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  „Auf den Straßen von Chicago” von Rob   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Entstehungsdatum: 27.10.2003
Disclaimer: Die Charaktere von JAG, Mission Erde, Allein gegen die Zukunft, Nash Bridges und Pretender gehören nicht mir, sondern ihren rechtlichen Besitzern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und will mit ihnen kein Geld verdienen.
 
Thema:  Mac ist weiterhin eingesperrt, Harm tobt seine Wut in einem Fitnescenter aus und Liam sitzt bei Zo'or auf dem Mutterschiff fest. Die Fünf reisen nach Nevada. Werden sie Mac dort endlich finden?
Zeitpunkt:  dritte Staffel; Sequel zu „Schuldig oder Unschuldig?” und „Beförderung mit Hindernissen”
Charaktere:  Liam Kincaid, Augur, Zo'or, Agent Ronald Sandoval, Harmon Rabb jr., Sarah MacKenzie, Renee Petersen, Nash Bridges, Harvey Leek, Evan Cortez, Jarod
Kategorie:  Crossover zwischen Mission Erde, JAG, EE, NB und Pretender
 

 

AUF DEN STRASSEN VON CHICAGO

Kapitel 6

 

0632 Zulu (22:32 PST)
Unbekannter Ort

Obwohl Mac nicht wusste, wo sie sich befand, rechnete sie immer noch damit, dass sie sich in der PST-Zeitzone befand. Langsam begann sie sich hier allein zu langweilen. Drei eventuelle Fluchtpläne hatte sie schon erstellt. Sogar hatte sie alle drei ein paar Mal in Gedanken durchgespielt. So konnte sie jetzt nur noch hoffen, dass bald ihre Chance kommen würde. Doch die schien nicht so schnell zu kommen. Daher wanderten ihre Gedanken an jenen letzten Tag in Washington zurück. Harm, hatte sie zum Essen eingeladen. Ihr Partner wollte anscheinend mit ihr reden. Aber worüber? Worüber wollte er bloß mit ihr sprechen? Einen Fall vielleicht? Oder war etwas schlimmes passiert, von dem sie nichts wusste? Er hatte sich schon seit einiger Zeit so seltsam aufgeführt, schien permanent abwesend zu sein und sah sie ständig an, wenn er dachte, es würde niemand sehen. Aber wie sie ihren Partner kannte, würde er selbst dann nichts richtiges sagen, wenn sie ihn daraufhin ansprach. Manchmal war Harm für sie wie ein offenes Buch, aber an solchen Tagen, war er das größte Geheimnis der Welt. Je mehr sie sich um ihn bemühte, desto mehr verschloss er sich vor ihr. Hatte sie einmal das Gefühl, dass er sich ihr ein wenig offenbarte, kam etwas dazwischen und er verschloss sich wieder. Manchmal hatte sie sogar das Gefühl, so als hätte er irgendein Geheimnis, welches er zwar tief in seinem inneren verborgen hielt, jedoch aber Angst hatte, dass sie oder jemand anderes herausfinden könnte. Was dies wohl für ein Geheimnis war, dass er es nicht einmal ihr, seinem besten Freund verriet? Ob er in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte? Nein, Harmon Rabb jr. doch nicht! Beantwortete sie sich diese Frage selbst. Also was konnte dies nur sein? Je mehr sie darüber nachgrübelte, desto weniger hatte sie eine Idee wegen Harms Geheimnis. Jetzt kam es ihr sogar schon so vor, als kenne sie ihren Partner gar nicht mehr. Das nur wegen eines simplen Geheimnisses, welches er ihr nicht verraten wollte? Vertraute er ihr wieder nur so wenig? Darüber war sie am meisten verärgert. Warum musste er sich auch immer wieder vor ihr verschließen? Hatte sie ihm nicht oft genug bewiesen, dass er ihr trauen konnte?
„Sturer Ex-Pilot!”, stieß sie wütend aus und nahm nun einen unruhigen Gang in ihrer kleinen Zelle auf.
Wie es wohl Liam und dessen Kollegen Neil ging? Ob die beiden immer noch dort eingesperrt waren? Aber wie hätten sie ausbrechen können? Oder ob man sie weggeschafft hatte, weil jemand gekommen wäre um sie zu befreien? Aber warum war sie dann weggebracht worden und nicht Liam? Wo Cooper doch eher hinter ihm her war. Okay, er war mit Palmer befreundet. Der nächste Schlag würde also mal wieder an Harm gehen. Doch hoffte sie, dass sie dieser *Schlag* war und Palmer nicht ihm weh tat. Das war das Schlimmste, was sie ertragen könnte. Etwas schlimmeres, als das ihrem Partner und besten Freund etwas geschah, konnte sie sich gar nicht vorstellen.

 
* * *
 

0648 Zulu (22:48 PST)
Grand Street
San Francisco

„Nash?”, fragte Harm, als er aus dem Gästezimmer ins beleuchtete Wohnzimmer trat.
„Ich bin hier,” kam es vom Küchenbereich.
„Ich hab gesehen, dass das Fitnesscenter drei Straßen weiter rund um die Uhr geöffnet hat,” erklärte der Ex-Pilot.
„Okay, wenn etwas sein sollte, dann weiß ich ja, wo ich dich erreichen kann.”
„Gute Nacht. Bis morgen Früh,” damit verabschiedete sich Harm.
Als er aus dem Haus trat, atmete er die kühle Nachtluft ein. Schlafen, dass hatte er von Anfang an gewusst, hätte er wieder nicht können. Also konnte er diese überschüssige Energie auch im Fitnesscenter loswerden. Da er seine Trainingssachen schon trug, brauchte er nur für die Benutzung der Sportgeräte zu bezahlen. Er nahm sich ein paar Boxhandschuhe und ging zu einem Sandsack. Erst verpasste er dem Gegenstand einen rechten Haken, dann einen linken. Dies erinnerte ihn jedoch nur an eine Situation vor nicht allzu langer Zeit mit Mac. Als er an seine Partnerin dachte, war er plötzlich wieder wütend und drosch fast ohne Kontrolle und nachzudenken auf den Sandsack ein. Die Wut über ihre Entführung musste jetzt raus. Besser er ließ sie an diesem Sandsack aus, bevor er sich später irgendwann mal vergaß und ihn das dann in große Schwierigkeiten brachte. Jedoch würde der Entführer noch dafür bezahlen, wenn er Mac etwas angetan haben sollte. Harm würde ihm das Leben so zur Hölle machen, wie man es dem eigentlich ziemlich netten Navy-Commander nicht zutrauen würde. Wütend verpasste er dem Sandsack noch ein paar Hiebe, bevor er weiter zu einem Punchingball ging. Gleichmäßig schlug er auf den Gummiball, der an der Decke hing ein. Ebenso gleichmäßig schien er wieder zurückzufedern. Dieses zurückfedern lassen, sieht für Außenstehende leichter aus, als es eigentlich ist, da man dazu viel Ausdauer braucht, um es richtig zu beherrschen. Doch Harms Gedanken kreisten eher um seine Partnerin. Damals hatte sie ihm vorgeworfen, dass er sie hinterging und ihr Beweismittel vorenthielt. Aber genau an diesem Abend in der Fitnesshalle von Norfolk wollte er ihr seine neuesten Erkenntnisse zeigen. Naja, erst wollte er ihr davon erzählen. Doch Mac war damals so wütend auf ihn, dass sie gar nicht verstanden hatte, dass er ihr bloß helfen wollte. War er letztendlich ja auch noch getan hatte. Darüber war er mehr als froh, weil Mac sein bester Freund war und immer noch ist. Er wollte ihr immer so gern helfen, auch wenn sie es ihm nicht glauben wollte. Sie konnte nicht einmal glauben, dass er vor dem Gerichtssaal auf sie gewartet hatte, weil er sich Sorgen um sie gemacht hatte. Nach einer Weile ging er jedoch weiter, um zu sehen, woran er sich noch austoben konnte.

