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  „Überlebenswille” von Tyara   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Sandovals Überlebenskampf, nachdem er schwerverletzt auf dem Mutterschiff zurückgelassen wurde
Zeitpunkt:  zwischen dem Ende der 4. und dem Beginn der 5. Staffel
Charaktere:  Sandoval [Da'an, Liam, Boone, Lili, Vorjak]

 
Achtung: Gewaltszenen!
 

 

ÜBERLEBENSWILLE

 

Und Vorjak trat zu und verschwand.

Sandoval krümmte sich in Erwartung des Kommenden zusammen, zwei weitere Sprengköpfe rasten auf das Mutterschiff zu und drohten es endgültig zu zerstören. So würde er also doch sterben, nichts von seinen Plänen würde dies verhindern können. Er hätte seine Seele verkauft, hätte er sie nicht schon fortgegeben bei seinem Versuch die Erde von den Taelons zu befreien und was hatte es ihm gebracht?
Der erste Sprengkopf schlug ein und das Mutterschiff jaulte auf, und kurz darauf schlug auch der zweite ein. Er spürte unter seinen Händen die Druckwelle, welche das Schiff zum Ächzen brachte, und dann sah er, wie eine Flammenwelle auf ihn zurollte.
Welche andere Wahl blieb ihm denn noch, außer sterben? Selbst wenn er noch eine Möglichkeit finden würde zu entkommen, er war ein Verräter, die Menschheit hatte sich von ihm abgewandt und ihn in dieses Exil verbannt. Sandoval schloss die Augen, als das Feuer ihn erreichte, schrie auf, als die Flammen seine Haut verbrannten, und dann wurde es dunkel um ihn herum.


Er litt Schmerzen! Wenn dies die Hölle war, so hatte er sie verdient. Sandoval wimmerte auf. Er war nicht tot, noch nicht. Er versuchte sich zu bewegen, doch er schaffte es nicht und dann wurde es wieder dunkel.

„Agent Sandoval?” Der Angesprochene sah fragend auf. „Seit wann habe ich keinen Zutritt mehr zu den Daten über die Volunteers?” Sandoval überprüfte ein paar Einstellungen im Datenstrom, doch er kannte das Ergebnis schon. „Und meine Analysen zeigen mir, dass nur Zo'or und Sie noch Zutritt haben!”
Sandoval schaute erstaunt, wie hatte er dies herausfinden können?
”Sparen Sie sich weitere Ausreden!” Sein Gegenüber war wütend, „Wann haben Sie begonnen mich zu hintergehen?!” Sandoval war verwirrt, jetzt konnte er erkennen, wer ihm gegenüber stand, „Da'an? Ich habe..” Da'an kam drohend dichter auf ihn zu........ „Sie haben mich hintergangen!”, er kam noch dichter, „Sie haben uns alle verraten! Verraten! Verraten..........” Sandoval schluckte und schaute in das Gesicht von Da'an, welches sich zu einer Fratze verzerrte......
„Verraten!” Das Wort hallte noch in Sandovals Ohren wieder, als er zu sich kam.

Seine Haut brannte, seine Augen klebten zusammen und er konnte nur verschwommen sehen und er brauchte dringend Wasser.
Er hatte überlebt, nur um jetzt noch qualvoller zu sterben, ohne Nahrung und Wasser und ohne die Chance sich bewegen zu können. Er versuchte seine Finger ein wenig zu strecken. Ein stechender Schmerz durchzog seinen Körper, doch er schaffte es seine Finger ein wenig zu krümmen. Er wusste er durfte nicht aufgeben, er versuchte seine Hand etwas vorzuschieben, doch der Schmerz wurde zu viel für ihn und er sank wieder zurück....

