Startseite Aktuelles Update Geschichten Kategorien Bilder Forum - Der Baum Links Hilfe Kontakt
  „Li'en” von Se'la   (Emailadresse siehe Autorenseite),   September 2006
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Da'an stellt Se'la zur Rede.
Zeitpunkt:  dritte Staffel
Charaktere:  Da'an, Liam, Li'en, Se'la
 

 

LI'EN

Kapitel 7

 

Nächster Tag

Da'an war alleine in der Botschaft. Er hatte Liam weggeschickt und dafür gesorgt, dass ihn niemand stören würde. Nun saß er auf seinem Stuhl und sah zum Portal. Er hatte Se'la über das Gemeinwesen Bescheid gegeben, dass sie kommen sollte. Für sie war es sehr überraschend gewesen, das hatte er gespürt. Er konnte nicht verhindern, dass ein Gefühl der Schadenfreude in ihm aufkam. Se'la hatte nun nicht mehr die Chance sich etwas zu überlegen und genau diesen Vorteil würde er jetzt ausnutzen. Zufrieden lächelnd lehnte er sich zurück.
Da'an würde nahezu alles tun, um an die Informationen zu kommen, selbst wenn er dafür eine gute Freundin verlieren musste. Das Gefühl des Kennens, des Verbundenseins war in den letzten Tagen stärker geworden. Der Grund dafür musste in der Nähe sein, er wusste nur nicht was er suchen sollte. Se'la hatte bestimmt die Informationen, die ihm so wichtig waren, es musste etwas mit dem Projekt zu tun haben.
Liam betrat die Botschaft. Verwundert sah Da'an ihn an. Durch das Gemeinwesen übermittelte er Se'la, dass sie noch etwas warten sollte.
„Major?”
„Ich hatte etwas vergessen. Entschuldigen Sie bitte, Da'an, ich werde gleich wieder gehen.”
Irgendetwas wunderte Da'an an dieser Aussage, ihm war nur noch nicht klar was.
Liam schob mit irritierten Gesichtsausdruck eine Disk in den Computer, der aber schnell zu Unglauben wechselte. Dann stand er plötzlich auf und verließ mit der Diskette fast fluchtartig den Raum. Was hatte den Major bloß so aufgeregt? Da'an sah ihn nur ratlos hinterher.
Aber er hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Das Portal aktivierte sich und Se'la trat hervor. Da'an musste sich jetzt vollkommen auf sie konzentrieren.

