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  „Nur einen einzigen Augenblick” von Sy'la   (Emailadresse siehe Autorenseite),   März 2003
Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Der nordamerikanische Companion trauert um seinen Beschützer.
Zeitpunkt:  Kurz nach Boones Tod
Charaktere:  Da'an
 

 

NUR EINEN EINZIGEN AUGENBLICK

 

Der Taelon stand, mit seiner, ihm von der Natur gegebenen Form, am großen Fenster seiner Botschaft. Draußen am Horizont gab die Sonne noch ihre letzen wärmenden Strahlen ab, bevor sie wieder untertauchen würde, um der Nacht ihren Platz zu überlassen. Ein wunderschöner Anblick, dem selbst der Taelon nicht widerstehen konnte. Fast jeden Abend, verbrachte Da'an die letzen paar Minuten des Sonnenunterganges an seinem Fenster. Als er vor ein paar Jahren auf die Erde kam, wollte er eigentlich nur seine diplomatische Arbeit erledigen und dann verschwinden, um wieder unter den Seinen zu sein. Doch änderte sich das rasch. Seinen letzten Beschützer hatte er sehr ins Herz geschlossen. Er war wohl der einzige Mensch, dem er seine innersten Geheimnisse anvertraut hätte. Er seufzte leise vor sich hin und ließ seine Hände geschmeidig durch die Luft fliegen. Er würde ihn nie wieder sehen, nie wieder mit ihm lachen, ihm nie wieder zuhören können. Er war tot. Da'an konnten sich nicht erinnern jemals so schwer um einen anderes Individuum getrauert zu haben, außer Mitglieder seiner eigenen Spezies.
Menschen sind doch außergewöhnliche Wesen, sie jagen sich, bekriegen sich, lassen ihre Wut aufeinander prallen. Doch gleichzeitig beweisen sie sich Solidarität, wenn es darum geht Hilfe zu leisten. Untereinander hassen sie sich, und lieben sie sich gleichzeitig.
Selbst er hätte es nicht verstehen können, warum die Menschen so handeln, wie sie nun mal eben handeln. Aber eine Person hatte es ihm offen erklärt. William hatte immer ein offenes Ohr für seine Fragen gehabt und stets hatte er auch immer interessante Antworten parat. Hätte er ihm nur seine Gefühle offen gelegt, bevor er starb! Doch jetzt war es schon zu spät, er war fort und würde nie wieder zurückkehren. ‚Nie wieder!’, schon wieder hallten Diese zwei Worte in seinen Gedanken. Lauter als jemals zuvor.
Die Sonne war schon untergegangen, am Himmel war nur noch ein roter Schleier zu sehen. Langsam fing die Dämmerung an, um sich zu greifen und die Stadt in eine Art Trauma zu versetzten. Boone war, wie die Sonne, abgetaucht, doch er würde nie wieder einen nächsten Sonnenaufgang erleben. Will, sein Freund und der einzigste Mensch, dem er vertraut hatte, er war fort, für immer. Dieser Schmerz zerriss ihn innerlich und ließ ihn nicht mehr klar denken.
So sehr wünschte er sich eine zweite Chance, doch das Schicksal würde ihm keine mehr geben. Hätte er ihn nur hier, einen einzigen Augenblick lang.
Nur einen einzigen Augenblick.

 

ENDE

 

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