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  „Auf den Straßen von Chicago” von Rob   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Entstehungsdatum: 27.10.2003
Disclaimer: Die Charaktere von JAG, Mission Erde, Allein gegen die Zukunft, Nash Bridges und Pretender gehören nicht mir, sondern ihren rechtlichen Besitzern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und will mit ihnen kein Geld verdienen.
 
Thema:  Während Harm und Mac eine Begegnung mit Cooper im JAG-HQ haben, hilft Liam der SIU ein Blutbad in der Innenstadt von Chicago zu verhindern.
Zeitpunkt:  Sequel zu „Schuldig oder Unschuldig?” und „Beförderung mit Hindernissen”
Charaktere:  Liam Kincaid, Da'an, Augur, Renee Palmer, Harmon Rabb jr., Sarah MacKenzie, A.J. Chegwidden, Victor Galindez, Gary Hobson, Marissa Clark, Nash Bridges, Joe Dominguez, Harvey Leek, Evan Cortez, Jimmy Banks
Kategorie: Crossover zwischen Mission Erde, JAG, EE, NB und Pretender
 

 

AUF DEN STRASSEN VON CHICAGO

Kapitel 2

 

1408 Zulu (9:08 EST)
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

„Harm, wir müssen los, wenn wir pünktlich bei der Eröffnung da sein wollen,” hetzte Mac ihren Partner, der noch immer im Kopierraum stand.
„Ich weiß, aber der Admiral, will meinen Bericht noch heute Vormittag auf seinem Schreibtisch haben,” erklärte Harm ihr, ohne sich umzudrehen.
„Okay, soll ich Ihnen dabei helfen?”, bot sie schnell ihre Hilfe an.
„Nein, nicht nötig, dass schaff' ich schon allein,” wehrte er ab und nahm die Dokumente von der Ablagefläche.
„So, jetzt muss ich nur noch das hier,” er hielt triumphierend die Kopien hoch. „bei Tiner abgeben und dann können wir auch los. ”
„Endlich,” stöhnte Mac erleichtert.
„Hey, wir kommen doch pünktlich los. Was wollen Sie mehr?”, fragte Harm herausfordernd.
Och, da gäbe es so einiges, überlegte sie. Rief sich im nächsten Moment aber wieder zur Ordnung.
Harm hetzte durchs Großraumbüro, als er seinen Bericht zu Tiner bringen wollte.
Unruhig trat Mac unauffällig von einem Bein aufs andere. Das dauerte mal wieder. Sie hatten nur noch eine Minute über ihrer geplanten Zeit. Zeit, das war etwas, das ihr Partner nie einteilen konnte. Obwohl das eine von seinen liebenswerten Eigenschaften war.
Moment mal! *Liebenswerte Eigenschaften*? Marine, Harm ist dein Partner, mehr nicht! Das habt ihr doch vor kurzem erst besprochen, mahnte sie sich selbst.
Nach einer Minute und 39 Sekunden kam Harm wieder auf sie zugerannt.
„Commander, wir sind schon über meiner berechneten Zeit,” tadelte sie ihn.
„Hey, wir werden immer noch pünktlich da sein. Regen Sie sich ab,” versuchte Harm sie zu beruhigen.
„Wenn wir zu spät sind, übernehmen Sie die Verantwortung!”, drohte sie ihm an.
„Ich bin die Verantwortung in Person,” erwiderte er und reckte stolz die Brust vor.
„Hm, ja sicher,” sie glaubte ihm kein Wort.
„Ja, wirklich. Und nun müssen wir endlich los,” ahmte er ihren Spruch nach.
„Commander!”, ermahnte sie ihn wieder.
Jetzt streckte Harm die Hand nach dem Knopf für den Aufzug aus.
Ein wenig unsicher sah sie ihren Partner an.
„Was?!”, fragte er. „Wir haben doch jeder unser Handy dabei. Und außerdem ist die Lampe nicht an. ”
Mac sah ihn noch einen Moment an, bevor sie antwortete:
„Ja, ist okay. ”
„Hey, sollte das etwa eine Phobie werden?”, Harm grinste sie an. Aber wenn sie wirklich eine Phobie haben sollte, dann würde er nicht weiter darauf rumreiten.
„Nein, ich bin nur vorsichtig geworden. ”
Ein bisschen unwohl blickte Harm zu Boden.
„Aber ich liebe nun mal den Nervenkitzel,” erklärte sie ihm, weil sie nicht wollte, dass sich Harm unwohl fühlte.
„Aufzugfahren als Nervenkitzel?”, echote er leicht amüsiert.
„Was ist hier ein Nervenkitzel?”, fragte die Stimme des Admirals streng hinter ihnen.
„Nichts, Sir,” antwortete Harm schnell und nahm Haltung an.
Die Aufzugtüren öffneten sich nun. Schnell betraten Harm und Mac den Aufzug, bevor der Admiral sie hätte aufhalten können.

Kopfschüttelnd setzte der Admiral nun seinen Weg fort. Aus diesen beiden Offizieren wurde er einfach nicht mehr schlau. Wurde er denn das jemals?

„Was meinen Sie? Kommen wir noch pünktlich zu Da'ans Eröffnungsrede?”, fragte Harm, als sie im Aufzug standen, ein wenig reumütig.
Eigentlich auch machte er dies nur um sich und Mac davon abzulenken, wo sie waren.
„Ach bestimmt. Wir müssen ja eigentlich nur ins Pentagon. Außerdem kennen wir doch den SecNav,” Mac musste grinsen.
„Oh, ja. Ich habe aber keine Lust, ihn heute noch einmal sehen zu müssen. ”
„Kann ich mir vorstellen. Aber was wetten wir, dass Webb auch da sein wird?”, fragte sie schelmisch grinsend.
„Da brauchen wir gar nicht zu wetten. Er wird da sein hundertprozentig,” erklärte er, als er sie vor sich her aus dem Aufzug schob.
„Hey, kennen Sie etwa die Gästeliste und ich nicht? ”
„Nein, aber wir kennen doch beide das *Außenministerium*. Außerdem ist Webb immer da, wenn es etwas im Pentagon gibt. ”
„Stimmt auch wieder,” sie erinnerten sich beide an ihre Begegnungen, die mehr oder weniger immer nicht die Besten waren, mit dem CIA-Agent.
„Webb lässt kein einziges Bankett, noch irgendeine andere offizielle Veranstaltung aus,” Harm grinste wieder.
„Das *Außenministerium* muss doch immer überall vertreten sein,” versuchte Mac ruhig zu erklären.
Eigentlich war es gar nicht Harms und Macs Art, hinter dem Rücken eines anderen über den zu lachen. Aber der CIA-Agent hatte sie beide schon so oft in wirklich blöde Situationen gebracht. Außerdem herrschte vorhin eine so seltsame Stimmung, die unbedingt aufgebessert werden musste. Sonst war es nie so gewesen. Was hatte sich denn in letzter Zeit verändert? , fragten sich beide.
Sie konnten sich nicht mehr so miteinander unterhalten, wie s noch vor ein paar Monaten der Fall gewesen war. Irgendwie hatte sich alles verändert. Aber warum haben sie das nicht schon früher mitbekommen? Für den Moment, schoben sie diesen Gedanken in irgendeine Ecke ihrer Gedächtnisse. Später würden sie sich damit auseinandersetzen. Jetzt stand die Einweihung der neuen Abteilung des Pentagons an erster Stelle. Da'an hatte ein Projekt eröffnet, in dem die Veteranen gefördert werden, die immer noch nicht richtig in ihr altes Leben zurückgefunden haben. Harm und Mac fanden es zwar ein wenig übertrieben doch trauten sie sich nicht es etwas zu sagen. Es konnte ja auch ein getarntes Projekt des *Außenministeriums* sein. Irgendwie war das CIA auch gegen die Taelons. Harm und Mac bemerkten es in letzter Zeit des Öfteren an Webbs Verhalten, wenn er über die Taelons sprach.
Aber warum wurde dann der Nordamerikanische Companion engagiert, die Eröffnungsrede zu halten? Ein wenig beunruhigt traten die beiden Anwälte nun in den großen Saal. Etwas ruhiger wanderten nun ihre Blicke über die noch sehr unruhig umherlaufenden Reporter und Journalisten. Ein paar Gesichter kamen den beiden JAG-Offizieren von anderen Gelegenheiten bekannt vor. Um nicht mit den Reportern und Journalisten zusammenzutreffen, gingen sie in einen anliegenden Saal. Die beiden Offiziere hoben sich in ihren Galauniformen nicht von den übrigen Gästen in diesem Raum ab. Jeder in diesem Raum, trug schließlich als Militärangehöriger seine Galauniform.

