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  „Spuk auf dem Mutterschiff” von Sha'ree   [Emails bitte an die Bibliothek schicken]
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Zo'ors Begegnung mit einem Geist, und Da'ans Begegnung mit einem etwas „anderen” Zo'or...
Charaktere:  Zo'or, [Sandoval, Da'an]
 
Anmerkung der Autorin:  Gedanken und Anmerkungen sind in Sternchen * geschrieben
 

 

SPUK AUF DEM MUTTERSCHIFF

 

Es war kurz vor Mitternacht, und alle Freiwilligen auf dem Mutterschiff waren schon längst in die Kojen geschlüpft, bis auf die paar bedauernswerten Gestalten, die vom Führer der Synode oder ihrem Ausbilder zu Nachtschichten verurteilt worden waren.
Eben eine dieser bedauernswerten Gestalten war Sandoval. Seit beinahe zwei Stunden stand er nun vor seinem „Sklaventreiber” in persona. Zo'or. Zwei Stunden, in denen er krampfhaft versuchte, irgendwie die Augen aufzuhalten und das Gähnen zu unterdrücken, das ihm auf der Zunge lauerte und nur darauf wartete rausspringen zu dürfen.
Und zwei Stunden, in denen er unablässig von Zo'or malträtiert wurde.
„Wurden Taelons eigentlich nie müde?”, fragte sich der Implantat schon zum mindestens hundertsten Mal.
„Überprüfen Sie noch einmal das Sicherheitssystem”, sagte Zo'or, der hinter Sandoval auf seinem Stuhl saß.
Sandoval stöhnte innerlich auf und widerstand nur mühsam dem Verlangen, sich umzudrehen und seinem Vorgesetzten ein „Nein, ich bin todmüde!” ins Gesicht zu brüllen. Stattdessen sagte er langsam und beherrscht: „Zo'or. Ich habe das System jetzt schon dreimal überprüft. Ich denke, dass das Mutterschiff sicher genug ist.”
Zo'or grinste gehässig. Er wußte genau, wie müde der Mensch vor ihm war, aber es machte ihm unheimlichen Spaß, Sandoval wie eine Fliege im Spinnennetz zappeln zu lassen.
„Wirklich.” sagte Zo'or, „Das denken Sie. Nun, danach hat Sie aber niemand gefragt, Agent Sandoval.”
Sandoval startete einen aussichtslosen Kampf um seinen wohlverdienten Schlaf: „Zo'or, meiner Meinung nach...”
„Ihre Meinung interessiert mich nicht, Agent Sandoval!”, zischte Zo'or. „Sie werden jetzt das Sicherheitssystem überprüfen. Sofort!”
Sandoval drehte sich zu Zo'or um und blickte ihm in die eisblauen Augen, die tödliche Blicke abschickten.
Mit einem Seufzer gab Sandoval seinem Kampf auf.
„Ja, Zo'or”, klang es zerknirscht.
Zo'or seinerseits grinste selbstgefällig: „Sehr gut. Wieso sind Sie dann noch nicht weg?”
Ohne Zo'or noch eines Blickes zu würdigen ging Sandoval mit seinem Global in den Antriebsraum des Mutterschiffes, in dem sich der Energiekern und das Hauptsicherheitssystem befand.
Auf dem Weg dorthin quälten den Implantanten die fiesesten Mordgedanken, die sich insbesondere auf Zo'or bezogen. Er beschloß, seine Wut morgen an Major Kincaid auszulassen, anstatt seinen Vorgesetzten um die Ecke zu bringen. *böööööses Grinsen auf Sandovals Gesicht*

