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  „Auf den Straßen von Chicago” von Rob   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Entstehungsdatum: 27.10.2003
Disclaimer: Die Charaktere von JAG, Mission Erde, Allein gegen die Zukunft, Nash Bridges und Pretender gehören nicht mir, sondern ihren rechtlichen Besitzern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und will mit ihnen kein Geld verdienen.
 
Thema:  Von Zo'or wird der junge Companion-Protector aufs Mutterschiff zitiert, zur gleichen Zeit, bekommt Mac einen Fall in Kalifornien zu gewiesen.
Zeitpunkt:  Sequel zu „Schuldig oder Unschuldig?” und „Beförderung mit Hindernissen”
Charaktere:  Liam Kincaid, Ronald Sandoval, Zo'or, Augur, Renee Palmer, Neil Evans, Harmon Rabb jr., Sarah MacKenzie, A.J. Chegwidden, Victor Galindez, Jason Tiner, Clayton Webb, Nash Bridges, Jason Riley
Kategorie: Crossover zwischen Mission Erde, JAG, EE, NB und Pretender
 

 

AUF DEN STRASSEN VON CHICAGO

Kapitel 3

 

1428 Zulu (9:28 EST)
I-Street
Washington D.C.

Im verdunkelten Schlafzimmer, war es noch vollkommen ruhig. Die Person, die noch im Bett schlief, bewegte sich kaum, bis sich das Global, welches vorschriftsmäßig auf dem Nachttisch lag, wie verrückt zu klingeln begann. Erschrocken riss Liam die Augen. Er hatte gerade so schön von seinem ersten eigenen Wagen geträumt. Wer ihn wohl zu dieser fast noch mitternächtlichen Stunde wecken mochte? Eigentlich war es ihm im Moment auch egal. Der junge Kimera wollte nur noch weiterschlafen. Schließlich war er erst um drei Uhr Morgens völlig übermüdet in sein weiches warmes Bett gesunken. Wie er überhaupt dorthin gekommen war, ohne irgendwelche sichtbaren Verletzungen, konnte er nur noch erahnen. Da er auf dem Bauch lag, nahm er mit der rechten Hand das Global, ließ es aber erst aufschnappen, als er den Kopf vom Kissen gehoben bekommen hatte. Doch er sank sofort wieder zurück, als er die Nummer erkannte. Das kann doch nicht wahr sein! Hat man einmal Urlaub, wird man in der Zeit immer noch mit der Arbeit belästigt! , fragte sich Liam sauer. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er endlich ran ging.
„Kincaid,” meldete er sich einen Moment später.
<Sandoval, hier. Warum sind Sie nicht sofort beim ersten Klingeln ran gegangen?>, wollte der FBI-Agent wissen.
„Ich bin im Urlaub und Ihnen in keinster Weise Rechenschaft schuldig,” erklärte Liam verschlafen.
<Nagut. Trotz Ihres Urlaubs, möchte Zo'or Sie auf dem Mutterschiff sehen. Und zwar so schnell wie nur irgend möglich,> teilte ihm Sandoval mit einem immer vorhandenen arroganten Unterton in der Stimme mit.
„Dann werde ich Ihrer *netten* Aufforderung nachkommen,” meinte Liam und beendete das Gespräch seinerseits, in dem er das Global zuschob.

Wütend starrte Ronald Sandoval auf den mittlerweile dunklen Bildschirm. Wie konnte der einfach so auflegen? Er sein Vorgesetzter! Vielleicht fiel dem FBI-Agenten ja noch eine schöne Strafe für den jungen Colonel ein.

Genervt sank Liams Kopf wieder auf sein Kissen zurück. Sandoval schaffte es immer wieder ihn rumzutraktieren. Zo'or war ja gar nicht anders. Die beiden passten wirklich gut zusammen. Warum bilden die sich eigentlich alle ein, dass er immer zur Verfügung steht? Nur weil er Da'ans Protector war? Hatte er nicht auch das Recht auf ein wenig Erholung? Liam entschied sich, dass er versuchen wollte, diese Fragen später zu klären. Also stand er auf und zog sich um.
Nach einer Weile, machte er sich mit drei Tassen Kaffee gestärkt langsam auf den Weg zum Portal. Sandoval sollte nur nicht denken, dass er immer so mit ihm umspringen konnte. Warum sollte er sich also beeilen? Am Portal musste er erst noch warten, bis zehn Leute vor ihm dran waren. Nach einer Zeit des geduldigen Wartens, konnte auch Liam endlich seine Koordinaten eingeben.
Als er schließlich auf dem Mutterschiff ankam, erwartete ihn sofort ein fast schon vor Wut schäumender Agent Ronald Sandoval.
„Colonel,” begrüßte ihn der FBI-Agent mit vor Wut zusammengebissenen Zähnen.
„Guten Morgen, Agent Sandoval,” Liams Worte klangen äußerst freundlich, doch diese konnten den erfahrenen Agent aber nicht täuschen.
„Genug der Floskeln. Zo'or will Sie sofort sehen,” Sandoval schlug nun den Weg zur Kommandobrücke ein.
Schweigend und in Gedanken versunken, folgte er ihm. Was konnte der Taelon nur wieder von ihm wollen? Hatte er irgendetwas angestellt? Soweit er wusste, eigentlich nicht.

Als sie auf der Kommandobrücke ankamen, war Zo'or gerade dabei sich angeregt mit einem auf der Erde stationierten Companion zu unterhalten.
„... Nein, ich will noch sieben Freiwillig zu meinem Schutz haben,” verlangte Zo'ors Gesprächspartner gerade.
„Du kannst aber keine mehr bekommen, die Camps sind gerade voll. Wenn die mit ihrer Ausbildung fertig sind, dann erst kannst du wieder welche bekommen. ”
Bestellen die sich die Freiwilligen wie in einem Katalog? , musste er sich unwillkürlich fragen.
„Gut, dann werde ich darauf warten,” gab sich der andere Taelon zufrieden und unterbrach die Verbindung mit einer schnellen gekonnten Handbewegung.
Nach einem kurzen Augenblick wandte Zo'or seinen Kopf zu Sandoval und Liam um.
„Ah, da ist ja Colonel Kincaid!”, meinte der Taelon und schien schon Stundenlang auf ihn gewartet zu haben.
„Zo'or,” begrüßte Liam den Synodenführer.
„Ich brauche Ihre Dienste, hier auf dem Mutterschiff,” erklärte der junge Taelon ohne Umschweife.
Verärgert und mit einem mehr als finsteren Blick sah er Zo'or an. Den Urlaub, den er vor ein paar Stunden erst angetreten hatte, wollte er jetzt nicht mehr unterbrechen, indem er auf dem Mutterschiff eingesetzt wurde.
Zo'or wollte Liam in seiner Nähe haben, nachdem er von den jüngsten Geschehnissen aus Chicago gehört hatte. Zo'or hatte noch so viel mit dem jungen Colonel vor. Da konnte er den Mann nicht so leichtfertig bei einer Schießerei verlieren. Menschen waren ja leider keine reparierbaren Maschinen, den Colonel konnte er auch nicht durch einen anderen Menschen ersetzen.
„Braucht mich Da'an nicht in der Botschaft?”, fragte Liam und versuchte immer noch freundlich zu klingen.
„Nein, er hat Ihre Vertretung gerade eingearbeitet. Agent Sandoval wird Sie in Ihren neuen Arbeitsbereich einweisen,” erklärte Zo'or, der den Mann einfach mal wieder loswerden wollte.
„Kommen Sie,” meinte Sandoval, als er die Kommandobrücke verließ.
Schweigend und zutiefst verärgert folgte Liam ihm. Er hatte sich so auf die vielen Stunden Schlaf gefreut. Warum musste nur Zo'or so ein Sadist sein? Admiral Chegwidden, der Vorgesetzte von Harm und Mac, war doch auch nicht so schlimm. Nicht einmal der SecNav war nur annähernd so wie Zo'or. Das musste wohl daran liegen, dass sie keine Außerirdischen waren.

