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  „Blick ins Tal” von Veria   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juni 2013
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Prähistorie live per Zeitportal für Liam, Ron, Ava und Niki
Zeitpunkt: vor achttausend Jahren / nach „Blick zum Horizont”
Charaktere:  Liam, Sandoval, Ava, Niki, Steinzeitmenschen, Ma'el
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2012 geschrieben.
 

 

BLICK INS TAL

Kapitel 3

 

Liam rannte durch das Grasland, nicht gerade so schnell er konnte, sondern vielmehr so schnell Niki konnte, denn das Kind alleine am Treffpunkt zurückzulassen wäre eine dumme Idee. Sandoval war bereits jetzt überfällig, aber immerhin bewegte sich sein Signal mit beachtlicher Geschwindigkeit auf den Treffpunkt zu. Avas Signal nicht, da musste etwas passiert sein.
Also liefen Liam und Niki Ron entgegen.
„Kann nicht mehr ...” keuchte Niki schließlich.
„Klar kannst du”, sagte Liam, „und es ist auch nicht mehr weit.” Er zückte sein Global und schielte auf die Anzeige. Noch achthundert Meter.
„Kann nicht mehr ...” Schluss, Niki blieb stehen, beugte sich matt vornüber und presste sich je eine Hand in jede Seite.
„Fest ausatmen”, riet Liam.
„Jaja.”
„Komm, zumindest weitergehen kannst du”, sagte der Kimera und zog seinen Schützling an der Hand mit.
Viel Unterschied machte es jetzt ja ohnehin nicht mehr, die achthundert Meter stellten für Ronald keine Herausforderung dar und dieser war nach wenigen Minuten bereits da. Allein.
„Ava?”, fragte Liam.
„Sitzt in einer Steinzeitsiedlung, irgendetwas zwischen Gast und Gefangene.” Ron hielt auf eine kleine Erhebung zu und ließ sich auf der Spitze nieder. „Beobachten Sie die Gegend in der anderen Richtung, selbst unter der Graslinie zu sein, genügt nicht, um nicht entdeckt zu werden. Noch eine Einladung muss nicht sein.”
Liam setzte sich mit dem Rücken zu Sandoval auf den Hügel und starrte über das Grasland. „Sie wurden überrascht”, stellte er fest.
„Leider haben die Mammuts und Ava meine Aufmerksamkeit voll in Anspruch genommen. Allerdings wurden wir nicht überwältigt, wenngleich klar ersichtlich war, dass wir unterlegen gewesen wären.”
„Verstehe.” Liam fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Haben Sie einen Plan?”
Einige Momente war es still. „Ich hatte gehofft, Sie hätten eine bessere Idee als ich. Meine übliche Vorgehensweise wäre, mit der Waffe im Anschlag reinzurennen und auf FBI und Taelons zu pochen, was nicht sehr erfolgreich sein dürfte, wo sie mich weder verstehen noch mit meinem Skrill etwas anzufangen wissen.”
„Sobald Sie einmal geschossen haben schon. Aber dann kehren wir in unsere Zeit zurück und womöglich haben Zeusstatuen einen Skrill statt einem Blitz.”
„Vielleicht auch einfach eine Taschenlampe”, seufzte Ron, „Gott bin ich ohnehin schon ...”
„Großartig ...” Liam rollte mit den Augen. „Sie machen den Taelons nicht nur Konkurrenz, Sie übertreffen sie auch noch”, seufzte er, „Aber vielleicht macht es auch keinen Unterschied mehr, und der Sicherheitsmechanismus des Zeitportals hat noch nicht angeschlagen.”
„Wenn der Mechanismus überhaupt funktioniert”, mischte sich Niki ein, „Könnte doch auch kaputt sein. Oder?”
Der Kimera musterte das Kind missbilligend. „Nein! Der Sicherheitsmechanismus hat volle Funktionsfähigkeit gemeldet!”
„Und? Papas Computer tut das auch, und dann stürzt er ab.”
„Der wurde auch nicht von Kimera gebaut”, wandte Liam ein, „Schluss damit, der Mechanismus funktioniert. Ich habe ihn bereits ... getestet ... unfreiwillig.”
Ron wandte sich irritiert um. „Ach?” Nach einem Moment winkte er jedoch ab und sagte: „Also, er funktioniert. Insofern ... folgen wir meinem Plan und sehen, was passiert?”
Liam stemmte sich hoch und nickte ausgiebig. „Ja. Stürmen wir rein und sehen, was passiert.” Kurz streckte er sich, dann fiel er in einen lockeren Laufschritt und Ron und Niki folgten ihm.