 
* * *
 

0750 Zulu (23:50 PST)
Mutterschiff
Erdumlaufbahn

Da sein Körper noch immer auf PST eingestellt war, war Liam nun Hundemüde. Er wollte nur noch in sein Quartier und ein paar Stunden Schlaf bekommen. Doch Zo'or schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, ihn arbeiten zu lassen, bis er schon im Stehen einschlief. Vielleicht wollte dieser verrückte Alien testen, wie lange er ohne eine richtige Pause durchhielt. Aber das würde er noch büßen, schwor sich Liam. Er schüttelte den Kopf, um sich doch noch etwas auf seine Arbeit konzentrieren zu können. Nach dem Zo'or ihn mal wieder an Ma'els Relikt ausgenutzt hatte, gab er ihm den Auftrag alle Überwachungsvideos nach irgendwelchen Abnormalitäten zu überprüfen. Wonach er genau suchen sollte, hatte der Taelon aber nicht gesagt. Entweder war es wirklich wieder nur reine Schikane oder da gab es etwas, das er herausfinden sollte. Jedoch durfte er das nicht in seinem Quartier tun, sondern musste hier in diesem Raum sitzen. Heute war er zum ersten Mal hier und außer einer Art Stuhl, auf dem er saß und einem großen Bildschirm, gab es nichts. Jetzt weiß ich, wie es sein muss, wenn man für immer im Gefängnis sitzt, überlegte er ironisch. Nur hatten es die Insassen besser als er, weil sie zu geregelten Zeiten essen und schlafen konnten. Er hingegen musste jetzt immer noch hier sitzen und arbeiten, obwohl Zo'or genau wusste, dass er bis vor kurzem noch mit Gewalt von jemandem festgehalten worden war. Aber er brauchte ja bei einem Alien nicht auf menschliche Züge hoffen. Dies sollte er schneller aufgeben als er vorhatte. Ob er von hier aus vielleicht Augur erreichen konnte? Damit er ihm half, von hier zu verschwinden. Ob er von dieser Computerkonsole überhaupt eine Verbindung zur Erde aufbauen konnte? Oder sollte er besser warten, bis er doch noch in sein Quartier durfte? Liam entschied sich für letzteres und nur noch seine halbe Aufmerksamkeit richtete sich nun wieder auf die Arbeit, die er vor sich hatte. Er musste auf die Erde zurückkehren und Harm helfen. Als er ihn gerettet hatte, sah er so enttäuscht aus, als er bemerkte, dass Mac nicht bei ihnen war. Außerdem war er mit beiden befreundet, da konnte ihm seine Arbeit auch eine Weile egal sein. So schnell würde er hoffentlich nicht den Job verlieren. Jedoch hatte er durch die Entführung auch schon ein paar Tage nicht arbeiten können. Zo'or würde ihm doch jetzt nicht noch ein paar Tage frei geben. Auf Da'an jedoch, brauchte er auch nicht zu hoffen. Schließlich ging es hier um das Relikt. Da ging dem Companion die eigene Rasse vor. Dies konnte er ja auch irgendwie verstehen, weil es bei seinem Anliegen um Harm und Mac ging. Wenn er dem Navy-Commander bei der Suche nach Mac nicht helfen würde, ging es Harm noch schlechter. Er sah heute schon so mies aus, als ob ihm eine Laus über die Leber gelaufen wäre. So unglaublich traurig, hatte er noch die den selbstbewussten Navy-Pilot gesehen. Instinktiv wusste, oder ahnte er, dass sich sein Freund sehr einsam fühlte. Schließlich verbrachte er sonst jeden Tag mehr als zehn Stunden mit seiner Partnerin.

 
* * *
 

1824 Zulu (02:24 PST)
Grand Street
San Francisco

Nebel... dichter, grauer, undurchdringlicher Nebel...
Erst schien es, als wäre dieser Nebel ein heller Raum, bis sich die Umgebung veränderte. Plötzlich stand Harm auf einer nächtlichen Fähre.
Oh, Gott... es ist Australien!... der Ort an dem alles schief ging, erinnerte sich der Ex-Pilot. Jedoch war es nicht ganz genauso wie damals. Nur Mac und er waren auf der Fähre, niemand sonst. Sie standen sich gegenüber. Harm mit dem Rücken an der Reling. Das Wasser im Hafen von Sydney rauschte ruhig im Hintergrund. Die beiden JAG-Anwälte waren in zivil gekleidet und sprachen gerade. Harm erlebte es nun also als Dejavu.
Soll das heißen, einem Mann ist es egal, ob er eine Frau versteht, solange sie nur schön ist und Klasse hat? , hörte er sie wieder sagen.
Der Navy-Commander zögerte einen kurzen Moment.
<Hören Sie. Auch wenn beide die gleiche Sprache sprechen. Welcher Mann versteht schon eine Frau?>, hörte er sich antworten. Ich will Sie ja verstehen, wollte er eigentlich sagen.
<Jetzt schießen Sie gegen mich! Lassen Sie mich raten, Sie verstehen nicht, wieso ich mit Mic an den Strand gegangen bin?>, aufmerksam musterte sie ihn.
<Dieses Opernhaus ist wirklich schön, finden Sie nicht?>, wich er wieder vom Thema ab und sah sich das Gebäude an.
<Überwältigend. Also war missfiel Ihnen denn da nun, dass ich mit ihm am Strand war, oder dass Sie dachten, ich sei oben ohne gewesen?>, erkundigte sich seine Partnerin.
<Waren Sie's nicht?> ALLES!, wollte er sofort antworten, jedoch konnte er nur das sagen, was er damals gesagt hatte.
<Harmon Rabb. Sie sind ja prüde!>, stellte sie gespielt schockiert fest.
<Nein. Bin ich nicht. Ist mir ganz egal, ob Sie oben ohne gehen wollen,> Ist mir doch gar nicht egal! , so gern wie er das hier alles richtig stellen wollte, wollte er selten etwas in seinem Leben.
<Ist es nicht, wenn es vor Mic ist,> vermutete sie, ahnte aber anscheinend nicht, wie nah sie damit an der Wirklichkeit war.
<Sie arbeiten schließlich mit ihm, Mac. Sie würden doch auch nicht vor mir oben ohne gehen, oder?> Natürlich nicht! , kommentierte er in Gedanken.
<Ist das eine Aufforderung?>, erkundigte sie sich.
<Auf der Brücke da oben wurde übrigens *ETERNITY* geschrieben unter den Lichtern der Silvesternacht,> Hey, Mac, ich bin auch nur ein Mann! , wich er wieder wie damals weiterhin ab.
<So lange wollen wir noch warten?>, wollte sie behutsam von ihm wissen.
<Mac...> Natürlich nicht! , er könnte durchdrehen.
<Wir sind nicht in Washington. Wir sind nicht Mal auf dem selben Kontinent,> erklärte sie mit gewissem Nachdruck.
<Ein Standort ändert nichts daran, wer wir sind.> Oh man! Sie haben ja so recht!
<Die meisten Männer würden Ihnen widersprechen.>
<Ich weiß. Ich widerspreche mir auch manchmal.> Ich widerspreche Ihnen doch gar nicht mehr!
<Und dennoch können Sie nicht loslassen?>, fragte sie ihn.
<Noch nicht,> antwortete er leise. Jetzt schon!
Danach begann ein Moment des Schweigens.
<So gehen Sie nur mit mir um, hab’ ich recht?>, traurig sah sie ihn aus ihren braunen Augen an.
Langsam nickte der Navy-Commander.
<Nur mit Ihnen,> erklärte er daraufhin. Ja leider! Ich will es aber wieder gut machen, fügte er bitter in Gedanken an.
Einen Moment schwiegen sich die beiden JAG-Anwälte wieder an.
<Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlten?>, fragte sie dann jedoch und sah ihn immer noch traurig an.
<Das sollten Sie, Sarah.> Auf jeden Fall! , er war so wütend auf sich, weil er damals so gemein ihr gegenüber war.
<Wohin führen Sie mich zum Essen aus?>, lenkte sie jedoch plötzlich wieder auf ein anderes Thema.
<In den Luna Park,> Warum hab ich sie nicht wo anders hin zum Essen eingeladen?
<In einen Vergnügungspark?>, erkundigte sie sich ungläubig lachend.
<Sie mögen doch Hot Dogs,> stellte er fest und versuchte sich schon gar nicht mehr in Gedanken zu berichtigen.
<Und was gedenkt Mr. Fastvegetarier zu essen?>, wollte sie grinsend wissen.
<Einen Gemüse Dog.>