 
* * *
 

1706 Zulu (12:06 EST)
Versteck des Widerstandes
Unter Washington D.C.

„Ich habe seit zwei Stunden nichts mehr von Liam gehört und als ich ihn angerufen habe, wurde ich einfach weggedrückt. Beim nächsten Mal war dann sein Global sogar abgeschaltet,” beschwerte sich ein besorgter Augur bei Renee.
„Vielleicht hat er ja zutun,” vermutete Renee uninteressiert.
„Er sollte mich doch dann anrufen,” jammerte er weiter rum. „Achso ein Nash Bridges hat sich über Liam vor ein paar Stunden erkundigt,” erklärte Augur dann einen Moment später, als ihm dies wieder eingefallen war.
„Hast du dich auch über ihn informiert?”, erkundigte sich Renee und war nun doch interessiert.
„Ja, er ist der SIU und hat anscheinend sehr viele Feinde. Vor einer Weile waren sogar im Internet $ 500.000 auf seinen Kopf ausgesetzt,” erzählte das Computergenie und war sichtlich stolz auf sich, ihr sofort so etwas präsentieren zu können.
„SIU? ”
„Special Investigation Unit das ist eine Spezialeinheit des San Francisco Police Department. Sie sind nach dem Erdbeben auf ein Schiff in den Hafen von Frisco gezogen,” erzählte Augur weiter.
„Ein Polizist holt Erkundigungen über Liam ein?”, jetzt war Renee mehr als besorgt. Das was Augur ihr da erzählte, war wirklich besorgniserregend.
„Ich weiß auch nicht warum,” gestand das Computergenie leise, weil er das als einziges nicht herausgefunden hatte.
„Wie sieht er eigentlich aus? Vielleicht hab ich ihn ja schon mal gesehen. ”
„Moment, ich hatte da ein Bild im Polizeinetzwerk gefunden,” Augur holte aus dem Speicher ein Bild heraus.
„Das ist doch der Mann, dem Liam in Chicago geholfen hat,” stellte Renee sofort geschockt fest.
„Hat er denn nicht sofort gesagt, wem er geholfen hat?”, wollte Augur nun interessiert wissen, weil Liam nicht einmal ihm etwas genaues erzählt hat, was in Chicago passiert war.
„Ich habe den Namen wieder vergessen, ich hab ihn nur kurz gesehen und bei Doors gab es wieder gab es wieder Problem mit dem Putzsystem,” entschuldigte sie sich beim Computergenie.
„Ist es immer noch nicht richtig programmiert worden?”, fragte Augur mitfühlend, er hatte schließlich auch schon von den Problemen gehört.
„So ist es. ”
„Soll ich mal nachsehen, was ich machen kann?”, erkundigte sich das Computergenie, das gern helfen wollte.
„Von mir aus. Im Moment ist mir das so egal,” meinte Renee abwinkend.

 
* * *
 

1903 Zulu (14:03 EST)
Kommandobrücke des Mutterschiffes
Im Weltall

Vor einer Stunde, hatte Liam seine einstündige Mittagspause angetreten, aus der er nun überhaupt nicht erholt wiederkam, weil er nicht auf die Erde durfte. Mittlerweile hatte er sich aber damit abgefunden, von Zo'or festgehalten zu werden.
„Colonel Kincaid, meldet sich aus der Mittagspause zurück,” erklärte Liam, als er die Brücke betrat.
„Gut, dann können Sie ja mit mir an Ma'els Relikt weiterarbeiten,” es war kein Vorschlag sondern ein Befehl.
„Kann ich mir nicht ein paar Sachen aus meinem Apartment holen?”, versuchte Liam es ein letztes Mal.
„Später, nicht jetzt,” damit erhob sich der Taelon aus seinem Thron und bedeutete Liam wortlos, dass er ihm folgen sollte.
So begab er sich in sein Schicksal und folgte Zo'or zu Ma'els Relikt. Eigentlich hätte er den Weg auch schon fast mit geschlossenen Augen zurücklegen können.


Gleiche Zeit
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

Gerade las Harm gelangweilt in der Akte seines neuesten Falles. Ihm fielen fast die Augen vor Langeweile zu. Energisch blätterte er um. Oh nein. Immer noch drei Seiten! , stellte er traurig und wütend zugleich fest. Was hätte er nicht alles darum gegeben, um jetzt Mac im Gerichtssaal gegenüber zu stehen. Da würde er sich sicher nicht so langweilen. Ihr Fall war ja auch viel interessanter als der Seine. Aber dafür hatte sie jetzt noch sehr viel Schreibarbeit vor sich. Ironisch grinste er, als er an seinen Bericht dachte. Der Admiral wollte tatsächlich von ihm einen genauen Bericht über den Schuss. Gerade mal ein Satz stand da, bevor er sich schnell auf seine neue Akte gestürzt hatte. Manchmal bedauerte er sehr, dass er von seinem Platz aus nicht aus dem Fenster sehen konnte. Besonders dann, wenn Mac nicht in ihrem Büro war. So schaute er in ein verlassenes Büro, dass dem Seinen gegenüber lag. Mit Mühen drängte Harm sich dazu, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch dies gelang ihm nur so lange, bis plötzlich jemand an die geschlossene Bürotür klopfte. Schnell straffte er sich, bevor er der Person erlaubte einzutreten. Harm sah mit einem traurigen Blick auf. Seine Stimmung verbesserte sich schlagartig, als er die Person nun erkannte.
Lächelnd setzte sich Mac auf den Besucherstuhl vor Harms Schreibtisch und sah ihn dabei an.
„Der gegnerische Anwalt nimmt Sie auseinander, stimmt's?”, vermutete er grinsend.
„So ungefähr,” stimmte sie ihm untypischerweise zu und schaute auf ihre Fingernägel auf ihrem Schoß.
„Warum versuchen Sie's nicht mit der bewährten Marine-Methode, die ich des öfteren schon kennengelernt habe?”, Harm grinste sie nun arrogant an und versuchte damit nur seinen Stolz zu verbergen, den er für sie seit langer Zeit empfand.
„Versuchen kann ich's ja mal,” bedankte sie sich in ihrer Art für seinen eher scherzhaft gemeinten Tipp.
„Hm, Ihr Fall ist interessanter, Mac,” beschwerte er sich grinsend.
„Wenn Sie meinen,” ging sie auf diese spielerische Andeutung aber nicht ein, dafür hatte sie keinen Gedanken.
„Wie wäre es, wenn ich Sie heute in mein Apartment einlade? Wir könnten eine Pizza kommen lassen,” versuchte er ihre Stimmung ein wenig zu heben, was ihm eigentlich fast immer gelang, wenn er es richtig anstellte.
„Ich bin dabei, bleibt mir denn etwas anderes übrig? Aber nur, wenn ich bei Ihrem neuen, ach so langweiligen Fall helfen darf,” forderte sie.
„Wenn Sie mir unbedingt bei meinem neuen Fall *helfen* wollen?”, Harm grinste sie siegessicher an. Eben war seine Partnerin noch traurig über ihren eigenen Fall und nun wollte sie ihm schon wieder helfen.
„Ja, will ich. Dann werde ich mal wieder an meinem Schlussplädoyer schreiben,” meinte sie lächelnd, als sie aufstand.
„Viel Spaß,” wieder lächelte er, als er daran dachte, dass sein Fall jetzt doch gar nicht mehr so langweilig werden würde, wie er vor einer Weile noch angenommen hatte.
Mit neuem Elan machte er sich nun wieder an die Arbeit. Irgendwie fiel es ihm jetzt viel einfacher, sich darauf zu konzentrieren. Woran das wohl liegen mochte?
Als er den Blick noch einmal hob, sah er seine Partnerin die Tastatur ihres Computers attackieren. Er musste grinsen, weil er wusste, wie gern oder auch nicht, seine Partnerin Computer hatte. Schnell, damit sie ihn nicht sah, konzentrierte er sich wieder krampfhaft auf die Akte vor sich. Als er gerade den Unfallbericht las, klopfte es erneut.
„Herein!”, rief er ohne aufzusehen.
„Sir, ich bräuchte hier noch eine Unterschrift,” erklärte der Gunny, als er eintrat.
Ohne zu wissen wieso, war er ein wenig enttäuscht. Irgendwie hatte er sich einen anderen Marine gewünscht, der durch seine Tür treten sollte. Einen, wie seinen besten Freund eben.
„Okay, Gunny, geben Sie mir das Dokument,” forderte Harm, nachdem er versucht hatte alle anderen Gedanken irgendwie für den Moment zu vergessen.
Ohne ein weiteres Wort, legte der Gunny das Rundschreiben vor Harm hin. Auf einem anderen Blatt wollte er noch die Unterschrift zur Bestätigung haben. Schnell setzte Harm sein Zeichen hin und sah, dass seine Partnerin nun telefonierte. Ob es wohl um ihren Fall ging?
Wortlos verschwand der Marine wieder, als er sah, das Harm nicht weiter mit ihm sprechen wollte.

