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  „Frieden wider Willen” von Se'la   (Emailadresse siehe Autorenseite),   November 2003
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Geschehen in der anderen Dimension, Da'an trifft eine Entscheidung.
Zeitpunkt:  dritte Staffel
Charaktere:  Boone, Da'an (aus 2 Dimensionen), Ka'la, Ha'gel, Mit'gai, Liam
 

 

FRIEDEN WIDER WILLEN

Kapitel 2

 

Da'an aktivierte den Datenstrom. Boones Gesicht erschien.
„Haben Sie sich entschieden, Da'an?”
„Ich werde fliegen”
Boone lächelte. Er hatte so etwas erwartet.
„Ich werde mich bemühen, dass wir ein Shuttle bekommen.”
„Das wird nicht nötig sein, Will. Ich habe von der Synode schon vor einiger Zeit eines gestellt bekommen, damit ich, falls ich mich anders entscheiden sollte, schneller zu unseren Schiffen kommen kann. Ich erwarte Sie auf dem Dach unserer Wohnung.”
Boone nickte.
„Sind Sie sicher, dass Sie mitfliegen wollen? Ich glaube nicht, dass Kate damit einverstanden sein wird ... Es könnte gefährlich werden, sollten wir den Jaridians schon auf dem Flug begegnen.”
„Ich weiß, Da'an. Aber Kate wird es verstehen, Sie sind ein guter Freund. Außerdem kann ich Sie ja wohl kaum allein fliegen lassen!” erwiderte Boone lachend.
„Es ist schön, dass Sie noch Ihren Humor haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar.”
Da'an neigte den Kopf und schloss den Datenstrom. Er konnte die Beweggründe der Menschen nicht immer verstehen, obwohl er schon lange mit ihnen zusammenlebte.
Seine Entscheidung stand aber fest. Er würde Zo'or hinterher fliegen, auch wenn es gefährlich werden konnte. Oder gerade deshalb.
Zudem hatte Se'la ihm erzählt, dass Ka'la glaubte, Liam würde noch leben. Wenn Liam noch am Leben war, könnte es dann nicht möglich sein, dass Lili auch noch lebte? Demnach wäre er es ihr in einer Art schuldig ...
Er öffnete ein weiteres Mal den Datenstrom, dieses Mal, um Captain Parker zu informieren, dass er später, in dem System, das die Menschen das Omega-System nannten, zu ihm stoßen würde. Er solle dort auf ihn warten. Der Captain stellte keine Fragen nach seinen Gründen, sondern versicherte ihm nur, diesenBefehlauf jeden Fall zu befolgen.
Dann durchquerte er seinen Raum. Es war der einzige, der lebte, so, wie die Schiffe. Er war hinzugefügt worden, als Da'an dort mit Lili einzog.
Der Taelon verließ seine spezielle Umgebung und stand sofort in den für Menschen typischen Zimmern. Es erschien ihm immer noch merkwürdig, in so einer Wohnung zu leben. Sollte Lili doch tot sein, würde er wieder auf das Mutterschiff ziehen, oder in eine der Kolonien der Taelons.
Mit dem Fahrstuhl war er schnell auf dem Dach. Er sah in den klaren Sternenhimmel, und wie immer, wenn er dies tat, konnte er nicht anders, als ihn zu bewundern. War den Menschen überhaupt klar, auf welch einem wunderbaren Planeten sie lebten? Es kam ihm eher so vor, als läge ihr einziges Ziel darin, diesen mit allen Mitteln zu zerstören. Vielleicht sah er es auch nur so, weil er erlebt hatte, wie viele solcher schönen Welten durch Krieg zerstört worden waren.
Und weil er dabei mitgeholfen hatte.
„Da'an?”
Die Energielinien des Taelons färbten sich blau.
„Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken! Sie sahen nur sehr nachdenklich aus. Sagen Sie mir, über was Sie sich Gedanken gemacht haben?”
Da'an drehte sich um und stand Boone gegenüber.
„Vielleicht ein anderes Mal. Können wir fliegen?”
Dieser nickte und ging vor ihm zum Shuttle. Der Taelon folgte ihm in einigem Abstand. Was er an William Boone so mochte, war, dass er immer bereit war, ihm zuzuhören und ihn den Menschen näher zu bringen.
Er setzte sich in den Sitz hinter Will und wartete darauf, dass dieser das Shuttle startete und sie zum System flogen.


