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  „Blick ins Tal” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juli 2013
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Prähistorie live per Zeitportal für Liam, Ron, Ava und Niki
Zeitpunkt: vor achttausend Jahren / nach „Blick zum Horizont”
Charaktere:  Liam, Sandoval, Ava, Niki, Steinzeitmenschen, Ma'el
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2012 geschrieben.
 

 

BLICK INS TAL

Kapitel 5

 

„Das war eine blöde Frage, Liam”, knurrte Ava, während sie den noch immer bewusstlosen Sandoval in stabile Seitenlage brachte. Liam seufzte ausgiebig, tippte mit einem Finger die energetische Barriere vor sich an und lehnte sich gegen die unregelmäßige, leicht nachgiebige blauviolette Wand. „Was hast du eigentlich gefragt?”
„Warum sie den Krieg führen”, sagte er.
„Und?”
„Für eine Antwort war er sich zu fein”, seufzte er, „Aber was habe ich erwartet? So atypisch redselig er ist, er ist dennoch ein Taelon.”
„Und?”, wiederholte Ava ihre Frage mit leicht variierter Bedeutung.
Liam sah zu ihr und hob einen Mundwinkel. „Ich sehe kein Problem, hier rauszukommen, Ava”, seufzte er, „Besser ist es allerdings, Ma'el noch eine Weile zu beobachten.”
„Okay ... ich habe nichts gegen eine kleine Geschichtsstunde, auch wenn die Unterbringung nicht die beste ist.”
„Ich hab Hunger”, brachte derweil Niki ein, „und Pipi muss ich auch.” Liam rollte mit den Augen und wies auf eine entsprechend ausgestattete Nische. „Aber da gibt's keine Tür!”, protestierte das Kind und setzte sich trotzig.
Einige Momente war es ganz still. Liam und Ava versuchten, gar nicht zu reagieren, und Niki schmollte.
Schließlich allerdings regte sich Ronald. „Was war das denn?”, murmelte er, dann glitt sein Blick über die violette Auskleidung der Zelle, „Okay, klar. Ma'el also.”
„Und es gibt hier keine Klotüre!”, brachte Niki sich gleich wieder ein.
„Ich nehme an, Liam, du weißt einen Weg hinaus.”
„Natürlich”, nickte der Kimera, „aber dann weiß Ma'el ... Bescheid.”
Ron schmunzelte etwas. „Ja”, sagte er, „entweder das und es war immer schon so, oder der Sicherheitsmechanismus schlägt an. So oder so, wir sind raus hier.”

Niki sah von Liam zu Ava zu Ronald, klemmte die Oberschenkel zusammen und tappte energisch von einem Fuß auf den anderen. „Ich muss Pipi! Jetzt!”
Liam rollte ausgiebig mit den Augen, dann legte er seine Hand gegen das Energiefeld und konzentrierte sich, das Kribbeln in sich aufzusaugen. „Raus hier, das Feld hält euch nicht.”, sagte er.
Sandoval hing voran und ließ für alle Fälle seinen Skrill aufglühen. Niki hopste hinterher, dann ging Ava durch das fast völlig geschwächte Energiefeld, Liam machte den Schluss und ließ das Feld dann auch frei, worauf es einige Sekunden lang chaotisch flackerte.
Ein Alarm erklang.
„Wohin?”, fragte Sandoval an einer Weggabelung.
„Links”, sagte Liam.
Der Implantant eilte voraus, bis er an der Stasisvorrichtung mit dem deformierten Säugling ankam. „Wenn ich denke ...”, seufzte er, „Ich meine, es sind noch tausende Jahre, bis Doors den Widerstand gründet. Wieviel werden die Taelons bis dahin noch anrichten?” Er hob eine Hand und wischte sie durch die in der Luft schwebende Anzeige, es erschien der Statusbericht der Stasiskammer.
„Es sieht schlimmer aus als es ist”, fasste Liam zusammen, „Die Heilung ist im Gange.” Einen Moment zögerte er, dann streckte auch er seine Hand in die Anzeige und löste die Öffnung der Kapsel aus. Ava nahm den Säugling heraus, dann eilten sie weiter und gelangten nach einigen Schritten schon in die Kammer, die die schwebende Transportschale beherbergte.
Ma'el erwartete die Flüchtenden hier, lächelte hintergründig und musterte Liam. „Deine Energiesignatur war gelinde gesagt unerwartet”, stellte er fest, „Dich kümmert, was auf diesem Planeten geschieht? Die dominante Spezies stellt immerhin zwei Drittel deiner Familie, und für sowohl die meisten Exemplare dieser Spezies als auch die meisten Kimera ist Familie von einiger Bedeutung.”
„Komm zum Punkt!”, verlangte Liam.
„Was sagt er?”, fragte Ava leise.
„Die Station überwacht mich, Kimera, und sowie du mir etwas antust, wird ein tödliches Gas freigesetzt, das zunächst alle in der Station und binnen weniger Tage alle Exemplare der dominanten Spezies im ganzen Grasland töten wird”, sagte Ma'el, „Das Gas wird außerhalb der Station auch dann freigesetzt, wenn du dich weigerst, zu kooperieren. Wie lautet deine Antwort?”
Liam runzelte kurz die Stirn, dann bemerkte er: „Du hast nicht gesagt, was du von mir willst.”
„Energie”, sagte der Taelon, „Die hundert Jahre, die mir noch bleiben, werden nicht genügen, ich brauche mehr Zeit.”
Damit war es klar, Liams Einmischung in Ma'els Leben auf der Erde war Geschichte. Der Kreis schloss sich und der Kimera musste dem Taelon Jahrtausende schenken. „Einverstanden”, sagte Liam und bot ihm seine Handfläche.

 

Ende von Kapitel 5

 

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