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  „Das Ende” von Se'la   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Januar 2006
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Das Ende aller Probleme.
Zeitpunkt:  vierte Staffel
Charaktere:  unbestimmt
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2006 geschrieben.
 

 

DAS ENDE

 

Der Himmel hellte sich zögernd auf, während der Tag die Nacht ablöste. Langsam stieg die Sonne empor, schickte ihre noch sanften und eher kraftlosen Strahlen über die leere Ebene. Der Himmel verwandelte sich in ein Farbenspiel aus rot, orange und pink, tauchte die Welt in andere, neue Farben und täuschte einen Frieden vor den es nicht gab, einen Neuanfang, der keiner war. Es herrschte eine beängstigende Stille, die sich tief in einen hineingraben konnte, wenn denn jemand da gewesen wäre, den sie hätte ausfüllen können. So aber grub sie ihre Wurzeln in den Planeten, erweiterte ihr Herrschaftsgebiet, das ihr nun durch nichts mehr streitig gemacht werden konnte, nur vielleicht durch die von Zeit zu Zeit entstehenden Erdbeben, oder wenn etwas zusammenfiel, aber dies geschah an anderen Orten. Dieser hier jedoch war der Tempel des Schweigens, der Einsamkeit und des Friedens. Es war ein von ihr eingenommener Ort, um den sie niemals gekämpft hatte.
Über dem Planeten, dessen Sonne nun höher gestiegen war, zog ruhig ein großes Schiff seine Bahnen, ebenso still und ohne Leben, wie alles um dieses herum. Die verschiedenen Trabanten folgten weiterhin ihren Wegen um den Stern des Systems, gleichmütig, ohne groß darin gestört zu werden - es sei denn die Verhältnisse der Galaxie veränderten sich, schwarze Löcher entstanden und Planeten verschwanden, so wie auch das Schiff bald fort sein würde, ohne Spur, wie so vieles, was vergessen und zerstört wird.
Über dem Tempel der Stille, den nie jemand besuchen wird können, ohne ihn allein durch seine Anwesenheit zu zerstören, standen noch die letzten Sterne am Himmel, die bald verblassen würden damit die Sonne ihren Platz alleine einnehmen konnte.
Unter sich beleuchtete sie eine Pfütze, die leicht im Licht glitzerte und sich weit ausbreitete. Sie war nicht die einzige, vielleicht noch die größte, doch auch sie verflüchtigte sich langsam, an einigen Orten konnte sie vielleicht eintrocknen und bleiben, doch auch nicht für lange, nicht für ewig.
Vielleicht, wenn es jemand hätte sehen können, wenn denn noch jemand da gewesen wäre, hätte dieser Jemand vor seinem inneren Auge noch sehen können, was geschehen war. Welche Personen dort gestanden hatten und überrascht worden waren, von anderen, die ihnen von ihrem Aussehen bekannt waren, aber doch fremd. Wie sie mitgenommen worden waren, heftige Gegenwehr statt fand und sie erschossen wurden, oder vielleicht auch nur angeschossen? Die Bilder wären nur unscharf, aber vielleicht, wenn man sich ganz in die Situation hineinversetzte, könnte man noch das Shuttle hören, wie es in die Interdimension glitt und innerhalb von Stunden das Chaos ausbrach, die Zerstörung über die Welt zog und die Schiffe im Weltraum sich gegenseitig zerstörten, bis es keine Überlebenden mehr gab. Und selbst wenn es welche gab, so kamen sie sicherlich nicht auf die Idee an diesem Tag, wenn sie denn noch wussten, welcher es war, die Geburt eines bestimmten Kindes zu feiern, da all dies bedeutungslos geworden war. Bedeutungslos in einer Welt, die bereits im Sterben begriffen war und der niemand mehr Beachtung schenken konnte. Auf einem Planeten, der als einzigen Gast die Stille beherbergte und versuchte Erinnerungen aus seinen Gedanken zu verdrängen, altes durch Neues zu ersetzen für einen Neuanfang.
Jene die gingen ließen alles was sie hatten in ihrer Heimat zurück, auf einer Reise die nur ein einziges Ziel hatte und Stille „zu Hause” hinterließ, Stille auf ihren Schiffen und in ihren Systemen, ein Atem Anhalten bis die Zeit weiter ihren Lauf nehmen konnte.
Doch noch schwebten Erinnerungen dieser in der Luft, spielten sich an einem Platz ohne Zukunft die Ereignisse der letzten Stunden ab, eine endlose Schleife der Illusionen, die behaupteten noch am Leben zu sein.
Die Trümmer sprachen ihre eigene Sprache ohne einen Ton von sich zu geben, und doch war alles sichtbar in der Stille dieses einen Tages. Ein leichter Wind fuhr über die Erde und verwehte die letzten Fußspuren derer, die einst dort gestanden, gekämpft hatten und hinterließ nichts mehr als die bloße Stille.
Erfüllte Leere
in der Endlosigkeit
des endlichen Seins.
Wir sind am

Ende.

 

ENDE

 

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