 
* * *
 

2334 Zulu (18:34 EST)
I-Street
Washington D.C.

Endlich hatte Liam es geschafft, vom Mutterschiff hinunter zu kommen. Die Bearbeitung von Ma'els Relikt mit Zo'or hatte wieder einmal an seinen Kräften gezehrt. Trotzdem gab ihm der Synodenführer nur drei Stunden und einen Freiwilligen, der im nicht von der Seite weichen sollte. Zo'or hatte willkürlich einen Freiwilligen ausgesucht. Währenddessen hatte Liam nur gehofft. Einmal sind seine Hoffnungen auch in Erfüllung gegangen. Zo'or hatte einen seiner Leute ausgesucht. Schnell schüttete er sich drei Tassen Kaffee hintereinander in seinen nach Schlaf sehnenden Körper. Er wusste, dass er unbedingt sobald als Möglich wieder einmal ausschlafen musste. Aber jetzt hatte er dazu keine Zeit. In den drei Stunden, die Zo'or ihm schließlich doch gewährt hatte, musste er soviel erledigen. Zu Augur musste er, weil der ja noch nicht wusste, was Zo'or sich neues für ihn ausgedacht hatte. Harm und Mac wollte er auch noch mal warnen. Er konnte sich gut vorstellen, dass Cooper die beiden noch einmal aufsuchen könnte, wenn er Liam nirgends fand. Hastig packte Liam sich ein paar Sachen aus seinem Schrank zusammen. Sein nächster Weg würde ihn zu einem Supermarkt führen. Irgendwo musste er ja etwas Süßes herbekommen. Schließlich konnte er mit Schokolade länger durchhalten. Auf dem Mutterschiff, so wusste er ganz genau, ganz es so etwas nicht. Also musste er sich hier auf der Erde schon einen Vorrat anlegen.

Nach einer Dreiviertelstunde war das erledigt. Danach ging er zu Harms Apartment in der Nähe der Union Station. Schließlich lag es ihm dort auch am nächsten. Erst traute er sich nicht recht zu klopfen. Schließlich kannte er Harm und konnte sich vorstellen, dass dieser Besuch hatte. Er war der Letzte, der Harm so etwas verderben wollte, auch wenn er Harriet versprochen hatte, dass er ihr helfen wollte, Harm mit Mac zu verkuppeln. Aber er hatte den beiden ja aufgetragen, sich nicht allzu lang allein aufzuhalten. Vielleicht hatte jeder der beiden sich ein Verabredung oder so besorgt. Schlussendlich entschloss er sich nun doch zu klopfen. Nach einem Moment vernahm der junge Colonel der Marines endlich Schritte hinter der Tür. Die Musik wurde etwas leiser gemacht, bevor jemand die Apartmenttür öffnete.
„Liam, was du denn noch hier?”, fragte Harm ihn überrascht.
„Ich wollte dir noch etwas sagen,” meinte Liam und sah seinen Gegenüber etwas verschmitzt grinsend an.
„Komm erstmal rein,” bot der Ex-Pilot nun an und trat einen Schritt zur Seite, damit der Neuankömmling eintreten konnte.
„Hi, Liam,” begrüßte nun auch Mac den jungen Mann.
„Oh, hi Mac,” damit hatte Liam nicht mehr gerechnet.
„Willst du noch ein Stück Pizza?”, fragte nun Harm, nachdem er die Apartmenttür geschlossen hatte.
„Nein,” er schüttelte den Kopf. „Ich wollte nur kurz vorbeikommen und euch sagen, dass ich leider noch keine Ahnung habe, wo sich Cooper aufhält. Ich muss auch für unbestimmte Zeit aufs Mutterschiff und möchte euch darum bitte weiterhin vorsichtig zu sein,” erklärte der junge Marine-Corps Colonel.
„Werden wir machen,” versprach Harm für beide.
„Okay, versucht einfach so oft wie möglich mit anderen Personen zusammen zu sein und immer ein aufgeladenes Handy dabei zu haben,” legte er den beiden zum Abschluss noch nahe.
„Daran werden wir versuchen uns zu halten,” versprach Mac jetzt und blickte ihren Partner wieder einmal prüfend an. Ob ihm das nicht zusagt? , fragte sie sich besorgt, als Harm einen abwesenden Blick in den Augen hatte.
Sie konnte ja nicht ahnen, woran Harm dachte.
„Hm, schwer kann allerdings nur das mit den aufgeladenen Handys werden,” meinte Harm grinsend. Natürlich hatte er nichts dagegen.
„Gut, ich hab' noch ein bisschen was zu erledigen,” damit verabschiedete er sich und öffnete die Tür.
„Melde dich mal, wenn du kannst,” bat Mac ihn nun noch, bevor er gehen konnte.
„Werde ich machen,” versprach er ihr und schloss hinter sich die Tür.
Als nächstes musste er zu Augur, der sicher nicht begeistert sein wird. Schließlich holzte Liam ihm schon wieder den ganzen Widerstand auf. Geistesabwesend stellte er sich ins Portalviereck und gab seine Koordinaten ein. Mit Neil, so hieß der Freiwillige, wollte er sich erst wieder 20 Minuten bevor sie auf dem Mutterschiff sein mussten, treffen.
Nach einer Weile, die er durch den Interdimensionalen Raum geflogen oder gereist war, wurden die Farben neben ihm wieder langsamer und zischten nicht mehr mit dieser hohen Geschwindigkeit an ihm vorbei. Die Umgebung wurde wieder klarer und so konnte er Augur, Computergenie und sein bester Freund, wieder richtig erkennen.
„Liam! Wo warst du denn?”, fragte Augur mit einem anklagenden Unterton in der Stimme.
„Zo'or, will mich auf dem Mutterschiff haben,” erklärte der Protector schnell. „Ich werde da noch eine Weile bleiben müssen. ”
„Deswegen hast du mich also weggedrückt und dann das Global einfach abgeschaltet,” endlich ergab das alles einen Sinn.
„Genau. Ich brauche dich jetzt wieder als meine Vertretung. Ich weiß, dass es nicht gut ist, dass ich dir immer wieder meine Pflichten übertragen aber es geht nun mal nicht anders. ”
„Ich weiß das. Und der Rest des Widerstandes sicher auch. Nur, du kannst doch nicht deine Position aufgeben. Du bist schließlich nicht Doors. Das müssen die Anderen auch endlich mal kapieren!”, Augur war über den Widerstand in solchen Zeiten sehr erbost.
„Okay, ich werde versuchen, mein Global in der Nacht anzuschalten, damit du mich im Notfall erreichen kannst,” erklärte Liam, schulterte nun seine Reisetasche, dessen restlichen Platz er mit seinem Lieblingsessen ausgefüllt hatte.
„Hm. Wir haben in letzter Zeit kaum etwas miteinander unternommen,” erinnerte Augur.
„Ich weiß, aber gerade jetzt kommt wieder einmal alles zusammen,” Liam bedauerte es wirklich, dass er seine Freunde immer so vernachlässigte. Aber er hatte mit seinem Job zu viel. Man könnte fast meinen es war Fultimejob.
„Wenn das hier endlich durchgestanden ist, dann gehen wir mal wieder in eine Galerie?”, fragte das Computergenie vorsichtig.
„Von mir aus, können wir auch mal zu einem Footballspiel gehen. Baseball kann ich nicht mehr so sehr leiden,” meinte Liam lachend.
„Wenn es dich glücklich macht, Kumpel. ”
„Ja, und nun muss ich los. Neil wartet sicher schon,” Liam drehte sich um und ging. Er hasste Abschiede nun einmal.
„Wir sehen uns bald wieder!”, rief das Computergenie dem geknickten Mann hinterher, es sah fast so aus, als würde er zu seiner Hinrichtung gehen und nicht zu einem neuen Arbeitsplatz. „Hoffe ich,” setzte er noch leise hinzu.