Da'an wurde von Liam zum Portal begleitet. Der Taelon merkte jetzt noch mehr, dass etwas mit seinem Protector ganz und gar nicht stimmte. Immer wieder blickte sich Liam um und er sprach kaum noch mit ihm. Er schien bis aufs äußerste angespannt zu sein.
Der Companion-Protector atmete auf, als sie endlich im Pentagon ankamen. Hoffentlich ging alles gut und sie konnten schnell wieder verschwinden. Er geleitete seinen Companion ins den Pressesaal. Wie immer stellte sich der Taelon in seiner gemächlichen Art ans Rednerpult. Sofort kehrte Ruhe ein. Manchmal überraschte es Liam immer noch, was für Sympathie die Leute von der Presse dem Taelon entgegen brachten.
„Ich wurde gebeten, hier heute diese neue Abteilung zu eröffnen....”, begann Da'an in seiner ruhigen, sanften Art.
Den Rest der Rede hörte Liam gar nicht mehr, weil er nur fieberhaft den Raum mit den Augen nach Cooper absuchte. Zu seiner Erleichterung, erkannte er seinen Feind in keinem der anwesenden Gesichter. An der Tür jedoch, erblickte er Harm und Mac. Aufmunternd lächelte Harm ihn an. Ein wenig erwiderte Liam das Lächeln. Trotzdem war der junge Marine-Corps-Colonel aber ziemlich unruhig. Zu groß war die Gefahr, dass Cooper hier auftauchen könnte.

„Hey,” versuchte Mac leise die Aufmerksamkeit ihres Partners zu erlangen.
„Hm,” er wandte seinen Kopf zu ihr um.
„Haben Sie etwas von Cooper gehört? Ich meine in letzter Zeit,” sie hatte irgendwie gewusst, warum Liam so nachdenklich durch den Saal geblickt hatte.
„Nein, aber Sie können ja Webb fragen, wenn Sie ihn sehen,” meinte Harm eher scherzhaft als ernst.
„Nein, danke. Da versuch ich doch lieber unseren guten Liam auszuquetschen,” erwiderte Mac abwehrend.
„Wenn Sie das wollen. Liam kann nämlich auch sehr stur sein,” er war wieder ernst, als er dies sagte.
„Hey, dass muss der Mann sagen, der mich einfach nicht zurücklassen wollte, weil er einfach zu stur war seine Partnerin da zu lassen um schnell Hilfe zu holen,” erinnerte sie ihn.
„Ja, aber hätte ich Sie da zurückgelassen, dann hätte ich niemanden mehr gehabt, dem ich meine Arbeit aufholzen kann,” grinsend sah er sie an.
„Commander!”, drohend blickte sie ihm in die Augen.
„Ich weiß, welchen Rang ich momentan noch bekleide,” erinnerte er und sah sie mit seinem besten Hundeblick an.
Wenn er damit nicht sofort aufhört, dann kann ich für gar nichts mehr garantieren, dachte sie, als sie langsam immer unruhiger wurde.

Inzwischen hatte Da'ans Rede geendet und er beantwortete die Fragen der unruhigen Journalisten und Reporter.
„Hey, Wilson,” rief Liam leise einen Freiwiligen zu sich.

„Da'an, es wird Zeit. Wir müssen,” erinnerte Liam seinen Vorgesetzten, nachdem er von einem anderen Freiwilligen das *OK* bekommen hatte.
Der Weg war jetzt abgesichert.
„Gut,” der Taelon machte sich in gemächlichen Tempo auf den Weg zum Shuttle zurück.
Einen letzten Blick warf Liam noch über die Schulter zurück, bevor er seinem Companion folgte. Er hatte veranlasst, dass zwei seiner Leute vor Da'an gingen, zwei hinter ihm und er selbst bildete den Schluss. So begleiteten ihn die Männer zum Shuttle zurück.

Währenddessen waren Harm und Mac zum kalten Buffet hinüber gegangen.
„Hier fühlen Sie sich mal wieder wohl, hm?”, fragte Harm neckisch, als er sich ein Salatblatt auf den Teller legte.
„Wohl nicht so sehr wie Sie, oder Spargeltarzan?”, erkundigte sie sich frech grinsend.
„Ich bin wenn wir hier wieder rausgehen wenigstens nicht so weit, dass man mich kugeln müsste,” belehrte Harm sie und versuchte sich vorzustellen, wie Mac dann aussehen würde. Doch bei ihrer Figur, konnte er das momentan und wird dies wohl auch nie, vorstellen. Seine Partnerin wird nie so dick sein, wie er es sich gerade versuchte vorzustellen.
„Wird mir sicher nicht passieren, bei dem ganzen Salat hier,” hielt Mac ihm grinsend vor.
„Ein paar Vitamine werden Sie schon nicht umbringen, Mac,” jetzt war der Ex-Pilot ganz der Ernährungsberater.
„Das meinen auch nur Sie. Da gab es mal einen Film, bei dem waren die ganzen Früchte drauf und dran die Menschen zu essen,” erzählte sie, während sie abschätzend einen Apfel betrachtete.
„Hab' ich auch gesehen. Aber die Früchte haben sich nur gegen die Menschen gewehrt, weil sie nur noch ungesundes Zeug gegessen haben,” behauptete Harm.
„Wenn Sie meinen,” resigniert wandte sie sich ihrem Teller.

