffeeküche und warfen immer wieder ein, was ihnen gerade einfiel. Tony Ferrara hingegen hatte sich geweigert, mit dem Agent zusammenzuarbeiten, und es liebend gerne übernommen, sich um den Rest der Menschheit zu kümmern - nach der Zerstörung von Washington war die Welt schliesslich reichlich aus den Fugen.
„Was ist mit Da'an?”, fragte Lili, „War er in der Botschaft?”
„Ich befürchte es. Zo'or könnte ihn theoretisch aufs Mutterschiff beordert haben - aber warum dann die Botschaft zerstören?”
„Gibt es eine Möglichkeit, das herauszufinden?”
„Natürlich”, nickte Liam, „aber ich befürchte, Zo'or würde das mitbekommen. Er kennt sich im Gemeinwesen besser aus als ich.”
Sie runzelte überrascht die Stirn und blickte kurz zu Sandoval, dann schob sie ihre Verwunderung beiseite und stellte fest: „Sie haben aber jedenfalls nicht gespürt, dass Da'an gestorben ist.”
„Nein, aber Qo'ons Tod auch schon kaum und da war ich keine fünf Schritte weg.”
„Bei dem anderen Taelon? Dem Wissenschaftler? Ne'eg?”, fragte Hailey.
„Da war ich noch nicht geboren.”
„Oh!”, machte sie.
„Wir könnten einen Taelon fragen, ob Da'an lebt”, schlug Sandoval vor, „Zo'or sitzt auf dem Mutterschiff fest, er wird nicht erfahren, dass wir fragen.”
„Stimmt”, nickte Liam, „Welchen Taelon empfehlen Sie?”
Der Agent zuckte mit den Schultern. „Irgendeinen, der nicht ebenfalls auf dem Mutterschiff festsitzt. R'am, Ne'han oder To'rai beispielsweise.”
„Dann ... To'rai. Lili, würden Sie veranlassen, dass er gefragt wird?”, bat Liam, „Corporal Haskill soll einfach dazusagen, dass sie befürchtet oder wahlweise auch hofft, Da'an wäre wieder entführt worden.” Lili nickte und huschte aus der kleinen Küche.
„Was ist mit Jonathan Doors?”, fragte Sandoval nach einigen Momenten Stille.
„Ich habe nichts von ihm gehört”, sagte Hailey, „Sie, Liam?” Der Kimera schüttelte den Kopf. „Er ist aber auch nicht wichtig”, fügte sie hinzu, „Er ist nicht mehr der Chef, und Politiker nützen in einer Zeitschleife überhaupt nichts.”
„Er glaubt noch, er wäre der Chef - und da er noch nicht aufgetaucht ist, ist er vermutlich tot”, sagte Liam, „Aber lassen wir das. Sandoval, das Waffensystem des Mutterschiffes braucht eine Weile um hochzufahren ...?”
„Zwölf Minuten und neun Sekunden”, bestätigte der Agent.
„Liesse es sich in der Zeit irgendwie unterbrechen?”
„Schaffen Sie es in der Zeit, Augur die Kennwörter zu geben? Dann ja.”
Liam machte ein Gesicht wie eine Zitrone. In zwölf Minuten die Kennwörter aufschreiben ginge vielleicht noch, aber Augur konnte dann auch nicht einfach mit den Fingern schnippen. Es gab nichts mehr zu überlegen, die drei waren sich schliesslich einig, dass es das Beste war, wenn Liam weiterhin die Kennwörter lernte und sich gegen Ende auch Augurs Zwischenergebnisse der Suche nach dem Zeitportal verinnerlichte. Mehr gab es in diesem Durchgang nicht zu tun, auch bezüglich Da'an nicht - Lili meldete, dass der Taelon tatsächlich tot war.

* * *

„RÄBÄÄÄHHHH!”
