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  „Ein neuer Anfang” von Re'el   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Inhalt:  Eine alternative ME-Geschichte
Charaktere:  Agent Michels, So'el, Agent Simir und andere
 

 

EIN NEUER ANFANG

 

Das Flackern des Fernsehers hüllt den Raum in ein blaues Leuchten ein. Alex liegt auf seiner Couch und zapped gelangweilt durch das Programm. Doch plötzlich richtet er sich auf und starrt auf den Fernseher.
Eine junge Reporterin steht vor einer großen Menschenmenge. Im Hintergrund ist deutlich ein Portal zu erkennen. Die Reporterin schaut sich kurz um. Dann blickt sie wieder in die Kamera. „Heute ist es soweit. Endlich wird in Hamburg das zweite Portal der Taelons eröffnet. Jeden Moment wird ein Taelon aus der deutschen Botschaft eintreffen, um das Portal offiziell zu eröffnen.”
„Schon wieder ein neues Portal?? Langsam reicht es mir wirklich. Was wollen die bloß hier?”
Genervt schaltet Alex Michels den Fernseher aus. Er wirft einen kurzen Blick auf die Uhr.
„Was??? Schon 9:54 Uhr!! Ich komme zu spät zur Arbeit.”
Hastig zieht sich Alex seine Jacke an und verlässt seine Wohnung. Er geht schnell zu seinem Wagen und fährt Richtung Polizeistation. Einige Minuten später trifft Alex dort ein.
Eine Stimme ertönt: „Hey, Alex! Na, so früh schon hier?”
Es war Mark Daiter. Ein Arbeitskollege von Alex, der zu jeder Situation einen sarkastischen Kommentar auf Lager hat.
„Ha ha, sehr witzig. Deine Kommentare waren auch schon mal besser.”
„Ach ja, der Chef hat schon nach dir gefragt. Er ist nicht gerade gut drauf heute. Also, sei vorsichtig! Falls du mich suchst, ich gehe schon mal dein Testament holen.”
Ohne weitere Worte begibt sich Alex sich zum Büro des Chefs. Als er gerade anklopfen will, ertönt eine laute Stimme von drinnen: „Kommen Sie herein!!” Die Nervosität steigt sichtlich.
„Ich bin nicht nervös... ich bin nicht nervös..” Das Murmeln von Alex ist kaum zu verstehen. Er öffnet langsam die Tür. Der Chef sitzt mit böser Miene an seinem Schreibtisch und spricht mit einer tiefen, lauten Stimme: „Michels, das ist schon das dritte Mal in dieser Woche, dass Sie zu spät gekommen sind, und wir haben erst Donnerstag. Ich werde mir das nicht noch länger ansehen. Wenn das noch mal passiert, werden Sie mit Konsequenzen rechnen müssen. Ich hoffe, wir verstehen uns.” Alex steht mitten im Raum. Er bewegt sich langsam in Richtung des Schreibtisches und fragt etwas zögerlich: „Haben Sie mir noch etwas mitzuteilen?”
„In der Tat. Setzen Sie sich!” Der Chef deutet mit einer kurzen Handbewegung auf den freien Stuhl. Alex setzt sich und versucht möglichst, sich gelassen zu verhalten. Was ihm nicht unbedingt so gelingt wie er es vorhat.
„Ein Taelon wird bald eine Pressekonferenz geben und ich will, dass Sie die Organisation des Sicherheitspersonals übernehmen.”
„Ja, natürlich, aber entschuldigen Sie die Frage: Wieso soll gerade ich diese Aufgabe ausführen?”
„Weil Sie der Einzige sind, der momentan zur Verfügung steht und halbwegs fähig dazu ist.
Ich stelle Ihnen so viel Personal zur Verfügung, wie nötig ist. Weitere Informationen bekommen Sie von mir auf Ihr Global übertragen.”
Etwas sprachlos holt Alex sein Global aus der Jackentasche und gibt es ohne weitere Worte dem Chef. Dieser macht irgendetwas an seinem Computer und an dem Global. Nach kurzer Zeit reicht der Chef Alex das Global.
„Ich erwarte, dass Sie Ihre Pflicht erfüllen. Das ist alles. Sie können nun gehen.” Mit diesen Worten wendet er sich von Alex ab und widmet sich seinen anderen Tätigkeiten. Alex steht auf und verlässt das Büro. Er scheint noch immer überrascht zu sein. Das ändert sich aber, als Mark sich nähert.
„Und, wie ist es gelaufen?” Er schaut sich Alex genau an.
„Wie ich sehe ist noch alles da. Ich und die Anderen wollen später noch ins Uprising-Cafe gehen. Wenn du Lust hast, kannst du mitkommen.”
„Ich glaube, daraus wird nichts. Ich muss diesen Auftrag noch in Augenschein nehmen. Trotzdem danke.”
Mit diesen Worten setzt sich Alex auf seinen Stuhl und öffnet sein Global. Das Piepsen, das durch die Arbeit mit dem Global verursacht wird, verstummt in Mitten der Geräusche des normalen Alltags.

