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  „Kriege, Monster und Wahrheiten” von Vera   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Liam versucht herauszufinden, an welchem Projekt Da'an und Zo'or gemeinsam arbeiten
Charaktere:  Liam, Renée, Augur, Da'an, [Zo'or]
 

 

KRIEGE, MONSTER UND WAHRHEITEN

 


Washington
23:30 Uhr

Liam saß noch immer in seinem Büro und überarbeitete sämtliche Daten der letzten Woche.
Immer wieder blickte er ungeduldig auf sein Global. „Augur hätte schon vor Stunden anrufen müssen,” dachte er, „wenn er sich jemals meldet, hoffe ich für ihn, er hat seinen Auftrag erledigt. Wenn nicht, werde ich ihn eigenhändig erwü...” In diesem Augenblick piepste sein Global und Liam hechtete über den Tisch um es sich zu schnappen.
Augurs Stimme ertönte, jedoch baute sich kein Bild auf. „Hallo Liam, na freust du dich, mich zu sehen?”
„Da stimmt etwas mit der Verbindung nicht, kein Bild!”
„Das ist schon richtig so, ein neues System. Es kann unmöglich abgehört werden. Tolles Spielzeug.”
Liam lachte: „Glaubst du Sandoval hat nichts anderes zu tun, als meine Gespräche abzuhören?”
„Wer weiß ... also zur Sache, ich hab die Daten, die du haben wolltest. Ich überspiele sie dir ... Moment ... so ja ... Also viel Spaß Liam!”
„Ich werde dabei sicher keinen Spaß haben”, dachte er, während er sein Global einsteckte, „meine Arbeitgeber allerdings werden das nie vergessen!”
Liam aktivierte die Daten. Es handelte sich um die Verteidigungspläne des neuen Taelon-Wissenschaftsgebäudes.
Ein Gemeinschaftsprojekt. Er mußte unweigerlich grinsen. „Wenn es Zo'or und Da'an jemals schaffen, zusammenzuarbeiten, streiche ich mir diesen Tag rot im Kalender an.
So oft wie die sich streiten, könnte man glatt meinen, dass sie miteinander verwandt sind.”

 
* * *
 

Mutterschiff
gleiche Zeit

Zo'or saß in seinem Thron auf der Brücke und starrte in den Weltraum. Sandoval stand etwas weiter hinten und wirkte etwas nervös.
Plötzlich hörte er Schritte aus einem der Gänge und ging hastig in die Richtung, aus der gerade Da'an die Brücke betrat.
„Da sind Sie ja endlich, Zo'or wartet schon seit einer Stunde auf Ihre Ankunft. Stimmte etwas mit dem Portal nicht?”
Da'an sparte sich die Antwort und ging statt dessen direkt auf Zo'or zu, der ihn von oben herab mit einem Blick musterte, der einen Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte.
„Warum verspätest du dich so?”
„Eines deiner Experimente war ausgebrochen und blockierte den Weg aus dem Gebäude. Das Portal hat es natürlich vorher zerstört.”
Zo'ors Miene blieb unverändert. „Wie bedauerlich, ich hoffe ihr habt es wieder eingefangen”
„Dieses Experiment geht zu weit, das weißt du ganz genau.” Da'ans Stimme klang mittlerweile nicht mehr so verärgert, jedoch war ein gewisser Unterton geblieben, den Zo'or geschickt ignorierte. „Ich verstehe deine Gründe, dieses Projekt weiterzuverfolgen, aber es muß doch auch noch einen anderen Weg geben. Es ist viel zu gefährlich. Die Öffentlichkeit wird irgendwann neugierig werden. Was willst du ihnen dann sagen?”
Zo'or kochte mittlerweile vor Wut und machte auch nicht die geringsten Anstalten sie auch nur ein bißchen zu dämpfen, als er antwortete. „Wenn du wirklich verstehen würdest, dann wüßtest du, dass nichts zu gefährlich ist, um dieses Ziel zu erreichen.”
„Das Ziel, wie du es nennst, ist so nie zu erreichen. Wir müssen das Projekt abbrechen, jetzt!”
„Ich habe dich beauftragt, das Experiment zu überwachen und mir Bericht zu erstatten. Du hast nicht das Recht, dich einzumischen. Du überschreitest deine Zuständigkeit!”
Da'an drehte sich auf der Stelle um und machte sich auf den Weg zum Portalraum. Am Ende der Brücke angekommen drehte er sich noch einmal um. „Vielleicht hast du Recht, Zo'or, aber falls nicht, solltest du dir schon mal eine passende Lüge für die Medien ausdenken.”

