Es war einmal zu einer Zeit, in der wir noch wenig über das All wussten. Unsere Städte waren größtenteils noch nicht gegründet und auf einer Wiese, auf der eine große Stadt gegründet werden sollte, wuchsen zwei Cä'runbäume. Es waren die einzigen auf dieser Wiese.

Eines Tages kam ein Sturm auf und drohte die Bäume zu entwurzeln. Die Cä'runbäume schlossen sich zusammen um zu überleben. Ihre Wurzeln umfassten sich immer mehr. Als der Sturm sie dann erreicht hatte, versuchte er sie zu entwurzeln, doch durch ihren Zusammenschluss konnte er ihnen nichts anhaben. Der Sturm zog vorüber und hinterließ Verwüstung. Die beiden Bäume standen noch, und sie waren sich näher als je zuvor.

Die Wunden in ihrer Umgebung verheilten. Ein Jahr später konnte man nichts mehr von der Verwüstung, die der Sturm mit sich brachte, erkennen. Die Bäume standen in Blühte. Im Lichte der beiden Sonnen schienen ihre Blüten zu leuchten. Es kam wie es kommen musste, sie verliebten sich ineinander. Trotz der Gewissheit, dass sie nie zusammen überleben könnten, wuchsen sie noch weiter zusammen. Ihre Stämme und Äste wurden ein.

Danach geschah es wie sie es hervorgesehen hatten. Sie brachten sich um. Ihre Blüten verwelkten und wurden vom Wind davongetragen; ihre Rinde platzte auf und Harz trat aus den Wunden.

Das Harz schloss sich um beide Bäume und wurde mit der Zeit zu Stein. Und so stehen sie da noch heute im Zentum einer großen Stadt und erzählen die Geschichte einer Liebe ohne Hoffnung.

Diese Fabel soll lehren, dass man mit Freundschaft jeden Sturm übersteht. Aber Liebe ist anders. Wenn es schon von Anfang an keine Zukunft für sie gab, und sie dennoch existiert, wird sie alles zerstören; die Freundschaft, und letzten Endes wird sie auch tiefe Wunden in die Herzen reißen, die vielleicht nie wieder verheilen, und einen von innen zerstören.