Nach einer Weile stellten sie ihre leeren Teller weg und Mac in Richtung Ausgang.
Wie immer folgte Harm ihr.
„Was meinen Sie? Ob wir noch mal nach Falls Church müssen, oder ob wir gleich gehen können?”, fragte Harm nachdenklich, als er hinter sich die Tür des Saals schloss.
„Der Admiral hat bei seinem Befehl nichts davon erwähnt, dass wir wieder zurückkommen müssen, wenn wir hier fertig sind. Außerdem haben wir doch auch keine Termine. Oder haben Sie noch welche?”, antwortete sie.
„Nein. Ich will mich bloß noch, bevor wir zu Liam gehen noch einmal, umziehen,” erklärte der großgewachsene Ex-Pilot.
Der Colonel hatte ihnen die Nachricht zukommen lassen, dass sie ihn später in der Botschaft treffen sollten.
„Okay, dann sehen wir uns vor der Botschaft,” schlug sie vor, während sie zum Portal hinaus gingen.
„Bis dann, Mac,” verabschiedete sich Harm, bevor sie im Interdimensionsraum verschwand und er allein da stand.
Danach stellte Harm sich nun selbst ins Portalviereck um nach Hause zu kommen.

 
* * *
 

2053 Zulu (15:53 EST)
Vor nordamerikanischen Taelonbotschaft
Washington D.C.

Schon sieben Minuten wartete Harm auf seine Partnerin. Sonst war sie es immer, die auf ihn wartete. Langsam begann er sich um seine Devil-Dog Partnerin Sorgen zu machen. Das war doch überhaupt nicht ihre Art. Sollte er mal zu ihr gehen und nachsehen, wo sie blieb? Hoffentlich war ihr nichts passiert. Harm wusste es einfach nicht. So entschloss er sich noch einen Moment auf sie zu warten. Nachdenklich zog er sein Handy. Ob er vielleicht einen Anruf verpasst hatte? Gewissenhaft war Mac zwar nicht besonders, dass sah man an ihrem Schreibtisch, jedoch war sie nie unpünktlich. Das musste er sich eingestehen. Wie sollte es auch anders sein, wenn man so eine innere Uhr, wie sie hatte? Musste er sich darauf amüsiert fragen.

Nach einer Weile des Wartens, kam seine Partnerin doch endlich auf ihn zu gelaufen.
„Tut mir leid. Jingo musste noch einmal raus,” entschuldigte sie sich schnell.
„Nicht so schlimm. Ich bin auch gerade erst gekommen,” log er fast ein wenig zu offensichtlich.
Sie merkte zwar sofort, dass er sie anlog. Doch daraufhin wollte sie ihn jetzt nicht ansprechen. Das er sie angelogen hatte, konnte sie ihm auch noch später vorhalten.
„Also, auf zu Liam,” brach Mac nun das Schweigen, das einen Moment lang zwischen ihnen geherrscht hatte und schlug danach den Weg in Richtung Eingang ein.
„Okay,” Harm trottete ihr hinterher.
Nach sechs Minuten und 27 Sekunden betraten Harm und Mac Liams Büro. Doch der junge Colonel war nicht an seinem Platz, an dem sie ihn schon einmal vorgefunden hatten.

Liam saß gerade an seinem Schreibtisch in Da'ans Büro und bearbeitete einen Bericht. Es war einer von denen, die während der letzten Zeit liegen geblieben waren. Doch plötzlich sah er auf seinem Bildschirm, dass zwei Personen sein ehemaliges Büro betraten und sich suchend umschauten. Erst einen Augenblick später erkannte er sie als Harm und Mac, die er im Grunde ja schon erwartet hatte.
„Da'an?”, rief er, nachdem er aufgestanden war.
„Ja, Liam,” kam die ruhige Stimme Da'ans aus dem Nebenzimmer.
„Könnte ich vielleicht jetzt schon Feierabend machen?”, bat Liam.
„Ja, gehen Sie ruhig,” erlaubte ihm Da'an.
„Danke. Wir sehen uns dann Morgen früh zu Dienstbeginn,” erklärte Liam zum Abschied und ging.
„Ja,” jedoch härte Liam dies schon gar nicht mehr, weil er schnellen Schrittes das Büro verlassen hatte.

„Hey,” begrüßte Liam die beiden JAG-Anwälte, die gerade sein ehemaliges Büro verlassen wollten.
„Wir haben schon gedacht, du währst unterwegs,” erklärte Mac schnell.
„Nein, ich habe gerade eben noch gearbeitet,” meinte Liam und grinste seine beiden Freunde schief an.
„Okay, worauf hat das halbe Marine-Corps Lust?”, fragte Harm amüsiert.
„Hey, Commander! Wir sind noch nicht mal ein hundertstel des gesamten Corps,” Mac bedachte ihn nun als sie ihn belehrte mit einem gespielt bösen Blick.
„Aber ich fühle mich so,” beteuerte Harm ernsthaft.
„Harm, ich bin doch eigentlich...”, begann Liam.
„Was bist du eigentlich nicht?”, fragte Harm neugierig, als sein Freund mitten im Satz stoppte.
„Ähm, ich komme später darauf noch einmal zurück,” meinte Liam und wollte plötzlich unheimlich schnell die Botschaft verlassen.
„Hoffentlich,” meinte Harm leise, fast wie zu sich selbst.

„Hey, du kannst ihm vertrauen,” sprach Mac ihm Mut zu.
„Ich habe mir vorgenommen es ihm zu sagen, dann kann ich nicht mehr so leicht in eine solch peinliche Situation kommen,” erklärte Liam leise.
„Hm, ich wollte es ihm eigentlich sagen. Ich hab's ihm ja versprochen,” pflichtete Mac ihm bei.
„Habt ihr heute frei bekommen? ”
„Eigentlich ja,” erklärte sie grinsend.
„Und uneigentlich? ”
„Naja, der Admiral hat nicht gesagt, das wir wieder zurückkommen müssen,” meinte sie immer noch grinsend. „Wenn er uns für fahnenflüchtig hält, haben wir ein Problem. Aber er hat es ja nicht ausdrücklich befohlen. ”
„Jetzt klingen Sie ja fast schon wie ich,” Harm grinste sie arrogant an.
„Bloß nicht. ”

Nun trottete Harm den beiden hinterher. Er bekam nichts weiter von ihrem Gespräch mit, im Moment interessierte es ihn auch gar nicht. Andere Gedanken, die ihm den Schlaf raubten, schwirrten ihn durch den Kopf. Dazu kam jetzt noch die Frage, warum Liam vorhin plötzlich mitten im Gespräch gestoppt hatte. Langsam begann ihn der Gedanke, dass die beiden etwas vor ihm verheimlichten zu quälen. Aber ob ihn das nun quälte oder nicht, ersteinmal musste er den beiden folgen.

