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  „Der enttäuschte Traum” von Tyara   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Dezember 2002
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Ein Weihnachtsfest in der Vergangenheit von Lili Marquette.
Zeitpunkt:  spielt vor der Serie
Charaktere:  Lili Marquette und ihre Familie
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2002 geschrieben.
 

 

DER ENTTÄUSCHTE TRAUM

 

Weihnachten stand vor der Tür. Im Garten vor dem Haus türmten sich die Schneeberge, das Haus und die Bäume im Vorgarten waren mit bunten Lichtern beleuchtet und in der Luft hing der Duft von frisch gebackenen Keksen. Die beiden Kinder, die durch den Schnee tollten, lachten fröhlich, während sie sich eine Schneeballschlacht lieferten, einen Schneemann bauten oder Schneeengel zeichneten.
Die neunjährige Lili Marquette seifte ihren ein paar Jahre jüngeren Bruder ein, der sich anschließend dafür versuchte bei ihr zu rächen, aber wieder nur mit dem Gesicht im Schnee landete. Er schaffte es zwar sich ihrer zu erwehren, aber sie ließ nicht locker, solange nicht, bis die Tür geöffnet wurde und ihre Mum erschien. Da drehten sich die beiden so, als würde ihr Bruder gewinnen. Es passierte ganz automatisch, ein Reflex, den sie in den Jahren angelegt hatten, weil von ihrem Bruder immer mehr erwartet wurde. Schon jetzt sollte er der stärkste, schnellste und klügste sein und Lili versuchte ihn zu unterstützen, wo es nur ging.
Sie stürmten ins Haus, wo es Kekse und warme Milch gab, und dann war Schlafenszeit. Am frühen Morgen würden die Geschenke da sein, gebracht von Santa Claus. Nicht dass Lili die Story noch glaubte, aber ihr kleiner Bruder tat es und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Lili lag in ihrem Bett und sie war glücklich. Nicht unbedingt wegen den Geschenken, klar freute sie sich auch auf die, aber diesmal hatte ihr Dad ihr hoch und heilig versprochen, am Weihnachtsmorgen da zu sein, und sie freute sich so ihn zu sehen.

Am nächsten Morgen erwachte sie früh und stürmte auch gleich nach unten, korrigierte sich aber zu einem langsameren Tempo, da ihr Dad es nicht mochte, wenn man rannte, es sei denn, man war auf dem Sportplatz. Sie ging in die Küche, wo ihre Mum und ihr Bruder schon warteten, und setzte sich. Lili schaute sich erwartungsvoll um. „Dad kann leider nicht kommen, es gab einen Einsatz.” Meinte ihre Mutter in neutralem Tonfall. „Nein, er kommt! Er hat's mir versprochen!” antwortete sie trotzig. Ihre Mum erwiderte darauf nichts, sie wusste ja, er würde ihre Tochter schon wieder bitter enttäuschen.

Ein paar Stunden später: Lili stand am Fenster und wartete, während ihr Bruder schmollend danebenstand. Lili hatte darauf bestanden, dass die Geschenke erst geöffnet werden konnten, wenn Dad kam, und ihre Mum hatte nach einiger Zeit mit den Schultern gezuckt und ihr den Willen gelassen. „Er wird kommen! Er hat es versprochen!” fuhr sie ihren Bruder an, während sie weiter aus dem Fenster die Einfahrt hinauf schaute.

Der Nachmittag verging für sie quälend langsam. Es gab Kuchen, Kekse, Süßes und Kakao, eigentlich perfekt, aber es konnte ihre Stimmung nicht heben. Sie hatte sich doch so angestrengt, um es ihrem Dad recht zu machen, wieso kam er nicht? Ihre Mum bestand darauf, dass sie mit ihrem Bruder in den Garten ging spielen, aber sie war nicht bei der Sache und so gewann er die Schneeballschlacht, so dass wenigstens er über das ganze Gesicht strahlte.

Am Abend gab Lili das Warten auf. Sie und ihr Bruder öffneten die Geschenke, aber Lili ließ alle die, die sie von ihrem Dad bekommen hatte - und das waren eben die meisten - links liegen und brachte nur die anderen auf ihr Zimmer, wo sie sich dann gefrustet ins Bett legte. Wieder hatte er sie angelogen und wieder nahm sie sich vor, ihm nie wieder zu glauben. Ihre Mum kam zu ihr und nahm sie in die Arme. Lili mochte dies eigentlich nicht, ließ es aber zu und schniefte ein wenig, bevor sie einschlief.

Spät in der Nacht wachte sie durch eine leichte Berührung auf. Sie schaute irritiert, da sie nicht viel sehen konnte. Es war dunkel und nur der Mond schien ins Zimmer. „Schönes Weihnachtsfest, meine Kleine. Ich kann nicht lange bleiben, aber ich hatte es dir ja versprochen,” meinte ihr Dad, bevor er sie kurz in die Arme nahm und drückte. Lili war glücklich und strahlte, aber sie war auch totmüde und so schlief sie mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Als sie aber am nächsten Morgen erwachte, war ihr Dad schon wieder zu dem Einsatz verschwunden ...

 

ENDE

 

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