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  „Baumweihnacht” von AlienVibe, Scheiana und Veria,   Entstehung: 2009
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Ankunft dieser Gäste und eines weiteren.
Zeitpunkt:  Weihnachtszeit
Charaktere:  Liam Kincaid, Ronald Sandoval, Obi-Wahn, Hagazussa, Shask (siehe Die Farm), Zi'ra
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2009 geschrieben.
 

 

BAUMWEIHNACHT

Kapitel 4

 

Der Jedi hatte das Shuttle sorgfältig gelandet und so geparkt, dass es möglichst aus dem Weg war.
Er hatte Hagazussa und Shask nach draußen geholfen und den Korb sowie sein eigenes sparsames Gepäck an sich genommen.
Jetzt standen Wollschaf, Heilpraktikerin und Ritter der Macht Liam und einem weiteren der Kälte unangemessen bekleideten und daher bibbernden Menschen gegenüber.

„Hallo Liam”, freute Obi sich, diesen wiederzusehen. „Das hier sind Hagazussa und Shask, persönlich eingeladen von Da'an.”

„Mr. Kincaid, Agent Sandoval ...” Die ältere Frau streckte beiden die Hand hin und schüttelte zwei eiskalte Hände.

Das Schaf hatte die Menschen längst an der Witterung erkannt. „Määähhh”, grüßte es, nicht wirklich begeistert.
Wo war Da'an?

Tatsächlich, Da'an hatte das Untier eingeladen - und dazu noch die Kräuterfrau, die für Ron, anders als offensichtlich für den Taelon, nur ein sehr gewöhnlicher Mensch war.

Der dritte Gast wirkte interessanter in seiner weißen und braunen Stoffkleidung nach beinahe mittelalterlichem Schnitt, ganz zu schweigen vom zugleich futuristisch und alt aussehenden Fluggerät.
„Agent Sandoval, darf ich vorstellen: Obi-Wahn Kenobi”, sagte Liam, „Obi, das ist mein Kollege Ronald Sandoval.”
Ron schüttelte höflich die Hand des Jedi, während er aus den Augenwinkeln einen Truck rückwärts in die Einfahrt einbiegen sah, natürlich begleitet von energischem Piepsen. Den Truck zierte ein Bild von Zo'or und der Schriftzug „Core - nur das Mutterschiff hat mehr Energie!”.
„Entschuldigen Sie mich.” Sandoval sprang los und lief gestikulierend auf die Fahrertüre zu. „Sie da! Wir haben genug von dem Zeug, fahren Sie zu den Supermärkten oder zur Zentrale!”

Der Fahrer, ein Mann mit dem Gesicht eines Bären, hielt energisch brummend einen Zettel, auf dem Zi'ras Unterschrift zu sehen war, aus dem Fenster.

Oh, diese Taelon brachte Ron noch ins Grab!

Der Agent setzte sein nichtssagendes Gesicht auf und machte dem Truckfahrer den Einweiser, bis das Gefährt mit dem Heck direkt am Lieferanteneingang stand.
Das Gebäude machte Flupp und öffnete die Membrane an jener Stelle, der Truck klappte mit lautem Summen das Heck auf.
Graziös spazierte ein anthrazitfarbenes Wesen mit vier Beinen und zwei Flügeln heraus und Ron schielte zum Boden, in der Erwartung, dort seinen Unterkiefer zu sehen.
„Sie sind Agent Sandoval”, freute es sich und neigte höflich den Kopf, „Ich bin Kara, ein Baumdrache. Zi'ra hat mich eingeladen.”

Ein Drache!

„Ähhh ... sehr erfreut, Kara.”

Mit hin und her schlenkerndem Schwanz mit Stacheln dran spazierte die Drachin ins Gebäude hinein und ließ einen absolut verwirrten CVI-Träger zurück.
Der Truck fuhr schon mal wieder ab.

Hagazussa, die neben der Fähigkeit der Telekinese auch über eine gewisse empathische Begabung verfügte, hatte Shasks Anspannung beim Herannahen des Trucks sofort bemerkt und das Schaf zu kraulen begonnen, noch bevor das Gefährt anhielt.
Sie konnte es jedoch nicht so weit beruhigen, dass es angesichts und -geruchs Karas nicht erschrocken aufblökte.

Obi-Wahn hatte das Geschehen ruhig beobachtet. „Keine Sorge”, wandte er sich an die Heilpraktikerin und das Wolltier. „Ich bin in der Lage, Sie beide zu schützen - ich habe schon ganz anderen Wesen und Widrigkeiten entgegen treten müssen ... Zudem denke ich nicht, dass die Veranstalter dieser Feier Spezies dazu einladen, die einander fressen würden.”
Zumindest traute er Kincaid nicht zu, eine solche Unbedachtheit durchgehen gelassen zu haben.

„Wir sollten dieser Kara folgen”, schlug er daher Liam und Sandoval, dessen verdattertes Gesicht er amüsant fand, ohne sich das allerdings anmerken zu lassen, vor.