Nach einer ganzen Weile kamen sie zu einer abgelegenen Portalstation. Liam, der bis jetzt schweigend vorausgegangen war, gab die Zielkoordinaten ein und stellte sich einen Moment später wie immer zu den beiden JAG-Anwälten. Nach kurzem warten erfasste sie der Interdimensionsraum. Als die Umgebung sich nach einer ganzen Weile wieder geklärt hatte, fanden sich die drei in der Portalstation in der I-Street wieder.
„Ich hab' die Aufzeichnung vom Spielendlich bekommen,” erklärte Liam, als er die Haustür aufschloss.
„Hey, das ist klasse. Aber sag' mir ja nicht, wer gewonnen hat,” drohte Mac dem junge Companion-Protector.
„Ich weiß es ja selbst noch nicht,” er hob abwehrend die Hände. Es stimmte, Augur hatte ihm die Aufzeichnung am Morgen per e-mail zukommen lassen.
„Harm, kann ich kurz mit dir sprechen?”, bat Liam und zog somit die Aufmerksamkeit des großen Ex-Piloten auf sich.
„Ja, fang an,” forderte Harm ihn auf.
„Also, Augur hat einmal gesagt, dass ich nicht der bin, der ich vorgebe zu sein,” fasste Liam sachlich zusammen.
Harm nickte stumm, als er sich an damals erinnerte.
„Es stimmt. Ich bin nicht der echte Liam Kincaid. Wer genau ich bin, kann ich dir nicht sagen. Mit dem letztlichen Einverständnis des richtigen Liam Kincaid übernahm ich vor einer Weile seine Identität,” Liam endete und schaltete die Aufzeichnung an.
„Mac, Sie haben es schon gewusst?”, argwöhnte der Navy-Commander und blickte sie böse an.
„Ja,” gab seine Partnerin zu. „Er musste es mir erzählen, weil ich ihm auf die Schliche gekommen bin,” erklärte sie ihm.
„Jetzt sind wir aber immer noch nicht quitt,” Harm spielte auf eine frühere Begebenheit an, als Mac ihm nicht gesagt hatte, dass sie *vergessen* hatte sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen.
„Ja, ja. Können wir jetzt endlich das Spiel sehen?”, sie wurde langsam ungeduldig.

 
* * *
 

2136 Zulu (15:36 CST)
McGynthis
Chicago

Völlig durchnässt betrat Gary Hobson seine Bar.
„Hallo, Gary,” begrüßte Marissa ihn.
„Ja, hallo, Marissa,” von Garys Jacke tropfte Wasser auf den Fußboden.
Langsam bewegte sie sich Mithilfe ihres ausklappbaren Blindenstockes auf ihn zu und berührte ihn vorsichtig am Arm.
„Gary, wo warst du denn? Du bist ja total nass,” erkundigte sie sich besorgt.
„Ich musste einen Taschendieb davor bewahren, dass er in den Lake Michigan stürzte. Ihn habe ich davon abgehalten... ”
„Und dafür bist du ins Wasser gefallen, stimmt's?”, erkundigte sie sich.
„Ja,” gab er leicht zerknirscht zu. „Um diese Jahreszeit ist es doch besonders schön,” scherzte Gary und schüttelte die klatschnasse Zeitung aus.
„Glaub' ich dir aufs Wort. ”
„Okay, ich gehe mal hoch und werde mir was trockenes anziehen,” meinte er und verließ so schnell er konnte den Raum.

Nach einer Weile trat Gary mit einem Handtuch um seine Schultern aus dem Bad und sah sich nach seiner getigerten Katze um. Doch sie war nirgends zu sehen. Oft hielt sie sich in seiner unmittelbaren Umgebung auf, dass sie kaum noch wegzudenken war. Sie war sein Begleiter für immer und ewig. So hatte Gary jedenfalls das Gefühl. Er schüttelte diesen Gedanken ab, als er nach seiner Zeitung suchte. Schnell schlug Gary die Zeitung auf, als er sie gefunden hatte. Wie durch ein Wunder war sie nun nicht mehr durchnässt. Als er sie in der Mitte aufschlug, landete sein Blick auf einem bestimmten Artikel.

Schießerei in der Innenstadt
 
Gestern Abend kam es um 20:17 Uhr in der Innenstadt zu einer Schießerei. Es wurden zwei Personen angeschossen, jedoch wurde niemand dabei getötet, als plötzlich ein Mann den ersten Schuss abgab.


Wie immer begleitete ihn dazu eine Vision. Kurz sah er zur Uhr. Er hatte noch genügend Zeit um dorthin zu gehen. Gary entschloss sich noch etwas zu essen, bevor er losgehen musste. Also ging er zu Marissa in die Küche hinunter.

 
* * *
 

0024 Zulu (19:24 EST)
I-Street
Washington D.C.

Vor einer ganzen Weile waren Harm und Mac gegangen. Liam saß nun allein an seinem Schreibtisch in seinem Apartment und arbeitete an einem alten Bericht, als ihm die e-mail von Augur auffiel. Sein bester Freund hatte sie ihm im Laufe des Tages geschickt. Es war nur ein Zeitungsausschnitt, leider nicht mehr. Das was da stand, interessiert Liam jedoch zu Anfang überhaupt nicht. Doch als er begann den Text genauer durchzulesen, starrte er einfach nur noch ungläubig auf den Bildschirm. Gary Hobson sollte wirklich in die seltsamsten Situationen hineingeschlittert sein. Sogar in einen Mord vor einiger Zeit. Plötzlich jedoch, wurden seine Gedanken durch noch eine neue Mail unterbrochen. Schnell öffnete Liam die Nachricht.
<Hey, Liam. Cooper wurde in Chicago gesehen. Am besten versuchst du so schnell wie möglich dorthin zu kommen. Aber nimm lieber jemanden mit!>, bat Augurs Stimme vor, kurz bevor er die Nachricht beendete.
Hastig schnappte sich Liam seinen Mantel und lief los. Es interessierte ihn gar nicht, was Augur ihm aufgetragen hatte. Schneller als er erwartet hatte, kam er zu einem Portal. Er gab die Koordinaten ein und stellte sich ins Portalviereck.

Nach einer Weile verlangsamte sich die Geschwindigkeit des Interdimensionsraums und er stand in einem Stadtteil von Chicago. Wo konnte Cooper nur gesehen worden sein? Oder sollte er sich von dem durchgeknallten Irren finden lassen? Ohne weiter darüber nachzudenken, ging Liam weiter. So oft wie in letzter Zeit war er noch nie in Chicago gewesen. Das nur wegen einem verpassten Baseballspiel. Es würde ihm langsam aber sicher kalt. Deswegen knöpfte er seinen Mantel auch jetzt zu. Er hoffte, dass er dieses Katz und Maus Spiel gewinnen würde und er derjenige sein würde, der am Ende ins Flat Planet ging und mit Augur seinen Sieg über Cooper feierte.


Gleichzeitig
In der Nähe der Innenstadt

Immer wieder las Gary den Artikel durch. Doch er fand einfach keinen weiteren Hinweis darauf, wer mitten in Chicago einen Schießei, wie solche, die es im wilden Westen gab, abziehen wollte. Er kam immer näher an die Innenstadt heran. Jeden Menschen blickte er nun ins Gesicht, in der Hoffnung dort einen Anhaltspunkt zu finden. Doch diese ganzen fremden Gesichter, waren ihm ein einziges großes Rätsel. Könnte derjenige nicht ein Schild tragen und ihm so den Job erleichtern? Einen schnellen Blick zur Uhr, wagte Gary noch. Es waren noch 27 Minuten Zeit, bis die Schießerei laut Zeitung losgehen sollte.