 
* * *
 

Nächster Tag
Flat Planet Café
Circa 18 Uhr

Renée saß auf einem der vielen Hocker und wartete auf Liam. Augur bediente unterdessen die Gäste, die sich um diese Zeit immer in ganzen Gruppen einfanden.
Kurz darauf betrat Liam den Raum und ging zu Renée, die eben aufstand. Zusammen mit Augur gingen sie in einen kleineren Raum im hinteren Teil des Cafes, wo sie sich sicher waren, nicht belauscht zu werden.
„Was wollen Sie von uns, ich bin zur Zeit sehr beschäftigt!” leitete Renée das Gespräch ein.
Liam sparte sich eine bissige Bemerkung über gewisse Leute, die sich nur für ihre Arbeit interessieren, und fing statt dessen an zu erklären: „Augur, du hast mir doch die Daten über das Taelon-Wissenschaftsgebäude übermittelt. Ich will herausfinden, warum es gebaut wurde. Es muß doch ein Sinn darin liegen. Ich meine, wenn Da'an und Zo'or freiwillig zusammenarbeiten, muß doch etwas faul an der Sache sein.
„Wenn die Taelons etwas auf der Erde bauen, ist immer etwas faul. Erinnere dich an One Taelon Avenue.”, warf Augur ein.
„Und was genau haben wir damit zu tun?” fragte Renée mit einem leicht hektischen Unterton in der Stimme.
„Ich kann wohl kaum zu Da'an gehen und fragen, ob ich mich mal im Gebäude umsehen kann. Er versucht sowieso schon seit Wochen, mich davon fernzuhalten. Also brauche ich Augurs Hilfe, um die Sicherheitssysteme zu überwinden!”
„Und wozu brauchen Sie dann mich?” fragte Renée, die aufgestanden war und immer ungeduldiger zur Tür schaute.
„Ich möchte, dass Sie mich begleiten. Wenn etwas schief geht, meine ich!”
„Warum? Doors International hat nichts mit diesem Bau zu tun!”
„Das werden Sie schon noch herausfinden ... später... Also ich schlage vor, wir treffen uns morgen um 23 Uhr in der Nähe des Haupteinganges. Um diese Zeit dürften höchstens noch ein paar Wachposten im Gebäude sein.” Mit diesen Worten endete das Gespräch.

 
* * *
 


Nächster Tag
Kurz vor 23 Uhr
Taelon-Wissenschaftsgebäude

„Stimmt etwas mit dem Portal nicht?”
„Es scheint eine Fehlfunktion in der Energieversorgung zu geben, Da'an. Aber nur keine Sorge, ich rufe einen der Techniker zurück, um es zu reparieren!”
Dr. Peterson nahm sein Global und versuchte, einen der Techniker anzufunken. Mit keinem Erfolg. „Das Global scheint auch nicht zu funktionieren, ich schlage vor, wir gehen durch den Haupteingang nach draußen.”

Zur gleichen Zeit funkte Liam Augur an und dieser deaktivierte die Sicherheitssysteme. Leider etwas zu effektiv, denn sämtliche Sicherungen im ganzen Gebäude wurden deaktiviert.
Liam und Renée schienen das aber nicht bemerkt zu haben und gingen (na ja schleichen brauchten sie ja nicht) durch den einzigen Eingang. Hinter ihnen schloß sich das Tor wieder.
„Wie sollen wir denn wieder rauskommen?”, fragte Renée mit einem sauren Blick auf Liam. Sie rüttelte an der Tür, doch die bewegte sich keinen Zentimeter.
„Das werden wir später noch sehen, jetzt lassen Sie uns ein paar Informationen sammeln.”