 
* * *
 

Zo'or blieb alleine auf der Brücke zurück. Mit einem hämischen Gesichtsausdruck hatte er Sandoval mit Blicken verfolgt, bis dieser um die nächste Ecke gebogen war.
„Menschen sind ja so leicht zu ärgern”, dachte Zo'or und wollte gerade einen Datastream vor sich öffnen, als das Licht auf der Brücke plötzlich anfing zu flackern. So leicht, dass es Zo'or zuerst gar nicht bemerkte, doch dann wurde das Flackern immer stärker.
Erstaunt sah sich Zo'or um.
*Sowas war ja noch nie passiert. Was hat dieser Stümper von Agent nun wieder mit dem Energiekern angestellt?*
Zo'or öffnete einen Kommunikationskanal zum Antriebsraum.
„Agent Sandoval!” fragte er. „Was haben sie getan?”
Es folgte keine Antwort. Stattdessen hörte Zo'or ein statisches Rauschen.
„Agent Sandoval?” fragte Zo'or, langsam unruhig werdend.
*Das Kommunikationssystem hatte doch eine Reserveenergie. Selbst wenn dieser Mensch am Energiekern herumgefummelt hatte, müsste die Kommunikation doch noch funktionieren. Was hatte dieser Mensch getan?*
„Agent Sandoval!” Zo'or versuchte es nochmal auf die Energische.
Nichts. Keine Antwort.
*Irgendetwas stimmt hier doch nicht!*
Zo'or fröstelte, als er von einem kalten Luftzug gestreift wurde. Bildete er sich das nur ein, oder war es auf einmal merklich kälter auf der Brücke?
Nervös blickte Zo'or sich um und spielte unruhig mit seinen Händen.
*Was ist hier los?*
Da erlosch plötzlich das Licht, und die ganze Brücke wurde in ein tiefes Schwarz getaucht.