Danach wachte er nun schweißgebadet auf. Mein Gott! Was für ein Traum! , erinnerte er sich, als er sich die Augen massierte. Ein gewohnter Blick auf die Armbanduhr erfolgte.
Och nein, schon wieder 300! , ärgerte er sich.
Egal was Harm versuchte, um wieder einschlafen zu können, es wollte einfach nichts werden. Es half nichts! Da konnte er, wie damals als kleines Kind, Flugzeuge zählen, doch es ging ihm einfach zu viel durch den Kopf. Kurzerhand stand er auf, zog sich zum Joggen um und lief los. Einige Zeit lang, joggte er durch den Golden Gate Park. Schließlich hatte er bis zum Frühstück und bis zum Arbeitsbeginn bei der SIU noch viel Zeit.

 
* * *
 

1601 Zulu (8:01 PST)
Grand Street
San Francisco

Wieder einmal musterte er sich nachdenklich im Spiegel. Wenn er nicht bald mal wieder ausreichend schlief, dann würde er irgendwann blass, wie ein Zombie sein. Doch nach solchen Träumen? Wie sollte er da denn wieder einschlafen können? Er fragte sie, wie er früher immer so viel und lange schlafen konnte. Schlafen, dieses Wort klang für ihn schon verführerisch, da es für ihn im Moment Mangelware war. Doch, wie sollte er beruhigt schlafen, wenn seine Partnerin weiterhin unauffindbar war? Würde er überhaupt mal in dieser Zeit zur Ruhe kommen? Er hoffte es, damit ihm nicht doch noch irgendwann ein schwerer Fehler unterlief. So etwas konnte er jetzt nicht auch noch gebrauchen. Das er sie einfach nicht finden konnte, war ja schlimm genug. Nun rasierte er sich fertig, putze sich die Zähne und zog sich sein weißes Hem und den beigen Anzug an. Dazu trug er wieder die dunkelblaue Krawatte mit den beigen kleinen Quadraten. Dies hatte er damals bei Macs Verlobungsfeier mit Mic Brumby getragen. Wenn er jemals einen Tag in seinem Leben bereut hatte, dann war es gewiss dieser eine. Hätte er damals doch bloß das gewusst, was er jetzt wusste! Warum war er nur so engstirnig und egoistisch? Er hatte sich keine Gedanken gemacht, was er Mac damit angetan hatte. Mit seinem Kuss hatte er sie in einen innerlichen Konflikt gebracht. Sie musste gedacht haben, dass er sie liebte, war er jetzt nicht nur tat, sondern endlich auch wusste. Hätte er es nur damals schon gewusst, dann wäre er jetzt nicht hier, oder vielleicht doch? Wenn er Mac endlich wiedergefunden hatte, dann würde er nach Washington zurückkehren und sich so schnell wie möglich von Renee trennen. Er könnte sich auch am Telefon von ihr trennen. Das jedoch hatte sie nicht verdient. Außerdem war er doch kein Feigling! Dann würde er Mac um ein Date bitten. Oder sollte er sie eher zu einem Semi-professionellen Geschäftsessen einladen? Was, wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte? Davor hatte er wirklich Angst. Ein Gefühl, das er nicht gut kannte. Als er seine Krawatte zurechtrückte, merkte er, wie sehr ihm seine goldenen Flügel fehlten. Sie brachten ihm einfach Glück. So konnte er nur noch auf diesen Jarod hoffen. Bud konnte er in diesem Fall ja leider auch nicht fragen ob er ihm half. Oder konnte er doch? Wenn er wollte, konnte der junge Lt. auch schweigen. Also würde er heute, wenn er die Hilfe brauchte Bud seinen, langjährigen Assistenten, fragen. Außerdem konnte er sich dann mal wieder mit jemanden unterhalten. Jetzt jedoch, lenkte er seine Gedanken wieder auf das, was er an diesem Tag noch vorhatte. Vielleicht konnte er ja herausfinden, wem diese Räume unter Frisco gehörten und wo es irgendwo noch solche Räume gab. Das könnte ihn wirklich ein Stück weiterbringen. Letzteres konnte er vielleicht Bud auftragen, weil der junge Lt. im Informationen Beschaffen schneller war als er. Um sich informieren zu können, müsste er an seinen Schreibtisch, der in Washington in seinem Apartment stand. Dort bewahrte er ein paar Informationen über seine Informanten auf. Schließlich konnte er dies nicht im Büro aufbewahren.

Ohne das ihm Nash oder jemand anderes noch begegnet war, fuhr Harm zum Hafen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Als er den Wagen parkte und abschloss, dachte er immer noch darüber nach. Langsam ging er über den Pier zur Gangway. In gemächlichen Tempo, schob er die Eingangstür zum provisorischen Polizeirevier auf. Mit großen Schritten ging er selbstbewusst zu seinem Schreibtisch, fuhr den Computer hoch und setzte sich auf den Bürostuhl. Hastig loggte er sich ins Polizeinetzwerk ein. So konnte er auch einen zwar begrenzten Zugang ins Grundbuchamt bekommen. In einem anderen Fenster besorgte er sich einen 3D-Stadtplan. Zu seiner Überraschung, waren die Gänge, welche sich unter der Stadt erstreckten, auch wenn nur sehr lückenhaft vorhanden. Er suchte die Bezeichnung heraus und suchte diese dann parallel im Grundbuchamt. Einen Augenblick später, stand dort der Name des Besitzers. Schnell legte er sich, da die SIU ja Internet besaß in den Navy-Computer. Er ließ den Namen auch dort suchen. Wie er schon erwartet hatte, fand er dort nichts. Ob er vielleicht Webb fragen sollte? Schließlich gehörte der ja zum CIA. Doch, wollte er selbst klar kommen und plötzlich kam ihm eine Idee. Hastig arbeitete er sich bis ins nationale Grundbuchamt vor. Dort gab er nun ebenfalls den Namen ein. Auf diesen waren jedoch noch zehn weitere Grundstücke in den USA eingetragen. Ärgerlich druckte Harm sich diese Liste aus. Wo würde er, wenn er Palmer oder Cooper wäre, Mac verstecken? Entweder ganz weit weg von hier oder irgendwo direkt vor seiner Nase, überlegte er. Wie sollte er nun diese zehn Adressen, die über das ganze Land verstreut waren, überprüfen? Mit Portalen ging die Suche heutzutage sicher schneller.
„Na, Bubba. Was gefunden?”, fragte Nash ihn und riss den Navy-Commander plötzlich aus seinen Gedanken.
„Ja, aber es bringt mich nicht viel weiter. Vielleicht hat die Person das neue Versteck unter einem Namen gekauft oder gar nur gemietet,” erklärte Harm leicht verbittert, schließlich warf diese neue These alle seine Bemühungen wieder um.
„Hey, und ich dachte, du bist nicht der Typ, der so schnell aufgibt,” überlegte der Police-Captain laut.
„Bin ich auch nicht, aber ich nicht eine Kleinigkeit herausfinden, dann kann man doch verzweifeln, oder?”
„Ja, aber ich hatte schon Fälle, die haben noch länger dauert und habe da nicht gleich das Handtuch geworfen, Bubba,” wusch Nash ihm den Kopf. „Geht so etwas bei euch an der Ostküste denn schneller?”
„Nein, aber sie ist meine Partnerin, sonst spreche ich mich immer mit ihr ab,” erklärte der eigentliche Navy-Commander.
„Trotzdem musst du dich ein wenig gedulden. Wir tun ja schon alles Menschenmögliche.”
„Okay. Ich werde mich gedulden,” versprach er dem Police-Captain.
„So, jetzt gib mir mal die Liste, damit wir schon ein paar von den Adressen überprüfen können,” schlug der Chef der SIU vor.
Wortlos reichte Harm ihm das Blatt.
„Okay, wir beide nehmen uns die ersten fünf vor und Harvey und Evan nehmen die letzten fünf,” erklärte er, nachdem er die Liste kurz überflogen hatte.
„Hm,” stimmte ihm der eigentliche Navy-Anwalt zu.
„Gut, wir müssen nach Kansas, Texas, Kentucky, Oregon und Alaska,” zählte der Police-Captain auf.
„Also brauch’ ich nur noch meine Winterkleidung,” scherzte Harm leicht.
„Ja, aber ich würde vorschlagen, dass wir Alaska als letztes nehmen. Ich habe diesbezüglich ein ungutes Gefühl,” erklärte der Chef der SIU.
„Okay, das nächste, was hier in der Nähe war, war Nevada, oder?”
„Ja, warum?”
„Naja, sollten wir uns das nicht auch zu viert ansehen?”, erkundigte sich Harm.
„Dann machen wir das so,” nahm der Police-Captain den Vorschlag seines jüngeren Kollegen an. „Eva, Harvey! Kommt ihr mal, bitte?”
Die beiden angesprochenen Männer nickten und kamen der Aufforderung schnell nach.
„Also, dass ist eine Liste, die ihr überprüfen sollt,” erklärte Nash, als er ihnen das Blatt Papier reichte.
Er brauchte es mit seinem Fotografischen Gedächtnis nicht mehr.
„Okay, wird gemacht, Boss,” antwortete Harvey.
„Ihr kommt, wenn ihr fertig seid wieder hierher zurück,” wies er sie an. „Dann müssen wir, wenn uns diese Adressen nicht weitergebracht haben, noch zwei weitere zu viert überprüfen,” legte er alle seine Karten offen.
„Wird gemacht, Nash,” stimmte Evan nun zu.
„Also wir sehen uns dann später wieder, Boss,” Harvey und Evan machten kehrt.
„Dann gehen wir auch mal,” schlug Harm vor, während er sein Jackett von der Stuhllehne nahm.
Während Nash nun ebenfalls sein Jackett nahm, nickte er. Schweigend gingen sie zu ihren Wagen und fuhren zur öffentlichen Portalstation von San Francisco. Harm war dort vor ein paar Tagen mit viel Hoffnung in sich angekommen. Doch wusste er damals noch nicht das, was er jetzt wusste. Als erstes kamen sie mit dem Portal nach Kentucky in die Kleinstadt Frankfort.