„Na Sandoval?” Er blickte auf und versuchte zu erkennen, wer mit ihm sprach. „Wussten Sie nie, welches Band uns verbannt?” Er konzentrierte sich auf die Stimme, „haben Sie es genossen mich zu foltern? Immer und immer wieder?” Er sah sich selbst auf dem Mutterschiff, über einen schon fast bewusstlosen Kincaid gebeugt, welcher durch immer weitere Energiestöße gebeutelt wurde. „Sie wussten, warum dies notwendig war!” versuchte er sich zu rechtfertigen. „Beinhaltet das, dass man seine Untergebenen foltert?” fragte der Major mit leiser Stimme aus der Dunkelheit. „Beinhaltet dies, dass man sein Kind foltert?” Er drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam, doch es war niemand mehr da.

Ha'gel hatte damals seinen Körper für kurze Zeit gestohlen und anschließend hatten sich die Ereignisse überschlagen, so dass ihm nicht alle Einzelheiten bekannt waren. Wäre es möglich, dass er der biologische Vater von Kincaid war? Es würde das Verhalten des Majors ihm gegenüber zum Anfang ihrer Beziehung erklären. Eine einzelne Träne entschlüpfte seinem linken Auge und hinterließ eine Spur in der Staubschicht seines Gesichtes.
Sandoval schob langsam eine Hand nach vorne, doch es schien ewig zu dauern und die Schmerzen waren fast zu viel für ihn. Beinahe war er soweit sich aufzugeben. Wofür kämpfte er denn noch? Wofür quälte er sich weiter? Ein letzter Funke seines Kampfgeistes war geblieben, doch auch dieser glimmte nur noch leicht. Er begann zu fiebern und ein Schauer schüttelte seinen Körper. Er fieberte.

Er schaute in die ängstlich geweiteten Augen der Frau, als er sie in das Shuttle setzte, mit einem ihr unbekannten Ziel. Wieder spürte er das Begehren, als er sie ansah, die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Sah sie denn nicht, dass er nichts mehr für sie tun konnte als sie fort zu schicken? Fort von dem Taelon, der ihren Tod forderte? Es brach ihm fast das Herz, als er daran dachte, auf welche Reise er sie schicken würde.
„Mein Blut? Es ist schwarz?!”
„Sie werden auf der Erde nicht länger leben können, Lili, Sie müssen fort.”
Er hatte sie doch nur vor Zo'or schützen wollen, doch sie hatte ihn dafür gehasst und in ihm war etwas weiter abgestorben.

Sandoval versuchte seine Lippen mit Feuchtigkeit zu benetzen. Seine Kehle brannte wie Feuer. Er hatte doch Lili nur schützen und mit ihr die Jaridians zur Erde führen wollen, so dass diese den Planeten von der Herrschaft der Taelons hätten befreien können. Doch wie alle hatte sie ihn nur gehasst, gefürchtet und abgelehnt.
Er schob seine andere Hand hinterher und zog sich dann langsam über den Boden, Millimeter für Millimeter. Metallsplitter bohrten sich in sein verbranntes Fleisch und er presste die Zähne so stark zusammen, dass sein Kiefer zu bersten schien. Als er es geschafft hatte, tastete er mit der etwas unverletzteren rechten Hand zurück, und als er sie wieder auf Augenhöhe hatte, war sie blutverschmiert.

„Sie haben mich umgebracht und hat es Sie erfreut?”
Sandoval schaute in das vor seinen Augen verschwimmende Gesicht von William Boone. „Zo'or hat Sie getötet, nicht ich!” versuchte er sich zu rechtfertigen. Boone hatte er trotz allem gemocht, doch dann hatte sich Da'an immer stärker seinem neuen Beschützer zugewandt und was immer Sandoval auch getan hatte, er konnte in Da'ans Augen nie an Boone heranreichen. Boone war es gewesen, welcher ihn in die Hände von Zo'or getrieben hatte.
„Sie haben ihn nicht gehindert...”

Die Worte halten durch seinen Kopf, als er sich mühsam vorwärts zog, nur noch ein weiterer Meter bis zur Regenerationskammer. Er versuchte sich mit seinen Beinen abzustützen, doch er konnte sie nicht bewegen. Wie hätte er denn Zo'or aufhalten können? Er, ein Implantant? Zo'or hätte ihn erst gefoltert und dann seziert um herauszufinden, was mit ihm nicht stimme. Doch wieder hörte er Boones anklagende Worte.
„Sie waren sein Beschützer....”