Die Codes vor Liams Augen waren verschwunden, er starrte auf das Ecksofa in seinem Arbeitszimmer. Der nächste Durchgang hatte begonnen, kurz blickte er auf die Uhr: Punkt zehn. Eilig schlüpfte er in Jacke und Schuhe und rannte aus seiner Wohnung Richtung Garage. Auf dem Weg schon schaltete er sein Global auf Aufzeichnungsmodus, im Auto dann rezitierte er die auswendig gelernten Codes und Kennwörter - er wollte keinesfalls riskieren, sie einfach so zu vergessen.
Die Strassenverkehrsordnung legte Liam sehr lax aus, nicht nur eine rote Ampel wurde einfach ignoriert, er wurde auch häufig verärgert angehupt. Mit quietschenden Reifen kam er im Halteverbot vor Sandovals Wohnblock zu stehen und sprintete durch den Eingang. Der Concierge schenkte ihm einen verdutzten Blick und rückte die Mütze zurecht.
„Sandoval?”, fragte Liam.
„Dritter Stock, rechts, Sir”, kam perplex zurück.
Der Kimera bedankte sich knapp und wetzte die Treppe hoch, immer drei Stufen auf einmal. Erster Stock, zweiter Stock, dritter ... rechts. LePuy, Wilde, Nowak, und endlich Sandoval. Liam betätigte die Klingel, mehrfach, und es dauerte lange, viel zu lange, bis der Agent die Tür einen Spalt öffnete. „Was ist, Major?”
„Wir müssen die Stadt ...” So helles Licht, so viel Hitze, Schmerz, so viel Schmerz, und doch nur einen winzigen Augenblick lang.
„RÄBÄÄÄHHHH!”
Liam starrte auf das Ecksofa in seinem Arbeitszimmer und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. Er war gestorben, genau wie Sandoval und jeder andere in der ganzen Stadt. Niemand hatte Zo'or gestoppt, er hatte die privaten Daten seiner Mittaelons unbehelligt lesen können.
Zwölf Minuten, neun Sekunden.
Liam stieg eilig in seine Schuhe und rief auf dem Weg aus dem Haus Sandoval an. Er liess den Agent nicht zu Wort kommen, er erklärte gleich: „Nehmen Sie das nächste Portal und verschwinden Sie aus der Stadt, wir treffen uns in New York, Hauptportalstation. Sie haben zwölf Minuten und neun Sekunden und beten Sie, dass der Marathon unnötig ist.”
Das schreckte Sandoval auf. „Verstanden, Major.”
Liam rannte inzwischen die Strasse entlang und hatte das Gefühl, das Portal wäre ewig weit weg. „Lili! Augur soll seinen besten Laptop nehmen, kommen Sie per Portal nach New York, Hauptportalstation, und das sofort!”
„Wa... Liam!”, protestierte Augur, „Warum denn ...?”
„Tu es, verdammt! Wir haben keine Zeit!” Liam schob energisch sein Global zu und bremste beim Portal ab. Er schubste ein altes Mütterchen zwischen die Streben, stellte das Ziel ein und spürte, wie er durch die Interdimension davongetragen wurde.
In New York angekommen bekam er als erstes den Gehstock übergebraten und flüchtete lieber.
Kaum eine Minute später erschien Sandoval im Portal, er war etwas zerknautscht und definitiv unrasiert, trug aber nichtsdestotrotz wie gewohnt einen Anzug. „Major”, grüsste er höflich, „erklären Sie die Situation.”
Liam blickte auf die Uhr und runzelte die Stirn: Zehn Uhr, zwölf Minuten. Er zückte sein Global und rief ein aktuelles Satellitenbild von Washington auf. Noch war die Stadt da. Wo blieben Augur und Lili?
„Liam”, rief sie und kam hergelaufen, „Was ist los?”