 
* * *
 

1723 Zulu (9:23 PST)
Mutterschiff
Erdumlaufbahn

Zu Tode erschrocken, saß Liam aufrecht in seinem Bett im Übergangsquartier auf dem Taelon-Mutterschiff. Wer wagte es denn jetzt schon wieder ihn zu stören? Jemand versuchte über die interne Sprechanlage mit ihm Kontakt aufzunehmen. Hastig sprang er aus dem Bett und schwankte zur Anlage hinüber. Er nahm das Gespräch an, woraufhin Agent Ronald Sandovals Gesicht auf dem Bildschirm erschien. Hat er plötzlich umgeschult? Nur um mein Wecker zu sein? , fragte sich Liam amüsiert, wurde jedoch sofort wieder ernst, als er sich darauf besann, dass Sandoval mal wieder mit ihm reden wollte.
„Kincaid,” meldete er sich schnell.
<Colonel, Ihre Bank möchte Sie sprechen,> erklärte der FBI-Agent kalt.
„Danke.”
<Ach, damit es für Sie klar ist. Ich bin nicht Ihre Sekretärin die Ihre Anrufe entgegen nimmt und dann an Sie weiterleitet,> meinte Sandoval bissig.
Der junge Companion-Protector musste sich sehr zusammenreißen, dass er nicht plötzlich laut zu lachen begann.
„Glasklar, Sandoval. Aber es könnte ganz aus dem Weg geschafft werden, wenn Zo'or mir mein Global wieder erlauben würde,” schlug Liam ihm vor.
<Ich werde mich nachher vielleicht drum kümmern,> willigte der FBI-Agent fast ein, ließ es aber noch offen, ob er darüber wirklich mit dem Synodenführer sprechen würde.
Ohne ein weiteres Wort, stellte er Liam nun seine Bank durch.
<Hi, Liam!>, begrüßte die Person, welche nun Sandoval auf dem Bildschirm abgelöst hatte, ihn.
Verwirrt sah Liam sein Gegenüber an. Die Person gehörte definitiv nicht zu seiner Bank. Er gehörte zu seinem Widerstand.
<Ähm, wir haben da ein Problem, und würden es sehr begrüßen, wenn Sie schnellstens hierherkommen würden,> erklärte der Anrufer weiter.
„Ich werd's versuchen,” versprach Liam, denn er wusste, dass es eine verschlüsselte Botschaft von Augur war.
<Wiederhören,> verabschiedete sich der vermeintliche Bankangestellte.
„Ja, bye,” danach legte der junge Companion-Protector auf.
Schnellstens rannte er ins Bad und zog sich um.

Nach 13 Minuten betrat Liam selbstbewusst die Kommandobrücke des Mutterschiffs.
„Zo'or?”, fragte er jedoch vorsichtig, als er vor dem Thron des Synodenführers stand.
„Ja, Colonel? Was gibt es?”, erkundigte er sich und wie Liam irgendwie glaubte, eine Spur an Bissigkeit darin zu hören.
„Meine Bank hat mich eben angerufen. Es gibt da anscheinend ein Problem mit meinem Konto,” erklärte der halbe Mensch.
„Und was Sie da von mir? Geld?”
„Nein, natürlich nicht. Ähm, ein paar Tage Urlaub,” antwortete Liam leise.
„Ausgeschlossen. Sie haben mittlerweile mehr Urlaub bekommen, als sie eigentlich verdient haben. Ihre Urlaubstage sind mehr, als ihre Arbeitstage,” erklärte Zo'or seine Entscheidung, obwohl er das ja überhaupt nicht musste.
Gleichzeitig machte er mit einer Handbewegung klar, dass das Thema damit für ihn beendet war.
Dennoch wagte sich Liam, es noch einmal zu versuchen.
„Aber Zo'or, es könnte ein Problem mit meinem Konto geben.”
„Ich werde Agent Sandoval damit beauftragen,” entgegnete Zo'or und drehte sich weg.
Arroganter, sturer Taelon! , dachte der junge Kimera verärgert und ging.
Das zufriedene, kalte Grinsen auf Zo'or Gesicht, konnte Liam nicht mehr sehen. Zo'or wollte ihn weiterhin an der kurzen Leine halten und dies sagte dem jungen Mann überhaupt nicht zu. Er musste irgendwie einen Weg finden, wie er hier doch noch weg konnte. Doch mit Augur konnte er sich nicht absprechen, so lange er ohne sein Global war. Liam wusste gar nicht, warum Zo'or ihn nicht gehen lassen wollte. Schließlich gab er ihm kaum eine Richtige Arbeit. Die kleinen Arbeiten, die jeder Freiwillige schon am ersten Tag hätte erledigen können, waren doch reine Schikane, weil es ihn nur noch mehr langweilte. Ärgerlich ging er wieder in sein Quartier zurück. Als er seine Räumlichkeiten betrat, fiel sein Blick sofort auf den Schreibtisch. Dort lag ein Global. Schnell rannte er hinüber. Nach einem Augenblick, wusste er genau, dass es nicht sein eigenes war. Jemand hatte ihm ein verblüffendes Duplikat gebracht. Doch, was war die beste Fälschung, wert, wenn es vielleicht irgendwie verwanzt war. Das Ding, war für ihn dadurch nutzlos geworden. Damit konnte er schließlich nicht mit Augur Kontakt aufnehmen. Also, was konnte er jetzt tun? Plötzlich hatte er jedoch eine Idee, wie er Zo'or oder Sandoval eine Weile ablenken konnte und dennoch mit Augur reden konnte.