Sandoval lief der Schweiß über die Stirn, als er um jeden weiteren Zentimeter kämpfte. Es brannte in seinen Augen, so dass er sie nicht mehr offen halten konnte. Wovor hätte er denn Zo'or beschützen sollen? Rief er einem imaginären Boone in Gedanken zu. Doch als er die Schwelle zur Kammer erreicht hatte und sich in einem letzten Aufbegehren an dem ersten Biobett hochziehen wollte, wusste er, was Boone von ihm wollte. Er hätte die Menschheit vor Zo'or schützen sollen.
Sandoval umklammerte den Rand des Biobettes und versuchte sich vom Boden hochzuziehen, doch seine Hände waren vom Blut und Scheiß zu glitschig geworden und er rutschte ab. Schweratmend lag er auf dem Boden, Millimeter vor seiner Rettung. Er schloss die Augen, seine Kräfte waren verbraucht.

 

„Stehen Sie auf!” jemand trat nach ihm, doch er war zu schwach, er konnte sich nicht bewegen.
„Sandoval” erklang die Stimme nun wütender, doch er blieb liegen. Er schaffte es nicht einmal die Augen zu öffnen, um zu sehen, wer ihn traktierte.
Wieso ließ man ihn nicht in Ruhe? Wieso quälten sie ihn so? Er spürte, wie er auf den Rücken gedreht wurde und jemand einen Fuß auf seinen Brustkorb stellte. Sandoval spürte, wie seine inneren Organe zusammengedrückt wurden und ihm langsam die Luft knapp wurde, da er nicht atmen konnte.
„Steh auf!” befahl im die Stimme, und der Druck wurde gemildert, doch er konnte sich nicht erheben. Sein Peiniger lachte kurz hart auf und dann trat dieser ihm in die Rippen. Sandoval hörte es knacken, als eine Rippe brach, und das Lachen wurde eisiger. Er schrie auf, und versuchte die Augen zu öffnen, doch es fühlte sich an, als befände sich ein Tuch über seinen Augen.
Sandoval versuchte sich zu wehren, auch wenn sein Körper vor Schmerzen in Flammen zu stehen schien, er fühlte sich gefesselt. Stromstöße schienen seinen Körper zu schütteln.
„Wer sind Sie?” rief er in die Dunkelheit, doch sein Peiniger lachte nur und ein weiterer Stromschlag durchzuckte seinen Körper. Er wollte seine Hände schützend vor sein Gesicht nehmen, doch der Stoff scheuerte seine Haut noch weiter auf. Er zog heftiger, doch die Fesseln schnitten sich in seine Unterarme, dann hörte er ein Reißen und fühlte einen stechenden Schmerz, doch seine Arme waren frei. Er tastete nach seinem Gesicht und schob den Stoff von seinen Augen fort. Er blickte gehetzt durch den Raum, doch er sah niemanden. Nur sein Spiegelbild und er musste mehrmals schlucken über das Bild, welches sich ihm bot.
Er tastete hinter sich und zuckte zurück, ein paar Kabel hatten sich losgerissen und Energieblitze durchzuckten den Raum. Es knisterte und die Luft roch verbrannt, doch der Strom hatte seine Schmerzen betäubt und so schaffte er mit letzter Kraft seinen zerschundenen Körper auf eines der Biobetten zu hieven. Einen Moment fürchtete er, dass es defekt wäre, aber dann wurde der Regenerationsmodus aktiviert und er spürte, wie ein elektrisches Feld um ihn herum aufgebaut wurde. Wieder wurde es dunkel um ihn herum, doch dieses Mal ließ er sich willig in diese Dunkelheit fallen. Er hatte es geschafft, er hatte überlebt, doch für wie lange?

 

ENDE

 

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