Einige Stunden später wird Alex durch ein Geräusch gestört, welches nicht von ihm ausgelöst wird oder zur normalen Geräuschkulisse gehört, die man in einer Polizeistation vorfindet. Es ist das Geräusch des Telefons, welches mit einem schrillen Ton läutet. Alex nimmt den Telefonhörer ab und hält ihn an sein Ohr.
„Ja, hier Agent Michels. Was kann ich für Sie tun?”
„Guten Tag Agent. Hier ist Agent Simir. Ich arbeite in der deutschen Botschaft. Kommen Sie umgehend her!”
„Und wie soll ich dort hinkommen? Die Botschaft ist in Berlin und die Polizeistation in Hamburg.”
„Ein Shuttle ist bereits unterwegs zu Ihnen. Ich erwarte Sie in meinem Büro.”
Mit diesen Worten legt Simir auf. „Aufgelegt. Toll!” Alex steht auf und begibt sich langsam in Richtung Tür. Vorher nimmt er sich sein Global und checkt noch einmal die Daten zu dem beschützenden Taelon.
In diesem Moment wird alles durch ein lautes, ohrenbetäubendes Geräusch gestört. Alex schreckt auf. „Ich glaube, ich werde mich nie daran gewöhnen...”
Er nimmt seine Arbeitsmappe und geht auf das Dach der Polizeistation. Dort ist gerade das Shuttle eingetroffen, welches von Agent Simir angekündigt wurde. Alex bewegt sich langsam darauf zu. Er ist zwar schon ein paar mal damit geflogen, aber es ist für ihn immer wieder aufregend. Der Pilot sitzt im Shuttle und wartet ungeduldig. „Kommen Sie schon! Agent Simir wartet nicht gerne.” Alex setzt sich ins Shuttle ohne etwas zu sagen. Am liebsten hätte er ja dem Piloten seine Meinung gesagt, hält es aber nicht für angebracht. Obwohl er eigentlich schüchtern ist, hat Alex die Angewohnheit ziemlich aufbrausend zu werden, wenn er seine Meinung verbreiten will.
Das Shuttle hebt ab und schon nach wenigen Minuten trifft es in der Nähe der Botschaft ein. Der Pilot steht auf. „Ich werde Sie direkt zu Agent Simir bringen. Kommen Sie bitte mit!”
Als Alex aussteigt, ist er von der Größe der Botschaft beeindruckt. Er steht nur da und starrt sie an. „Im Fernsehen sieht sie nicht so groß aus.” Der Pilot reagiert nicht. Ungeduldig wartet er und wippt mit seinem Fuß auf und ab. Als Alex von seinem „Bewunderungstrip” runter ist, bemerkt er, wie nervös der Pilot schon ist. „Lassen Sie uns gehen!”, sagt Alex, um den Piloten entgegen zu kommen. „Kommen Sie!” Der Pilot führt Alex direkt zu Agent Simir. Alex hat nur kurz die Chance unbemerkt in einen Raum hineinzuschauen, wo gerade ein ihm unbekannter Taelon auf einem Stuhl sitzt. Der Agent sitzt an seinem Schreibtisch. Der Shuttle-Pilot zeigt mit einer kurzen Handbewegung auf ihn, um Alex zu verstehen zu geben, dass das Agent Simir ist. Der Mann in Anzug und Krawatte gekleidet erhebt sich und steht nun hinter dem Schreibtisch. Alex bewegt sich auf ihn zu. Der Agent blickt auf :
„Agent Michels. Ich habe Sie bereits erwartet. Setzen Sie sich!” Er deutet auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch steht. Alex setzt sich hin. „Willkommen in der Botschaft. Ich bin Agent Markus Simir.” „Hallo”, erwidert Alex den Gruß.
„Wie ich sehe haben Sie schon angefangen an den Vorkehrungen der Pressekonferenz von So'el zu arbeiten.”
„So'el heißt also der Taelon.” Agent Simir schaut zu Alex, als würde er ihn für diesen Kommentar erschießen wollen. Natürlich ist das Alex nicht bewusst. Er holt einen Lageplan, welchen er aus seinem Global heruntergeladen hatte, aus seiner Mappe. „Ich habe mir gedacht, dass man dort, dort und dort mindestens 2 Leute bereitstellt...” Alex zeigt dem Agenten alles auf der Karte. „So'el hat mich gebeten Ihnen mitzuteilen, dass er wünscht, dass das Personal sich nur auf 3 Personen beschränken soll.”
„3 Personen??? Das wird niemals ausreichen.”
„Das ist mir durchaus bewusst, aber ich sage nur was So'el mir mitgeteilt hat.”
„Sie haben Ihre Aufgaben und ich meine... ich werde meine erfüllen und es ist mir egal, was dieser Taelon dazu sagt.” Alex wird sichtlich wütend.
„Sie müssen den Wunsch von So'el respektieren!”
„Wer sagt das? Ich gehöre nicht zu seinem „Fußvolk”.”
„Wenn Sie etwas gegen die Taelons haben, glaube ich nicht, dass das die richtige Aufgabe für Sie ist.” „Sie machen es sich verdammt einfach, wenn Sie denken, dass Sie mich so einfach los werden. Ich will So'el persönlich sprechen und ihm meine Situation klarmachen!”
„Sie können So'el nicht einfach sprechen, wenn es Ihnen passt. Er hat wichtigere Dinge zu tun, als sich mit Ihnen zu unterhalten.” Agent Simir verliert langsam die Geduld mit Alex, der scheinbar vor Wut kocht.
„So hat er das? Dann werde ich mich selber davon überzeugen müssen.” Mit diesen Worten verlässt Alex vor Wut schäumend das Büro und geht in Richtung des Raumes, wo er zu vor diesen unbekannten Taelon gesehen hatte. Er denkt, dass dies So'el sein müsste.
Agent Simir verfolgt Alex auf kurzer Distanz. „Sie können da nicht einfach reingehen.”
„Warum denn nicht?” Alex stampft in den Raum hinein. „Sind Sie So'el?” Der Taelon scheint etwas verwundert über Alex zu sein. „Wer fragt nach mir?”
„Ich bin Agent Alexander Michels und ich bin zuständig für Ihre Sicherheit bei der Pressekonferenz, die Sie bald halten werden.” In diesem Moment trifft Agent Simir ein.
„Agent Simir, haben Sie Agent Michels alles erläutert?”
„Selbstverständlich So'el.”
„Dann sehe ich keine Gründe, weswegen Sie so aufgebracht sind.” Alex scheint sich nicht zu beruhigen, ganz im Gegenteil. Er gerät durch die Reaktion des Taelons noch mehr Wut. „Wir alle haben unsere Pflichten. Meine Aufgabe ist es den entsprechenden Schutz für Sie zu organisieren. Und jetzt stellt sich mir die Frage, warum Sie sich verdammt noch mal in meine Arbeit einmischen?”
„Reden Sie nicht in so einem Ton mit So'el!” Alex dreht sich zu Agent Simir um und schaut ihn an als würde er gleich seine Hände um seinen Hals legen wollen. So'el versucht Alex zu beruhigen: „Ich betrachte dies nicht als Einmischung in Ihre Arbeit.” Alex wendet sich von Agent Simir ab und widmet sich wieder So'el. „So? Als was würden Sie das denn sonst bezeichnen?”
„Es ist mein Wunsch.”
„Aber von Wünschen kann Sie keiner beschützen.” So'el dreht seinen Kopf etwas. Er scheint nachdenklich zu sein.
„Warum wollen Sie eigentlich, dass nur 3 Personen zu Ihrem Schutz anwesend sind?” Agent Simir meldet sich wieder zu Wort: „So'el ist Ihnen keine Rechenschaft schuldig.”
„Ich habe Sie nicht gefragt.”, faucht Alex zum Agent.
So'el mischt sich in das Gespräch ein. „Wenn Sie darauf bestehen, können Sie mehr Personal einsetzen, aber Sie kennen meinen Wunsch und ich hoffe, dass Sie ihn beim nächsten Mal respektieren werden.” „ Sie haben mir aber immer noch nicht meine Frage beantwortet.” Agent Simir mischt sich mal wieder ein: „Haben Sie nicht verstanden?
Sie dürfen mehr Leute einsetzen und damit ist diese Diskussion beendet.” Alex schaut noch einmal den Taelon an, aber dieser macht keine Anzeichen, die Diskussion weiterzuführen. Dann verlässt er den Raum ohne noch etwas zu sagen.