 
* * *
 

1620 Zulu (8:20 PST)
Unbekannter Ort

Eine weitere schlaflose Nacht war nun vorbei. Ständig war sie hochgeschreckt, weil sie dauernd das Gefühl gehabt hatte, etwas gehört zu haben. Hoffentlich kam sie hier bald raus und konnte wieder arbeiten. Sie war nun mal ein Marine und konnte nicht ewig nichts tun. Außerdem vermisste sie ihren besten Freund und Partner. Schon lange war sie schon nicht mehr von ihm getrennt gewesen. Plötzlich jedoch, musste sie daran denken, wie oft sie ihn fast verloren hätte und wie viele Nerven sie das immer wieder gekostet hatte. Am Schlimmsten war es auf der Watertown und an ihrem vorgesehenen Hochzeitstag. Doch auf der Watertown konnte sie noch aufatmen, weil er *nur* unter Drogen gesetzt worden war. Als er sich aus der Tomcat schießen musste und dann irgendwo auf dem Ozean rumtrieb. Skates, die als sein RIO mitflog, war längst gefunden worden, doch Harm blieb weiterhin verschollen. Sie konnten ihn auch nicht orten, weil es zu stürmisch war. Chloe, war es, die sie dann auf eine Idee gebracht hatte. Schließlich war es ihr so auch schon einmal gelungen, das Mädchen zu finden, als sie sich im Wald verlaufen hatte. In dieser Beziehung, hatte sie so etwas wie einen sechsten Sinn. Mac konnte sich sehr gut daran erinnern, wie verzweifelt sie damals gewesen war. Hätten sie ihn nicht wiedergefunden... Zum Glück, hatte sich Mic doch darauf eingelassen, die Hochzeit zu verschieben. Schließlich war Harm schon immer ihr bester Freund gewesen und ohne ihn wenigstens bei ihrer Hochzeit dabei zu haben, wollte sie Mic nicht heiraten. Harm kannte sie so gut, wahrscheinlich besser noch als sonst jemand auf der Welt. Ihm hatte sie ungezwungen von ihrer Alkoholsucht, Eddy, ihrem Vater, ihrer Mutter und von Onkel Matt erzählt. Mit der Zeit hatte auch sie ihn besser kennengelernt. Seit sein Vater Weihnachten 1969 über Vietnam abgeschossen wurde, hatte die Suche nach ihm sein ganzes Leben bestimmt. Schließlich hatten sie dann doch noch erfahren, was aus ihm geworden war. Harm hatte es sich so sehr gewünscht, dass sie ihn lebend fanden. Aber so konnte er doch noch seinen Frieden finden. Ihr Partner musste nicht mehr weiter nach ihm suchen. Endlich wusste er, was geschehen war. Sein Vater hatte sein Leben lassen müssen, weil er jemanden beschützt hatte. Durch Zufall lernte Harm dann Sergeij kennen. Sergeij, war sein Halbbruder, wie sich später herausstellte. Sie wusste, wie lange Harm überlegt hatte, wie er dies seiner Mutter erklären sollte. Als Bruder hatte Harm ihn sofort in seinem Leben aufgenommen. Dafür hatte sie ihn sehr bewundert. Aber vielleicht lag es auch daran, dass für sie Familie noch immer fast ein Fremdwort war. Das war wieder so etwas, wobei Harm ihr geholfen hatte. Er war immer da, sogar damals, als er nur gehört hatte, dass sie beim Admiral gewesen war, wartete er vor dem Gerichtssaal auf sie, nur um sie zu fragen, wie es ihr ging. Natürlich hatte sie sofort gewusst, dass er keine Hintergedanken gehabt hatte, aber sie konnte es einfach nicht glauben, weil noch nie zuvor jemand so etwas getan hatte. Dafür war sie ihm auch sehr dankbar gewesen. So viel hatte er für sie getan, wofür sie sich wahrscheinlich nie im Leben wird revanchieren können. Obwohl sie ihn am Anfang für einen arroganten, von sich selbst überzeugten Egoist gehalten hatte, war er doch zu ihrem besten und engsten Freund geworden, den sie sich kaum noch aus ihrem Leben denken konnte. Sie stand auf und begann wieder einmal eine endlose Wanderung durch ihre *Zelle*. 14 Schritte waren es von der einen Tür, bis zur Anderen. Sie war froh, dass Liam es Harm endlich erzählt hatte. Vor ihrem besten Freund und Partner hatte sie keine solch großen Geheimnisse. Auch hielt sie es nicht aus, ständig etwas vor ihm verheimlichen zu müssen. Plötzlich jedoch, hielt sie in ihrer Wanderung inne. Hinter der Tür, durch die sie hatten den Raum betreten müssen, hörte sie Schritte. Ob jetzt endlich wieder eine Chance zum Türmen kommen würde? Wahrscheinlich, hatten die aber ihre Vorsichtsmaßnahmen drastisch verändert, dass sie s gar nicht mehr versuchen konnte, egal was sie tat. Ihre drei Pläne, die sie sich gemacht hatten, waren nun fast nutzlos geworden. Aber als Marine, hatte sie gelernt, dass man niemals aufgeben sollte. Jedoch hatte Harm sie schon ein paar mal aus solch ausweglosen Situationen gerettet. Auf der Watertown, oder als er vom Wagen überfahren wurde, nachdem er sie aus dem Weg geschubst hatte. Er war es auch, der versucht hatte, ihr mit den alten Erinnerungen an ihren Vater fertig zu werden. Obwohl sie ihn angebrüllt hatte, wollte er ihr immer noch helfen. Ihr Partner hatte ein großes Herz er es selten offen zeigte. Außerdem versuchte er jedem so gut er konnte zu helfen. Schließlich wollte er ihr ohne zu wissen, was genau auf ihn zukam, helfen zu Onkel Matt zu kommen. Oder damals, er hatte ihr so vertraut, wie sie ihm in einer ganz ähnlichen Situation. Sie wusste, dass er niemanden hätte umbringen hätte umbringen können. Ebenso hatte er ihr sofort geholfen, als sie unter Mordverdacht stand und angeklagt worden war. Harm war es, der sie verteidigte und Brumby, der an einem Austausch teilgenommen hatte, legte ihm nur Steine in den Weg. Seit damals, konnten sich die beiden Männer einfach nicht leiden. Sie sagte zwar nur, dass sie Brumby, die Gelegenheit geben wollte, sich bei ihr zu entschuldigen, doch hatte sie ein wenig Interesse an diesem energischen aus Australien stammenden Mann. Natürlich hatte Harm dieses Essen von Anfang an missbilligt. Der größte Schock, musste jedoch für ihn gewesen sein, als sie einige Zeit später mit ihm zusammen war. Er wusste von ihren gescheiterten Beziehungen. Eddy, war bei einem Autounfall nach der Abschlussfeier von ihrer High-School umgekommen. Dalton wurde ermordet und Chris, ihren Ex-Mann hatte sie versehentlich erschossen. Doch Harm, lenkte sich schnell mit Renee davon ab. Obwohl sie versucht hatte, dadurch seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber er traf ja lieber sein Filmprinzessin, mit der er immer noch zusammen war. Sie hörte, wie die Schritte an der Tür vorbeigingen, als da vor stehen zu bleiben. Entgeistert ließ sich Mac wieder auf ihrer Pritsche nieder.