 
* * *
 

Zo'or zuckte zusammen und sprang panisch aus seinem Stuhl. Eiligen Schrittes hechtete er zum Fenster aus virtuellem Glas, um wenigstens noch etwas Licht, das von der Erde zu ihm hinaufschien, abzubekommen.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte er über die stockfinstere Brücke.
Undeutlich konnte er die Umrisse seines Stuhles erkennen, sonst nichts.
*Wo, zum Teufel, bleiben denn die Freiwilligen?*
Wieder fröstelte Zo'or. Es war keine Einbildung. Es war kalt auf der Brücke. Sogar verdammt kalt.
Seine Hände bewegten sich rasch und nervös.
Irgendetwas schien sich in Zo'or zu bohren. Er spürte es genau, doch es war kein körperliches Spüren, mehr ein Gefühl. Dann erkannte Zo'or, was es war.
Irgendwer war hier. Hier auf der Brücke, bei ihm, und durchbohrte ihn mit seinem Blick. IRGENDETWAS war hier!!! Irgendetwas, das jede seiner Bewegungen genau beobachtete!!!
Panik kroch in Zo'or hoch.
*HIER IST NIEMAND, NIEMAND, VERSTEHST DU? DU BIST DER FÜHRER DER SYNODE, ALSO REIß DICH GEFÄLLIGST ZUSAMMEN*
Zo'or drehte sich ruckartig um und starrte auf den blau-grünen Planeten unter ihm, der wie ein Juwel auf schwarzem Samt schimmerte.
Er wollte dieses gräßliche Gefühl, beobachtet zu werden, sofort abstellen.
Doch das hier war etwas, über das er keinerlei Kontrolle hatte, selbst als Führer der Synode nicht.
Seine eigene Panik, die wie ein dicker, haariger Ball auf acht Beinen seine Kehle hochkrabbelte.
*Was ist mit dir los? Wovor hast du Angst? Das hier ist die Brücke, genau dieselbe, auf der du jeden Tag bist. Und hier ist niemand, verdammt nochmal. Du bist vollkommen alleine hier. Das ist deine eigene Phantasie, die dir einen Streich spielt. Sandoval hat nur vorrübergehend die Stromversorgung lahmgelegt, gleich wird-*
Zo'ors Gedankengänge setzten für eine einzige, schrecklich lange Sekunde aus.
Da war etwas gewesen! Direkt hinter ihm!
Zo'or hatte es gehört, er hatte es in den Augenwinkeln gesehen, ER HATTE ES GENAU GESPÜRT!!!
Jetzt machte er sich nichts mehr vor.
ER WAR IN PANIK!!!
Irgendwer, IRGENDETWAS stand hinter ihm!
Er spürte die Anwesenheit von einem Wesen, er spürte, wie sich der Blick des Wesens in seinen Rücken bohrte, er spürte, wie es hinter ihm stand, und ihn, ein gefundenes Fressen, anstarrte.
Zo'or ertrug den Druck nicht mehr.
Kein Schrecken, den er sah, konnte so entsetzlich sein, wie der, den er nicht sah.
Mit einem Ruck drehte er sich herum, und sah ... nichts.
Die Brücke war leer, vollkommen leer, sofern Zo'or das in dem fehlendem Licht feststellen konnte. Mit vor Angst geweiteten Augen starrte Zo'or umher, und versuchte irgendwie den dunklen Schleier zu durchdringen, der schwer auf der Brücke lag.
Er hatte es doch gespürt! Noch vor einer halben Minute hätte Zo'or darauf schwören können, dass er nicht alleine auf der Brücke war! Doch jetzt...
*Hier ist niemand! NIEMAND! Du bist alleine hier!*
Zo'or fiel, sprichwörtlich gesagt, ein Stein vom Herzen. Er schloß die Augen, und dankte sich selbst im Geiste dafür, keinen gedanklichen Hilferuf an das Gemeinwesen gesendet zu haben.
Das wäre einfach ... peinlich gewesen. Zo'or verzog geringschätzig die Lippen, als er an T'thans wohl wahrscheinliche Reaktion dachte. Das wäre wieder ein Beweis für ihn gewesen, WIE unfähig Zo'or als Führer der Synode war.
Und was hätte Da'an wohl von ihm gedacht?
Zo'or wollte es gar nicht wissen.
Ein Taelon, der Angst im Dunkeln hatte, das war einfach-
Mit einem Schlag riss Zo'or die Augen auf, und die Panik packte ihn mit eiskalter Hand.
*WAS WAR DAS GEWESEN?*
Ein Geräusch! Ein Geräusch, hier, hier bei ihm! Ein Geräusch, das unmöglich von einem Menschen oder einem Taelon stammen konnte!
Es klang wie....*SCHLEIFEN! DAS SCHLEIFEN VON SANDPAPIER AUF HOLZ*
Panisch, hektisch starrte Zo'or in die Dunkelheit, und versuchte IRGENDWIE den Grund für dieses schreckliche Geräusch auszumachen. Doch er konnte nichts erkennen.
Es war einfach zu dunkel.
Langsam realisierte Zo'or, dass das Geräusch mit jeder Sekunde lauter wurde.
Er versuchte zu sprechen, zu fragen, ob jemand hier sei, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst.
Nur ein leises, erbärmliches Krächzen kam aus seiner Kehle, in der noch immer ein stetig dicker werdender Haarball steckte.
Mittlerweile war das Geräusch zu unerträglicher Lautstärke angeschwollen. Es klang jetzt eher wie ein riesiger Termitenschwarm, der gerade dabei war, einen Holztisch zu Sägemehl zu verarbeiten.
Zo'or presste sich die Hände auf die Ohren.
Er wollte dieses furchtbare Geräusch nicht länger ertragen. Er wollte fliehen, weg von der Brücke, weg von diesem Geräusch, und vor allem, weg von dem ETWAS, das das Geräusch verursachte.
Doch er konnte nicht. Zo'or war unfähig sich zu bewegen.
Panik, Angst und Horror lähmten ihm sämtliche Bewegungsmechanismen. Alles, was er tun konnte, war, in diese grauenvolle Dunkelheit, die ihn umgab, zu starren.
Plötzlich streifte ein eiskalter Luftzug seine Wange, so kalt, dass es wie Feuer glühte.
Mit einem entsetzten Keuchen stolperte Zo'or rückwärts, und stieß mit dem Rücken gegen das virtuelle Glas.
Mit aller Macht presste Zo'or sich die Hände auf die Ohren, doch es nutzte nichts.
Das Geräusch war so laut, dass es Zo'ors Körper zu durchdringen schien.
Er hörte es trotzdem, das, was ihm, buchstäblich, das Blut in den Adern gefrieren ließ.
DAS SCHLEIFEN BILDETE WORTE!
„Nein!” keuchte Zo'or, und sank in die Knie.
„Nein, nein, neeeiinn!” wimmerte er, seine Arme um den Kopf schlingend.
Doch er hörte es, er musste es hören, er konnte sich nicht wehren.
„Zo'or...” bildeten sich die Worte in der Dunkelheit, wie das Rauschen des Windes in einem riesigen Wald: „Zo'ooooor....!”
Zo'or blickte auf, die Augen angefüllt mit absoluter Panik.
Und da sah er es, was dem Haarball in seiner Kehle erlaubte, mit einem Satz hochzuspringen, und sich in einem Schrei zu entladen.
Ein bösartiges, rot glühendes Augenpaar starrte Zo'or von seinem Stuhl aus an. Schemenhaft konnte Zo'or eine riesige, tiefschwarze und deformierte Gestalt erkennen, an deren Kopf die roten Augen saßen, welche ihn böse und mordlustig anstarrten.
Ein leises, gefährliches Knurren klang zu ihm herüber.
Zo'or schrie, so laut er konnte:
„DA'AAAAAAAAAN!”