Wie Liam es schon erwartet hatte, traf er außerhalb der Kirche auf Neil Evans.
„Können wir?”, fragte dieser vorsichtig. Anscheinend war er einer der Wenigen, die zu Liam hielten.
„Ja,” dies klang entschieden und um dem noch etwas Härte zu verleihen, nahm er den Tragegurt seiner Reisetasche etwas fester.
Irgendwie hatte Liam das unbestimmte Gefühl, dass er länger dort oben sein würde. Die Miete wurde doch regelmäßig überwiesen?

Einen Moment später stellte er sich ins Portalviereck und wartete darauf, dass Neil die Koordinaten eingab und sich dann zu ihm stellte.
Wie gewohnt setzte sich das Portal in Bewegung und ein paar Sekunden später, sahen sie nur noch den Interdimensionsraum an sich vorbeiziehen. Ihm fiel auf, dass er sich eigentlich ziemlich schnell an so etwas gewöhnt hatte. Doch darüber konnte er nicht mehr weiter nachdenken, weil die Farben plötzlich wieder langsamer wurden. Das war doch viel zu früh! Geschockt sah Neil ihn an. Er merkte ebenfalls sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. War das möglich? Konnte jemand ausgenommen von Augur den Interdimensionsraum umleiten?
„Nimm sofort deine Waffe!”, befahl Liam Neil, weil ihm der Schock noch immer in den Knochen saß.
Neil nickte schnell und zog wie befohlen seine Waffe aus dem Holster. Danach brachte er sie in Anschlag und bereitete sich mental auf einen Angriff vor.
Mit seiner freien Hand nahm Liam nun auch seine Dienstwaffe heraus. Wer war das?, fragte er sich unnötigerweise. Tief in seinem Inneren wusste er genau, wer es nur sein konnte. Ein einziger Name fiel ihm dabei bloß ein. Cooper hatte sich irgendwoher dieses spezielle Know-how geholt. Wie hatte er es damals gemacht? Er konnte sich einfach nicht mehr daran erinnern.
Endlich klarte sich nun die Umgebung wieder. Es sah ganz und gar nicht nach dem Mutterschiff aus, wurde ihm sofort klar.
„Bleib' dicht bei mir!”, wies er ihn im selben Tonfall an.
„Hm,” Neil nickte wieder zum Verständnis.
Prüfend sah Liam sich nun um. Es gefiel ihm gar nicht, dass er nicht wusste wo er war. Ehe wenn er rausfand, wer sich diesen schlechten Scherz mit ihm erlaubte! Liam jedoch empfand es langsam nicht mehr als Spaß. Sie waren auf jeden Fall in einem hell erleuchteten Raum. Aber wie eine Zelle sah es eigentlich auch nicht aus. Trotzdem fühlte sich Liam doch eingesperrt.
„Wir versuchen es mal mit dieser Tür da,” erklärte er dem jungen Freiwilligen und ging langsam auf die besagte Tür zu.
Gefolgsam ging Neil mit kurzem Abstand hinter seinem Vorgesetzten her. Wenn es nötig war, würde er Liam Feuerschutz geben.
Kurz bevor Liam die Klinke hinunterdrückte, wechselte er noch einen schnellen Blick mit seinem Begleiter. Der Companion-Protector hatte seine Tasche immer noch in der Hand. Liegen lassen konnte er sie ja schlecht. Vielleicht war sie ihm ja nachher noch einmal hilfreich! , überlegte er grimmig. Ohne weitere Probleme konnten sie nun die Tür öffnen. So kamen sie in einen weiteren Raum. Er war nicht so hell erleuchtet, wie der in dem sie angekommen waren. Der Raum war eingerichtet, mit zwei Pritschen und zwei weiteren Türen an der Wand gegenüber.
„Neil, was halten Sie davon, dass wir versuchen, dass Portal noch einmal in Gang zu bringen? ”
„Viel,” langsam wich die Anspannung aus seinen Gesichtszügen.
„Okay, ich geh' wieder vor,” bestimmte Liam schnell und machte sich auf den Weg.
„Verstanden,” Neil nickte und nahm seine Waffe fester in den Anschlag, um auch wirklich bereit zu sein, wenn es darauf ankam.
Am Portal angekommen, stellte Liam fest - was ja eigentlich auch schon zu erwarten war - das eine Sperre in den Computer eingebaut worden war. Wütend über seine eigene Dummheit, schlug Liam einmal kräftig gegen eine der Säulen. Plötzlich und gänzlich unerwartete, traf ihn bei diesem Fausthieb eine Art elektrischer Schlag und zog sich durch seinen ganzen Körper. Für einen Moment war er wie gelähmt. Unfähig etwas zu tun, hörte er seine eigenen Gedanken lauter und klarer als sonst. Du musst hier verschwinden! , befahlen sie ihm. Das wusste er auch so! Aber wie? Das war die Frage darauf. Er konnte ja schlecht durch Wände gehen! Einen anderen Ausweg schien es fast gar nicht zu geben.
Bevor seine Beine unter ihm nachgeben konnten, hielt ihn jemand schützend fest.
„Geht's wieder?”, fragte Neil im nächsten Moment besorgt.
„Hm,” antwortete Liam und versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen.
„Glauben Sie, dass wir die Tür mit unseren Waffen öffnen können?”, der junge Freiwillig schien sich schon ein paar Fluchtgedanken gemacht zu haben.
„Versuchen wir's,” meinte Liam mit harter Stimme und ging fest entschlossen auf die besagte Tür zu.
Die beiden Männer richteten ihre Dienstwaffen auf die Wand neben dem rettenden Ausgang, in der Hoffnung irgendwie ihre Verankerung lockern zu können.
„Los!”, befahl Liam plötzlich.
Sofort schossen zwei Ionenstrahlen auf die Wand ein.