 
* * *
 

1956 Zulu (11:56 PST)
Mutterschiff
Erdumlaufbahn

Nach einigen kleinen Jobs, war Liam nun bereit, wieder einmal vor den Synodenführer zu treten.
„Zo'or?”, vorsichtig trat er an den Taelon heran.
„Ja, Colonel?”
„Ich möchte Sie bitten, mir zu erlauben, dass ich meine Mittagspause auf der Erde verbringen darf,” erklärte der junge Kimera entschlossen.
„Gut. Ich werde es Ihnen erlauben,” er musste nachgeben, denn er kannte die Wirkung auf Menschen, wenn sie nicht genügend Zeit an der *frischen* Luft verbrachten.
Außerdem konnte er es nicht riskieren, diesen Mann zu verlieren. Schließlich war dies der einzige Mensch, auf den das Relikt so wie er es sich vorgestellt hatte, reagierte.
„Danke,” grinsend machte Liam kehrt und hastete zum Portal, welches ihn so schnell wie möglich wieder auf die Erde bringen konnte.
0Schnell gab er die verschlüsselten Koordinaten ein und stellte sich anschließend ins Portalviereck. Einen Augenblick später, setzte es sich auch schon in Bewegung. Nach einer Weile, schwammen oder eher zogen die Farben um ihn herum immer schneller an ihm vorbei. Dadurch, dass er es kaum erwarten konnte, wieder mal eine Weile von Zo'or weg zu sein, war er ziemlich ungeduldig. Es kam ihm so vor, als ginge das diesmal besonders langsam. Doch nach einer Weile, wurde das Bunte um ihn herum immer langsamer, bis sich die Umgebung geklärt hatte. So fand sich der junge Companion-Pretector im ehemaligen Versteck des Widerstandes wieder.
„Hey, Liam!”, begrüßte Augur, der schon auf ihn gewartet zu haben schien, ihn.
„Hi Augur.”
„Ich dachte, du kommst früher,” meinte das Computergenie und konzentrierte sich weiterhin darauf, was er vorher schon am Computer gemacht hatte.
„Konnte ich nicht. Zo'or hat mir jetzt nur eine Mittagspause gegeben,” erklärte er. „Weißt du, was neues von Harm und Mac?”
„Nicht viel. Der Colonel ist weggebracht worden, wie du mir schon erzählt hast, aber auch ich konnte nichts weiter in Erfahrung bringen. Ich weiß aber, dass sich die ganze SIU dahinter geklemmt hat,” erzählte Augur, was er wusste.
Enttäuscht sah Liam seinen besten und ältesten Freund an.
„Tut mir leid., dass ich dir nicht weiterhelfen konnte.”
„Warte mal. Hast du nicht mal einen Lageplan von allen illegalen Portalen besessen?”, erkundigte sich der Companion-Protector.
„Ja... ach du meinst... ?”
„Genau. Tu das bitte, ich muss mal wieder was richtiges zum Beißen bekommen. Wir sehen uns bald wieder,” damit verschwand Liam schnell durch den Aufzug und ließ Augur allein im Versteck zurück.
Kopfschüttelnd machte sich das Computergenie an die Arbeit und hoffte, dass er Liam bald ein Ergebnis liefern konnte. Nach kaum mehr als fünf Minuten, hatte er endlich die Karte auf einem seiner Rechner gefunden und gleich aktualisieren lassen. Schnell rief er sich den Bereich von Nordamerika größer auf. Danach scrollte er zu Kalifornien hinüber und ließ sich San Francisco mit Umgebung näher zeigen. Acht wurden ihm dort angezeigt. Also konnte er jetzt jedes einzeln überprüfen. Ob der Colonel aber auch eine Signatur hinterlassen hatte, musste sich erst noch herausstellen. Hoffentlich hatte sie. Er wollte Liam zwar helfen, doch hatte er da noch eine Internetversteigerung am Laufen. Dieses eine Bild fehlte ihm nur noch in seiner Monet-Sammlung, die er vor kurzem erst um einige schöne Objekte hatte vergrößern können. So hastete er zu dem Rechner, der neben dem stand, an dem er vorher noch gearbeitet hatte. Da wollte sich doch tatsächlich jemand mit ihm anlegen.
„Hey, das ist mein Bild!”, schimpfte Augur und machte ein weiteres Gebot.
Ärgerlich ging er wieder an den anderen Rechner zurück. Er begann mit einem Portal, welches direkt unter Downtown zu stehen schien. Keine Signatur in den letzten 48 Stunden. Doch so schnell gab Augur nicht auf, schließlich war das nur ein kleiner Rückschlag. Das Computergenie lief nun immer hin und her. Die Versteigerung würde nur noch ein paar Minuten gehen und die Portale frustrierten ihn doch langsam.

