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  „Revolution vs. Evolution” von Sythazen/Bianca Nunberger   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Entstehungszeitraum: September 2002
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Jonathan Doors und Commander William Boone haben einen heftigen Streit, es kommt zur Eskalation.
Zeitpunkt:  erste Staffel - einige Monate nach 1x12 „Sandoval's Run”
Charaktere:  Lili Marquette, Jonathan Doors, Commander William Boone, Augur, Dr. Julianne Belman
 
Anmerkung der Autorin:  Über Feedback jeglicher Art würde ich mich sehr freuen. Auch gegen Kritik habe ich nichts, solange sie konstruktiv ist. Lest bitte auch meine anderen Stories, wenn euch diese hier gefallen hat.
 

 

REVOLUTION VS. EVOLUTION

Kapitel 3

 

„Das können Sie nicht tun, Doors. Ich bin der einzige Mann, den Sie derart hoch bei den Taelons eingeschleust haben. Der Einzige, der Sie über die Handlungen der Companions auf dem Laufenden hält.”

Entschieden schüttelte Doors den Kopf, ehe er antwortete: „Ich habe es bereits getan, Boone. Sie haben Recht, ich habe niemanden sonst, der derart vertraut mit diesen Aliens ist. Aber genau das ist doch das Problem. Ich kann Ihnen nicht mehr vertrauen. Gehen Sie jetzt.”

Ungläubig erwiderte Boone den eisernen Blick des Widerstandsanführers. Das durfte doch nicht wahr sein ... „Ich würde niemals den Widerstand verraten. Ich habe mich genau wie jeder Andere hier, wenn nicht gar noch mehr, für Ihre Ziele eingesetzt, mein Leben mehr als nur einmal riskiert und Sie wollen mich jetzt einfach rausschmeißen, wie ... wie einen lästigen Angestellten Ihrer einstigen Firma? Nur weil ich zu verhindern suche, dass demnächst jeder Mensch, der in einer Taeloneinrichtung arbeitet, zwangsimplantiert wird? Sie haben ja keine Ahnung, wie Zo'or ist. Er hat das nicht nur so dahin gesagt, sondern er wird seine Drohung in die Tat umsetzen. Für ihn sind die Menschen nicht mehr wert, als ... als die Schimpansen es für uns sind.”

„Genau so, wie uns jeder andere Taelon auch sieht”, unterbrach Jonathan den Redeschwall des Companionbeschützers. „Können oder wollen Sie einfach nicht begreifen, dass genau das der Grund ist, warum wir diese Waffe so schnell nicht wieder hergeben können? Natürlich gehen wir damit ein Risiko ein, doch das haben wir doch schon von Anfang an getan. Zo'or wird doch so oder so tun, was er angedroht hat. Wenn nicht jetzt, dann einige Zeit später. Aber so eine Gelegenheit wie diese, die werden wir so schnell nicht mehr erhalten.”

 
* * *
 

Boone atmete einige Male tief durch. Er wusste einfach nicht, wie er Jonathan Doors noch erklären konnte, wie ernst die Lage war. „Es kann sein, dass Zo'or seinen Plan früher oder später sowieso durchsetzen möchte. Doch ich bin mir sicher, nein ich weiß es mit absoluter Gewissheit, dass, wenn wir den Taelons ihr Eigentum jetzt zurückgeben, sich Da'an gegen die von Zo'or geforderte Vorgehensweise stellen wird.”

Seufzend verdrehte Doors die Augen. „Da'an wird vielleicht so handeln, aber auch nur dann, wenn er sich davon einen Vorteil für seine eigene Spezies verspricht.”

„Nein, nein ...” Entschieden schüttelte Boone den Kopf. „Sie verstehen ihn einfach nicht. Da'an würde niemals anderen Wesen schaden, wenn es irgendwie vermeidbar ist. Er sieht uns Menschen zwar als technologisch unterlegen an, aber das ist für ihn nur ein weiterer Grund, uns zu helfen, bis wir auf einer gleichberechtigten Ebene mit den Seinen agieren können.”