Die kleine Siedlung war in Sichtweite, das Feuer auf dem Zentralplatz war im Dämmerlicht des Abends weit zu sehen. Es gab Wachen, aber die von Liams Global ausgesendeten Ultraschallpulse spürten sie leicht auf. Dennoch, die Verteidung war sehr gut, die Wachen hatten die besten Positionen und waren zweifellos sehr erfahren, trotz ihres vergleichweise jugendlichen Alters. Aber diese Zeit war für Menschen sehr gefährlich, nur wenige Menschen des 21. Jahrhunderts würden in der Steinzeit lange überleben.
Ronald zog seinen rechten Ärmel etwas hoch, zielte und entlud seinen Skrill. Gleichzeitig setzte Liam per Shaqarava eine weitere Wache außer Gefecht. Kaum einen Moment später schallte der Alarmruf durch die Siedlung.
„Hey!”, rief Liam und hob seine grell leuchtenden Hände weit über seinen Kopf. Es wirkte jedenfalls insofern, dass die Bewohner der Siedlung sich sofort vor ihm niederwarfen, allesamt und ohne Ausnahme.
„Das passiert also”, kommentierte Sandoval, „Sie sind jetzt ein Gott. Und was bin ich? Ihr Hilfsgott?”
„Ich würde vorschlagen: Das Suchkommando”, sagte der Kimera und ballte seine Fäuste, dass das Leuchten in seinen Händen verschwand, „Wo ist Ava?”
Ron zückte sein Global und ließ es aufschnappen. „Ich empfange ihr Signal nicht”, meldete er besorgt, „Die Steinzeitleute können den Sender doch nicht zerstört haben! Wie denn?”
„Kübel Wasser?”
„Jaaa ...” Ronald seufzte leise und steckte das Global wieder ein. Zügig, aber dennoch vorsichtig, marschierte er auf die Siedlung zu. Die Bewohner blieben am Boden, auch wenn manche zu ihm hochblinzelten. „Ava?”, rief Ron und zog die Felltüre einer Hütte auf, keine Ava. Er lief weiter zur nächsten Hütte und spähte auch in diese. „Ava?” Auch hier war Ava nicht, jedoch lag auf einer der Schlafmatten eine kleine Tonfigur mit betörend blauen Augen. „Liam!”, rief Ron, „Es war schon mal ein Alien hier!”
Kaum einen Moment später stand auch der Kimera in der Hütte, Niki an der Hand. „Taelon”, stellte er nach einem Blick auf die Figur fest, „Ma'el?”
„Es muss Ma'el sein, ich bezweifle, dass sonst noch ein Taelon hier war.”
„Er ist überraschend früh hier”, murmelte Liam, „bisher war seine Anwesenheit erst tausende Jahre später nachgewiesen.” Er zog Niki wieder aus der Hütte und auch Ronald folgte ihm. „Hey!”, rief er und fixierte einen der Steinzeitmenschen, „Wo ist Ma'el? Ma'el?”
„Ma'el!” Der Jäger drückte seine Stirn gegen den Boden und rührte sich nicht mehr.
Was war das denn? Alleine der Name löste eine solche Reaktion aus? Liam sah sich gerunzelter Stirn zu Ronald um und erstarrte.
Ma'el war tatsächlich hier, jetzt gerade! Ron hing nur mehr bewusstlos in dessen Armen.

 

Ende von Kapitel 3

 

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