Gleichzeitig
Nicht weit von Gary entfernt

Immer wieder überlegte Liam, ob er Renee doch noch anrufen sollte. Kurzerhand entschied er sich nun doch dafür und zog sein Global aus der Tasche und ließ es schnell aufschnappen. Hastig wählte er Renees Nummer.
<Palmer,> meldete sie sich, als ihr Gesicht auf dem Bildschirm erschien.
„Hallo Renee,” begrüßte er sie und versuchte ein zaghaftes Lächeln.
<Hi, Liam,> meinte Renee verblüfft.
Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet.
„Haben Sie Zeit? ”
<Kommt ganz darauf an, wofür,> erklärte sie.
„Cooper wurde hier in Chicago gesehen,” erklärte Liam und versuchte nicht durchblicken zu lassen, dass er innerlich ziemlich aufgewühlt und unruhig war.
<Ich komme sofort,> versprach Renee.
Sie wollte nicht, dass Liam allein durch die Straßen von Chicago lief. Da sie ihn kannte, wusste sie, das er dort allein war.
„Danke,” meinte Liam leise, als er sein Global wieder zuschob.
Einen Moment blickte er sich um. Verwundert bemerkte er, dass ganz in der Nähe ein Portal stand. Vielleicht würde Renee ja dieses benutzen.
Plötzlich jedoch wanderte seine Aufmerksamkeit auf einen Mann, der versuchte eine große Menschengruppe zu hetzen. Erst einen Augenblick später erkannte er den Mann als Gary Hobson. Aber warum tat er dies? War der Mann etwa verrückt geworden? Liam konnte das aber nicht richtig beurteilen. Er wusste nur, dass das nicht normal sein konnte. Aber er wollte ihn jetzt auch nicht fragen, warum er das tat. Von weiteren Gedanken darüber, wurde er jedoch befreit, als sich das Portal neben ihm in Gang setzte. Einen Moment später formte sich die Gestalt einer Frau. Nach einem Augenblick trat Renee Palmer aus dem Portalviereck. Lächelnd kam Liam ihr entgegen.
„Hi, Liam,” begrüßte sie ihn, doch ihr wanderte weiter zu jemandem, der sich hinter Liams Rücken aufhielt.
Irritiert drehte sich der junge Colonel auch um und sah in die gleiche Richtung wie sie.
„Achso, das ist Gary Hobson,” erklärte er ihr.
„Was tut er da? ”
„Keine Ahnung. Wissen Sie eigentlich wie Cooper aussieht?”, fragte Liam einen Moment später besorgt.
„Augur hat mir mal ein Bild gezeigt,” mit ihren Gedanken war sie noch immer bei dem Mann, der die Menschen anscheinend vertreiben wollte.
„Okay, vielleicht sehen wir ihn ja unter den die Menschen die rumgescheucht werden,” schlug Liam vor.
„Ja, ich gehen nach Norden und Sie in Richtung Süden. ”
„Hm,” damit ging die besagte Himmelsrichtung.

 
* * *
 

0029 Zulu (19:29 EST)
JAG-Hauptquartier
Falls Church, Virginia

Commander Harmon Rabb betrat durch die große Tür den Gerichtssaal 2. Er wurde hierher bestellt.
„Was tun Sie denn hier?”, fragte eine ihm wohlbekannte Stimme, als er hinter sich die Tür schloss.
„Ich denke mal das selbe wie Sie.”
„Was? Sie wurden auch vom Admiral...?”, sie konnte ihren Satz nicht beenden, weil sie nun hörten, wie die Eingangstür von außen verschlossen wurde.
„Mac, ich glaube nicht, dass der Admiral es war, der uns hierher bestellt hat,” erklärte Harm und deutete auf die nun verschlossenen Tür.
Jetzt betrat ein Mann den Raum durch eine Tür, die sonst nur der Richter benutzte. Verwundert blickten sich die beiden Top-Anwälte an. Vor ihnen stand Michael Cooper in einer Richterrobe.
„Meine Damen und Herren. Der ehrenwerte Richter Michael Cooper betritt den Raum,” ließ der Mann verlauten, als er aus seiner Robe eine Waffe zog, die er auch sofort auf die beiden JAG-Offiziere richtete.
„Ts, der und ehrenwert,” raunte Harm seiner Partnerin zu.
„Commander Rabb! Haben sie etwas gesagt?”, fragte Cooper in einem schleimigen Tonfall nach.
Harm antwortete nicht, weil der Mann nun direkt auf ihn zukam.
„Nichts? Auch gut. Ich werde Ihnen jetzt erklären, worum es hier geht,” begann er, als er wieder auf den Richterstuhl zusteuerte. „Dies hier, ist ihre Verhandlung. ”
Ärgerlich fixierte Harm den Mann. Mac, die das bemerkte, legte ihm eine Hand auf den Unterarm und schüttelte unmerklich den Kopf. Sie wollte nicht, dass er sich in Schwierigkeiten brachte.
„Hierbei bin ich der Richter, die Geschworenen, die Anklagevertretung und zu guter letzt auch der Vollstrecker,” machte Cooper mit seinen Ausführungen weiter. „Sie haben nur die Rolle der Verteidigung, die aber leider hier nichts oder nicht viel zu sagen hat. ”
Er setzte sich und machte eine kurze Pause beim Sprechen.
„Kommen Sie. Nicht so schüchtern! Setzen Sie sich!”, befahl er den beiden Offizieren streng, so als sei er ihr Vorgesetzter.
Langsam und doch etwas zögerlich gingen sie auf den ihnen zugewiesenen Platz zu um sich zu setzen.
„Dürfen wir erfahren, was Sie eigentlich mit uns vorhaben?”, fragte Harm mit harter Stimme, die nichts über seine Gefühle verriet.
„Wenn Sie mich ab sofort mit Euer Ehren ansprechen, versuche ich Ihre Fragen zu beantworten,” erklärte Cooper, der die Waffe immer noch so in der Hand hielt, dass die Mündung auf den Navy-Commander deutete.
„Na schön. Euer Ehren,” Harm spuckte diese Worte das erste Mal in seinem Leben so angewidert aus. „Was haben Sie mit uns vor?”
„Im Auftrag meines guten Freundes Clark Palmer werde ich Sie hier und heute hinrichten,” erzählte er den beiden mit ruhiger Stimme.
„Dann können Sie den Colonel ja gehen lassen, euer Ehren!”, forderte Harm, weil Palmer sein Privatfeind war und nicht Macs.
„Nein! Fangen wir endlich mit der Verhandlung an,” Cooper wirkte nun doch ein wenig unsicher. „Auf was plädieren Sie also? ”
„Nicht schuldig!”, antworteten Harm und Mac synchron und mit harten Stimmen, sie versuchten mitzuspielen, bis sie eine gute Lösung fanden, sich von Cooper aus dem Gerichtssaal zu befreien.
„So, so. Was können Sie als Beweise für Ihre Unschuld vorbringen?”, wollte Cooper mit einem sarkastischen Unterton wissen?
„Euer Ehren, wir hatten keine Zeit um uns angemessen vorzubereiten,” erklärte Mac nun.
„Nagut, dann ist die Verhandlung damit beendet,” Cooper machte eine kurze Pause. „Dieses Gericht spricht Sie Commander Harmon Rabb junior und Sie Colonel Sarah MacKenzie für schuldig in allen Anklagepunkten,” danach donnerte der Richterhammer auf den Holzblock.
„Welche Anklagepunkte denn?”, fragte Mac leise.
„Das ist hier egal. Aber wenn Sie sich schon freiwillig melden, Colonel, können Sie die Erste sein,” er hob die Waffe und drückte den Abzug durch.

