Auf Zehenspitzen schlich er sich durch den grossen Raum, umging Sensoren und Sicherheitssysteme. Er hatte sich auf eine gefährliche Aktion eingelassen, wenn er erwischt würde, würde er viele Federn lassen müssen. Aber er wollte es durchziehen.
Er ging weiter, setzte einen Fuss vor den anderen, tat einen Schritt nach dem anderen. Auf seinem Global erschienen die für ihn unsichtbaren Lichtschranken und Drucksensoren und er stieg über sie hinweg oder ging an ihnen vorbei.
Es war schwer genug gewesen, den Türcode des Besitzers dieser Festung zu erhaschen, er wollte jetzt nicht scheitern. Seine Gedanken schweiften zurück zu jenem Tag, an dem er beschlossen hatte, dieses Wagnis einzugehen. Er hatte es gesehen, es war wundervoll. Und besonders, da es sich in dieser unglaublichen Festung befand, war es reizvoll, sich dafür über die Regeln hinwegzusetzen.
Und keiner würde etwas bemerkten, bevor man sich am nächsten Morgen ohnehin darum kümmern würde. Er hoffte, dass die Eingabe des Türcodes zu dieser späten Stunde den Verdacht nicht auf ihn lenken würde, aber er bezweifelte es. Es war schliesslich erst acht Minuten und 42 Sekunden her, dass der Besitzer dieser Räumlichkeiten sich etwas angeheitert in den Schlafraum zurückgezogen hatte. Gelegentliches Schnarchen bewies auch, dass die Müdigkeit recht gross gewesen war.
Nun war er der Türe schon fast auf einen Meter nahegekommen. Er achtete noch stärker auf Sicherheitssysteme, aber es schien, als hätte er die kritischen Punkte bereits überwunden, auch um die Türe selbst herum befanden sich keine Sensoren jedweder Art.
Er griff in seine Hosentasche und holte ein Taschenmesser heraus, langsam und vorsichtig führte er es der Spalte zwischen Türe und Rahmen entlang. Als er alle Verbindungen aufgetrennt hatte, öffnete er die Türe vorsichtig.
Noch einmal sah er sich um, um sicher zu gehen, dass niemand ihn beobachtete, dann nahm Liam das Stück Schokolade aus dem Türchen des nächsten Tages und ass es.
Hoffentlich kam er auch noch unbemerkt aus Augurs Wohnung heraus.