Nach geraumer Zeit passierte - nichts, rein gar nichts. Das konnte Liam aber nicht abhalten, weiter zu machen. Doch diese Wand wollte und wollte nicht nachgeben.
„Das bringt nichts, wir kommen nicht durch,” meinte Neil vernünftig.
„Hm,” verbissen schoss Liam aber weiter.
Er wollte nicht so kurz vor dem Ziel aufgeben. Für ihn bestand immer noch die Hoffnung, so einen Ausweg zu finden. Nach einem Moment siegte jedoch auch bei ihm die Vernunft und so ließ er von der Tür ab. Seine Waffe steckte er aber nicht weg. Sondern starrte nur noch die Tür an, so als glaube er, dass sie sich dadurch einfach öffnen würde. Doch es geschah weiterhin nichts.

 
* * *
 

1403 Zulu (9:03 EST)
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

Gerade fuhr Mac ihren Computer hoch, als sie die Stimme von Admiral Chegwidden hörte.
„MacKenzie in mein Büro! ”
Eilig machte sie sich wie befohlen auf den Weg zu Petty Officer Tiners Büro. Der junge Mann saß schon hinter seinem Schreibtisch und bedeutete ihr, dass sie sofort eintreten solle. Kurz klopfte sie gegen die Bürotür des Admirals und wartete auf das gedämpft gebellte „Herein!”, bevor sie die Klinke hinunter drückte.
Militärisch korrekt baute sie sich 28 Sekunden später vor dem Schreibtisch ihres COs auf. Der Admiral saß hinter seinem Schreibtisch und musterte Mac einen Moment lang kritisch. Warum ließ er sie zappeln? Hatte sie irgendetwas getan, von dem sie jetzt nichts wusste?
„Colonel,” begann der ältere Mann nun und machte eine Pause, damit sie ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.
„Sie müssen heute noch nach Kalifornien fliegen,” wieder machte er eine kurze Pause. „Sie sollen dort gegen ein paar Männer von der USS Constellation ermitteln. Weitere Instruktionen stehen hier drin,” er reichte ihr eine Akte über den Tisch.
Sie nahm die Pappmappe entgegen und sah ihn erwartungsvoll an.
„Okay, Colonel. Ihr Flug geht in 3 Stunden,” fuhr A.J. in einem ruhigeren Tonfall fort.
Langsam nickte Mac.
„Wegtreten!”, befahl der zwei Sterne Admiral.
„Aye-aye, Sir,” antwortete Mac, machte auf dem Absatz kehrt und verließ eilig das Büro ihres Vorgesetzten. Sie musste ihre Verabredung zum Lunch mit Harm absagen. Obwohl das das Letzte auf der Welt war, was sie tun wollte. Die Lunchpausen mit ihrem Partner zu verbringen, war dass, was sie am liebsten tat.
Nun stand sie vor der offenen Bürotür ihres Partners und besten Freundes. Er saß gerade vor seinem Fall und starrte auf die Akte. Es widerstrebte ihr, ihn jetzt aus seinen Gedanken zu reißen. Nach 21 Sekunden hatte sie sich endlich dazu durchgerungen, anzuklopfen.
Harm hob den Blick und sah sie an.
„Hey,” begrüßte sie ihn leise, als sie eintrat.
Obwohl sie bei ihm übernachtet hatte und sie zusammen aber in getrennten Autos angekommen waren, musste sie ihn begrüßen.
„Hey,” antwortete er. Seine Arbeit war sofort vergessen, als sehr ihr seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
„Harm, es tut mir leid, aber ich muss in zwei Stunden und 49 Minuten nach Kalifornien aufbrechen,” meinte sie in einem entschuldigenden Tonfall.
„Okay,” es war von außen nicht zu erkennen, ob er darüber nun traurig war oder nicht.
„Also, Sie können sicher mit Bud und Harriet zum Lunch gehen,” schlug Mac als Ausweichmöglichkeit vor, damit Harm nicht allein war.
„Ja, könnte ich. Aber es wäre nicht das gleiche,” gestand er leise und versuchte es amüsiert klingen zu lassen.
Meint er das jetzt ernst? , fragte sie sich erschrocken und versuchte ihm in die Augen zu blicken.
Doch er schaffte es immer wieder seinen Blick ihr entgehen zu lassen und dem Prüfenden Blick von Mac dadurch zu entgehen. Das war ihr im Moment Antwort genug. Sie wollte, wenn sie zurückkommen würde sich mit ihm noch einmal versuchen zu unterhalten.
„Ich muss jetzt los. Wir sehen uns,” mit diesen Worten zum Abschied ging sie.
Nun war er also wieder allein. Rabb, reiß dich doch zusammen! Du führst dich wie ein sentimentaler Idiot auf! Cooper wird dich nicht noch einmal zu fassen kriegen! , schallte er sich ärgerlich.
„Commander, der Admiral will Sie sprechen,” kam Tiners Stimme aus der Interkom-Anlage und riss ihn in die Realität zurück.
„Bin gleich da,” versprach er durch die Anlage, bevor er sein Büro verließ, um das Großraumbüro zu durchqueren.

 
* * *
 

2130 Zulu (13:30 PST)
MIRAMAR
Kalifornien

Die Militärmaschine landete auf dem großen Rollfeld. Nachdem sie ausgerollt war, stieg Mac über die Gangway aus. Da es in Kalifornien um die Mittagszeit heiß wie in einem Ofen war und die Sonne so grell schien, musste Mac die Augen mit der Hand abschirmen, damit sie etwas sehen konnte. Ein Petty Officer Second Class, kam auf sie zu.
„Colonel MacKenzie, ich bin Petty Officer Jason Riley,” stellte sich der junge Mann korrekt vor.
Zur Antwort nickte Mac.
„Ich bin Ihnen für die Zeit, in der Sie hier ermitteln, Ihnen als Ihr Adjutant zugeteilt worden,” erklärte er einen Moment später, als sie nacheinander das Rollfeld verließen. Sie gingen auf einen offenen in grün gehaltenen Jeep zu. Petty Officer Riley übernahm das Steuer, während Mac sich auf dem Beifahrersitz niederließ. Irgendwie erinnerte sie das ein paar Augenblicke aus der Vergangenheit. Mit ihrem Partner, der jetzt am anderen Ende des Kontinents saß. Ihr Partner konnte sie hier leider nicht unterstützen, so wie damals, weil er immer noch in Washington seinen Fall von schwerer Körperverletzung zu bearbeiten hatte. Jetzt saß er wahrscheinlich wieder im Gerichtssaal. Irgendwie sah er doch traurig aus, als sie die Verabredung hatte absagen müssen. Aber die Arbeit hatte immer Vorrang, dass wusste er genauso gut wie sie. Sonst könnten sie ihren Job ja gleich an den Nagel hängen. Doch dies wollte Mac nicht.
„Ma'am, wenn Sie nichts dagegen haben, bringe ich Sie zuerst in Ihr Hotel,” bot ihr Begleiter an.
„Okay,” meinte sie, als der Jeep hielt und sie ausstiegen.
Der Petty Officer ging zielstrebig auf einen Leihwagen zu. Er stieg auf der Fahrerseite ein, während Mac in Gedanken versunken auf dem Beifahrersitz platz nahm. Zuerst wollte sie ihr Gepäck ins Hotel bringen und danach musste sie das erste Mal mit ihren Mandanten sprechen.