„Interessant!”
„Was?”
„Ihr Menschen seid außergewöhnlich. Geben Sie mir die Daten dieses jungen Mannes!”
„Aber So'el... .” „Widersprechen Sie mir nicht und geben Sie mir die Daten!”

Alex ist immer noch wütend auf alles und jeden. Er stampft zurück zum Shuttle. Dort wartet noch der Pilot. „Bringen Sie mich bitte zurück!”
„Ist Ihre Konversation mit Agent Simir schon zu Ende?” „Das geht Sie überhaupt nichts an”, faucht Alex den Piloten an. Der Pilot bemerkt die Erregung von ihm und sagt nichts mehr bezüglich des Treffens. „Kommen Sie schon! Ich will zurück.” Der Pilot folgt den Anweisungen ohne weitere Worte. Als Alex auf der Polizeistation ankommt, wird er sofort von Mark empfangen.
„Na, wie ist es gelaufen? Hat dir der Agent gute Tipps gegeben, wie du deine Arbeit besser verrichten kannst?”
„Woher weißt du davon?”
„Es wird geredet...” Alex schaut Mark böse an. „Pöh... Polizisten und ihre Kaffeekränzchen..”
„Man bist du heute wieder gut drauf.” „Ich werde nicht ausrasten... ich werde mich beruhigen.”
„Hast du etwas gesagt?” „Was? ähhh... schon gut.” Mit diesen Worten setzt sich Alex an seinem Schreibtisch und widmet sich voll und ganz seiner Aufgabe, obwohl er lieber alles hinschmeißen würde.

In der Taelon-Botschaft sucht Agent Simir die Daten zu Alex heraus und bringt sie direkt zu So'el. Er schaut sich alles genau an. „Interessant!”
„Was ist denn so interessant an Alexander Michels?”
„Es ist nichts von großer Bedeutung an ihm. Aber genau das ist es.” Simir ist sichtlich irritiert.
„Bitte erläutern Sie mir das etwas genauer!”
„Trotz seines normalen Lebens hat er mir imponierende Charakterzüge entwickelt. Deshalb möchte ich, dass Sie ihm ein Angebot unterbreiten für mich zu arbeiten!”
„Aber So'el, er ist nicht fähig für Ihre Sicherheit zu sorgen.”
„Was macht Sie da so sicher? Außerdem habe ich so entschieden und Sie wollen meine Entscheidungen nicht in Frage stellen?” „Natürlich nicht.”
„Dann erfüllen Sie Ihre Aufgaben, die Ihnen auferlegt wurden!”
„Selbstverständlich.”

Der Tag der Pressekonferenz rückt näher. Alex hat sich inzwischen wieder beruhigt und hat ebenfalls genau erarbeitet, wie viel Sicherheitspersonal wo und wann aufgestellt wird.
Er sitzt gerade an seinem Schreibtisch und bearbeitet einen Polizeibericht, als sein Global piepst. Er nimmt es und „empfängt” den Anruf. Es ist Agent Simir.
„Bitte kommen Sie sofort in die Botschaft! Ein Shuttle ist bereits unterwegs zu Ihnen.” Alex ist nicht gerade begeistert über dieses Gespräch.
„Ja ja, ich werde kommen.” Mit diesen Worten schaltet Alex sein Global aus. „Jetzt war ich der Erste, der aufgelegt hat... hehe..”
Einige Minuten später kommt er in der Botschaft an und geht direkt in das Büro von Agent Simir. Der Agent ist anwesend und begrüßt Alex sofort.
„Agent, ich habe Sie schon erwartet.” Die Worte scheinen nicht wirklich ernst gemeint zu sein. Alex bemerkt dies natürlich nicht.
„Machen wir es kurz! Ich möchte mir Ihre Arbeit ansehen! Danach müssen wir uns noch über anderweitige Dinge unterhalten!”
„So? Von mir aus. Also, ich habe alle Informationen auf meinem Global gespeichert und werde sie Ihnen geben.” Alex holt sein Global aus der Tasche und tippt schnell etwas ein: „Übertragung läuft...”
Agent Simir nimmt sein Global in die Hand und schaut kurz auf das, was erarbeitet wurde.
„Sieht ganz gut aus. Ich werde mich, sobald ich Zeit habe, damit beschäftigen.” Der Agent legt das Global bei Seite. „Aber nun zu wichtigeren Dingen... So'el hat mich gebeten Ihnen folgendes Angebot zu unterbreiten.”
„Ein Angebot? Ich dachte, dass So'el nicht positiv von mir denkt.”
„So'el meint, dass Sie nützliche Charaktereigenschaften vorweisen.”
„So? Meint er das?” „Ja, wären Sie bereit für ihn zu arbeiten?”
„Fragen Sie immer so direkt?” Agent Simir beachtet diese Frage nicht und holt ein Blatt Papier aus seinem Schreibtisch. „Das ist der Vertrag.” Der Agent erläutert Alex den Inhalt genau.
„Sie können den Vertrag jetzt unterschreiben oder Sie bringen ihn in einer Woche unterschrieben mit.” Er drückt Alex den Vertrag in die Hand und ohne ihn auch nur zu Wort kommen zu lassen, schickt er ihn wieder zurück.

Auf dem Heimflug ist Alex sehr nachdenklich. Soll er das Angebot annehmen oder soll er lieber weiter in seiner altbewährten Polizeistation weiterarbeiten? Alex fragt den Piloten: „Wie lange arbeiten Sie schon für die Taelons?”
„Nun, ich glaube es sind fast zwei Jahre.” „Haben Sie es jemals bereut?”
„Nein, es war das Beste, was mir passieren konnte. Warum fragen sie?” „Ach... nur so...”

