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  „Ein Tag mit Zo'or” von Sky   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere (außer Ma'hal und Sky), die der deutschen Taelon-Botschaft angehören) gehören den Eigentümern von Mission Erde/Earth: Final Conflict. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Zo'or beschließt, mehr über Menschen zu lernen
Zeitpunkt:  dritte Staffel
Charaktere:  Zo'or, Sky [Sandoval, Ma'hal]
 
Bemerkung der Autorin:  Bitte erwartet nicht zu viel, das ist meine allererste Fanfiction und keineswegs ernst gemeint. :-)
Gedanken sind kursiv geschrieben.
 

 

EIN TAG MIT ZO'OR

 

Der Morgen begann wie üblich. Nach einer schnellen Dusche und einem kleinen Frühstück betrat ich die Botschaft. Mein Arbeitgeber und Chef - der deutsche Companion Ma'hal - saß bereits in seinem Stuhl. Ich grüßte ihn auf die Taelonart und wartete auf meine Instruktionen.
„Guten Morgen, Agent Sky,” sagte er. „Ich habe auf Sie gewartet. Da wir bereits zuvor kleine Probleme hatten, Ihre Spezies zu verstehen, hat Zo'or beschlossen, mehr über die Menschheit zu lernen. Er hat einigen Companionagenten befohlen, ihm Aspekte des menschlichen Lebens zu zeigen. Auch Sie wurden mit dieser Aufgabe betraut. Zo'or erwartet Ihre Anwesenheit an Bord des Mutterschiffs in einer Stunde.”

 
* * *
 

Eine Stunde später, präzise zur vorgeschriebenen Zeit, kam ich auch dem Mutterschiff an. Zo'or erwartete mich bereits.

„Agent Sky, ich nehme an, Sie wurden über den Grund Ihrer Anwesenheit hier informiert.”
„Ja, Zo'or.”
„Gut. Dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Ich erwarte von Ihnen, daß Sie mir die Bedeutung von... wie soll ich es nennen... Spaß zeigen.”
Meine Kehle begann sich zusammenzuziehen und ich suchte nach Worten, während ich sah, wie Zo'or immer ungeduldiger wurde. „Spaß?” war alles, was ich herausbrachte.
„Ja. Ich habe bemerkt, daß sich Menschen oft merkwürdig verhalten, Witze machen und lachen. Sogar während ihrer Arbeit. Es scheint ihnen zu gefallen. Ich will wissen warum. Ich wurde von Ihren Ärzten informiert, daß Lachen gut für Menschen ist. Bitte, zeigen Sie mir Spaß.”
Oh meine Güte, dachte ich, während ich sehr angestrengt versuchte, ruhig zu bleiben. „Ich würde vorschlagen, daß wir eine Reise nach... Disneyland machen.”
Die Worte waren raus, und ich erwartete halb, daß Zo'or mich für meine Kühnheit zurechtweisen würde, aber zu meiner völligen Überraschung stimmte er zu.

 
* * *
 

Eine halbe Stunde später erreichten Zo'or, Sandoval und ich selbst, begleitet von einer Gruppe Freiwilliger, einen Ort, von dem Tausende von Kindern jede Nacht träumten. Es war zwar nicht Disneyland, dafür aber ein anderer Vergnügungspark. Sandoval hatte diesen ausgewählt, weil er wegen notwendiger Inspektionen für eine Woche geschlossen war. Glücklicherweise hatten die Eigentümer zugestimmt, Zo'or und seine Agenten den Park für einen Tag benutzen zu lassen. So gab es dort niemanden, der Zo'ors ‚Vergnügungstripp’ hätte stören können. Wir betraten den Park und gingen zur Achterbahn.

„Wofür wurde dieses Gefährt gemacht?” wollte Zo'or wissen.
„Das ist eine Achterbahn. Die Leute fahren drauf und...” meine Worte wollten wieder nicht kommen „... haben Spaß.”
„Vortrefflich. Lassen Sie es uns versuchen.”
„Aber Zo'or,” warf Sandoval ein, „das ist nicht der geeignete Platz für den Anführer der Synode.”
„Agent Sandoval, wie Sie es korrekt sagten, ich bin der Anführer. Meine Entscheidungen werden nicht hinterfragt,” sagte Zo'or und setzte sich in die Achterbahn.