Reflexartig sprang Harm vor seine Partnerin und fing für Sie die Kugel im Flug ab. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie sie eine Kugel ins Bein bekommen hatte. Im nächsten Moment jedoch, wurde die Eingangstür von jungen Soldaten aufgebrochen. Sie stürmten in den Gerichtssaal und versuchten Cooper festzunehmen. Doch dieser rannte durch die selbe Tür, durch die er auch den Gerichtssaal betreten hatte und verschwand.
Währenddessen lag Harm anscheinend bewusstlos am Boden. Erschrocken stürzte Mac zu ihm. Sie kniete nun neben ihrem Partner, der die Augen geschlossen hielt.
„Nein!”, flüsterte sie abgrundtief traurig, als sie ihn in die Arme nahm und über die Wange strich.
„Mac?”, fragte Harm mit belegter Stimme, als er die Augen öffnen wollte.
„Harm,” so erleichtert hatte sie diesen Namen noch nie in ihrem Leben ausgesprochen.
„Es geht mir gut,” meinte er leise und versuchte aufzustehen.
„Hey, Sie unvernünftiger sturer Kerl! So bleiben Sie doch liegen!”, ermahnte sie ihren Partner und drückte ihn zurück in ihre Arme.
Ohne ein weiteres Wort, begann er erst grinsend seine Uniformjacke und dann sein Hemd aufzuknöpfen.
„Harm, was soll der Strip?”, fragte Mac verwirrt, bevor ihr Blick auf die kugelsichere Weste fiel.
„Wie... woher haben Sie...?”, fragte sie 17 Sekunden später.
„Sie glauben doch nicht wirklich, dass uns der Admiral um diese Zeit noch herbestellt. Und dann noch in einen Gerichtssaal, der schon seit einer Woche unbenutzt ist, weil es im Hinterzimmer Schimmelflecken geben soll?”, Harm öffnete nun seine Augen und sah sie triumphierend an.
„Hätten Sie mir das nicht früher sagen können? ”
„Ich wollte mir doch nicht Ihren Blick entgehen lassen,” nun machte Harm ruckartig die Weste ab. „Autsch. Ich habe immer gedacht, wenn man die trägt, hat man keine Schmerzen. Das war gelogen. Die Kugel hat weh getan,” er zeigte auf den riesigen blauen Fleck auf seiner muskulösen Brust, welche Mac nebenbei bemerkt nicht gerade uninteressiert begutachtete.
„Sie Armer,” meinte sie gespielt mitleidig. „Das war die Strafe dafür, dass Sie mir nichts gesagt haben. ”
„Das war gemein,” maulte er wie ein kleines Kind, als er versuchte sich nun aufzusetzen.
„Ja, aber auf jede böse Tat folgt nun die Strafe dafür,” erklärte sie ihm frech grinsend, während sie ihm half aufzustehen.
„Von mir aus. Jetzt kann ich nicht mehr mit freiem Oberkörper joggen gehen,” meinte er bedauernd, weil er der Frauenwelt dadurch keinen Gefallen tat.
„Das ist ja auch so schlimm,” obwohl sie ihn gerne mal so sah. „Ich wusste ja noch gar nicht, dass Blondinen schon früh morgens unterwegs sind,” überlegte Mac gespielt laut.
„Nur zu Ihrer Information, ich gehe Abends joggen,” ihr Partner rollte theatralisch mit den Augen. Was wusste Mac schon! Aber über diese Sache konnte er noch nicht mit seinem besten Freund sprechen. Obwohl sie über fast alles reden konnten.
„Nagut, dann werde ich mich wohl opfern müssen und Sie pflegen,” sie tat so, als sei dies das letzte, was ihr in den Sinn kommen würde.
In Wirklichkeit war sie jedoch sehr froh darüber, dass ihrem Partner nichts ernsthaftes passiert war, außer das sein Ego einen Knacks abbekommen hatte und er ihr das Leben retten wollte, wenn es darauf ankommen würde.
„Sir?”, fragte Gunnery Seargent Victor Galindez vorsichtig, als er an seine beiden auf dem Boden sitzenden Vorgesetzte herantrat.
„Ja, Gunny?”, Harm blickte den Mann nun an, als er sein Hemd wieder langsam zuknöpfte.
„Wir haben ihn nicht mehr bekommen. Aber die Pforte weiß schon bescheid, dass niemand mehr rein oder raus darf,” erklärte der aus New Mexico stammende Mann.
„Okay, Gunny,” meinte Harm abwinkend.
„Achso, Sir. Ich habe Ihr T-Shirt zusammengelegt in Ihr Büro gelegt,” meinte der Gunny noch, bevor er ebenso wie die anderen Offiziere den Gerichtssaal verließ.
„Danke, Gunny!”, rief Harm ihm noch hinterher.
Der Mann hob die rechte Hand und wollte so sagen: Gern geschehen.
„Kommen Sie, Commander. Ich bringe jetzt den Schwerverletzten in sein Büro,” schlug Mac grinsend vor.

 
* * *
 

0436 Zulu (22:36 CST)
Innenstadt
Chicago

„Hey, Bubba!”, rief ein Mann, der die Straße mit drei anderen an seiner Seite entlang an Liam vorbei lief.
„Bridges!”, stöhnte die Person, die der andere angesprochen hatte.
„Ja, Bubba. Ich bin es. Harvey, Joe, Evan. Nehmt ihn fest!”; befahl Captain Nash Bridges, Chef der SIU.
„Ich gehe nicht wieder ins Gefängnis zurück!”, rief der Mann ärgerlich und zog und eine Waffe. Er feuerte ziellos in der Gegend herum.
„Geht in Deckung!”, hörten Evan Cortez, Harvey Leek und Joe Dominguez den Befehl von Nash. „Evan, Harv, bringt die Passanten weg! ”
„Okay,” bestätigte Inspector Harvey Leek.
„Hey, Nashman, du willst doch hier nicht etwa 'ne Schießerei beginnen?”, fragte Inspector Joseph Dominguez verwirrt.
„Nein, Joe. Aber er hat doch damit angefangen,” wies Nash seinen Partner und besten Freund einmal mehr zurecht.
Abwehrend hob Joe beide Hände.

Geschockt horchte Liam auf, als er einen Schuss hörte. Erst glaubte er, dieser Schuss hätte mal wieder ihm gegolten. Doch dann sah er, dass da zwei Männer die restlichen Menschen, die da noch wie angewurzelt rumstanden, versuchten wegzubringen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er zu den beiden Männern, die hinter einem Schild in Deckung gegangen waren.
„Was wollen Sie denn hier?”, fragte der Mann mit dem etwas mexikanischen Aussehen.
„Ich möchte Ihnen helfen,” erklärte Liam schnell.
„Mann, falls Sie's noch nicht mitbekommen haben. Wir sind Cops und hier ist vielleicht bald eine Schießerei im Gang,” erklärte nun der zweite Mann leicht genervt.
„Doch, ich bin Colonel Liam Kincaid,” stellte sich der junge Mann nun vor.
„Sie sind doch der Protector vom nordamerikanischen Companion, oder? Freut mich, ich bin Joe Dominguez und das ist mein Partner Nash Bridges,” stellte sich der Mexikaner eifrig vor.
„Wo das nun geklärt ist, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mit bei den Verhandlungen helfen könntet,” meinte Nash und war immer noch genervt.
„Okay, ist ja gut Nash,” Joes Enthusiasmus war jetzt wieder verschwunden, als er versuchte seinen Freund und Kollegen zu besänftigen.
„Wer ist dieser Mann eigentlich?”, fragte Liam vorsichtig, da er den Police-Captain nicht noch mehr reizen wollte.
„Der Mann heißt Jimmy Banks und ist vor kurzem aus Sankt Quentin ausgebrochen,” erzählte Joe.
Deswegen ist das SFPD hier also zuständig, überlegte Liam schnell, das erklärte nun einiges.
„Hey Bubba! Wenn du dich jetzt stellst, werde ich mich persönlich für dich einsetzen beim Richter,” versprach Nash, nach einem Moment, in dem er seine Worte sorgfältig auswählte.
„Das glauben Sie doch selbst nicht, Bridges!”, konterte der Mann sofort.
„Jimmy willst du hier wirklich ein Blutbad veranstalten?”, fragte Nash weiter, während er krampfhaft nach einem Weg suchte, dem Verbrecher die Waffe wieder abzunehmen und ihn damit unschädlich zu machen.
„Können Sie ihm nicht Immunität versprechen?”, schlug Liam vor und war immer noch vorsichtig.
„Das würde zu lange dauern;” wehrte Joe ab.
„Aber er weiß das ja nicht. So bekommen wir ihn vielleicht aus der Stadt,” überlegte Nash laut. Ihm fing an dieser junge Mann zu gefallen.
„Stimmt,” schloss sich Joe nun an.