Der Kimera blickte erleichtert zu ihr und konnte neben dem Zeitungsladen hinter ihr auch Augur ausmachen. Wieder sah er auf sein Global, und dann geschah es. Sandoval starrte ebenso erschrocken wie Lili auf den kleinen Bildschirm in Liams Händen, wenige Augenblicke später schrillte ein Portalalarm los, die Eingänge der Portalhallen wurden geschlossen und die Ankömmlinge eiligst aus den Portalen gescheucht. Dutzende Portalreisen wurden hierher umgeleitet, weil das eigentliche Ziel nicht mehr existierte.
„Washington wurde zerstört”, fasste Sandoval zusammen, „und zwar vom Mutterschiff aus.”
„Eine Fehlfunktion?”, fragte Lili.
„Nein.” Liam setzte sich in Bewegung und ging voraus Richtung Fast-Food-Schuppen. Viel war dort nicht los, die meisten hatten ihre Mahlzeit geschnappt oder auch auf den Tischen liegen gelassen, um in bester Schaulustigenmanier den Angestellten der Hauptportalstation auf die Nerven zu gehen. Der Kimera winkte noch Augur, mitzukommen, als die drei am Schwarzen vorbeikamen, schliesslich sassen sie am hintersten Tisch.
„Also, Major?”, fragte Sandoval.
„Keine Fehlfunktion, es hat Zo'or geschossen”, erklärte Liam, „und ich weiss davon, weil ich in derselben Zeitschleife festsitze wie er.”
„Da muss ihm die ständige Wiederholung schon reichlich auf den Geist gehen ...”, bemerkte Augur.
„Er verursacht sie”, widersprach Liam, „und er hat erst angefangen, zu schiessen, als die übliche Tour mit Gefangennahme und Folter nicht mehr funktioniert hat. Zunächst dann auch nur ein Drittel der Stadt, aber nachdem Da'an ihm die Leviten gelesen hat, war es plötzlich die ganze.”
„Ganz schön nachtragend”, sagte der Schwarze.
„Der letzte Durchgang war ... kurz”, fuhr der Kimera fort, „Zwölf Minuten und neun Sekunden nur. Zo'or hat die zeitraubende Gefangennahme von Ihnen, Sandoval, einfach weggelassen, nachdem ich sie im vorvorigen Durchgang vereitelt hatte.”
„Weshalb hat er mich gefangengenommen?”, war der Agent verblüfft.
„Es gab morgen einen Angriff auf Madjira”, erklärte Liam, „und es wurden Hinweise auf Sie gefälscht. Zo'or glaubt sie offensichtlich alle, und das rückwirkend.” Er rollte kurz mit den Augen.
„Deshalb verursacht er aber nicht die Schleife”, überlegte Sandoval, „Was ist der Plan dahinter? Was will er?”
Der Kimera seufzte leise und zuckte knapp mit den Schultern. „Was ich bisher weiss, ist, dass er die Suche nach demjenigen, der geschossen hat, als Ausrede nutzt, die privaten Daten seiner Mittaelons zu lesen. Augur, gib mir kurz deinen Laptop.”
„Was?”
„Ich muss die Kennwörter eingeben, die ich aus den bisherigen Durchgängen kenne - dann kannst du Zo'or auf der Brücke einsperren und seine Berechtigung zum Teufel jagen.” Er erhielt das Gerät, klappte es auf und suchte kurz nach dem Hilfsprogramm, um Taelon-Symbole einzugeben. Unter staunenden Blicken von Augur und Sandoval klopfte er die Kennwörter dann eilig in die Tastatur, dann gab er dem Hacker den Laptop zurück.
„Wie viele Durchgänge hast du schon erlebt?”, fragte Augur dann mit gerunzelter Stirn.
„Das ist der siebte inzwischen.”
Ein Angestellter der Fast-Food-Kette kam herbei, aber bevor er den Mund aufmachen konnte, scheuchte Sandoval ihn mit Hilfe des FBI-Ausweises wieder davon. „Was schlagen Sie also vor, Major?”, fragte der Agent dann, „Wissen Sie bereits, wie Zo'or die Schleife verursacht?”
„Mit dem Kimera-Zeitportal, zweifellos”, sagte Liam, „Augur, wenn du Zo'or eingesperrt ...”