 
* * *
 

0003 Zulu (16:03 PST)
Portalstation San Francisco
San Francisco

Gerade kamen Harm und Nash aus Texas zurück. Die vier Adressen, die sie überprüfen mussten, waren alle nichts. So waren sie weder da, wo sie vor Kentucky angefangen hatten. Da sie hier mit Evan und Harvey verabredet waren, musste sie hier auf die beiden SIU-Polizisten warten. Eigentlich hatte Harm gehofft, dass sie Mac schon in Oregon gefunden hätten. Doch dies war nur eine stillgelegte Konservenfabrik.
”Trinken wir noch einen Kaffee solange wir warten?”, erkundigte sich Harm, der unbedingt etwas brauchte, was ihn ein wenig beruhigte.
„Von mir aus,” antwortete Nash und ging in Richtung Caferteria voran.
In der Cafeteria, setzten sie sich an einem Aussichtsfenster an einen Vierertisch. Während sie schweigend ihre Kaffees tranken, genossen sie den Ausblick auf San Francisco. Obwohl Harm mehr Spaß daran gehabt hätte, wenn jemand anderes jetzt dabei gewesen wäre. Hoffentlich kamen die beiden Polizisten bald. Er konnte es kaum noch erwarten. Aber was, wenn sie einer total falschen Spur gefolgt waren? Er wurde durch sein Handy aus den Gedanken gerissen. Verwirrt sah Harm Nash an und zog das kleine lärmende Gerät aus der Jackentasche. Angestrengt blickte er auf das Display. Die Nummer war ihm nicht bekannt. Trotzdem nahm er das Gespräch an.
„Rabb,” meldete er sich völlig ahnungslos.
<Hi, Seemann,> begrüßte ihn eine Frauenstimme am anderen Ende.
„Äh, hi Renee,” antwortete der eigentliche Navy-Commander, als er aufstand und sich ein Stück vom Tisch entfernte.
<Ich hab dich schrecklich vermisst. Ich muss dich so schnell wie nur möglich wiedersehen!>, strömte es aus der Produzentin heraus.
„Hör’ mal Renee. Ich muss mal mit dir reden. Sag mal, wo bist du eigentlich?”, erkundigte sich Harm, als er bei ihr im Hintergrund laute Geräusche gehört hatte.
<In Frisco in der Portalstation, auf dem Weg zu dir,> erklärte sie leicht trällernd.
„Ähem. Ich bin oben in der Cafeteria. Vielleicht können wir uns hier schon sehen. Was meinst du?”, schlug der Navy-Offizier vor.
<Das wäre schön. Ich bin in zehn Minuten bei dir, Schatz,> meinte sie fröhlich und legte auf.
Leicht unsicher, strich sich der eigentliche Navy-Commander durch die kurzen dunklen Haare, als er zu Nash zurückging.
„Wer war das denn?”, wollte der Police-Captain amüsiert wissen.
„Meine... äh Lebensabschnittsgefährtin,” erklärte Harm und grinste sein Gegenüber verschmitzt an.
„Deine was?”
„Freundin... naja, ich hoffe bald Ex-Freundin,” vereinfachte des der JAG-Anwalt ein wenig.
„Aja,” meinte Nash, der sich über die Erklärung amüsierte.
„Seemann!”, rief eine Frauenstimme, die Harm leicht zusammenfahren ließ.
„Äh, Renee. Ich bin undercover hier. Könntest du das bitte lassen?”
„Ja, wie du willst, Schatz,” meinte die Filmproduzentin leicht gekränkt, sie zeigte ihm nun mal gern, was sie für ihn empfand.
„Das will ich allerdings. Also Renee, das ist Nash Bridges. Nash, das ist Renee Pertersen,” machte er den Police-Captain mit seiner noch Lebensabschnittsgefährtin bekannt.
„Sehr erfreut,” meinte der Chef der SIU charmant.
„Ebenfalls,” doch Renee hatte nur Augen für Harm.
„So, ich muss mit dir reden,” erklärte der JAG-Anwalt.
„Ja, und ich werde mit Evan und Harvey am Portal auf dich warten,” erklärte Nash, weil er wusste, dass Harm da etwas mit der Dame zu besprechen hatte.
„Danke, Kumpel.”
Der Police-Captain nickte nur, als er ging.
„Ähm, setzen wir uns doch,” schlug der eigentliche Navy-Pilot vor.
„Hm,” antwortete sie und setzte sich auf den Stuhl, auf dem der Police-Captain eben noch gesessen hatte.
Mit einem nachdenklichen Gesicht, setzte er sich ihr nun gegenüber.
„Also, Renee. In meinem Leben, da gibt es eine Frau, die ich sehr liebe,” versuchte Harm äußerst behutsam zu beginnen.
„Du meinst deine Mutter, oder?”, fragte sie im Scherz.
„Nein. Ich versuche dir damit mitzuteilen, dass ich eine andere Frau liebe,” erklärte er.
„Du willst dich von mir trennen,” erkannte die Filmproduzentin.
„Ja, es tut mir ehrlich leid, Renee,” beteuerte der JAG-Anwalt überzeugend.
„Dir tut es leid! Was genau tut dir denn leid? Das du eine andere liebst und mich hingehalten hast, oder das du es mir jetzt sagst?”
„Renee... ich kenne meine Gefühle für diese Frau erst seit kurzem,” versuchte Harm zu erklären.
„Du meine Güte. Es ist Mac! Natürlich ist es Mac!”, Renee konnte dies hier einfach nicht fassen.
Wortlos nickte der Navy-Commander und konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen.
„Lass’ mich raten, du bist dazu auch noch wegen ihr hier, oder?”
Wieder kam nur ein wortloses Nicken.
„Naja. Ich hätt's ja von Anfang an wissen müssen!”, niemand, auch nicht Harmon Rabb, konnte nur mit einer Frau gut Freund sein.
„Renee...”, er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte sie nicht noch mehr verletzen.
„Okay, ich hole meine Sachen aus deinem Apartment und schicke dir dann deinen Schlüssel per Post zu,” erklärte Renee, als sie stürmisch aufstand und wütend, ohne sich von ihm zu verabschieden oder ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, davon stapfte.
„Wie du es willst,” meinte er leise und starrte wieder auf San Francisco hinaus.
Obwohl Harm mit solch einer Szene von Renee schon gerechnet hatte, traf es ihn doch sehr, was sie sagte. Nach einem Moment löste er sich von dem Ausblick, stand auf und ging zum Portal hinunter.
„Wie hat sie's aufgenommen?”, erkundigte sich Nash besorgt bei ihm.
„Ganz gut, denke ich. Schließlich hat sie mir nicht den Kopf abgerissen,” er musste zugeben, dass sie äußerst gefasst geblieben.
„Okay, Evan und Harvey, sind immer noch nicht hier. Langsam fange ich an mir Sorgen zu machen,” teilte der Chef der SIU seinem zeitweiligen Kollegen mit.
„Hm, weißt du, wo sie als letztes hin wollten?”, Harm hatte Renee schon fast vergessen und sich nun wieder auf das, was er hier tat, konzentrierte.
„Ich glaub’, die beiden wollten als letztes nach Montana,” erklärte Nash, während er auf der Ankunftstafel diesen Bundesstaat im Auge behielt.
„Versuch doch noch einmal sie anzurufen,” schlug der Navy-Commander vor, weil er wusste, dass Nash dies nie vergessen hätte.
„Gut, ich geh’ ein Stück aus dem Trubel raus. Warte hier, vielleicht kommen sie ja über ein anderes Portal,” wies er den Jüngeren an.
Nicht, dass er ihn für unfähig hielt. Nein er hielt ihn nur für ungeduldig und schwer verliebt, es sollte besser sehr ungeduldig heißen mittlerweile.
„Aye-aye, Sir,” meinte Harm grinsend, er versuchte damit nur seine Nervosität zu verbergen.
„Ich bin gleich wieder da, Bubba. Beweg’ dich nicht von der Stelle!”, warnte ihn der Police-Captain noch einmal sicherheitshalber.
Nicht gerade sehr begeistert, nickte der eigentliche Navy-Offizier, nahm sich aber vor sich an die Anweisung zu halten. Er wusste, wie schwer ihm so etwas schon immer gefallen war. Wenn es um Mac ging, handelte Harm oft impulsiv und unüberlegt. Schließlich ging es ja um seinen besten Freund und Partnerin. Manchmal, hatte er sogar das Gefühl, er wäre wieder mit Diane zusammen. Sie war damals sein bester Freund. Mit ihr verstand er sich beinahe so gut, wie mit Mac. Aber mit seiner langjährigen Partnerin, war es irgendwie doch anders. Sie war immer an seiner Seite. Damals, als ihn fast jeder für einen Mörder gehalten hatte, war sie es, zu der er gegangen war, die ihn danach auch aus freien Stücken verteidigen wollte. Sie war auch bei ihm, als er die schlimmste Zeit in seinem Leben durchmachen musste. In Russland, war sie ihm nicht von der Seite gewichen. Damals hatte sie es auch schon geschafft, ihn ohne weiteres in Verlegenheit zu bringen.
„Die Beiden sind in 'ner halben Stunde da,” verkündete Nash, als er zu seinem zeitweiligen Kollegen zurückkehrte.
„Okay, da können wir ja vielleicht noch einen Kaffee trinken, oder?”, schlug der eigentliche Ex-Pilot vor. „Ich verspreche dir auch, dass ich nicht noch eine Freundin habe, von der ich mich jetzt trennen will,” er grinste bei dieser Aussage.
„Nagut, aber nur, wenn du einen ausgibst,” verband der Police-Captain seine Antwort mit einer Forderung.
„Klar,” willigte Harm ein und begann sich seinen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen.