„Boone, hören Sie sich doch einmal selbst zu bei dem, was Sie da sagen”, hielt ihm Doors aufgebracht entgegen. Auch die anderen, Dr. Belman, Lili und Augur wechselten teils verwirrte, teils erschrockene Blicke untereinander. So hatten sie William Boone noch nie erlebt ... Doch in letzter Zeit hatte er sich, wenn es um den nordamerikanischen Companion ging, immer seltsamer verhalten. „Da'an ist vor allem anderen ein Taelon, Boone, ein Außerirdischer ... er wird die Menschen niemals als gleichberechtigt ansehen!”

„Nein ...” widersprach Boone erneut, seine Stimme vor Anspannung und in ihm brodelnden Emotionen flach und heiser.

„Da'an ist ein Taelon, Boone ... Wir kämpfen gegen die Taelons! Oder haben Sie das etwa vergessen?”, herrschte Jonathan Doors den deutlich verkrampft vor ihm stehenden Mann wütend an. So langsam wurde ihm das Ganze nun doch etwas unheimlich. Anfangs war er nur wütend gewesen, und er hatte durchaus ernst gemeint damit, ihn hinauswerfen zu wollen. Er war jetzt sogar noch mehr von der Notwendigkeit eines solchen Schrittes überzeugt als zuvor, weil er sich wirklich die Frage stellte, inwieweit Boone noch vertrauenswürdig sei. Doch wollte er zumindest ein letztes Mal versuchen, ihm Vernunft einzutrichtern. So sagte er erneut: „Da'an wird immer zu seiner eigenen Rasse halten.”

„Nein ...” Wieder und wieder den Kopf schüttelnd, versuchte William Boone hartnäckig, Doors klar zu machen, dass Da'an anders als die anderen Taelons war. Es war doch so klar, so eindeutig. Warum verstanden sie es einfach nicht? Es gab nichts, was für ihn deutlicher zu erkennen war, als diese eine Tatsache. Sie war so unverrückbar wie ... ja, wie der Himmel oder der Mond. „Da'an ist ein Freund der Menschen ... er ist ...”
Er stockte, ein Schweißtropfen lief seine Stirn hinab und ihm wurde abwechselnd sehr heiß und eisig kalt. Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen, und sein Atem wurde flach. Automatisch begann er schneller zu atmen, um so den Sauerstoffmangel in seinem Körper auszugleichen. Er fühlte sich ...
Er wusste es nicht zu beschreiben. Seine Sinne wurden glasklar und er konnte sich nicht erinnern, jemals wacher gewesen zu sein.

„Unser Feind, Boone! So wie jeder andere Taelon auch!”, schrie Doors plötzlich laut, seine Geduld nun endgültig verlierend angesichts dieses sturen ... Ihm fehlten die Worte, um seine Wut zu artikulieren. „Wenn die Zeit gekommen ist, dann werden wir sie alle von unserem Planeten vertreiben - notfalls sie alle töten!”

Mit bebenden Fingern wischte William sich den Schweiß von der Stirn. „Das weiß ich doch - und wenn uns die Taelons keine andere Wahl lassen, werde ich genauso für unsere Freiheit kämpfen wie Sie auch. Aber soweit wird es nicht kommen.” Er vollführte eine energische Geste. „Da'an wird einen Weg finden, um es nicht soweit kommen zu lassen. Er wird ...”

„Verdammt noch mal, Boone!”, brüllte ihn Doors so laut er konnte an. Alle Unterhaltungen im Hauptquartier erstarben schlagartig, und alle Köpfe wandten sich nun vollends den beiden zu.
„Sind Sie so blind, oder tun Sie nur so? Wenn es an der Zeit ist, wird Da'an ebenso sterben wie ...”
Weiter kam er nicht mehr.

 
* * *
 

„NEEIIIINNNN!!!!” William hörte die eigene Stimme im Raum widerhallen.
Seine Umgebung schien zu kippen. Die Zeit verlangsamte sich. Die Farben wurden heller, strahlender und viel intensiver als normalerweise üblich. Die Geräusche um ihn herum vermischten sich zu einem anschwellenden Rauschen und trotzdem vermochte er noch das Geräusch des erschrocken angehaltenen Atems der von ihm am weitesten entfernt stehenden Menschen zu hören. Dann, ganz plötzlich, war aller Klang, bis auf das Echo seines eigenen Schreis, verstummt. Die Welt verlangsamte sich, schien schon fast stillzustehen, bis auf ihn selbst, der sich mit normaler Geschwindigkeit weiter in ihr zu bewegen vermochte. Bisher ungeahnte in ihm aufbrechende Emotionen überlagerten sein Denken vollständig und diktierten alle folgenden Handlungen.