„Nein, keine Chance”, schüttelte der Hacker den Kopf, „Das Mutterschiff ist funktechnisch komplett abgeriegelt. Zo'or hat offensichtlich bereits damit gerechnet, dass das jemand versucht.”
Der Kimera seufzte laut auf und fragte: „Was ist mit der Liste der Ausstellungsstücke?”
„Die wird im Museum gespiegelt, da komme ich ran.”
„Gut. Gib mir den Laptop.”
„Wofür denn noch?”, rollte Augur mit den Augen, gab seinen Rechner aber ohne ernstzunehmende Weigerung her. Der Kimera schrieb eine halbe Seite an nichtssagenden Werten auf und stellte den Laptop wieder vor dem Hacker ab. „Das ist ... der Wahnsinn”, stellte dieser fest und rieb sich die Augen, „Du hast das ... auswendiggelernt? Ja, klar, das ist eine menschenlesbare Serialisierung, aber doch nur zu Debugzwecken!”
„Du hast keine Bessere aufgetrieben”, grinste Liam, „und jetzt such schon weiter nach dem Zeitportal, irgendwo muss es ja sein.” Jetzt wandte er sich Lili zu. „Können Sie aktuelle Scans vom Mutterschiff auftreiben? Wir können nicht ausschliessen, dass Zo'or noch eine Stadt abschiesst, und sollten tunlichst nicht genau dort sein. Oh, Augur, nimm unsere Globals aus der Ortung!”
Kurz war es still, dann nickte der Hacker. „Sind raus.”
„Scans vom Mutterschiff”, nickte auch Lili, „Kriege ich.”
„Und wir beide, Agent Sandoval”, grinste Liam den Agent an, „fliegen aufs Mutterschiff und sehen uns dort ein bisschen um.”
„Sie halten das für klug?”
Der Kimera schüttelte den Kopf. „Nein, eher für lebensgefährlich, aber bessere Idee habe ich keine. Wir sollten uns eben nicht sehen lassen und vielleicht können wir ja Zo'or etwas ausbremsen.”

* * *

Liam sass auf dem Pilotensessel eines Shuttles, das Augur freundlicherweise aus der Ortung genommen hatte, und starrte schweigend in die Interdimension. Sandoval hinter ihm hatte bisher ebenfalls geschwiegen, aber jetzt ergriff er das Wort: „Augur scheint gut informiert.”
„Er ist ein Genie.”
„Und einschlägig bekannt.”
„Und einschlägig bekannt”, bestätigte Liam, „Nichtsdestotrotz ein Genie, auf das ich nicht verzichten möchte.”
„Ein Genie, das bereits an einer von Zo'ors Versuchsreihen teilgenommen hat und zudem als Schläfer ausgewählt wurde, als das Gemeinwesen Lücken bekam”, ergänzte Sandoval, „und das sind noch nicht alle Vorkommnisse. Vermutlich hätte ich dem nachgehen sollen.”
„Wie gesagt, er ist ein Genie”, wiederholte Liam nur wieder, „Lassen Sie mich jetzt bitte mich konzentrieren.” Er zückte sein Global und überprüfte, ob alles bereit war, dann blickte er wieder auf die holographischen Kontrollen und atmete tief durch. „Dann los ...”
Das Shuttle verliess die Interdimension, rammte beinahe eine violette Wand, warf einen Freiwilligen von den Füssen und prallte seitlich gegen ein anderes Shuttle, bevor es endlich stillstand. Liam schnallte sich eilig los und sprang hinaus, dotzte den zweiten anwesenden Freiwilligen mit der Nase gegen die Wand und drückte dann sein Global gegen eine Schnittstelle zum Mutterschiffcomputer.
„So, kein Alarm, keine Aufzeichnung, wir sind nicht hier”, erklärte er dann.
„Beeindruckend, Major”, sagte Sandoval kühl und verliess das Shuttle selbst, „Machen Sie das öfter, sich so unauffällig aufs Mutterschiff zu schleichen?”