Nach der Fahrt verließ Zo'or die Achterbahn mit einem kleinen, fast unerkennbaren Lächeln auf seinem Gesicht. Ich hatte beobachtet, wie er während der Fahrt blau aufgeleuchtet war. Er hatte die Sache offensichtlich genossen. Sandoval hatte im Gegensatz dazu nur teilgenommen, um Zo'or zu beschützen - vor was? fragte ich mich - und begann nun, kreidebleich anzulaufen.
„Das war... interessant,” stimmte der Taelon zu. „Ich wünsche, mehr zu sehen.”

Wir setzten unseren Spaziergang fort und nach einigen anderen Attraktionen - die wir, worauf Zo'or andauernd bestand, alle ausprobiert hatten - trafen wir auf einen 'Fliegenden Teppich'. Sandoval sah bereits sehr bleich aus und konnte kaum seine Haltung wahren.
„Wir werden das hier versuchen,” verkündete Zo'or und begann bereits, sich zu einem Sitz am hintersten Ende des Gefährts zu begeben. Sandoval folgte gehorsam, während er mich still für meine ‚fabelhafte Idee’ verwünschte und versuchte, dem Drang, einfach in den nächsten Waschraum zu rennen, zu widerstehen. Ich nahm in der Nähe von Zo'or Platz und die Fahrt begann.
Nach einigen Minuten voll nur allzu sichtbares Vergnügens auf Zo'ors Gesicht stoppte der Teppich seine Bewegung und Sandoval sprang hinaus und rannte hinter den nächsten Busch. Zo'or und ich setzten unseren Gang zum letzten Stopp auf unserer Reise fort - einem Tunnel der Schrecken.

Die Sonne stand bereits sehr tief und sandte ihre roten Strahlen zur Erde. Wenn ich mit jemand anderen zusammen gewesen wäre, hätte ich es vielleicht als einen romantischen Sonnenuntergang bezeichnet, aber in Zo'ors Gegenwart kamen mir solche Gedanken gar nicht.
„Warum wird das Tunnel der Schrecken genannt?” verlangte Zo'or zu wissen.
Meine Erklärung war kurz und präzise.
„Ich verstehe,” sagte er. „Taelons fühlen keine Angst, und ich habe noch immer Schwierigkeiten zu glauben, daß dies das ist, was Sie unter Spaß verstehen, aber ich wünsche, diese Chance auf eine weitere Erfahrung zu ergreifen. Da es scheint, daß Agent Sandoval nicht verfügbar ist, werden Sie mich begleiten müssen.”
Und mit diesen Worten nahm Zo'or auf dem Vordersitz Platz, nur der Platz auf dem Rücksitz blieb für mich übrig.

Nach einer langen Fahrt mit Geistern, kalten Lufthauchen, Spinnweben und anderen Dingen, vor denen sich Taelons nicht zu fürchten brauchten, kamen wir aus dem Tunnel heraus und ich begann mich zu fragen, was wohl passiert wäre, wenn jemand einen der Geister gegen das Bild eines Jaridians ausgetauscht hätte. Unglücklicherweise hatte keiner diese Idee gehabt.
Also stiegen wir aus und Zo'or warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Ich danke Ihnen für diesen sehr interessanten Tag, Agent Sky. Obwohl Taelons nicht das gleiche Bedürfnis nach Spaß haben wie Menschen, war dieser Ort sehr... enthüllend. Ich werde jetzt zum Mutterschiff zurückkehren und es steht Ihnen frei, zu Ihrer Botschaft zurückzukehren. Ich werde Sie kontaktieren, sollte ich weitere Fragen zu diesem Thema haben. Gute Nacht.”

Und dann betrat er sein Shuttle, mit Sandoval - der seine Verfassung in der Zwischenzeit wiedergewonnen und den Weg zur Gruppe gefunden hatte - und dem Rest der Freiwilligen als Eskorte, und sie hoben ab ...
... während die Frau, die mich an diesem Morgen in der deutschen Botschaft abgeholt hatte, mich wohlbehalten zurück zu meinem Quartier brachte, wo ich augenblicklich in den Schlaf fiel, mit Träumen von Taelons und Achterbahnen und Lachen...

 

ENDE

 

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