Als er den rechten Arm hob, die Hand zur Faust geballt, die er auf Doors richtete, schrie eine kleine Stimme im hintersten Winkel seines Ichs entsetzt auf und bestürmte ihn mit Worten, dass das, was er gerade im Begriff war zu tun, falsch sei und absolut nicht seinem Wesen entspreche. Doch die andere, viel stärkere Welle aus Emotionen fegte sie beiseite, überschwemmte sie, bis sie endlich verstummte. Die seinen Körper durchtosende Macht des erwachenden Skrills an seinem rechten Arm tat ein Übriges, um jegliche Vernunft aus ihm zu vertreiben.

Jonathan Doors hatte den Mund schon halb geöffnet, um diesen vorlauten, undisziplinierten und sich andauernd mit ihm anlegenden Commander William Boone mit Hilfe einer ordentlichen Standpauke zur Schnecke zu machen und ihn dann anschließend an die sprichwörtliche frische Luft zu setzen, als er, mit nicht geringem Schrecken, der plötzlich mit diesem sich vollziehenden Veränderungen gewahr wurde. Dessen Gesicht wurde abwechselnd schneeweiß und feuerrot, seine Pupillen weiteten sich so stark, dass Doors nichts Farbiges mehr um sie erkennen konnte, und sein Mund verzog sich zu einem markerschütternden Schrei, während seine Hand mit dem aufglühendem Skrill sich hob und auf ihn zielte. Doors wusste aus diversen Videoaufzeichnungen und vorangegangenen Tests mit Boones Skrill, die sie nach seiner Implantation durchgeführt hatten, dass er genau noch soviel Zeit hatte, wie sein Gegenüber benötigte, um seine Hand zur Faust zu ballen.

„Duckt euch!”, schrie Lili, die, schneller als die meisten Anderen im Raum, die Gefahr begriffen hatte, in welcher sich der Anführer der Widerstandsbewegung plötzlich befand. Auch sie war für den Bruchteil einer Sekunde zur sprichwörtlichen Salzsäule erstarrt gewesen, doch dann übernahmen ihre antrainierten Soldatenreflexe, und sie überwand mit einem Sprung die zwei sie von Jonathan Doors trennenden Schritte. Sich auf ihn werfend, riss sie ihn zu Boden und das gerade noch rechtzeitig, wie das ihr bereits bekannte Aufkreischen des seine Energie verschießenden Skrills nur allzu klar verdeutlichte. Mit einer krachenden Explosion schlug die für Doors bestimmte Entladung in die wenige Meter entfernt befindliche mit ihr immer noch unbekannten Materialien verkleidete Felswand ein.

Lili glaubte noch den Luftzug der über sie hinweg fegenden Energiekugel zu spüren, als sich auch schon mehrere der zuvor etwas weiter hinten und somit außer Reichweite stehenden Sicherheitsleute gemeinsam auf Commander Boone stürzten, der sich heftig gegen die ihn fest zu halten versuchenden Soldaten zu wehren begann und dabei eine weitere Energiekugel aus seinem Skrill abfeuerte, die jedoch, ohne größeren Schaden anzurichten, in die über ihnen befindliche Decke einschlug. Nur einige Staubkörner und einige wenige Steinsplitter rieselten auf den Boden und die wie gebannt dem sich vor ihnen abspielenden Kampf zusehenden Menschen herab.

Die vier Männer, die Doors aus vom Militär entlassenen Soldaten rekrutiert und zur Sicherung des Widerstandshauptquartiers eingesetzt hatte, schafften es gerade eben, den tobenden Boone am Boden zu halten und seinen Arm mit dem immer noch wie wild pulsierenden Skrill auf seinen Rücken zu winden.

„Haltet ihn fest”, ertönte plötzlich Dr. Belmans aufgeregte Stimme, und sie eilte, mit einer zur Injektion bereiten Spritze in der Hand, aus einem der Labore herbei.