„Eher selten. Eigentlich nur, wenn ich herausfinden will, an wessen Gehirnwellen Zo'or gerade herumpfuschen lässt.”
Der Agent runzelte kurz die Stirn, dann machte er sich daran, die beiden Freiwilligen zu fesseln und ins Shuttle zu bringen. Liam sah ihm dabei zu, ohne einen Finger zu rühren. Schliesslich machten sie sich auf den Weg, um einen der Hauptnervenknoten des Schiffes zu erreichen.
„Wissen Sie, Sandoval, aus Ihnen wird man nicht leicht schlau”, stellte der Kimera schliesslich fest, „In den bisherigen Durchgängen haben Sie nicht nur einmal klargemacht, dass Sie mich für einen skrupellosen Taelonschergen halten, der jede Leiche wegräumt. Aber als Sie mich vorhin über Augur ausgefragt haben, klang das doch eher nach der Vermutung, ich wäre beim Widerstand.”
„Ich werde aus Ihnen nicht leicht schlau”, gab Sandoval zu, „aber ich zweifle nicht daran, dass Sie taelontreu sind. Nur ... was wollen Sie noch?”
„Nicht an meinen Gehirnwellen herumgepfuscht bekommen, jedenfalls”, brummte Liam, „und es wäre mir auch recht, nicht mit einer untauglichen Waffe gegen einen übermächtigen Gegner geschickt zu werden. Ist das verständlich?” Er huschte in eine Abzweigung und drückte sich an die Wand, der Agent tat dasselbe, und sie warteten still, bis Lindsay vorbei war. „Ich hoffe, der geht nicht in den Hangar ...”, murmelte der Kimera besorgt.
„In dem Fall sollten wir uns beeilen”, stellte Sandoval fest, „Dort ist schon der Knoten.” Er lief voran und blickte in alle Abzweigungen auf dem Weg, schliesslich lehnte er sich neben der Schnittstelle des Nervenknotens mit dem Rücken gegen die Wand.
Liam wischte mit einem Finger über die dunkelblaue Membrane, die daraufhin verschwand, dann riss er einen Lichtwellenleiter aus dem Gewirr dahinter und steckte ihn seitlich am Global ein. „Augur?”, fragte er.
„Einen anderen. Der gibt nur Daten zu Beleuchtung, Gravitation und Atmosphäre aus.”
Liam seufzte kurz, dann probierte er es mit dem nächsten Lichtwellenleiter.
„Der hängt am Hauptsystem, ich habe die Verbindung”, bestätigte der Hacker, „Ich mache das schon, stopf das Global rein, ich schicke die Zwischenergebnisse auf Sandovals.”
„Okay”, nickte der Kimera, schob sein Global als ganzes in das Lichtwellenleitergewirr und liess die Membrane wieder erscheinen.
„Sie halten ihn also für absolut vertrauenswürdig und taelontreu”, stellte der Agent fest, „Ich käme nicht auf die Idee, einem einschlägig bekannten Kriminellen Zugriff auf das Mutterschiff zu ermöglichen.”
„Vertrauenswürdig, ja”, schmunzelte Liam, „Taelontreu ... nun, für Zo'or hat er nicht sehr viel übrig. Wie ich hält er es eher mit Da'an. Sie verdanken ihm übrigens Ihr Leben.”
„Tatsächlich?”
„Smerdyakov hat das virtuelle Glas sabotiert - Augur hat es wiederhergestellt.”
Sandoval stutzte kurz, dann schubste er Liam in einen Nebengang und hinter eine weiss leuchtende Strebe. Wenige Momente später rauschte verärgert Zo'or vorbei, hinter ihm ein merklich verunsicherter Mit'gai. Die beiden Taelons sprachen miteinander, leider auf Eunoia, was das Verstehen schwierig machte.
Aber nicht unmöglich.
„Das ist ... übel”, murmelte Liam schliesslich.