Wortlos folgte ihm der Chef der Special Investigations Unit. Er wusste, dass Harm nur noch an seine Freunde dachte. Aber nicht an die, der er eben den Laufpass gegeben hatte. Jedoch behauptete Harm immer, dass da mit dieser Frau, welche sie ja suchten, nicht mehr war, als eine reine Freundschaft war. Aber jetzt, gerade nach dieser Trennung glaubte er ihm kein Wort ihm erst recht kein Wort mehr in dieser Beziehung. Nachdem er den Abend mit Harve in irgendeiner Kneipe verbracht hatte, hatte er sich irgendwie verändert. Der junge Mann war noch selbstbewusster. Er schien ganz genau zu wissen, was er wollte. Ihm fiel dass nur auf, weil er den Navy-Commander oft genug beobachtet hatte. Außerdem wollte er seine Reaktion auf bestimmte Personen besser deuten lernen. Am Anfang waren diese noch zurückhaltender, doch seinem geschulten Augen entging so schnell nichts.
Nachdem sie wieder im Cafè angekommen waren, setzten sich die beiden Männer wieder an den gleichen Tisch, wie vorher. Die Beiden bestellten sich bei der Bedienung jeweils eine Tasse Kaffee.
„Wie lange warst du eigentlich mit Renee zusammen, Bubba?”, erkundigte sich Nash, um das Schweigen zu durchbrechen.
„Zu lange,” antwortete der eigentliche JAG-Anwalt knapp. Mit seinen Gedanken, war er längst in Nevada. Dort hoffte er nun seinen besten Freund wieder zu finden. Sie konnte sich ja schließlich nicht in Luft auflösen. So hoffte er es jedenfalls.
„Was heißt das?”, wollte der Police-Captain nun wissen.
„Naja, ich wusste es eigentlich schon von Anfang an. Mir selbst wollte ich beweisen, dass es nicht an dem war,” erklärte Harm und lächelte über sich selbst.
„Meinst du, es war fair, Renee gegenüber mein ich?”
”Nein, war es nicht. Aber ich war mir sicher, sie wusste es auch. Spätestens nachdem Sturz mit dem Bürosessel vom Admiral,” grinste der jüngere Mann.
„Was hast du damals getan?”, fragte der Chef der SIU nach.
Der Navy-Anwalt lachte laut auf. Damals hätte er es eigentlich schon wissen müssen, jedoch war er zu blind.
„Ich hatte eine Gehirnerschütterung und infolge dessen seltsame Visionen von Mac. Einmal habe ich Renee als Mac gesehen. Dann hab ich sie auch noch Mac genannt,” er lächelte breit, weil es ihm doch irgendwie sehr peinlich war.
Ob Harm wusste, wie oft er jenen Namen in einer Aussage benutzte?
„Oh man, Bubba! Damit hast du den größten Fehler begangen, den ein Mann nur begehen kann,” lachte der Captain der SIU mit ihm.
„Ja, das hab’ ich allerdings auch bemerkt. Einmal stand ich vor der Wahl, entweder Mac oder Renee retten,” begann der Ex-Pilot zu erzählen.
„Für wen hast du dich letztendlich entschieden?”, jetzt wurde der Polizist wirklich neugierig.
„Die Wahl ist mir ehrlich sehr schwer gefallen. Jedoch musste ich mich dann doch nicht entscheiden,” ohne es richtig zu wollen, musste er sich an diesen Flug erinnern.
„Für wen hättest du dich denn entschieden, wenn du es gemusst hättest?”, erkundigte sich Nash.
„Ich glaube, es wäre Mac gewesen,” teilte ihm der eigentliche Navy-Commander seinen Entschluss mit.
„Aha,” stellte sich der Police-Captain dumm. Woher habe ich diese Antwort nur schon gekannt? , fragte er sich danach amüsiert.
In Ruhe tranken sie noch ihre beiden Tassen aus, die ihnen eine junge Kellnerin vor ein paar Minuten gebracht hatte. Bevor sie rechtzeitig wieder zum Portal hinunter gingen, warfen sie noch einen ausgiebigen Blick auf die City von Frisco, die beiden Männer mussten nur noch kurz auf die Ankunft der beiden Polizisten warten. Jedoch waren die beiden anderen nicht allein. Sie wurden von Jarod begleitet. Daraufhin warfen sich Harm und Nash einen verwunderten Blick zu.
„Ich habe gehört, welche Spur Sie gefunden haben. Und ich wollte mich Ihnen anschließen,” erklärte der geheimnisvolle Mann sein Erscheinen.
„Okay, da wir jetzt vollzählig sind, schlage ich vor, dass wir endlich nach Nevada aufbrechen,” schlug Nash seinem Team im Befehlston vor.
Zustimmendes Nicken kam von den restlichen Männern. Die Gruppe stellte sich schweigend geschlossen am Portal an. Ein paar Minuten später, waren sie endlich dran, sie stellten sich zusammen ins Portalviereck, einen Augenblick später, wurde es in Gang gesetzt. Die Umgebung der fünf Männer verschwamm und die Farben zogen in Streifen um sie herum vorbei. Keiner der Fünf sprach ein Wort. Es herrschte eine Spannung zwischen ihnen, die jeder verspürte, konnte auch jeder regelrecht in der Luft sehen. Die Suche nach der Frau, war schließlich für alle nervenaufreibend, weil sie nicht genau wussten, was sie erwarten könnte. Beim letzten Mal, ging's noch richtig ruhig zu. Kaum widerstand war ihnen dort entgegen gebracht worden. Die Männer hofften, dass es in Nevada oder Alaska genauso sein würde. Nach einer ganzen Weile, klärte sich die Umgebung wieder, sodass sie auch wieder das Gefühlt hatten, auf festem Boden zu stehen. Im Portal fühlte sich das Reisen doch etwas seltsam an. Die Portalstation, in der sie jetzt standen, sah der in San Francisco zum verwechseln ähnlich. Außer den goldenen Letter die *Willkommen in Las Vegas* verlauten ließen.
„Tja, dann sind wir hier also richtig,” durchbrach der eigentliche Navy-Commander das bedrückte Schweigen, welches im Team herrschte, als sie aus dem Portalviereck hinausgetreten waren, zu durchbrechen.
Zustimmendes Gemurmel war von den restlichen zu vernehmen. Langsam traten sie aus dem Gebäude hinaus in die größte Stadt in der Wüste. Obwohl es schon nach 2000 PST war, war die Hitze noch immer da. Es wurde mittlerweile dunkel und die grellen Lichter der Stadt wurden eingeschaltet. Für einen Moment, waren die fünf Männer davon in den Bann gezogen. So großartig sah es dort aus. Viele Menschen waren auf den Straßen noch immer unterwegs. An manchen Stellen, war es so hell, dass sie Fünf das Gefühl bekamen, es wäre Tag. Sie gingen geschlossen zu einer Autovermietung weiter. Ohne Wagen würde man zu der Adresse gar nicht hinkommen, so weit war dieses Gebäude draußen in der Wüste. Da sie fünft waren, mieteten sie sich zwei Geländewagen mit Allradantrieb. Evan, Harvey und Jarod nahmen einen Wagen. Nash wollte auf den unruhigen Harm ein Auge haben und fuhr deshalb mit ihm. Der jüngere Mann war ihm zu sympathisch in letzter Zeit geworden. Irgendwie erkannte er sich selbst ein wenig in Harm wieder. Dieses temperamentvolle, energische Auftreten, hatte er zwar schon vor einer Weile abgelegt, jedoch war es ihm deswegen nicht gänzlich unbekannt. Dennoch ließ er den Jüngeren das Steuer übernehmen. Harm und Harvey, hatten sich abgesprochen, dass Harm vorfuhr. Dieser drehte nun den Zündschlüssel um und startete den Jeep. Sie fuhren in Richtung Westen aus der Stadt hinaus in die Wüste. Rasant, fast eine Spur zu rasant, wie Nash plötzlich fand, jagte der Navy-Anwalt das Fahrzeug durch den Sand. Natürlich konnte er die Ungeduld des eigentlichen Navy-Commanders verstehen, aber er sollte sich und ihn, Nash, nicht bevor sie am Ziel ankamen, umbringen.
„Hey, Bubba, fahr’ doch ein wenig langsamer,” bat der Police-Captain eindringlich.
„Was ist, wenn man sie in der Zwischenzeit wieder wegschafft?”, fragte er traurig, behielt aber die Fahrbahn im Auge.
„Das ist noch lange kein Grund, uns umzubringen,” erklärte der Ältere in einem väterlichen Tonfall.
„Okay,” Harm verlangsamte den Wagen nun ein wenig.
Schweigend kamen sie nach zehn Minuten bei der Adresse an. Sie versuchten synchron auszusteigen. Zusammen gingen sie zu dem Gebäude hinüber. Nach einem Handzeichen von Harm, zog jeder seine Waffe und entsicherte sie. Nicht gerade vorsichtig, stieß der eigentliche Ex-Pilot die Tür auf und trat als erster gefolgt von Nash, Harvey, Jarod und Evan ein. Die Männer sicherten jeden Raum. Maßlos enttäuscht war Harm, nachdem er feststellen musste, dass jeder dieser Räume leer warn
„Hey, Bubba. Und bleibt ja noch Alaska,” versuchte der Chef der SIU seinen jüngeren Scheinkollegen etwas aufzumuntern.
„Ja, Alaska,” wiederholte der Offizier und war immer noch enttäuscht über sich. Wieso hatte er das denn nicht vorher gewusst? Er war doch sonst nicht so blöd! Halt, war er doch. Mit Mac.

„Komm, wir machen uns so schnell wie möglich auf den Weg nach Alaska, Bubba,” forderte ihn der Police-Captain auf.
„Okay,” entschlossen sah Harm die Anderen an, als er zum Wagen zurücklief.
Der Navy-Offizier, stieg ein und warte ungeduldig auf Nash. Der Commander der USN hatte schon wieder eine Enttäuschung einstecken müssen. Wenn er seine Partnerin auch nicht finden könnte, dann würde er verzweifeln. Das konnte doch nicht immer so weitergehen!

 

Ende von Kapitel 6

 

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