Nach 32 Minuten 27 Sekunden, fuhr der Wagen auf den Parkplatz. Die ganze Fahrt über war schweigend verlaufen, weil die Akte des Falls ziemlich dick gewesen war und sie sich damit noch besser vertraut machen wollte. Auf dem Flug hierher, hatte sie nicht alles zu lesen geschafft. Petty Officer Riley parkte den grauen Ford nun vor ihrem Hotel.
„Danke, Petty Officer. Wir sehen uns dann nachher,” verabschiedete sich Mac, bevor sie ausstieg.
„Okay, Ma'am. Den Schlüssel für ihren Leihwagen habe ich für Sie an der Rezeption hintelegen lassen,” erklärte Riley.
„Danke, Petty Officer. Wir sehen uns dann in einer Stunde und 56 Minuten am Eingangstor,” wies Mac den jüngeren Mann an.
Verwirrt sah Riley sie an. Noch nie hatte er jemanden gesehen, der ihm ohne auf die Uhr zu sehen sagen konnte, wann sie sich wieder treffen sollten. Er nahm sich nun vor, auch pünktlich zu sein. Schließlich wollte er dieser hübschen Frau imponieren und Pluspunkte sammeln. Mac grüßte den Mann nun militärisch, holte ihre Reisetasche aus dem Kofferraum und betrat das Hotel.

Nach zwölf Minuten und 51 Sekunden betrat Mac mit Hilfe ihres Zimmerschlüssels ihr Quartier, dass sie für die Zeit ihres Aufenthaltes hier verbringen würde, bewohnte. Das Zimmer war recht groß, mit Fernseher, einem Sessel und einem Doppelbett. An der rechten Wand führte eine Tür wahrscheinlich ins angrenzende Badezimmer. Ihre Reisetasche stellte sie neben das Bett. Schnell suchte sie sich wieder die Akte aus ihrer Tasche und setzte sich damit auf den Sessel. Aufatmend und in die Akte vertieft, streifte sie ihre Schuhe von den Füßen.

 
* * *
 

2234 Zulu (17:34 EST)
Gerichtssaal 3
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

„Einspruch Euer Ehren, der Zeuge ist kein Mediziner!”, Harm war von seinem Platz als Verteidiger aufgesprungen.
„Stattgegeben. Formulieren Sie bitte Ihre Frage um,” der Richter sah den Vertreter der Anklage gnädig an.
Zufrieden schlich sich ein grimmiges Lächeln auf Harms Lippen. Damit war er wieder vorn. Im nächsten Moment setzte er sich langsam wieder hin. Mit seiner Langsamkeit wollte Harm kundtun, dass er hier der Boss war.

Gerade als Harm mit seinem Schlussplädoyer beginnen wollte, trat ein Gerichtsdiener vorsichtig an ihn heran.
„Commander Rabb, dass wurde eben für Sie abgegeben, Sir,” erklärte der junge Mann und überreichte ihm ein gefaltetes Blatt Papier.
„Danke, Private,” meinte Harm, als er es entgegennahm und vorsichtig auffaltete.

Liam verschwunden!!! Brauche so schnell wie möglich Ihre Hilfe!!!
 
A good Friend


Stand dort zu lesen. Harm wusste genau, was jetzt zu tun war.
„Euer Ehren, ich bitte um eine Vertagung,” wandte er sich einen Augenblick später an den Vorsitzenden.
„Der Fall wurde zwar erst zwei Mal vertagt. Aber anlässlich des späten Zeitpunkts, stimme ich Ihrem Antrag zu,” erklärte der Richter und ließ den Hammer auf den Holzblock knallen.
„Tut mir leid, aber das kann nicht warten,” wandte sich Harm, als er seine Akten ordentlich in den Koffer sortierte an seinen Klienten.
„Ist schon okay. Schließlich muss ich noch nicht ins Gefängnis, Sir,” meinte der andere und lächelte leicht.
„Es ist gut, dass Sie noch ein wenig Humor haben. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich weiter um Ihren Fall kümmern werde, Harm sah den Mann ernst an.
„Danke, Sir,” der Angeklagte stand auf und machte sich auf den Weg, den Gerichtssaal zu verlassen.
Sofort machte sich Harm auf den Weg zum Portal, welches außerhalb des Geländes lag. Eifrig, gab er die Koordinaten ein, welche Liam ihm einmal für Notfälle beigebracht hatte, als er bei ihm gewohnt hat.

Nach einer Weile fand er sich im Untergrund wieder.
„Hallo,” begrüßte Augur ihn, arbeitete aber trotzdem angestrengt an einem der Rechner weiter.
„Hallo. Was ist denn mit Liam passiert?”, wollte Harm sofort aufgeregt wissen.
„Ich weiß es nicht,” gab das Computergenie zu. „Vor ein paar Stunden, habe ich seine Signatur im ID-Raum verloren,” erzählte er eifrig weiter.
„Wie konnten Sie ihn denn verlieren? Ich dachte, dass Portalsystem wäre sicher,” überlegte Harm laut.
„Es stimmt schon, dass das System relativ sicher ist. Ich habe trotzdem damals herausgefunden, wie man den ID-Raum durchbrechen kann. ”
Interessiert legte Harm den Kopf eine Spur schief und sah Augur bei seiner Arbeit zu.
„Ich kann mir nur vorstellen, dass jemand anderes es auch geschafft hat,” erzählte das Computergenie weiter.
„Wäre das denn so leicht? ”
„Nein, selbst ich hab damals eine Weile dafür gebraucht,” gestand Augur.
„Und wo könnte er sein?”, erkundigte sich der Ex-Pilot unruhig.
„Keine Ahnung. Aber ich hätte die Himmelsrichtung. Vielleicht hilf Ihnen das schon einmal,” meinte das Computergenie nach einem Moment des Überlegens.
Erneut horchte Harm interessiert auf.
„Irgendwo in Richtung Westen. Kalifornien oder Nevada,” zählte Augur schnell auf, weil ihn der Computer an sich fesselte.
„Danke. Meine Partnerin, ist gerade in Kalifornien. Vielleicht kann sie sich ja schon einmal umsehen,” sprach der großgewachsene Navy-Commander seine Gedanken laut aus.
„Tut mir leid, dass Sie ihn schon wieder suchen müssen. Aber Renee hat eine wichtige Tagung bei Doors, sodass sie beim besten Willen dort nicht weg kann und ich muss hier die Stellung halten,” erklärte er Harm.
„Verstehe,” der Ex-Pilot nickte.
„Gut, hoffentlich finden wir ihn bald,” seufzte Augur theatralisch. Er hatte bald das Gefühl, dass die Arbeit ihn erdrücken oder auffressen würde.
„Hm, tut mir leid, ich muss los. Mein Vorgesetzter will mich in 12 Minuten sehen,” erklärte Harm bedauernd, nachdem er einen kurzen Blick auf die Armbanduhr geworfen hatte.
„Okay, wenn Sie etwas herausgefunden haben, rufen Sie mich an?”, erkundigte sich Augur.
„Das ist doch selbstverständlich, oder?”, fragte der große Ex-Pilot.
„Gut. Bis dann,” damit verabschiedete sich Augur und wandte sich wieder seinen Rechnern zu.