Weder Liam und Renée, noch Da'an und Dr. Peterson bemerkten die knurrenden und scharrenden Laute aus dem hinteren Bereich des Labors.
Etwas hatte sich befreit und sann auf Rache an jenen, die es geschaffen und gefangengehalten hatten. Durch Augurs Deaktivierung hatte sich auch seine Zelle geöffnet.

>>Die Kreatur wird den Krieg mit den Jaridians besiegeln. Nichts ist in der Lage, sie aufzuhalten. Geschaffen aus der DNA jeder Rasse, der wir begegneten. So vereint sie alle Fähigkeiten, die im Krieg nützlich sind. Niemand darf je erfahren, was im Wissenschaftsgebäude gezüchtet wurde.<<

Die Kreatur bewegte sich schnell vorwärts. Sie witterte vier Lebensformen im Gebäude und war fest entschlossen, sie alle zu vernichten. Rache.
Durch die geöffneten Türen gelangte sie rasch in Richtung Eingang, wo die Lebensformen gleich zusammentreffen mussten.

„Hören Sie das?” Da'an drehte sich um und lauschte in Richtung Gang zurück.
„Ich höre nichts, aber vielleicht gibt es doch noch jemanden, der noch arbeitet.”, antwortete Peterson und blickte ebenfalls zurück.
Es ging viel zu schnell, um noch zu handeln. Aus einem Schatten heraus sprang ein großes Ding mit Krallen und glühenden Handflächen. Es stürzte sich auf Dr. Peterson, der ein Stück hinter Da'an stehen geblieben war. Innerhalb weniger Sekunden wurde Peterson in die Luft gehoben und mit dem Shakarava an die Wand geschleudert. Er blieb leblos liegen.
Da'an war viel zu erschrocken, um irgendetwas zu tun. Er blieb einfach stehen und starrte die Mischlingskreatur ungläubig an. Das Ding machte sich zum Sprung bereit ... und wurde von einer Kugel getroffen. Liam stürmte zusammen mit Renée um die Ecke und starrte abwechselnd die Kreatur und Da'an an. In seiner Hand hielt er die Waffe, die das Ding getroffen und zu Fall gebracht hatte.