„Das will ich nicht, Bridges! Aber wenn es sein muss, werde ich es tun!”, kam Bank's leicht verspätete Antwort.
„Banks, was halten Sie davon, wenn wir Sie gehen lassen?”, fragte Nash, während Joe sich mit Evan und Harvey in Verbindung setzte, damit sie Bank hinaus lassen würden.
„Wie lautet der Haken?”, erkundigte sich der Verbrecher.
„Es gibt keinen, Bubba,” wehrte der Chef der SIU ab.
„Dann will ich einen Fluchtwagen,” forderte Jimmy Banks, weil er langsam ungeduldig wurde.
„Evan, bringt ihm einen Wagen,” gab Joe seine Befehle weiter.
<Wird sofort gemacht, Joe,> versicherte der junge Inspector.
„Der Wagen ist gleich da,” versicherte Nash nun dem unruhig werdenden Verbrecher. Schließlich weiß er, wie unberechenbarer Jimmy Banks mit der Zeit wurde.
„Bridges, wehe Ihnen wenn das eine Falle ist!”, die Worte kamen mit einer Kugel zu ihnen hinüber.
„Nash, hoffentlich bemerkt er es nicht zu früh,” Joe war besorgt, weil auch er wusste, wie Banks reagieren würde wenn er die Kontrolle über sein Handeln verlieren würden.
„Sagen Sie ihm, dass Büro des Companions gibt ihm Immunität,” schlug Liam nach einem Moment des Überlegens vor. „Schließlich weiß er nicht, dass es so etwas überhaupt nicht geben kann. ”
„Also war es dann ein Missverständnis, wenn er es raus bekommen sollte,” teilte Nash seine Überlegungen den beiden anderen mit.
<Joe, der Wagen ist jetzt bereit,> erklärte Evan Cortez.
„Der Wagen steht nun bereit,” rief Nash zu Banks hinüber.
„Bridges, wenn Sie mich reingelegt haben, dann wird meine Geisel sterben,” drohte Banks, als er hinter seinem Schutz hervorkam und sich mit einem Kind auf dem Arm in Richtung Straße bewegte.
„Mist,” stieß Nash genervt aus. An eine Geisel hatt er nicht gedacht. Wie sollte er den Mann jetzt stellen, ohne das er die Geisel in Gefahr brachte?
„Hey, Nashman. Das konnte doch keiner wissen,” versuchte Joe seinen Partner aufzumuntern.
„Hätte ich aber. Joe, ich trage hier die alleinige Verantwortung. ”
„Ähm, sollten wir nicht Banks langsam verfolgen?”, fragte Liam nun, der nicht genau wusste, wie er die beiden ansprechen sollte.
„Ja, Sie können mit uns mitkommen,” bot Nash dem jungen Companion-Protector an.
Schweigend folgte Liam den beiden Männern.

„Hey, Liam!”, rief Renee ihn aus der Menschenmenge.
Hastig drehte er den Kopf in ihre Richtung. Renee wurde von einem uniformierten Streifenpolizisten zurückgehalten.
„Lassen Sie sie durch,” befahl Liam dem Uniformierten im nächsten Moment.
Sofort ließ er Renee passieren.
„Ich muss da jetzt hinterher. Später werde ich alles erklären,” meinte Liam und war schon fast weg.
„Okay,” damit ließ sie ihn gehen.

Schnell folgte Liam den beiden Männern, die gerade mit den beiden Männern sprachen, die am Anfang versucht hatten die restlichen Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen.
„Wer ist das?”, fragte Evan, als er den Neuankömmling sah.
„Ich bin Colonel Liam Kincaid,” stellte sich der junge Mann schnell selbst vor.
„Kommen Sie, Colonel?”, fragte Nash schnell, als er zum Wagen rannte.
Wortlos folgte Liam ihm wieder.
Joe fuhr nicht mit, weil er mit Evan und Harvey noch die restlichen Polizisten einweisen musste.

 
* * *
 

0649 Zulu (01:49 EST)
Ehemaliges Versteck des Widerstandes
Unter Washington D.C.

Jimmy Banks wurde von Liam und Nash außerhalb von Chicago gefasst. Der Geisel war nichts geschehen und wurde sofort zu ihren Eltern zurückgebracht. Danach waren Renee und Liam wieder zurück zu Augur gekommen.
„Und? Habt Ihr Cooper in Chicago gefunden?”, fragte Augur neugierig.
„Nein, leider nicht. Dafür sind wir aber in eine Schießerei gekommen,” erzählte Liam gelangweilt.
„In bitte was seit ihr gekommen?!”, fragte Augur nach. Er glaubte nicht richtig gehört zu haben.
„Ja, zwischen dem SFPD und einem Verbrecher namens Jimmy Banks,” erzählte er weiter.
„Achso, da war ein Anruf für dich, als du gerade weg warst,” erzählte Augur entschuldigend.
„Von wem?”, fragte Liam nur müde, da langsam sein Adrenalinspiegel wieder sank, der ihn bis jetzt durchhalten gelassen hatte.
„Commander Rabb und Colonel MacKenzie,” antwortete Augur knapp.
„Harm und Mac? Was wollten Sie denn?”, Liam war nun wieder durch einen neuen Adrenalinschub hellwach.
„Cooper sei bei ihnen im JAG-Hauptquartier gewesen. Da hab' ich mir schon Sorgen um euch gemacht,” erzählte das Computergenie.
„Ich muss sofort zu den beiden,” meinte Liam und lief los.
Jetzt war es doch geschehen, Cooper hatte es auf Harm und Mac abgesehen. Hoffentlich waren sie auch noch dort.