Einen Moment später, machte Harm auf dem Absatz kehrt und verließ durch das Portal das ehemalige Versteck des Widerstandes wieder.

 
* * *
 

0426 Zulu (20:26 PST)
Los Angeles

Geschafft von dem langen Tag, war Mac gerade auf den Weg in ihr Hotel. Sie fuhr durch die belebten Einkaufsstraßen und versuchte sich mit großer Mühe wach zu halten. Sonst kam sie mit sehr wenig Schlaf aus, aber heute war es anders. Sie war hundemüde und völlig fertig mit den Nerven, weil einfach niemand zugeben wollte, dass er es gewesen ist, der angefangen hat. Nur noch fünf Minuten und 13 Sekunden, dachte sie erleichtert. Doch was war das jetzt? Die Ampel ist doch gerade grün geworden. Warum fuhr dann dieser Idiot in seinem Volkswagen nicht? Mac warf wütende Blicke auf den Wagen. Doch plötzlich wurde sie von einem Scheinwerfer geblendet. Mit zusammen gekniffenen Augen versuchte sie zu erkennen, was die Quelle dafür war. Plötzlich waren drei weitere Wagen aufgetaucht, die sie umringt hatten. Die beiden Wagen rechts und links von ihr, hatte ihre grellen Scheinwerfer direkt auf ihren Wagen gerichtet, sodass sie das Fabrikat beim besten Willen nicht erkennen konnte. Plötzlich riss jemand die Fahrertür ihres Wagens auf und zog sie gewaltsam heraus. Unfähig sich großartig zu wehren, ließ sie sich in einen anderen Wagen zerren. Kurze Zeit später, wurden ihre Augen verbunden und die Hände gefesselt.
„Wo bin ich!?”, wollte sie mit fester Stimme wissen.
Statt einer Antwort traf sie etwas hartes am Hinterkopf und sie versank in der Dunkelheit, die sie plötzlich umgab.

 
* * *
 

0510 Zulu (00:10 EST)
North of Union Station
Washington D.C.

Schlagartig schreckte Harm aus seinem Schlaf hoch. Erst wusste er nicht, was ihn geweckt hatte, doch dann hörte er seinen *Wecker* nochmals. Schlaftrunken und ohne das Licht anzuschalten angelte er nach dem Telefonhörer auf dem Nachttisch.
„Rabb,” meldete er sich.
<Commander, ich bin es Tiner. Der Admiral will Sie sehen,> bat die Stimme am anderen Ende vorsichtig.
„Sofort?”, erkundigte sich der Ex-Pilot mit geschlossenen Augen.
<Sein genauer Wortlaut war. Schaffen Sie ihn ASAP her! Sir,> antwortete der junge Petty Officer.
„Okay, ich bin in einer Stunde da,” versprach Harm, dem Mann am anderen Ende.
<Ich werde es dem Admiral ausrichten, Sir,> versprach Tiner und legte auf.
Der Ex-Pilot legte den Hörer zurück und schaltete sofort das Licht ein. Jetzt konnte er auch wenn er wollte nicht mehr einschlafen. Dieser Befehl, auch wenn er von Tiner übermittelt worden war, hatte ihn sofort wachgerüttelt. So stand er auf und fügte sich in sein Schicksal.

 
* * *
 

0612 Zulu (01:12 EST)
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

Mit quietschenden Reifen parkte Harm seinen SUV auf dem Parkplatz des JAG-Hauptquatiers. Als er über den Parkplatz zum Eingang eilte, registrierte er nebenbei, dass Webbs rotes Cabriolet auch auf dem Parkplatz stand. Doch im Moment war es für ihn nicht von Belang. Harm wollte das hier nur noch schnell hinter sich bringen und zurück in sein warmes Bett. Hastig lief er zum Aufzug. Ungeduldig drückte er die Taste, um ins Großraumbüro zu kommen. Irgendwie beunruhigte ihn der Anruf von Tiner nun doch. Hoffentlich sollte er nicht wieder ans andere Ende der Welt. Allein hatte er auf so etwas keine Lust. Aber seine Partnerin war ja immer noch am anderen Ende des Kontinents, in Kalifornien. Seltsam fand er nur, dass sie sich gar nicht bei ihm gemeldet hatte. Es war einfach nicht ihre Art. Sonst rief sie ihn doch immer am Abend an, um ihm zu erzählen, wie es lief oder um ihn um seine Meinung zu bitten. Aber darüber konnte er jetzt nicht mehr nachdenken, weil er gerade in Tiners Büro trat.
„Sie sollen sofort durchgehen, Sir,” meinte der Bürohengst und deutete in die Richtung von Admiral Chegwiddens Tür.
Nach kurzem Anklopfen trat der große Ex-Pilot ein.
„Commander Rabb meldet sich zur Stelle!”, er salutierte und stand gewohnheitsgemäß stramm.
„Sechs Minuten zu spät,” bemerkte Chegwidden leise. „Stehen Sie bequem!”, befahl er einen Moment später in einem strengen Tonfall.
Sofort verschränkte Harm die Arme hinter dem Rücken und blickte starr auf einen Punkt hinter Chegwiddens Schulter.
„Colonel MacKenzie ist spurlos verschwunden,” erklärte A.J. Unumwunden.
Einen Moment dachte der Ex-Seal, dass Harm traurig war, doch im nächsten Augenblick schaute er wieder neutral. Aber auch der Admiral fühlte sich nicht gut, seit ihm diese Nachricht erreicht hatte. Jedoch war er der JAG und konnte sich nicht von Gefühlen leiten lassen.
„Es könnte mit dem Fall zusammenhängen, an dem sie gearbeitet hat,” fuhr der A.J. fort.
Könnte?!, fragte sich Harm plötzlich wütend darüber, dass er nicht hatte zusammen mit Mac an dem Fall arbeiten dürfen.
Plötzlich klopfte es, doch der große Ex-Pilot sah weiterhin starr geradeaus. Sein Blick war kalt und hart.
„Herein!”, bellte Chegwidden währenddessen genervt. Er hatte zwar auf diesen Neuankömmling gewartet. Doch gern würde er diesen Menschen nie haben können. Dazu war er ihm einfach zu wider.
Mit einem simplen Kopfnicken begrüßte der Zweisterne Admiral den Mann, der jetzt in sein Büro trat.
„Setzen Sie sich!”, befahl A.J. nun beiden Männern.
Gehorsam taten Harm und Clayton Webb dies.
„Also Mr. Webb,” forderte der JAG den CIA-Agent auf.
„Wie Sie bereits wissen, ist Mac spurlos verschwunden,” begann Webb in seinem freundlichsten Tonfall. „Vor ungefähr einer halben Stunde haben wir ihren Wagen verlassen in L.A. aufgefunden. ”
Entgegen der Vorschriften, drehte Harm nun den Kopf und sah den Agent aus vor Entsetzen geweiteten Augen an.
„Tut mir leid,” meinte Webb leise, weil er Mac mochte.
Einen Moment später, wandte der Ex-Pilot seinen Blick wieder auf seinen Vorgesetzten.
„Es besteht die Möglichkeit, dass dies mit ihrem Fall zutun hat, aber ebenso kann es auch mit dem Verschwinden von Colonel Kincaid im Zusammenhang stehen,” erklärte Webb.
„Darf ich offen sprechen, Sir?”, bat Harm nun.
„Sie dürfen Commander,” erlaubte A.J.
„Und was gedenken Sie dagegen zu unternehmen, Webb?”, wollte er streng wissen.
„Naja, ich habe mir da schon einen Plan überlegt,” antwortete der CIA-Agent schnell, bevor ihm Harms durchbohrender Blick lästig wurde.
Abwartend sah der großgewachsenen Ex-Pilot ihn nun an.
„Also, ich wollte Sie getarnt als Police-Inspector, in die SIU einschleusen. Diese Abteilung des San Francisco Police Departments, beschäftigt sich ebenfalls mit dem Fall von Mac. ”
„Und wie soll *ICH* das machen? Die merken doch sofort, dass ich eigentlich davon gar keine Ahnung habe,” wollte Harm bissig wissen.
„Der Captain der Polizeieinheit wird schon mit einbezogen und er wird sich um Sie kümmern, Commander,” Meinte der Agent ohne sich von Harms Blicken einschüchtern zu lassen.
„Wieso kann ich nicht offiziell ermitteln? ”
„Weil wir befürchten müssten, dass man Sie ebenfalls kidnappen will,” meinte Webb, als sei dies so selbstverständlich und das das so leicht bei einem Harmon Rabb junior ginge.
Mit einem undeutbaren Blick musterte Harm den anderen Mann nun einen Augenblick lang.
„Wie sieht es nun aus, machen Sie mit?”, erkundigte sich Webb und hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
„Ja,” antwortete Harm nach einem Moment des Überlegens.
Schließlich würde Mac ihn auch nicht im Stich lassen.