 
* * *
 

Die Schreie hallten durch das Mutterschiff, wie auch durch das Gemeinwesen. Zielsicher fanden sie den Gesuchten. Da'an lag gerade unter seiner Energiedusche, als ihn eine mentale Welle unglaublicher Panik und Angst überwältigte. Sofort wusste er, WER ihn gerufen hatte.
„ZO'OR!”
Voller Angst um sein Kind sprang Da'an auf. In weniger als 20 Sekunden hatte er die Brücke erreicht. Das Licht flackerte immer noch, aber es war hell genug, so dass Da'an die Gestalt vor sich erkennen konnte. Mitten auf der Brücke hockte Zo'or zusammengekrümmt auf dem Boden, leicht hin- und herwippend, und hatte beide Arme um seinen Kopf geschlungen.
Er murmelte irgendetwas, das Da'an nicht verstehen konnte, und schüttelte seinen Kopf im Takt der Agonie.
Da'an glühte ganz blau vor lauter Sorge um sein einziges Kind.
„Zo'or? Zo'or?” Rasch trat Da'an näher und ließ sich vor ihm auf den Boden nieder.
Da'an sah Agent Sandoval und ein paar abgehetzte Volunteers von der anderen Seite die Brücke betreten.
„Zo'or”, versuchte es Da'an nochmal. „Zo'or, sieh mich an.”
Da'an hob beide Hände, schloß sie um Zo'ors Kopf, und zwang ihn so, den Kopf zu heben.
Der junge Taelon hatte beide Augen fest zugekniffen und murmelte weiter Worte vor sich hin, die er keuchend ausstieß.
„Zo'or!” wiederholte Da'an energisch und durchdringend: „Zo'or, SIEH MICH AN!”
Der Angesprochene öffnete panisch die Augen; der blanke Horror spiegelte sich darin.
Da'an erschreckte bei diesem Anblick. SO hatte er Zo'or noch nie erlebt, selbst als kleines Kind nicht.
Er war nie derjenige gewesen, der schnell Angst bekommen hatte, ER nicht. Und jetzt ... Offensichtlich litt der junge Taelon unter einem Schock, einem furchtbaren Schock.
„Zo'or?” fragte Da'an besorgt: „Was ist passiert?”
Langsam schien Zo'or dann doch zu begreifen, WER da vor ihm saß.
„Da'an...”, flüsterte er atemlos: „Da'an...”
Sein Blick liebkoste Da'ans Gesicht und schien ihn festhalten zu wollen, wie einen schönen Traum, den man nach dem Aufwachen sofort zu vergessen beginnt.
„Map'pi!” Mit einem Schluchzer warf sich Zo'or in Da'ans Arme. Da'ans Verblüffung kannte keine Grenzen.
*WAS ist denn nun los?*
Doch dann spürte er, wie sehr sein Kind ihn jetzt brauchte.
Er schlang seine Arme um Zo'ors schlanke Gestalt.
Der junge Taelon seinerseits begrub sein Gesicht in Da'ans Schulterbeuge, und schluchzte hemmungslos, während er sanft von Da'an hin- und hergewogen wurde.
Sandoval und die Volunteers starrten mit offenen Mündern auf die seltsame Szene, die sich ihnen darbot.
Nichts, aber wirklich gar nichts mehr erinnerte noch an den starken, kalten und arroganten Synodenführer, den sie alle kannten. Zo'or wirkte eher wie ein kleines, verschrecktes Kind.
Sandoval gab einem der Volunteers einen stummen Wink. Der drehte sich langsam um, beschleunigte dann seine Schritte und lief schließlich, so schnell er konnte, den Gang hinunter zur Krankenstation, um Mit'gai zu alarmieren.
Da'an fing Sandovals Blick auf. Stumm stellte der Agent seine Fragen, doch Da'an beantwortete sie nicht. Er wusste, was Sandoval dachte.
*Wenn er wüsste, wie Recht er hat*, dachte Da'an, Zo'or langsam hin- und herwiegend: *Er ist noch ein Kind; mein Kind!*
„Was ist passiert, Zo'or?” flüsterte Da'an ihm ins Ohr. „Was ist passiert?”
Zo'or schluchzte und wurde von Weinkrämpfen geschüttelt.
Da'an erwartete nicht wirklich eine Antwort von dem jungen Taelon.
Und dennoch glaubte er aus dem Schluchzen eine leise Bitte herauszuhören:
„Bitte, verlass mich nicht, Map'pi, bitte bleib bei mir...”
Als stumme Antwort schloss Da'an sein Kind noch fester in die Arme.
*WAS, um alles in der Welt, hat Zo'or nur so zu Tode erschreckt?*