Die Kreatur hatte sich in eine Ecke zurückgezogen und knurrte. Aus ihrer Flanke floß Blut auf den sauberen Gang. Liam starrte abwechselnd Da'an und das Wesen an. Renée hingegen sah aus, als wolle sie jeden Moment ihre eigene Waffe ziehen und das Ding endgültig erledigen.
So breitete sich eine fast schon peinliche Stille aus. Liam ging zu Dr. Peterson hinüber, der immer noch reglos auf dem Boden lag. Er streckte seine Hand aus und tastete nach dem Puls.
„Er ist tot...” (Anmerkung: Nein, das ist jetzt keine Anspielung auf: ER IST TOT JIM)
Da'an senkte den Kopf und eine leichte blaue Energielinie machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar. Liam bezog unterdessen wieder eine gute Position, um die Kreatur endgültig zu erledigen, sollte sie sich auch nur mal kratzen.
„Sie haben uns einiges zu erklären, oder nicht Da'an?”, fragte Liam in einem sachlichen Tonfall.
„Warum, Sie scheinen doch das meiste schon herausgefunden zu haben.”
Das war etwas, das Liam schon seit langem extrem nervte. Früher hatte Da'an ihm alle Fragen ganz normal beantwortet. Doch seit einiger Zeit hatte sich das geändert.
„Beantworten Sie bitte meine Frage.”
„Ich habe Ihnen den Befehl gegeben, dieses Gebäude nicht zu betreten, Sie scheinen es aber nicht nötig zu haben, ihn zu befolgen...”
„Wie können Sie erwarten, dass ich einfach abwarte, bis wieder etwas passiert?”
„Ich erwarte nichts mehr von Ihnen. Aber es scheint mir nichts zu nützen, Ihnen meinen Standpunkt zu erläutern. Daher werde ich Ihnen Ihre Frage beantworten.”
Renée setzte sich in die gegenüberliegende Ecke und wartete auf das, was jetzt folgen musste.
Da'an begann, in einem möglichst sachlichen Tonfall alles aufzuklären:
„Vor einigen Monaten haben einige unserer Wissenschaftler zusammen mit menschlichen Forschern angefangen, dieses Wesen zu züchten. In ihm vereinen sich alle Spezies, denen wir seit unserem Raumfahrtzeitalter begegnet sind. Die Idee dazu ist allerdings schon so alt wie unser Krieg mit den Jaridians dauert. Der auch der Grund für seine Erschaffung ist.”
Er deutete auf die Kreatur, deren Wunde immer heftiger blutete.
„Ein Wissenschaftler auf Taelon hatte früher an einer Theorie gearbeitet, die besagt, aus den Genen vieler Spezies eine zu machen. Damals wurde er für übergeschnappt gehalten.
Doch später, als der Kampf gegen die Jaridians langsam aussichtslos zu werden drohte, wurde dieses Experiment zum ersten Mal gestartet. Es misslang.”
Da'an machte eine Erzählpause und Liam starrte weiterhin die Kreatur an.
„Nachdem wir auf die Erde gekommen sind, wurde ein weiterer Versuch gestartet. Doch auch dieser misslang. Doch vor einigen Monaten ist einer unserer Wissenschaftler auf die Idee gekommen, menschliche Gene mit einzubringen. Zo'or gab den Befehl, es erneut zu versuchen und ich übernahm die Überwachung des Projekts. Das Ergebnis kennen Sie ja...”

Augur begann sich langsam Sorgen zu machen. Liam und Renée hätten sich schon längst melden müssen. Dass das Sicherheitssystem deaktviert worden war, musste doch inzwischen jemandem aufgefallen sein. Ein Wunder, dass es noch nicht im Gebäude vor Sicherheitspersonal wimmelte ... Er beschloss schließlich, noch eine Weile abzuwarten. Liam war immerhin schon ein Jahr alt und würde schon wissen, was er tat ...

Renée war aufgestanden und neben Liam getreten. Ihre Waffe hatte sie direkt auf den Kopf (oder das, was sie für den Kopf hielt) gerichtet. „Ich schlage vor, wir erlösen es von seinem Dasein ...”
„Das können wir doch nicht tun”, warf Liam ein, „Es ist ebenso ein Lebewesen.”
Da'an trat neben Liam. „Das ist wohl das erste Mal, dass ich Miss Palmer zustimmen muss. Dieses Wesen ist zwar lebendig, aber einzig dazu geschaffen worden zu töten. Zo'or wird das zwar nicht gefallen, aber schlimmer kann die Lage sowieso nicht mehr werden ...”

Wieder breitete sich diese unheimliche Stille aus, die nur von dem Knurren der Kreatur gestört wurde. Schließlich nahm Renée ihre Waffe etwas fester in die Hand, blickte noch einmal zu Liam, der zwischen ihr und Da'an stand und aussah wie ein trotziges, kleines Kind.
Renée blickte noch einmal auf ihre Waffe und drückte ab. Das „Kriegswesen” sank tot in sich zusammen.
„Ich werde die Schließung des Gebäudes veranlassen”, sagte Da'an noch abschließend und ging in Richtung Ausgang. „Liam, Sie melden sich morgen in meinem Büro ... ich hätte da noch etwas mit Ihnen zu besprechen. Es geht um das Befolgen von Befehlen...”

 

ENDE

 

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