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  „Oh, du nervige Weihnachtszeit...” von Tyara   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Da Sandoval die Weihnachtszeit zu hassen scheint, beschließen Liam und Renee ihm ein besonderes Geschenk zu machen
Charaktere:  Sandoval, Liam, Renee [Zo'or]
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2001 geschrieben, jedoch ohne eine Aufgabe.
 

 

OH, DU NERVIGE WEIHNACHTSZEIT...

 

Sandoval hasste diese verdammte Weihnachtszeit und jetzt ging es schon wieder los. Überall hingen bunte Lichterketten, Weihnachtsmänner, wohin man sah, und auf dem Mutterschiff fing es auch schon wieder an. Zu allem Überdruss hatte sogar Zo'or schon beschlossen das Schiff dekorieren zu lassen. Er kam an seinem Büro vorbei, wo zwei Freiwillige fröhlich einen Weihnachtsbaum aufstellten, und als er sie zurechtweisen wollte, meinten diese in einem Singsang, „Anweisung von Zo'or”. Er kochte. Nachdem sie weg waren, nahm er einen der Keramikengel, die auf seinem Schreibtisch standen, und feuerte diesen gegen die nächstbeste Wand und freute sich, als das Ding in tausend Stücke zerbrach.


Weihnachtszeit, oh schöne Zeit.

Liam stand außerhalb von Sandovals Büro und beobachtete diesen. Sandoval sah aus, als wenn er gleich einen Schlaganfall bekommen würde, und wahrscheinlich bewahrte ihn auch nur seine jahrelang geübte Gefühlskälte davor. Liam mochte diese Zeit, alles duftete so schön, die Menschen waren freundlich, es sei denn sie kauften ein, und abends, wenn er sehr spät von seinem Dienst zurückkam, waren die Strassen bunt beleuchtet und mit viel Glück fiel Schnee. Liams kindliches Wesen erfreute sich an dieser Jahreszeit. Er schaute wieder zu Sandoval und grinste leicht. In seinem Kopf formte sich ein Plan, er wollte Sandoval etwas zu Weihnachten schenken und er wusste auch schon was.


Weihnachtszeit, oh fröhliche Zeit.

Renee hatte gerade ihre Weihnachtseinkäufe beendet und war in ihr Büro bei Doors International zurückgekehrt, als ihr ein breit grinsender Major Kincaid entgegenkam. Renee schob schnell ein Päckchen mit dem Fuß unter dem Tisch. Sie hatten zwar vereinbart gehabt, sich nichts zu schenken, aber ihr lag etwas an dieser Tradition, auch wenn sie es wohl nie zugegeben hätte, als die kühle Geschäftsfrau, die sie darstellte. Liam stand inzwischen in ihrem Büro und grinste immer noch, als er seine Handschuhe auszog und sich die Finger warm rieb.
„Liam, was ist der Grund für diesen überraschenden Besuch?”
Sie ließ in ihre Stimme einen leichten genervten Unterton einfließen.
„Renee, ich habe einen Plan und ich brauche deine Hilfe!”
Er erläuterte ihr kurz, was er vor hatte, und anschließend verließen beide feixend das Büro und machten sich auf den Weg.


Weihnachtzeit, oh gesellige Zeit.

Wer hatte eigentlich den Befehl gegeben, dass er an dieser entwürdigenden Prozedur teilnehmen musste? Sandoval warf dem Synodenführer ein paar böse Blicke zu. Eine Weihnachtsfeier und er hatte sich nicht drücken können. Mittlerweile glaubte er, der Taelon wolle ihn für etwas strafen, doch ihm fiel nicht wirklich ein wofür. Also saß er an diesem Tisch zusammen mit vielen fröhlichen Menschen und nippte an seinem Glas und schaute mürrisch zu Kincaid, der ihn schon die ganze Zeit anstrahlte.

 
* * *
 


Weihnachtszeit, oh Gaben-Zeit.

Liam und Renee hatten eine Weile gebraucht um die Idee umzusetzen, aber sie hatten es geschafft. Liam hatte zwischendurch befürchtet, dass Sandoval mit seiner miesen Laune die Menschheit auslöschen würde. Er verstand nicht, wie jemand Weihnachten so hassen konnte. Er knabberte gerade glücklich an einem Lebkuchen und wartete darauf, dass Renee Sandoval ablenkte, damit er ihr „Geschenk” unter den Baum auf der Brücke legen konnte.


Weihnachtszeit, oh selige Zeit.

Jetzt kam der Augenblick des Grauens. Das Geschenke auspacken auf der Brücke des Mutterschiffes. Wie viel schlimmer konnte es denn noch kommen? Fragte sich Sandoval zum wiederholten Male an diesem Tag. Er stellte sich neben Zo'or, der einen Freiwilligen anwies die Geschenke zu verteilen. Es hatte zwar kein Zwang bestanden, welche zu besorgen, aber trotzdem hatte sich jeder der Anwesenden gewissenhaft daran gehalten. Sandoval hatte es sich einfach gemacht und jedem der anwesenden einen Machiavelli geschenkt. Und jetzt war er dran. Der letzte Akt in diesem grausamen Drama galt ihm. Er schluckte und begab sich nach vorne um von einer jungen Freiwilligen die Geschenke anzunehmen. Im Gegensatz zu den anderen machte er sich aber nicht die Mühe seine Geschenke zu öffnen, sondern er entschuldigte sich und machte sich umgehend mit diesen auf den Weg zu seinem Büro, gefolgt von den besorgten Blicken von Liam und Renee.


Weihnachtszeit, oh stille Zeit.

In seinem Büro angekommen entließ er den Freiwilligen, welcher seine Sachen getragen hatte, und begann die Geschenke zu öffnen. Es handelte sich um die üblichen Kleinigkeiten, die man verschenkte, wenn man nichts anderes wusste, und nach ein paar Krawatten, Krawattennadeln, Anzugknöpfen widmete er sich dem Paket von Liam und Renee, welches im Vergleich zu den anderen größer war. Er öffnete es vorsichtig, wobei ihm kleine Löcher an den Seiten auffielen, und als er den Deckel abnahm, blickten ihm die braunen Augen eines kleinen Hundewelpen entgegen. Er stutzte einen Moment, bevor er das Kleine aus dem Karton nahm und sich auf den Schoß setzte. Er schaute sich den Welpen an und entdeckte ein kleines Schild an dessen Halsband. Er schaute interessiert da drauf und fing laut an zu lachen.

Vor dem Quartier schauten sich Renee und Liam etwas bang in die Augen. Es war wirklich verdammt still, doch als sie Sandoval dann laut lachen hörten, wussten sie, er hatte ihr Geschenk gefunden.

Sandoval nahm den kleinen Hund hoch und hielt ihn sich vor die Augen, doch als der Kleine ihm über die Nase leckte, setzte er ihn wieder ab.
„Sandy Sandoval, lass den Unsinn.”

 

ENDE

 

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