Es waren noch zwei weitere Soldaten nötig, um ihn, zusammen mit den dreien, die bereits mit ihm beschäftigt waren, so weit bewegungslos zu halten, dass die Ärztin in der Lage war, ihm die Injektion zu verabreichen. Er wehrte sich dennoch nach Kräften, und Julianne Belman war entsetzt - die Menge an Betäubungsmittel hätte ein ausgewachsenes Nashorn auf der Stelle zur Strecke gebracht - als das Mittel endlich doch zu wirken schien und Boones Körper reglos erschlaffte.

„Könnten Sie mich jetzt bitte loslassen, Captain Marquette?”, erkundigte sich Jonathan Doors, während er gleichzeitig von seiner Position unter der Angesprochenen aus versuchte, zu erkennen, was rings um ihn herum geschehen war.

Überrascht blinzelte Lili, schaute nach unten in das nur wenige Zentimeter von ihrem entfernte Gesicht und zuckte erschrocken zusammen. „Natürlich, Sir”, murmelte sie leise und rollte sich hastig beiseite, herunter von dem Mann, welchen sie mit ihrem eigenen Körper vor etwaigen Schäden gedeckt hatte. Teils unsicher, teils bereits eine Erklärung in Gedanken vorbereitend, richtet sie sich auf und half auch dem Multimilliardär fast schon automatisch auf die Beine. „Es tut mir leid - wenn ich geahnt hätte, dass Commander Boone derart ... dass er ...”, stammelte sie und verstummte schließlich ganz. Ihr fehlten einfach die Worte, um die widersprüchlichen Gefühle zu beschreiben, welche sie in diesem Moment empfand.
Ein leises Räuspern ließ sie wieder von dem plötzlich äußerst faszinierenden Fußboden aufblicken.

„Danke, Lili”, murmelte Jonathan leise und streckte der Frau, die gerade sein Leben gerettet hatte, die Hand entgegen. Kaum dass sie diese mit einem äußerst verwunderten Gesichtsausdruck entgegengenommen und geschüttelt hatte - er konnte sich später immer noch genauer mit den Gründen für ihre Handlungen befassen und ihr ausführlicher danken - drehte er sich auch schon herum und betrachtete den dank Juliannes Hilfe außer Gefecht gesetzten Boone. „Sorgen Sie dafür, dass er ruhig gestellt bleibt und bewachen Sie ihn sorgfältig”, wies Doors die beiden Sicherheitsleute an, die den Bewusstlosen gerade vom Boden hochzogen und zwischen sich festhielten. Zustimmend nickten diese und zogen den Companion-Agent hinaus aus dem Zentralraum des Hauptquartiers und brachten ihm eine Etage tiefer in den kleinen, bisher immer leer stehenden Zellentrakt.

 
* * *
 

Das stete Piepen von Lilis Global durchbrach schließlich die auf allen lastende Stille, die nach Boones Abführung eingetreten war. Hastig löste Marquette das Global von dem es an seinem Platz haltenden Clip an ihrem Gürtel und mit einem in die Runde gerufenen: „Seit doch mal alle still!”, öffnete sie es. Da'ans Gesicht erschien auf dem Bildschirm, mit einem, wie sie meinte, fragenden Ausdruck. Doch sicher war sie sich dessen nicht. Sie wusste nur, seit dem gemeinsamen Shuttleunfall und dem, was Da'an später mit ihr geteilt hatte, dass sie ihn nun besser einschätzen konnte, als dies zuvor der Fall gewesen war. Sie wusste nur zu genau, dass sein sanftmütiges Äußeres zwar keine direkte oder gar gewollte Täuschung war, aber Da'an war ein Diplomat und ein Führer. Unter seiner äußeren Schale verbarg sich ein eisenharter Kern, den sie persönlich als noch weitaus gefährlicher einschätzte als die offene Kompromisslosigkeit Zo'ors. Am meisten jedoch irritierte sie, dass Commander Boone vor knapp einem Monat noch ihren Überlegungen und Einschätzungen gegenüber Da'an voll und ganz zugestimmt hätte - auch oder gerade was dessen Undurchschaubarkeit betraf. Um so erschreckender war Williams unheimliche und unverständliche Sinnesänderung, die geradewegs zu den gerade erlebten Ereignissen geführt hatte.

Da'ans unverkennbare, sanfte Stimme riss sie wieder in die Gegenwart zurück: „Captain Marquette, gibt es ein Problem, von dem ich wissen müsste?”