Erinnerung Rafaellas

Rafaella war gerne bei den Hybriden. Auch wenn sie wie Erwachsene aussahen, benahmen sie sich oft wie Kinder. Sie wusste, dass dies von dem beschleunigten Wachstumsprozess und der Blockierung ihres Wissens kam. Dennoch waren sie in der kurzen Zeit, in der sie lebten, schon intelligent. Die Taelon-Wissenschaftler und auch die menschlichen hatten nicht alles unterdrücken können.
Jetzt sah sie zu, wie Je'na, Me'lan und Li'en das Alphabet schrieben. Rafaellas Meinung nach war es eine Verschwendung diese Hybriden für Versuchszwecke zu missbrauchen. Sie lernten so schnell! Erfreut sah sie zu, wie ihre Schüler die Buchstaben mit immer größerer Sicherheit schrieben. Rafaella sah, wie ihre Augen funkelten und sie gierig alles aufnahmen, was sie bekommen konnten. Sie waren so neugierig auf die Welt und alles was um sie herum geschah und stellten so viele Fragen! Warum sollte sie ihnen nicht zu verstehen helfen, was mit ihnen geschah? Stolz zeigten ihr ihre drei Schüler, was sie geschafft hatten. Sie lobte alle lächelnd.
Rafaella hatte sie nur einmal als Kinder gesehen, danach war ihr Wachstum beschleunigt worden. Aber sie hatte nie aufgehört die Kinder zu sehen, wie sie sich mit intelligenten Blick umsahen. Mit Bedauern dachte sie auch daran, dass sie wohl niemals vergessen würde, wie flehend ihre Augen ausgesehen hatten, als sie durch die Verbindung der anderen erfahren hatten, was mit ihnen passieren sollte. Danach waren ihr Wille und Entscheidungskraft so sehr eingeschränkt worden, dass sich niemand mehr wehren konnte. Dennoch glaubte sie, dass die Hybriden noch immer eine Verbindung zueinander hatten. Sie konnte sie nur nicht fragen, denn alle würden natürlich verneinen.
„Sieh nur Rafi! Sieh nur!” forderte Je'na sie auf und zeigte auf eine Sternschnuppe vor ihrem Fenster. Selbst wenn sie aufgeregt war, wurde ihre Stimme nicht lauter. Rafaella fand sie war viel zu sensibel.
Sie selber war erst spät zu dem Team gekommen, wobei jede Wissenschaftlerin drei Hybriden zu betreuen, Versuche auszuführen und die Ergebnisse aufzuschreiben hatte. Die meisten Hybriden lebten hinter einem Schleier aus Drogen, worauf Rafaella verzichtete. Sie wollte den anderen so gerne helfen!
Während sie auf Li'ens Schreibversuche achtete, betrat Se'la den Raum. Wie immer wenn sie kam, lief Rafaella ein Schauer über den Rücken.
Sie strahlte etwas Grausames aus. Ihre Augen bestanden aus kaltem, blauen Eis und ihr ganzes Verhalten signalisierte Unnahbarkeit. Rafaella wusste, dass die meisten Wissenschaftler ihre Handlungsweise gegenüber den Hybriden missbilligten, darum tat sie es nur, wenn niemand anwesend war.
Se'la sagte nie etwas, wenn sie Rafaella mal so unerwartet antraf. Es war, als würde es sie nicht im geringsten interessieren, ob sie intelligent waren, oder nicht. Siie waren nur Forschungsobjekte. Dennoch sah man an kleinen unauffälligen Handlungen, dass die Hybriden ihr etwas bedeuteten.
Wie immer wenn ein Taelon den Raum betrat, verstummten die Hybriden. Sie hatten Angst vor allen Wissenschaftlern. Und sie hassten sie für das, was sie ihnen antaten. Auch Rafaella hassten sie, selbst wenn sie versuchte es auf ihre Weise wieder gut zu machen.
„Nicht mehr lange!” versprach sie sich.
Sie war zu der Überzeugung gelangt, die Hybriden bräuchten eine Chance zu leben. Und Rafaella würde sie ihnen geben.
Se'la nahm Li'en mit. Sie wehrte sich nicht. Das tat niemand. Sie warf Rafaella nur noch einen letzten traurig-resignierenden Blick zu, der ihr im Herzen weh tat. Dann ließ sie sich an Se'las Hand weiterziehen. So sah sie in Rafaellas Augen ihr stummes Versprechen an sie nicht.

Sie hatte die Nacht in Rafaellas Haus verbracht. Es kamen keine Polizisten oder Freiwillige mehr, aber das Haus stand zum Verkauf frei. Rebekka musste sich schnell nach einer neuen Bleibe umsehen. Aber ohne Arbeit? Sie lag noch im Bett, unter die Decke gekuschelt. Ob Liam die Disk jetzt schon gefunden hatte?
Am Vortag hatte Liam sie noch nach Hause bringen wollen. Da sie an ihrer Version, sie würde in der Nähe der Botschaft wohnen, festhalten musste, hatte sie ihn dort zu einem Hotel dirigiert. Dafür hatte sie einen langen Weg zu Rafaellas Haus gehabt.
Rebekka hatte nicht viel Zeit gehabt über Liam nachzudenken. Jetzt konnte sie sich endlich näher mit ihm beschäftigen. Er war anders- das hatte sie sofort gespürt.
„Ein Hybrid?”
Wäre er ein Mensch-Taelon-Hybrid, hätte sie ihn erkannt. Dennoch spürte sie seine Energie. Spürte er auch ihre Energie? Er hatte sich noch nichts anmerken lassen, dass er wusste wer sie war!
Plötzlich fühlte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf. Es folgte ein unerträgliches Druckgefühl, Bruchstücke und geflüsterte Worte. Rebekka wusste, dass ein Taelon dies dämpfen und kontrollieren konnte.
„Aber ich habe das Wissen nicht!”
Es war wie ein verzweifelter Aufschrei.
Der Schmerz wurde schlimmer. Sie spürte wie ihr Wissen aus dem Drogennebel auftauchte, aber für diesen Moment war es ihr einfach zu viel. Rebekka hatte doch gewusst, dass es passieren würde, nur gehofft später.
Einen Moment lang fühlte sie sich, als würde sie fliegen. Sie sah sich selber in der Decke verwickelt, leise stöhnend und die Hände an den Kopf gepresst.
Dann wurde sie mit voller Wucht in ihren Körper geschleudert und erstickte fast in ihrer neuen Enge. Sie seufzte leise.
Die Drogen ließen nach und alle Blockaden lösten sich zur selben Zeit. Ihre einzige Chance war, das meiste zu verdrängen, hinter ihren eigenen neu erschaffenen Barrieren, die sie irgendwann wieder lösen könnte. Sie musste sich jetzt um ihre Zukunft kümmern und konnte sich nicht mit diesem Problem befassen.
Der Kampf schien Stunden zu dauern und zehrte an ihren Kräften. Aber endlich hatte sie es geschafft sich doch unter Kontrolle zu bringen.
Erschöpft schlief sie wieder ein.