Eine Weile später fand sich Liam vor dem JAG-Hauptquartier in Falls Church wider. An der Pforte herrschte eine Aufruhe, der Männer trugen, so wie es aussah geladene MPs bei sich.
„Sir, hier können Sie nicht hinein. Wir haben strikte Anweisungen bekommen,” stoppte ihn einer der Uniformierten.
„Ich bin Colonel Kincaid,” Liam zeigte dem seinen Marine-Corps Ausweis.
„Okay, tut mir leid, Sir,” entschuldigte sich der Mann und alle drei nahmen sofort vor diesem höheren Offizier Haltung an.
Sie wurden angewiesen einen Colonel Kincaid erst hineinzulassen, wenn er ihren den Ausweis gezeigt hatte. Diese Anweisung kam nicht nur von irgendwem, sondern vom Judge Advocat General persönlich.
„Tut uns leid, dass wir Sie nicht sofort erkannt haben. Es soll nicht wieder vorkommen, Sir,” versprach ein Zweiter.
„Nagut,” meinte Liam und ging zielstrebig auf das große rote Gebäude, in dem die Gerichtssäle und Harms und Macs Büro untergebracht waren, zu.

„Liam!”, Mac sprang von ihrem Platz in Harms Büro auf.
„Hi,” begrüßte er sie vorsichtig.
„Dir geht es gut,” bemerkte sie erleichtert.
„Sieht so aus, ja. Wo ist Harm?”, fragte Liam, weil er den Ex-Piloten, der sonst nicht von Macs Seite wich, vermisste.
„Der holt uns gerade einen Kaffee,” erklärte sie und war immer noch mehr als erleichtert.
„Augur sagte mir, Cooper war hier?”, fragte er nach.
„Ja, er wollte Harm und mich umbringen. Irgendwie hat er es geschafft, auf das Gelände zu kommen,” erzählte Mac.
„Das tut mir leid,” entschuldigte sich Liam.
„Was tut dir leid?”, hörte er Harm neugierig fragen.
„Das ich euch in solche Schwierigkeiten gebracht habe,” erklärte Liam reuevoll, diese Schuld wollte er nicht auf sich sitzen lassen.
„Das stimmt doch gar nicht,” wehrte Harm ab. „Er lernte Palmer in Leavenworth kennen. ”
„Wen?”, fragte der Companion-Protector nun nach. Dieser Name war ihm nicht bekannt.
„Clark Palmer. Ein Psychopath, der uns schon ein paar mal Probleme bereitet hat,” erklärte der Ex-Pilot beiläufig.
„Es war jetzt das 5. Mal. Warum spielen Sie das immer runter?”, fragte Mac ihn wütend, weil sie auch einmal von Palmer getäuscht wurde, als dieser sich als Harm ausgegeben hatte.
„So oft habt ihr schon mit so einem durchgeknallten Typen zutun gehabt?”, fragte Liam ungläubig nach.
„Hm, einmal hat er sogar Harm gekidnappt und dann seinen Platz eingenommen,” erzählte Mac, während Harm es nur peinlich war, dass Palmer das ausgerechnet mit ihm gemacht hat.
„Als Sie das nächste Mal nachgeprüft haben, ob ich es auch wirklich bin, hat das ganz schön weh getan,” beschwerte sich der Navy-Officer.
„In Ihrem Leben haben Sie sicher schon schlimmere Schmerzen überstanden,” vermutete Mac grinsend.
„Ja, zum Beispiel einen 200 Pfund Marine ganz allein durch die Appalachen zu schleppen,” meinte er nun grinsend. „Aber Sie haben mir in die Wange gekniffen. Das tat höllisch weh,” übertrieb Harm es.
„Sie wollten mich doch partout nicht zurücklassen. Das hab aber auch nur getan, um zu testen, ob Sie Sie sind oder nicht,” erklärte sie.
„Mac, Sie hätten mich doch auch einfach ganz lieb fragen können,” schlug er nun vor.
„Ach, ist ja auch egal,” gab Mac nach, als sie sich wieder daran erinnerte, dass Liam gekommen war.
„Oh ja. Liam, wo warst du eigentlich die ganze Zeit? Wir haben versucht dich zu erreichen,” fragte Harm nun den jungen Mann, der noch immer vor ihm stand.
„Ich hatte in Chicago zu tun und mein Global bei Augur vergessen,” antwortete der Companion-Protector schnell.
„Okay, also, uns ist nichts passiert. Nur konnte Cooper leider entkommen,” erzählte Mac und nahm einen Schluck von dem noch warmen Kaffee, den Harm eben gebracht hatte.
„Naja,” räusperte sich Harm.
„Ja, ja. Außer seinem weißen Uniformhemd. Das hat ein klitzekleines Loch abbekommen,” erklärte sie und grinste ihren Partner über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg an.
„Genau,” meinte der große Ex-Pilot nun und ließ sich auf dem zweiten Besucherstuhl nieder, weil Mac seinen Platz hinter dem Schreibtisch eingenommen hatte.
„Okay, ich glaube, dass wir Cooper nicht mehr auf dem Gelände finden werden,” überlegte Liam. „Der ist sicher mit einem Plan hier rein gekommen und hat zehn dabei gehabt, um hier wieder verschwinden zu können. ”
„Hätte ich auch so gemacht,” stimmte Harm ihm zu.
„Ich doch auch, schließlich bin ich auch ein Marine,” stellte Mac nun klar.
„Ja, ja, immer diese Marines. Müssen der Navy immer alles nachmachen, was vielleicht klug klingt. ”
„Hey, was hätte denn die Navy nicht alles zutun, wenn wir nicht vorher da wären und die gesamte Arbeit abnehmen?”, fragte sie frech grinsend.
„Noch mehr, weil die Marines nur die halbe Arbeit erledigen und wir von der Navy ihre Fehler wieder korrigieren müssen,” erklärte der große Ex-Pilot stolz.
„Wir Marines, leisten nur gute Arbeit, ja? Herr Anwalt,” stellte sie gespielt in einem warnenden Tonfall klar.
„Okay, okay, Frau Anwältin,” Harm hob die Hände zu einer Unschuldsgeste.
„Mal eine kurze Frage,” bat Liam mit einem müden Blick.
„Schieß los,” spornte Harm ihn an.
„Muss ich noch bei euch beiden bleiben, oder kann ich gehen?”, erkundigte sich der junge Companion-Protector.
„Geh' ruhig, ich glaube, ich schulde dem Commander sowieso noch einmal Leben retten,” erklärte Mac lächelnd.
„Darauf kann ich mich ja schon richtig freuen,” meinte Harm ironisch, doch seine Augen lachten mit ihr.
„Okay, dann lass ich euch jetzt wieder allein,” Liam unterdrückte ein Gähnen, als er auf die Uhr gesehen hatte und erkannte, dass er schon seit fast 36 Stunden auf den Beinen war.
„So, Commander. Dann kümmern wir uns jetzt den Lanston-Fall...”, Mac war noch richtig motiviert, trotz der Uhrzeit.

Liam hörte, als er durch die Tür trat, wie der große Ex-Pilot theatralisch seufzte. Mit dieser neuen Zeitplanung war er anscheinend nicht so ganz einverstanden. Jedoch drehte er sich vor dem Aufzug noch einmal um.

„Achso, mir ist eben eingefallen, dass es für euch besser wäre, wenn ihr so wenig Zeit wie möglich allein verbringt. Wie wäre es, wenn du Harm bei dir aufnimmst, bis ich Cooper wieder eingefangen habe?”,schlug Liam vor, als er nun wieder vor dem Büro stand.
„Ähm, tja. Wenn der Navy-Commander dort drüben das aushalten sollte? ”
„Werd' ich schon. Und nun ab mit dir ins Bett!”, wies der Ex-Pilot Liam an.

 

Ende von Kapitel 2

 

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