Nach einer kurzen Ruhepause begab sich Ka'la zu Ha'gel. Er freute sich, sie wiederzusehen. Ka'la sprudelte sofort hervor, was ihr als erstes in den Sinn kam.
„Liam ... ist er tot? Ich spüre ihn noch!”
Sie blickte Ha'gel fast flehend an. Dieser schaute erst lange zurück, dann antwortete er:
„Auch ich habe eine Weile gehofft, Liam würde noch leben. Wir kommen alle nur schwer mit seinem Tod klar. Bei dir könnte es von der Verbindung kommen ...”
„Es wurden weder die Überreste von Lilis noch von seiner Leiche entdeckt! Es wäre möglich, dass sie noch existieren!”
Ha'gel sah Hoffnung in ihren Augen aufblitzen. Auch er glaubte, daß es Liam noch gab, oder wünschte es sich doch. Aber er wollte nicht, daß die Hybridin sich Illusionen hingab.
„Die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass sie tot sind.”
Ka'la war enttäuscht. Sie hatte innerlich so sehr darum gebeten, dass er ihr sagen würde, dass Liam lebte. Sie sah aber auch, dass er nicht so recht an das glaubte, was er soeben von sich gegeben hatte. Das hieß, es bestand vielleicht mehr Hoffnung, als er selber zugeben wollte ...
Ha'gels Datenstrom aktivierte sich. Darauf erschien ein verstimmt aussehender Mit'gai.
„Hat dir Mrs. Cruz nicht ausrichten lassen, dass du auf die Krankenstation kommen sollst?” wandte sich dieser an die Hybridin.
Ka'la seufzte. „Ja, aber...”
Der Taelon unterbrach sie mit einer Handbewegung. „Ich hoffe, dass du dich langsam entscheiden kannst, meiner ausdrücklichen Anordnung Folge zu leisten!”
Er schaute sie noch eine Weile mit seinen blauen Augen streng an, dann unterbrach er die Verbindung.
„Du solltest jetzt gehen!”
Ha'gel lächelte fast schadenfroh. Ka'la wußte, warum sie mit Liam besser klar kam ... Sie sah ihn grimmig an, dann drehte sie sich um und verließ sein Quartier.

Mit'gai lief bereits auf sie zu, als sie auch nur einen Fuß in ‚seinen’ Raum gesetzt hatte.
„Komm mit!”
Gehorsam folgte sie ihm und legte sich auf eine Liege.
„Wie oft musst du noch unter die Energiedusche?”
„Ungefähr jeden zweiten Tag, aber Se'la sagt, es würde sich sicher noch reduzieren. Aber das weißt du doch schon längst! Ich kann dir versichern, seit der letzten Untersuchung hat sich nichts verändert!”
Er ignorierte den letzten Teil ihrer Antwort und untersuchte sie noch weitere drei Stunden. Manchmal hatte sie das Gefühl, sie sei für ihn nichts weiter als ein sehr interessantes Studienobjekt. Am Ende war die Hybridin vollkommen entnervt und verließ fast fluchtartig die Station. Wie hatte Se'la ihr das nur antun können? Es war ihre Anordnung gewesen, dass sie regelmäßig untersucht werden sollte.
Ka'la stockte im Schritt, als sie begriff, wo sie war. Sie stand direkt vor dem Quartier von Vera. Wenn sie schon dort war ...
Ohne sich anzumelden, betrat sie deren Raum. Vera saß an einen Tisch und sah erschreckt hoch, als sie eintrat. Sofort wurde sie blass.
„Bleib ruhig sitzen!” Ka'la lächelte leicht und setzte sich ihr gegenüber.
„Als erstes sollten wir das ‚Sie’ abschaffen. Du weißt ja, wie ich heiße, und wir werden noch eine ganze Weile zusammen bleiben müssen.”
Vera nickte. Sie schien wirklich mehr als nur angespannt. Das würde schwierig werden.