Die nächsten Tage vergehen für Alex, als ob sie hinter einem grauen Schleier verborgen wären. Er denkt nur an das Angebot. Am Ende der Woche begibt sich Alex wieder einmal zur Botschaft. Er hält den Vertrag in den Händen und läuft langsam in Richtung von Agent Simirs Büro. Als Alex ankommt ist keiner da. „Vielleicht ist er ja bei So'el.” Mit diesen Worten geht Alex zu dem Raum, in dem er So'el zuletzt gesehen hatte. Er hat mit seiner Vermutung recht. Agent Simir steht direkt neben So'el und als er ihn bemerkt hat, sagte er: „Agent, wir habe Sie schon erwartet.” So'el spricht mit leiser Stimme: „Haben Sie sich das Angebot überlegt? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie in Zukunft für mich arbeiten würden.” Der Taelon wartet schon nahezu sehnsüchtig auf seine Antwort.
„Nun, ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, das Angebot...”


Entführt

Eine unberuhigende Stille durchzieht den Raum. Nur das Hupen der Autos vor der Botschaft ist ansatzweise zu hören. „Ich nehme an. Ich werde für Sie arbeiten.” So'el ist erfreut über Alex' Entscheidung und sagt zu Agent Simir, der sich nicht übermäßig freut: „Agent Simir, zeigen Sie Agent Michels doch die Botschaft und weisen Sie in ein!”
Simir geht zu Alex und reicht ihm die Hand: „Willkommen an Bord. Folgen Sie mir bitte!” Das Zeigen der Botschaft vergeht, wie im Flug. Alex sagt die ganze Zeit nichts. Er ist einfach nur sprachlos beim Anblick der Botschaft und bei dem Gedanken für einen Taelon zu arbeiten, obwohl er nie ein Anhänger dieser Außerirdischen war. Nach dem Rundgang zeigt Simir Alex sein Büro. Es ist in einem Gebäude direkt neben der Botschaft und besitzt taelonische Technologie. Das Ganze erscheint alles in einem lilablauen Farbton genauso wie die Botschaft. „Ich werde Sie jetzt mal alleine lassen. Wenn irgendetwas sein sollte, können Sie mich über mein Global erreichen.” Das sind die letzten Worte von Agent Simir, bevor er geht.
„Toll, Alex... jetzt sitzt du in diesem viel zu großen Büro und steckst gleich am ersten Tag bis zum Hals in Arbeit. Außerdem, was versteht Simir unter einweisen? Das hier?”
Alex schaltet den Computer ein, welcher auf seinem Schreibtisch steht. Es wird dunkel draußen und nach ein paar Stunden geht Alex nach Hause. Besser gesagt, er wird mit dem Shuttle nach Hause geflogen.
In den nächsten Tagen lernt Alex das Leben als Companionagent besser kennen. Er fasst Vertrauen zu So'el und ein ganz kleines bisschen zu Agent Simir.
Der Tag der Pressekonferenz ist gekommen und die Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen. Das Sicherheitspersonal ist schon in Position. Nur Agent Simir ist nicht hier, da er dringend weg musste. Eine riesige Menge an Reportern sitzt auf ihren Stühlen vor dem Rednerpult von So'el. Er ist zwar noch nicht da, trotzdem ist Alex sehr angespannt. Er schaut sich ständig nach Verdächtigen um.
Nun ist es soweit, So'el betritt die Bühne und begibt sich langsam zum Rednerpult. Die Reporter mit ihren Kameras knipsen, als würde es um ihr Leben gehen. So'el steht völlig gelassen hinter dem Pult und als er anfängt zu reden, wird es ganz still.
Alex hört genau, was der Taelon von sich gibt, obwohl er weiß, dass es sich bei dieser Rede nur um eine Standartrede handelt. Die ruhige und sanfte Stimme von So'el scheint alle im Raum zu beruhigen. Auch Alex ist fast in Trance und steht nur so da.
Irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht. Alle bis auf So'el fallen plötzlich in Ohnmacht. Als Alex das bemerkt ist es bereits zu spät. Auch er bekommt die Wirkung zu spüren. Alex rennt so schnell er noch kann zu So'el. „So'el! Sie müssen sofort raus hier!” Der Companion ist überrascht von dieser Situation. Alex versucht ihn von hier weg zu bewegen, aber er ist zu beeinträchtig. Alex stürzt zu Boden. Er sieht nur noch, wie ein Mann auf So'el zu geht und sagt: „Sie kommen mit!” Dann wird Alex schwarz vor Augen........

„Hey... wachen Sie auf! Aufwachen!” Alex kann eine sanfte, menschliche Stimme vernehmen.
Ihm ist immer noch schwarz vor Augen, aber langsam erhellt sich alles. Alex kommt langsam zu sich. „Oh... mein Kopf.” Er hebt seinen Kopf und versucht krampfhaft etwas zu erkennen.
„Na endlich.” Wieder diese Stimme. Alex kann nun die Person ungefähr erkennen. Es ist eine junge Frau, die direkt neben Alex sitzt und versucht ihn zum Aufstehen zu bewegen. Es gelingt ihr, aber Alex steht sehr wackelig auf den Beinen. Der Agent versucht etwas zu sagen, aber er bekommt kaum einen Ton heraus: „Was... ist... pass..”
Die Frau versucht zu verstehen, was er wissen will: „Sie wollen wissen, was passiert ist? Tja, eine gute Frage. Leider kann ich das nicht beantworten.”
„So... So'el...”
„Companion So'el ist nicht mehr anwesend. Er ist weg gewesen, als ich aufgewacht bin.” In diesem Moment stürmt eine Horde von Freiwilligen herein. „Auf den Boden! Alle auf den Boden!”, schreit der Führer der Gruppe. Er geht direkt zu Alex. Währenddessen sichern die anderen das Gebiet.
„Agent Michels? Wie geht es Ihnen? Ich werde Sie umgehend zurück zur Botschaft bringen und Sie dort medizinisch behandeln lassen.”
„Aber... So'el!” Der Anführer versucht Alex zu beruhigen. Es kommen 2 Freiwillige herein, die eine Art Arztkoffer mit sich tragen. Einer von beiden untersucht Alex kurz. Dann verabreicht er ihm ein Beruhigungsmittel. Alex wird müde und schließlich tritt er völlig weg.
Nach einigen Stunden wacht er wieder auf. Alex kann wieder alles wahrnehmen, aber er sieht momentan nur die Decke des Raumes, in dem Alex sich befindet. Die blaue fast lilane Farbe beruhigt ihn sehr. Diese Ruhe wird von einer aufdringlichen Stimme gestört. Es ist die von Agent Simir, der nicht erfreut vom Ausgang der Pressekonferenz ist. „Michels? Ah... wie ich sehe, sind Sie wach. Sehr gut. Ich denke, dass Sie wissen sollten, dass So'el wahrscheinlich entführt wurde.” Alex versucht sich aufzurichten, um Simir zu antworten. Leider ist er viel zu schwach, um jetzt irgendetwas zu tun. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass Sie nicht fähig sind, So'el genügend Schutz zu gewähren. Jetzt ist es zu spät. Ich hoffe, Ihnen ist klar, in welcher Situation Sie sich befinden. Die Companions sind nicht erfreut über Ihre Leistungen und die Tatsache, dass ein Taelon entführt wurde.” In diesem Augenblick piepst Agent Simirs Global. Er holt es aus seiner Tasche und „empfängt” den ankommenden Anruf. „Was gibt es?” „Kommen Sie sofort zu mir!” Alex glaubt, dass das die Stimme eines Taelons war. Er weiß jedoch nicht, um welchen Taelon es sich handelt.
Agent Simir wendet sich ein letztes Mal zu Alex: „Sobald Sie wieder auf den Beinen sind, kommen Sie bitte zu mir!” Simir verlässt den Raum.