Botschaft in Washington

Se'la trat aus dem Portal heraus auf Da'an zu, der sich inzwischen erhoben hatte. Sie begrüßten sich mit der taelonüblichen Geste.
Se'la wusste in was für einer Stimmung Da'an war. Er konnte sehr gefährlich werden. Sie hatte keine andere Wahl, als ihm die Informationen zu geben. Zu leicht konnte sie es Da'an aber nicht machen, er würde sonst berechtigten Verdacht schöpfen. Das Projekt würde weitergehen, auch wenn Da'an versuchte es zu verhindern. Nur eben auf ihre Art.
„Es ist schön dich wiederzusehen, Se'la. Es ist viel Zeit vergangen seit wir uns das letzte Mal trafen.”
Da'an neigte leicht den Kopf.
Was sollte das jetzt? Se'la hatte sich auf etwas anderes vorbereitet.
„Ja. Allerdings hast du dich sehr verändert... Du wolltest mich sprechen?”
Da'an nickte und schritt auf das Fenster zu, Se'la folgte ihm.
„Dieses Projekt...worum geht es da?”
Se'la fragte sich nicht woher er überhaupt davon wusste, sie hatte sich schon seit Da'ans Nachricht Gedanken darüber gemacht. Sie wusste aber, auch wenn sie fragte, würde Da'an es ihr nicht sagen.
„Es beinhaltet wahrscheinlich den Schlüssel für unser Überleben! Die Forschungsergebnisse, die wir durch diese Arbeit gewonnen haben, könnten uns jetzt schon mehr Zeit verschaffen!”
Da'an leuchtete blau auf.
„Es ist schon jemand deshalb gestorben!”
Erschreckt sah Se'la ihn an. „Li'en?”
Dann fiel ihr allerdings ein, dass das nicht sein konnte. Er musste Rafaella meinen. Sie würde Se'la noch sehr nützlich sein, nachdem alles geregelt war.
Da'an war unsicher. Wenn es ihnen wirklich helfen konnte... aber er musste mehr Informationen darüber haben, bevor er eine Entscheidung treffen konnte.
„Es müssen Opfer gebracht werden!”
Se'la merkte wie Da'an in seinem Entschluss wankte. Bald hätte sie ihn so weit, dass er ihrem Plan zustimmen würde. Da'an würde die Informationen bekommen, nur kam es darauf an, wie er darauf reagierte. Vor allen Dingen musste Se'la Li'en wiederfinden. Sie war wertvoll. Da'an würde ihr dabei helfen, sie musste es nur gut anfangen. Da'an drehte sich um und sah sie ruhig an. Dann sagte er:
„Du wirst sicher einsehen, dass ich Opfer nicht akzeptieren kann, wenn ich nicht weiß wofür.... Gib mir die Informationen über das Projekt!”
Se'la gab sich widerstrebend, versuchte ihre Gedanken und Emotionen vor Da'an geheim zu halten.
„Du weißt, dass ich das nicht darf!”
„Ich kann mich nicht erinnern, dass dich das jemals gehindert hat!” erwiderte Da'an mit einem hinterhältigen Lächeln. Auch Se'la erinnerte sich und lächelte leicht. Da'an schickte ihr durch eine sachte Verbindung ein freundschaftliches Gefühl rüber, das Se'la auch erwiderte. Sie blockte aber gleichzeitig seinen Versuch ab, weiter in ihren Geist einzudringen. Dann vermittelte Se'la ihm ihre Besorgnis, worauf Da'an sofort mit einer Frage reagierte.
„Ich möchte dich um etwas bitten, Da'an. Bei dem Projekt geht es unter anderem auch um Hybriden. Eine ist geflohen. Sie ist erst zwei Jahre alt. Wenn du sie findest, lass es mich durch das Gemeinwesen wissen!”
Da'an übermittelte seine Zustimmung.
Das war einfacher gewesen, als sie gedacht hatte. Gerade wollte Se'la ihm weitere Informationen über das Projekt übermitteln, als sie ein Ruf von Ji'tal durch das Gemeinwesen erreichte. Da'an verstand und verabschiedete Se'la.
Diese beeilte sich auf die Basis zu kommen. Es ging, wie es aussah, um eine der Hybriden.

 

Ende von Kapitel 7

 

Zurück / Back

 

Zum Seitenanfang