Andere Dimension

Liam war auf dem Mutterschiff, auf dem Weg zu Da'an. Es war, wie es aussah, irgend etwas passiert, und das hatte den Companion sehr aufgeregt. Jedenfalls hatte es so geklungen - wenn man bei einen Taelon so etwas wie Aufregung heraushören konnte ...
Er war auf der Brücke angekommen. Dort bot sich ihm ein gänzlich ungewohntes Bild. T'than saß auf Zo'ors Stuhl und Da'an stand davor. Liam konnte sich eigentlich schlecht vorstellen, dass Zo'or damit einverstanden war, dass T'than seinen Platz einnahm und sein Schiff kommandierte. Demnach musste schon etwas wirklich Gravierendes vorgefallen sein.
„Wir sollten diesem Problem nachgehen. Ich bin mir sicher, es war ein Defekt im Interdimensionsantrieb. Es ist wichtig, dass wir diese Sache untersuchen„, sagte Da'an gerade, scheinbar bemüht ruhig.
„Du kannst dich nur nicht damit abfinden, dass Zo'or für uns alle unerwartet in Stasis ging!”, antwortete T'than, offenbar aufgebracht.
„Ich denke, auch du spürst, dass Zo'or nicht mehr anwesend ist. Mit'gai hat ihn untersucht, sein Geist scheint nicht mehr auf einer der Ebenen zu weilen. Aber er ist nicht tot.”
„Und nun glaubst du, dies würde durch einen Unfall zu erklären sein?”
Liam stand nun neben Da'an, aber keiner der Taelons schien wirklich Notiz von ihm zu nehmen.
„Wie erklärst du dir das Verschwinden von Sandoval, T'than? Sein Körper ist nicht da, und es erscheint mir unwahrscheinlich, dass er während des Fluges das Shuttle verlassen hat!”
„Ich weiß es nicht! Sollte Zo'or jemals wieder aufwachen, wird er uns das sicher erklären können. Für diese Zeit bin ich der Synodenführer und in dieser Richtung wird es keine Untersuchungen geben! Solltest du mir allerdings beweisen können, dass es eine Art Unfall war, werden wir unser weiteres Vorgehen mit der Synode besprechen.”
T'than drehte den Stuhl leicht weg und Da'an wandte sich ab. Nun schien er auch endlich Liam bemerkt zu haben.
„Kommen Sie, Major!”
Beide verließen die Brücke. Ein paar Gänge weiter fragte Kincaid:
„Was ist los, Da'an?”
Auf dem Weg zum Shuttle hatte der Companion schnell alles erklärt.
„Wie kann durch einen Unfall nur noch die Energiegestalt eines Taelons da sein, ohne - ohne seinen - seinen Geist?”
„Ich weiß es nicht, Liam. Aber ich muss es herausfinden!”
Liam schwieg.
„Helfen Sie mir, Major?”
„Sie wissen, dass es für die Menschheit besser wäre, wenn Zo'or nie wiederkäme! Ich werde Ihnen dennoch helfen. T'than wäre bestimmt nicht besser!”
Da'an nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis.
„Überprüfen Sie die Shuttledaten. Ich werde mich nach Zo'ors Zustand erkundigen und nach Möglichkeiten, wie der Geist eines Taelons auf keiner der uns bekannten Ebenen weilen, seine Gestalt aber dennoch intakt sein kann.”
Kincaid vollführte eine bestätigende Geste und wandte sich Richtung Shuttlehangar.
Da'an setzte seinen Weg zur Krankenstation fort.

 

Ende von Kapitel 2

 

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