Einige Stunden später geht es Alex wieder gut. Er begibt direkt zum Agent. Dort wird Alex zu aller erst von Simir fertig gemacht: „Was haben Sie sich dabei gedacht? Ist Ihnen klar, was das bedeutet?”
„Ich werde mich darum bemühen, dass So'el so schnell wie möglich wieder hier ist.” Alex steht die Angst ins Gesicht geschrieben.
„Das ist wohl das Mindeste, was ich und vor allem die Taelons, von Ihnen erwarten können. Was stehen Sie noch hier herum? Machen Sie sich an Ihre Arbeit!” Agent Simir ist sehr aufgebracht. Normalerweise hätte Alex ja etwas gesagt, aber dieses mal ist er viel zu eingeschüchtert. Ohne weitere Worte verlässt Alex den Raum.
Er geht direkt zu Dr. Steiner. Sie ist eine Taelonärztin, die sich auch um solche Fälle, wie den Vorfall bei der Pressekonferenz, kümmert. Dr. Steiner befindet sich gerade im Labor, als Alex den Raum betritt. „Guten Tag Dr. Steiner.”
„Ah... Agent Michels. Ich habe Sie bereits erwartet.”
„Haben Sie etwas Neues über die Pressekonferenz herausgefunden?”
„In der Tat. Ich weiß nun, warum auf einmal alle in diesem Raum in Ohnmacht gefallen sind.”
„Dann lassen Sie mal hören.”
„Ich vermute, dass es sich hierbei um ein Giftgas handelt.”
„Gas? Das würde erklären, warum So'el den Einwirkungen widerstehen konnte, aber wie konnte dann jemand anderes So'el entführen ohne, dass diese Personen unter den Einwirkungen zu leiden hatten?”
„Das kann ich Ihnen nicht sagen.”
„Geben Sie mir bitte alle bisher bekannte Informationen auf mein Global!”
„Ich werde mich sofort darum kümmern.”
Als Alex das Labor verlässt, piepst sein Global. Er nimmt es und „empfängt” den ankommenden Anruf. Ein ihm unbekannter Taelon blickte ihn an.
„Kommen Sie sofort zu mir! Sie finden mich in der Botschaft.”
Die Verbindung wird vom Taelon getrennt. Alex ist etwas verunsichert. Der Ausdruck vom Taelon flößt ihm nicht gerade Zuversicht ein. Verunsichert geht Alex zum Büro des Anrufers. Der Taelon sitzt auf einem Stuhl, der bis zur Decke geht und ebenfalls diese blaulila Färbung hat. Als er Alex bemerkt, steht er auf und geht direkt auf ihn zu. „Agent Michels. Ich bin Zo'or, Führer der Synode. Ich habe von Ihrem Versagen bei der Pressekonferenz gehört.” Zo'or starrt Alex direkt in die Augen. „Kein Mensch hat es je gewagt einen Taelon zu entführen.” Alex versucht Zo'or nicht merken zu lassen, dass er von ihm und besonders von der aggressiven Art, die er nicht von einem Taelon kennt, ein bisschen Angst hat. Aber Alex war noch nie ein besonders guter Schauspieler. Zo'or entgeht das natürlich nicht und er weiß, dass er Alex nun für alles die Schuld geben kann. Das macht er auch. „Sie sind in meinen Augen nur ein inkompetenter Mensch.”
„Soll das eine Beleidigung sein?”, fragt Alex zögerlich.
„Nennen Sie es, wie Sie wollen! Ich erwarte, dass Sie bald Ergebnisse vorbringen, ansonsten werde ich wohl andere Saiten aufziehen müssen.”
Tja, man muss die direkte Art der Taelons einfach mögen.
Alex verlässt kleinlaut den Raum. Zo'or schaut ihm noch mit relativ böser Miene nach.

Währenddessen an einem unbekannten Ort. So'el sitzt in einer Ecke und trägt Fesseln an den Händen. Er ist nicht sicher, was er nun machen solle. Der Raum ist kaum erleuchtet. Ein Mann, der ganz in Schatten gehüllt ist, steht nur wenige Meter von So'el entfernt.
Der Companion wird sichtlich schwächer. Aber niemand scheint es zu interessieren. Alles ist so still und ruhig, dass man eine fallende Stecknadel hören könnte.

Zo'or ist immer noch in der Botschaft. Er sitzt gerade auf seinem Stuhl. Als er plötzlich aufsteht und seine opalfarbende Haut durch einen blauen Schimmer durchzogen wird, sagt er: „So'el. Ich spüre deutlich, dass So'els Verbindung zum Gemeinwesen schwächer wird. Er muss schnell gefunden werden, sonst passiert ein Unglück...”