„Sie haben das verstanden?”, war der Agent entsetzt, „Sie, ein gewöhnlicher Mensch? Wo ich schon Mühe damit hatte?”
„Gehen wir!”
Sandoval musterte den Kimera kurz und folgte ihm dann den Weg, den Zo'or und Mit'gai gekommen waren. Die schwierige Übersetzung bestätigte sich: In einem Verhörraum befand sich Da'an. Diesmal lebte er, diesmal hatte Zo'or ihn offensichtlich vor der Zerstörung der Stadt an Bord gerufen. Der Botschafter hatte seine Fassade fast völlig verloren, ein Energiefeld hielt ihn auf einer Liege fest und mehrere Auswüchse aus dem Schiff drangen in seine Hauptenergiebahnen.
„Die Vorbereitung einer mentalen Sondierung”, wusste der Kimera, öffnete den Datenstrom und befreite den Taelon mittels eines aus einem früheren Durchgang gemerkten Kennwortes.
Da'an festigte seine Fassade sichtlich mit einiger Mühe, rappelte sich langsam auf und stützte sich auf einer Schulter je Beschützer auf. „Major Kincaid, Agent Sandoval”, flüsterte er, „Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht für die Zerstörung Washingtons verantwortlich bin.”
„Ich weiss”, sagte Liam, „Kommen Sie.” Er legte ihm einen Arm um den Oberkörper und zog ihn mit.
„Zo'or hat Sie vor ...” Sandoval blickte auf seine Uhr. „... zwei Stunden an Bord gerufen, nehme ich an?”
„Unmittelbar vor dem Schuss”, fügte der Kimera hinzu, „und er hat später nicht mehr erwähnt, dass Sie auf seine Anweisung herkamen?”
Da'an verlor kurzzeitig seine Fassade und nickte matt. „So ist es.”
Sandoval eilte voran aus dem Verhörraum und den Korridor entlang, den Skrill bereit. Liam zog den Taelon hinter ihm her. Nur einmal mussten sie einen Umweg machen, um drei Freiwilligen auszuweichen, dann aktivierte sich plötzlich ein Datenstrom in einer Nische, als sie vorbeikamen. „Hey, Liam! Ich habe Zo'or und den Taelon-Arzt im Labor festgesetzt, aber ich habe herausgefunden ... oh, ihr habt ihn schon befreit. Umso besser! Wie geht es ihm?”
„Ich werde mich erholen”, sagte Da'an schwach.
„Was ist mit dem Zeitportal?”, fragte Liam.
„Die Liste der möglichen Transporte ist noch lang”, erklärte Augur, „aber ein paar recht wahrscheinliche Orte sind schon gefunden. Kommt mal wieder runter, es könnte gefährlich werden, immerhin hat sich der Kriegsminister angekündigt.”
„T'than”, sagte der Kimera, „Das dauert noch ein paar Stunden, bis der wirklich hier ist. Wir kommen trotzdem runter.” Damit zog er Da'an energisch weiter, wenngleich dieser darüber ins Stolpern geriet, und griff auch nach Sandovals linkem Oberarm. „Kann ich mein Global mitnehmen oder brauchst du das noch, Augur?”
„Brauche ich, Funk ist nach wie vor aus und über Portalsignale reicht die Übertragungsrate nicht.”
„Okay. Wir treffen uns in der Bellamy Hall.”


Sie bogen links ab und waren damit ausser Reichweite dieses Datenstroms. Es erschien kein weiterer, auf dem gesamten Weg in den Hangar nicht. Schliesslich setzten die beiden Beschützer den schwachen Taelon in einen Passagiersessel, Sandoval überprüfte noch den Zustand der beiden gefesselten Freiwilligen, während Liam schon den Antrieb initialisierte. Dann setzte sich der Agent eilig, nur einen winzigen Moment, bevor sie losflogen.
Nächster Halt: Bellamy Hall.

 

Ende von Kapitel 3

 

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