 
* * *
 

Das würde ihm nicht nochmal passieren. Nicht nochmal würde er sich so gehen lassen. Fast hätte er Zo'or in zwei Teile gerissen. Nicht nochmal würde er seine Kräfte so außer Kontrolle geraten lassen. Er hätte diesen Taelon fast getötet!
Trotzdem musste er lächeln. Dieser entsetzte Ausdruck auf Zo'ors Gesicht, diese Todesangst in seinen Augen...
DAS war es wert gewesen. Jeder einzelne Sekunde, in der er sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, es riskiert hatte, entdeckt zu werden, war diesen Augenblick wert gewesen, einen vor Horror schlotternden Zo'or zu sehen.
Wieder musste er lächeln. Aber es würde ihm nicht nochmal passieren. Wenigstens nicht hier, auf dem Mutterschiff.
Ihm fiel ein, dass er heute Nacht noch gar nichts gegessen hatte. Aber, das würde sich leicht regeln lassen, schließlich hatte er gleich Dienstschluß.
Beim Gedanken an eine nächtliche Jagd spielte ein breites Grinsen auf seinem Mund.
Er dachte an den Ausdruck in den Augen seiner Opfer, die Angst, die Panik, den Horror, bevor er sie in Stücke riss. Er liebte diesen Moment der unaussprechlichen Todesangst. Er BRAUCHTE ihn.
Aber nie wieder würde er sich auf dem Mutterschiff oder in der Botschaft so gehen lassen.
Er bestieg das Portal, das ihn zur Erde befördern sollte. Der Volunteer, der hier Dienst hatte, nickte ihm leicht zu.
*Er denkt, er kennt mich, seinen Vorgesetzten. Dabei kennt mich keiner wirklich.*
Insgeheim freute er sich schon auf den Moment, in dem er frisches Blut in seiner Kehle schmecken würde.
*Frisches Menschenblut.*
Er lächelte nochmal über die Angst des Taelons, bevor der Energiestrom aktiviert wurde.
*Berechtigte Angst*, dachte er. *Wann sieht man schon mal einen leibhaftigen Werwolf, und überlebt?*
Agent Sandovals Lächeln wurde noch breiter, als er von der Energiewelle erfasst und zur Erde befördert wurde.

 

ENDE

 

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