Alex ist auf dem Weg zu seinem Büro, als ihn eine junge Frau anspricht: „Sie sind Agent Michels, stimmst?”
Diese Stimme kommt Alex sehr bekannt vor, aber woher? Er versucht sich zu erinnern und starrt sie einfach nur an. „Was gucken Sie so?” Sie verzieht kurz ihr Gesicht, aber dann holt sie eine kleine Karte aus ihrer Tasche. „Mein Name ist Angela Cardi. Ich bin Reporterin. Darf ich Ihnen einige Fragen stellen?”
„Sind Sie nicht auch bei der Pressekonferenz gewesen?”
„Es freut mich, dass Sie sich an mich erinnern.”
„Sie haben mich doch gleich nach meinem Aufwachen begrüßt.” Alex muss lächeln.
„Wie klein die Welt doch ist. Aber nun zu anderen Dingen. Was haben Sie bis jetzt herausgefunden in Bezug auf So'el?”
„Ich kann, nein ich darf Ihnen zu diesem Thema nichts sagen.”
„Es deutet alles auf eine Entführung. Wer glauben Sie, könnte der Täter sein und was für ein Motiv könnte er haben?”
„Ich sagte Ihnen bereits, dass ich nichts sagen darf. Bitte entschuldigen Sie mich. Ich muss an meine Arbeit”
Alex entfernt sich von Angela. „So einfach wirst du mich nicht los, mein Freundchen.” Ihr Flüstern ist kaum zu verstehen.
Als Alex in seinem Büro ankommt, wird er gleich durch das Ankommen einer Nachricht gestört.
Die Nachricht stammt von einem Unbekannten. Es ist nicht möglich zu ermitteln, wer sie geschickt haben könnte. Eines ist sicher. Diese Nachricht muss sehr wichtig sein. Alex spielt sie sofort ab. So'el sitzt vor einer Wand, die fast leer ist bis auf ein paar Risse und Steine, die an der Wand befestigt sind.
So'el spricht nicht so, wie er normalerweise sprechen würde. Es klingt alles so gestellt.
„Ich werde von Leuten festgehalten, die ihre Forderungen direkt an Zo'or stellen wollen. In der mitgeschickten Datei sind diese aufgelistet. Wenn diese Forderungen nicht innerhalb von 4 Tagen erfüllt werden, wird es schwere Konsequenzen für mich und andere haben.”
Die Nachricht ist zuende. Alex ist sich nicht sicher, ob er die Forderungen ansehen soll, obwohl er dazu nicht autorisiert ist. Er macht es nicht, da er lieber sein reines Gewissen behalten will.
Also geht er sofort zu Zo'or. Er hat zwar ein paar Bedenken, aber er hält es für seine Pflicht, Zo'or über diese Nachricht zu informieren. Alex betritt den Raum.
„Was gibt es denn jetzt schon wieder?”
„Äh.. Ich habe diese Nachricht erhalten und wollte Ihnen das übergeben.”
Zo'or schaut sich skeptisch die Nachricht an. Danach wirft er einen Blick auf die Forderungen.
Zo'or steht auf und schreit: „Sha'bra! Ich werde auf diese Forderungen niemals eingehen.”
„Aber was ist mit So'el?”
„Es ist Ihre Aufgabe ihn zu finden. Also tun Sie das auch gefälligst!”
Zo'or scheint noch gereizter als vorher zu sein. Selbst Alex fällt dies auf und deshalb macht er sich lieber wieder aus dem Staub.
Zo'or setzt sich ohne weitere Worte wieder auf den Stuhl. Er scheint völlig in Gedanken versunken zu sein.

Es vergehen einige Tage und Alex hat bis jetzt noch keine Ahnung, wo sich So'el befinden könnte oder wer in entführt haben könnte. Er weiß nur, um welches Gas es sich handelte und wo man es finden und kaufen kann. Ein illegaler Händler verkauft dieses seltene Gasgemisch, da es normalerweise in Deutschland verboten ist. Alex versucht sich unaufmerksam zu kleiden und macht sich zum angeblichen Aufenthaltsort. Dort angekommen bewegt sich Alex auf das einzige und schon sehr alte Gebäude zu. Als er gerade anklopfen will, ertönt eine Stimme: „Wer ist da?”
„Äh.. mein Name ist Henry Bode. Ich hätte Interesse an einige Ihrer Waren.”
„Kommen Sie rein!”
Alex macht unsicher die Tür auf. Er sieht einen dunkel gekleideten Mann. Nur das Blitzten einer Pistole ist deutlich zu erkennen.
„An welcher Ware sind Sie interessiert?”
„Ich bin auf der Suche nach einem bestimmten Gas. Sie wissen, was ich meine, oder?”
„Sicher, aber ich verkaufe normalerweise nichts an einem Bullen, der mir eine falsche Identität angibt.”
„Woher.. ?”
„Lesen Sie den gar keine Zeitung, Agent Michels?”
Der Mann wirft eine Zeitung auf den Boden. Auf dem Titelblatt ist Alex deutlich zu erkennen und als Schlagzeile steht: Taelon So'el durch Versagen eines Agents verschwunden! .
Tja, vielleicht sollte Alex frühs mal Zeitung lesen, anstatt mit seinem Gameboy zu spielen, dann wäre er sicher auf diese Situation vorbereitet gewesen. Aber nun steht er da, wie bestellt und nicht abgeholt.
Der Mann in Schwarz ergreift das Wort: „Ich werde Ihnen einige Informationen geben. Bei angemessener Bezahlung versteht sich.”
„Wirklich? Wie viel sind Ihnen die Infos wert?”
„10 000 DM bar auf die Hand.”
„10 000 DM??? Das ist doch Wahnsinn.”
„Na gut, dann eben nicht.” Der Mann dreht sich um und will gehen.
„Warten Sie! Ich werde das Geld auftreiben.”
„Sie haben eine Woche Zeit.”
Alex verlässt das alte Gemäuer und begibt sich wieder zurück zu seinem Büro. Er weiß nicht, woher er das Geld bekommen sollte. Zo'or oder Simir braucht Alex gar nicht erst zu fragen. Die Antwort ist zu gut voraus zu sehen.