 
* * *
 

1814 Zulu (9:14 PST)
Portalstation „San Francisco”
San Francisco

Gerade trat Harmon Rabb aus dem Portal, als er einen Mann sah, der ein Plastikschild mit seinem Namen darauf hochhielt. Schief grinsend trat Harm näher. Doch schlagartig wurde er wieder ernst, als ihm bewusst wurde, weshalb er hier war.
„Ähm, ich bin es, den Sie da suchen,” erklärte Harm, als er neben dem Mann stand, der ein paar Jahre älter als er selbst zu sein schien.
„Hi, ich bin Nash Bridges. Willkommen in San Francisco, Bubba,” begrüßte ihn der Andere und ließ das Schild langsam sinken.
„Meinen Namen kennen Sie ja bereits,” antwortete Harm und lächelte leicht.
„Okay, ich schlage vor, wir fahren zuerst in die SIU,” meinte Nash und ging in Richtung Ausgang.
Wortlos folgte Harm dem Mann zu einem gelben 1971 Plimoth Baracuda.
„Wow, ein 1971-er Plimoth Baracuda, davon wurden doch nur 14 hergestellt,” meinte Harm anerkennend und besah sich den Wagen mit leuchtenden Augen.
„Ein Autokenner,” schlussfolgerte Nash erfreut, schon hatte der Mann einen Sympathiepunkt von ihm bekommen.
„Ich habe... hatte mal eine Corvette,” erzählte Harm ein wenig betrübt.
„Hatte?”, erkundigte sich der Police-Captain.
„Sie wurde mit auf mysteriöse Weise vor einer Weile gestohlen,” erzählte er und ging um das Auto herum, um auf der Beifahrerseite platz zu nehmen.
Die Reisetasche hatte Nash schon im Kofferraum verstaut. Er wollte keinen dieser Standardsprüche loslassen. Einen Moment später, startete der Police-Captain den Wagen.

Nach einer Dreiviertelstunde, fuhr Nash den Wagen auf den eigens für ihn reservierten Parkplatz am Pier. Die beiden Männer stiegen aus und gingen langsam zur Gangway hinüber.
„Also, um nicht vor den anderen aufzufallen, sollten wir uns vielleicht duzen. Bei uns macht man das einfach so,” erklärte Nash.
„Okay, ich bin Harm,” meinte der JAG-Anwalt und reichte dem Älteren die Hand.
„Nash,” ohne zu zögern ergriff er die dargebotene Hand und besiegelte damit den *Pakt*.
Nun traten sie auf das Deck, vor der Eingangstür des schwimmenden Polizeireviers. Die SIU war nur auf eine alte Fähre gekommen, weil nach dem Erdbeben kein besserer Platz mehr für diese Spezialeinheit vorhanden war. Zeitweise musste sich die SIU die *Heureka* mit einem städtischen Polizeirevier teilen, weil dieses Revier auch keinen Platz mehr hatte.
„Also, dass ist die SIU,” meinte Nash unnötigerweise.
Er wusste, dass er nichts hätte sagen müssen, aber er musste nun einmal zeigen, wie stolz er war.
Harm nickte währenddessen nur. Er wollte endlich herausfinden, wer Mac entführt hatte. Sie war seine Partnerin und er wollte sie nicht verlieren. Dazu waren die Bilder von Diane noch zu stark in seinem Gedächtnis verankert. Schließlich war auch sie immer für ihn da gewesen und in ihm keimte wieder sein Beschützerinstinkt auf, weil er auch immer für sie da war.

 
* * *
 

1827 Zulu (10:27 PST)
Unbekannter Ort

Als Mac nun aufwachte, spürte sie einen stechenden Schmerz im Nacken. Sie musste zusammengeschlagen worden sein. Nun öffnete sie die Augen und fand sich in einem hellerleuchteten Raum auf einer unbequemen Pritsche wieder. Plötzlich kamen die Erinnerungen wieder. Sie wurde mitten auf der Straße aus ihrem Wagen gezerrt. Drei Minuten und 20 Sekunden war sie noch bei Bewusstsein und was nach dieser Zeit geschah wusste sie nicht mehr. Da war einfach keine Erinnerung mehr da. Wo war sie nur? Hastig durchsuchte sie ihre Taschen nach ihrem Handy. Es nicht mehr da, ebenso wie ihre Dienstwaffe. Schnell stand sie auf, musste aber sofort erkennen, dass es keine gute Aktion war, weil jetzt Kopfschmerzen auf die Schmerzen im Nacken folgten. Mac befand sich in einem Raum mit weißen Wänden und zwei Türen, an jeweils gegenüberliegenden Wänden. Diese beiden Türen waren genauso weiß gehalten, wie die Wände und waren nur an der Türklinke zu erkennen. Es hielt sie nichts mehr auf der unbequemen Pritsche fest. Mac stand nun auf und lief langsam zu der ersten Tür hinüber. Natürlich war sie verschlossen. Was hatte sie auch erwartet? Das sie hier so einfach ausmarschieren konnte? Also ging sie zur anderen Tür hinüber, um dort ihr Glück zu versuchen. Als sie die Klinke nun ebenfalls mit Schwung hinunterdrückte, durfte Mac feststellen, dass diese im Gegensatz zu der anderen nicht verschlossen war. Sie trat in eine Art Badezimmer. Die Fliesen am Boden und an den Wänden, waren hell gehalten. Von den kleinen Deckenlampen, kam ein wenig Licht in den Raum, weil auch schon aus dem Zimmer, aus dem sie kam kein Fenster zu finden war. Genauso war es nun in diesem Raum. Doch neben der Tür, durch die sie eben getreten war, befand sich eine weitere. Wo die wohl hinführen mochte? Hoffentlich nach draußen. So ging sie zur Tür hinüber und öffnete sie.

 

Ende von Kapitel 3

 

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