„Das ist eine gute Idee”, stimmte Hagazussa zu. „Ich freue mich schon darauf, Da'an begrüßen zu dürfen.”

Da'an - das war das Stichwort, das Shask ihre Furcht vor Kara glatt wieder vergessen ließ. „Mäh”, machte es begeistert und schaute sämtliche Menschen erwartungsvoll an.

„Wir können sogar den Haupteingang nehmen, Obi”, sagte Liam und wies auf die von zwei Freiwilligen bewachte kleinere Öffnung als jene, die sich mit einem weiteren Flupp soeben wieder schloss.
Er ließ den Gästen freundlich den Vortritt, folgte ihnen dann gemeinsam mit Sandoval, der im Augenblick dem Schaf die Wolle sichtlich ebenso neidete wie Liam selbst.
Aber kaum hatten sie die Botschaft betreten, drang angenehme Wärme in die kalten Glieder. Hagazussa legte in der Garderobe Mantel und Mütze ab, derweil kam Kara, nun farblich eher violett, aus einer sich sogleich wieder schließenden Öffnung in der Wand.

„Kara!”

Die schönste weibliche Taelon der Galaxis in einem sehr irdischen schwarzglänzenden Abendkleid und mit einer ebenso irdischen Frisur aus schwarzen Haarschnecken und Zöpfen, die umeinander gewunden und geschmückt durch ein silbernes Band auf ihren Rücken fielen, umarmte die Drachin gleichermaßen freudig und energisch, dass Liam und Ron sehr verdutzt dreinblickten.

Obi-Wahn fand, nach allem, was er bisher über die Taelon wusste, selbige im Abendkleid und mit Haaren - deren spezielle Frisur ihn an jemanden erinnerte - womöglich noch bemerkenswerter als die inzwischen violett schimmernde Kara, aber er hielt sich höflich zurück.
Schließlich war er hier zu Gast.

Die Heilpraktikerin lächelte mild, als deutlich wurde, dass die erstaunliche Baumdrachin offenbar alles andere als feindselig gestimmt war, zumindest schon einmal nicht den Taelon gegenüber, die sie, Hagazussa, persönlich sehr schätzte.

Shask schwankte zwischen leise wieder heranschleichender Furcht und großer Neugier.
Das Wesen, das da dem Drachen um den Hals fiel, hatte eine ähnliche sanfte und feine Witterung wie Da'an und ähnelte ihm überhaupt in vieler Hinsicht ...

Weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, trat sie ungeduldig von einem Huf auf den anderen.

Zi'ra ließ die Drachin los und strahlte freudig hellblau durch ihre Haut.
„Folgen Sie mir”, sagte sie dann und stöckelte voran.
Kara, ihr im wahrsten Sinn des Wortes größter Fan, folgte ihr sofort, etwas später dann auch die anderen.
„Machen Sie es sich bequem.” Zi'ra lächelte und nahm an der wunderhübsch aber noch ohne Leckereien gedeckten Tafel Platz.
Liam und Ron waren unterdessen so freundlich, zwei der Stühle aus dem Weg zu räumen - Shask und Kara brauchten ja keinen.
Die Drachin trat an den so für sie vorbereiteten Platz und grinste in die Runde.

Obi-Wahn überblickte rasch das Arrangement, das Liam und dieser Sandoval sitzmäßig getroffen hatten, und änderte es so ab, dass er zwischen Kara und Hagazussa plaziert war und Shask auf der drachenfernen Seite der Heilpraktikerin zu stehen kommen würde, so bald sie sich denn an der Tafel einzufinden gedachte.

Das Schaf war derweil mit erhobener Nase davon gewandert, ansteuernd, was noch viel verlockender duftete als die Taelon.
Es hatte sich nur noch nicht an der wunderbaren bunten Pflanzendekoration zu bedienen begonnen, weil es sich nicht entscheiden konnte.
Es gab so viele unglaubliche Aromen hier - etliche kannte Shask noch gar nicht.
Würzig, süß, herb, säuerlich ...

Hagazussa hatte sich umgesehen und dann den Korb, den der Jedi abgestellt hatte, um seinerseits Stühle zu rücken, dem Berg an Geschenken hinzu gefügt, der sich unter dem riesigen üppig geschmückten Weihnachtsbaum auftümte, der das Ambiente beherrschte.
Jetzt saß sie neben Obi und schaute erwartungsvoll in die Runde.
Eine offizielle Vorstellung würde wohl erst stattfinden, wenn alle Feiernden anwesend wären ...

Liam und Ronald nutzten die Gelegenheit, sich ungestraft im Warmen ausruhen zu dürfen, sehr gerne, wenngleich es nur dem Kimerahybriden wirklich gelang. Der Agent schielte immer wieder zum Schaf, das seiner liebevoll und äußerst aufwändig arrangierten Blumendekoration viel zu nahe kam.
Vielleicht hätte er die Pflanzen mit virtuellem Glas umschließen sollen.
Allerdings hatte er auch das ungute Gefühl, dass Da'an diese „Dekoration” wirklich als Mahlzeit für das Schaf vorgesehen hatte.

 

Ende Kapitel 4

 

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