Zur gleichen Zeit an einem anderen unbekannten Ort. So'el ist noch immer gefesselt, aber er sitzt auf eine Art Liege. Zwei Männer stehen ihm gegenüber.
„Sagen Sie uns, was Sie mit den Menschen gemacht haben, die die Taelons entführt haben!”
Schweigen durchzieht den Raum.
„Sprechen Sie!”
So'el dreht sein Gesicht zu den beiden Männern. „Ich spreche so frei, wie es meine Fesseln erlauben.”
So'el hebt seine Hände mit den Fesseln etwas. Die Männer verstehen, was er will. Einer von ihnen holt einen Schlüssel aus einer Tasche und öffnet die Fesseln.
„Nun, sprechen Sie!”
„Warum glauben Sie, dass die Taelons für die Entführung Ihrer Mitmenschen verantwortlich sind?”
„Ganz einfach, weil sie es sind. Die Taelons haben ihnen das angetan. Deshalb soll das eingestellt werden. Ansonsten werden wir ihnen ein bisschen auf die Sprünge helfen.” Er holt eine Waffe aus seiner Tasche. Sie wirkt bedrohlich.
„Warum machen Sie mich dafür verantwortlich, was Ihren Mitmenschen widerfahren ist? Ich bin mir sicher, dass sich alles aufklären wird.”
„Halten Sie den Mund! Sie wissen genau wie wir, dass Sie mitgewirkt haben.”
Ein weiterer Mann kommt in den Raum und flüstert zu den bereits anwesenden Männern und spricht leise: „Die Companions werden nicht mit uns verhandeln.”
So'el hört, was gesagt wird und schließt die Augen. „Dann werde ich mich den Willen der Synode fügen müssen.”

Alex sitzt nachdenklich in seinem Büro. Eine Stimme ertönt hinter ihm: „Sie sind so nachdenklich. Das ist für Ihre Verhältnisse ziemlich ungewöhnlich. Was bedrückt Sie?”
Alex antwortet nur so, als würde er gar nicht bei der Sache sein. „Och, ich muss nur eine Menge Geld auftreiben, um mir Informationen zu besorgen, die vielleicht von Vorteil wären, wenn ich So'el schnell finden soll.”
„Sie müssen noch viel lernen. Zeigen Sie mir, wo sich der Informant befindet!”
„Gut.” Alex dreht sich um und... nein... es ist Agent Simir mit dem er die ganze Zeit spricht.
Etwas beunruhigt führt Alex Simir zum Gebäude, wo er vor nicht allzu langer Zeit den Informanten getroffen hat.
„Ist er dort drin?”
„Ja”, antwortet Alex zögerlich.
„Na, dann mal los.” Simir krempelt seinen rechten Ärmel des Anzuges hoch und es kommt ein seltsames Lebewesen zum Vorschein.
„Was ist das?”
„Später. Erst habe ich noch etwas zu erledigen. Folgen Sie mir und lernen Sie!”
Das Wesen auf den Arm fängt plötzlich an zu leuchten und Simir geht zur Tür. Er klopft an.
„Wer ist da?” Es ist die selbe Stimme, wie damals. Agent Simir tritt mit seinem Fuß gegen die Tür, so dass sie aufspringt. Der Informant erschreckt vor Agent Simir, der mit diesem Wesen direkt auf ihn zielt. „Was soll das werden? Was wollen Sie von mir?”
„Ich habe gehört, dass Sie mir helfen können bezüglich So'el. Mein Kollege hat Sie bereits gefragt und ich habe gehört, dass Sie nicht bereit waren, eine Antwort zu geben.”
„Ich weiß nichts darüber. Auch wenn ich etwas wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen.”
„Ach, wirklich?” Das Wesen gibt nun zusätzlich zum Leuchten noch seltsame Laute von sich.
„Schon gut, ich rede, aber nur, wenn Sie das Ding von mir fernhalten”
„Ich sehe, wir verstehen uns. Also? Was wissen Sie?”
„Einige Tage vor dem Ereignis war ein Mann hier. Ich glaube er hieß Jeff.. ähh... Jeff Kamoze. Er kaufte ein verbotendes Gas, aber ich weiß nicht, was er damit gemacht hat.”
„Gut. Es gibt da doch sicher noch mehr, was Sie mir mitteilen können.” Simir scheint völlig in seinem Element zu sein. Er genießt die Situation richtig.
„Es gibt nichts Weiteres zu sagen. Ich weiß nur den Namen. Ansonsten habe ich keine weiteren Informationen.”
„Nun gut, danke für Ihre Kooperation.” Simir dreht den Kopf weg und dann erfolgt ein gewaltiger Energiestoß, welcher von diesem Wesen verursacht wird und der Mann fliegt mit dem Stoß an die Wand. Ganz gelassen bewegt sich Simir auf Alex zu. „Diese Information dürfte für weitere Ermittlungen reichen.”
„Ja, aber was war das?”
„Sie meinen das an meinem Arm? Nun, ums kurz zu fassen. Das ist ein Skrill. Eine Art Waffe von den Taelons.”
„Die Taelons? Was haben sie damit zu tun?”
„Das werde ich Ihnen erklären, wenn die Zeit dafür reif ist.”
Zurück in der Botschaft wird Alex sofort bei seinem Ermittlungen gestört. Zo'or sagt zu ihm, dass er zu ihm kommen solle.
Alex ist verwundert. Er ist sich nicht sicher, weshalb ihn der Taelon sprechen möchte. Als Alex ankommt steht die Reporterin von damals dort. Sie und Zo'or führen ein Gespräch, welches durch Alexs Ankommen unterbrochen wird.
„Agent Michels, es wurde auch Zeit. ” Zo'or ist nicht bei bester Laune. „Mrs. Cardi ist Ihnen bereits bekannt. Wie Sie sicher schon wissen, hat sie einen unpassenden Artikel geschrieben.”
„Sie war das?”
Zo'or ignoriert diese Frage. Angela Cardi zeigt keinerlei Interesse an dem Gespräch. Sie nimmt alles sehr gelassen.
Zo'or wendet sich wieder zu der Reporterin: „Wie bereits vorhin erwähnt, werde ich so einen unverschämten Bericht nicht dulden, deshalb werden Sie umgehend Ihre Arbeit dies bezüglich oder anderen Dingen, die in irgend einer Weise mit den Taelons zu tun haben, einstellen!”
„Sie können mich zu gar nichts zwingen.”
„Sind Sie da wirklich so sicher? Agent Michels begleiten Sie Mrs. Cardi hinaus!”
„Ja, Zo'or. Folgen Sie mir bitte, Mrs. Cardi!”
„Ich kenne den Weg selbst.” Angela verlässt den Raum. Alex steht da, wie bestellt und nicht abgeholt.
Schließlich geht er auch.