Lili schluckte, ein kurzer Blick auf die Zeitanzeige in der linken unteren Ecke des Globals zeigte ihr, dass sie den Nordamerikanischen Companion vor etwa fünf Minuten nach Vancouver hätte fliegen müssen, wo er ein neues, in Zusammenarbeit zwischen Menschen und Taelons entstandenes Krankenhaus einweihen sollte. Sie hätte ihn und seinen Beschützer Boone mit dem Shuttle hinbringen sollen. „Tut mir leid, Da'an, aber ich hatte noch auf ...”

Augur Finger flogen nur so über die vor ihm liegende Tastatur und hastig drehte er das Computerterminal zu ihr herum, so dass sie lesen konnte, was er in so großer Eile geschrieben hatte. „... ich hatte noch auf Commander Boone gewartet. Doch er ist bisher nicht aufgetaucht”, las sie Augurs Text laut vor, sich dabei bemühend, es so natürlich wie nur irgend möglich klingen zu lassen. Doch sie konnte nicht gänzlich verhindern, dass ihre Stimme vor Anspannung zitterte.

Entweder Da'an bemerkte dies nicht, weil er die Menschen dazu einfach nicht gut genug kannte oder sie nicht richtig einschätzen konnte, oder er überhörte es einfach. Bei seinen nächsten Worten fragte sich Lili allerdings, ob sie ihn nicht falsch eingeschätzt hatte, denn wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte sie es doch glatt für einen Versuch gehalten, einen Scherz zu machen.

„Das ist mir auch schon aufgefallen, Captain Marquette.” Langsam legte der Taelon seinen Kopf fragend zur Seite und fuhr fort zu sprechen: „Ich habe ihn weder über sein Global, noch in seinem Büro erreichen können.” Kurz stockte Da'ans Stimme, ehe er fort fuhr: „Ich bin ... beunruhigt über Commander Boones Ausbleiben.”

Lili nickte nur, was ihr Gegenüber durchaus als Zustimmung auffassen konnte, während Augur hastig wieder etwas eintippte, das ihm der dicht neben ihm stehende Doors leise flüsternd vorgab. Lili musste sich zusammenreißen, um sich nicht zu verraten. Am liebsten hätte sie Doors in diesem Moment mit bloßen Händen erwürgt. Sie hatte in ihrer derzeitigen Lage jedoch keinerlei Möglichkeiten, weder zum Diskutieren noch zu irgendeiner Form von Gewaltanwendung. So begnügte sie sich damit, den ihr vorgegebenen Text dem sie aufmerksam beobachtenden Da'an zu deklamieren. „Das bin ich auch, Da'an, ich kann Sie aber sofort mit dem Shuttle in der Botschaft abholen.”

„Das wäre in der Tat wünschenswert, Captain Marquette”, willigte der Außerirdische mit einem kurzen Zögern in seiner Stimme schließlich ein. „Sie können mir dann berichten, wann Sie Commander Boone das letzte Mal gesehen haben.”

Noch ehe sie etwas darauf erwidern konnte, erlosch der Bildschirm und die Verbindung wurde von Da'ans Seite aus beendet. „Was sollte denn das? Sie können Boone nicht so einfach festhalten. Was soll ich Da'an sagen, wenn er mich ausfragt? Ich bin mir sicher, dass er nichts unversucht lassen wird, um ihn zu finden, und wenn das nicht gelingt, werden mit Sicherheit wir dafür verantwortlich gemacht.”

„Nun, da hat er dann ja nicht einmal so unrecht - oder, Lili?”, gab ihr Doors, wieder ganz der Alte, zur Antwort, und ehe sie noch etwas sagen konnte, fuhr er auch schon fort, zu sprechen: „Sie müssen los - ein zweites Mal haben Sie keine Entschuldigung für Ihre Verspätung.”

„Was ist mit Boone?”, fragte sie, nun wieder etwas ruhiger und schon auf halbem Wege zum Aufzug. Doors hatte ja Recht, aber es musste ihr deshalb noch lange nicht gefallen.

„Wir werden uns um ihn kümmern, Lili”, antworte Jonathan Doors seufzend und schüttelte bedauernd den Kopf. „Genauso wie um unser anderes Problem auch.”

 

Ende von Kapitel 3

 

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