An dem unbekannten Ort sitzt So'el noch immer auf der Liege. Die Männer halten sich in der Nähe auf. Sie sprechen leise miteinander, so dass es für So'el nicht verständlich ist, worüber sie reden. Er will es auch gar nicht verstehen, denn er denkt über für ihn wichtige Dinge nach. „Die Synode wird nicht verhandeln. Soviel ist sicher. Ich werde mich ihrem Willen fügen müssen. Daran führt kein Weg vorbei. Ich habe keine andere Wahl. Ich werde es wohl tun müssen...”

Alex sitzt in seinem Büro und sucht alle Daten zu Jeff Kamoze heraus.
„Interessant.”
„Was haben Sie heraus gefunden?”
„Huh.. machen Sie das nie wieder. Sie erschrecken mich noch zu Tode.”
„Meinetwegen, aber was gibt es denn nun Neues zu berichten?”
„Dieser Jeff Kamoze hat schon öfters Verbrechen begangen. Von Taschendiebstahl bis hin zu diversen Gewaltdelikten.”
„Das bringt uns nicht weiter. Suchen Sie noch etwas gründlicher!” Mit diesen Worten verlässt Simir das Büro von Alex.
„Gründlicher? Warum macht er es nicht selber? Na ja, dann werde ich mich an die Arbeit machen, aber nur um So'els Willen.” In diesem Moment piepst das Global von Alex. Er nimmt den Anruf an. „Kommen Sie sofort zu mir!” Es ist Zo'or. „Bin schon unterwegs.”

Als Alex im Raum des Taelons ankommt, ist Simir bereits anwesend. Zo'or sitzt auf dem Stuhl. Er dreht sich zu Alex.
„Nun, wie geht es mit Ihren Ermittlungen voran?”
„Wir kennen den Aufenthaltsort von So'el immer noch nicht, aber ich glaube zu wissen, wer ihn entführt haben könnte oder wenigstens beteiligt an der Entführung war.” Alex klingt schon fast, wie ein erfahrener Agent.
„Ich will keine Spekulationen hören, sondern, dass Sie mir Ergebnisse vorweisen.”
Agent Simir meldet sich zu Wort: „Wir könnten wahrscheinlich effektiver Arbeiten, wenn Sie uns sagen, wie die Forderungen lauteten.”
„Ich sehe keine guten Gründe, warum ich das tun sollte.”
Alex stellt zögerlich eine Frage: „Warum wollen Sie die Forderung nicht eingehen?”
„Es geht um das Wohl der Gemeinschaft. Wir werden es nicht gefährden.”
„Aber was ist mit So'el?” Verzweiflung ist in Alexs Stimme zu hören.
„Das Wohl der Gemeinschaft steht über das eines Individuums. Auch So'el weiß das.”
„Was meinen Sie damit?” Auch Simir ist beunruhigt.
„Wenn es der Synode dienlich ist, wird So'el in die nächste Ebene hinüber gleiten. Im Gegensatz zu euch Menschen fürchten wir diesen Übergang nicht.”
„Ich verstehe.” Simir verlässt den Raum. Alex schaut ihm nach. Er blickt noch einmal zu Zo'or, um ein eventuelles Weiterführen des Gespräches zu veranlassen, aber Zo'or reagiert nicht. Er sitzt nur da. Schließlich verlässt auch Alex den Raum. Er geht zurück in sein Büro, um seine Ermittlungen fortzuführen. Alex weiß, dass er sich beeilen muss.
Es vergeht einige Zeit. Doch dann hat er eine Lösung. Alex hat heraus gefunden, dass dieser Jeff Kamoze eine alte Fabrik am Rande von Berlin besitzt. Er kontaktiert Simir.
„Simir, ich glaube zu wissen, wo sich So'el befindet. Hier sind die Koordinaten. Ich übermittle jetzt.” Alex tippt etwas in seinem Global ein.
„Wir treffen uns dort, Michels.”
Alex rennt aus seinem Büro direkt auf das Dach, wo immer ein Shuttle steht. Er bewegt sich darauf zu und sagt zum Piloten, der sich in der Nähe aufhält: „Bringen Sie mich schnell zu diesen Koordinaten!” Alex zeigt ihm sein Global, auf dem der genaue Standort des Gebäudes eingezeichnet ist.
Hastig steigen beide in das Shuttle ein und schon hebt es vom Dach ab. Nach wenigen Sekunden betritt das Shuttle den Interdimensionsraum.

Währenddessen liegt So'el auf einer Liege. Er ist schon sehr schwach. Einer von den Entführern geht auf ihn zu.
Er weiß, warum So'el so schwach ist: „Sie sterben, nicht wahr?”
So'el blickt dem Mann direkt in die Augen: „Ich füge mich dem Willen der Synode.”
„Warum?”
„Weil mein Wohlergehen nicht über dem der Gemeinschaft steht. Ich bin dazu verpflichtet, dieser „Bedrohung” ein Ende zu setzten.” „Ich verstehe.” Der Mann entfernt sich von So'el und dieser schließt seine Augen.
Es sind nur wenige Minuten nach dem Start des Shuttles vergangen, als es in der Nähe der Fabrik landet. Alex steigt aus und schaut sich mit einem kleinen Fernglas um. Es stehen zwei Wachen auf dem Dach des Gebäudes. Alex versucht unbemerkt einzudringen, was ihm auch gelingt. Er schleicht eine Treppe hinunter, die anscheinend in den Keller führt. Alex kann niemanden dort sehen, aber er bemerkt eine Art schallsichere Wand, in sich auch eine Tür befindet. Es ist ziemlich dunkel, so dass man kaum etwas sehen kann. Alex öffnet vorsichtig diese Tür und sieht So'el, wie er auf der Liege liegt.
Er geht direkt auf ihn zu: „So'el, endlich habe ich Sie gefunden. Können Sie laufen?”
„Ich glaube nicht, dass ich dazu jetzt in der Lage bin.”
„Versuchen Sie es!” Alex hilft So'el auf die Beine und stützt ihn beim Laufen. Als sie schon einige Meter vom Raum weg sind stürzt So'el. „Kommen Sie! Wir müssen weiter”
„Ich glaube, das ist nicht möglich.” So'el schaut nach oben. Alex hat die ganze Zeit auf ihn geblickt, aber nun wirft er auch einen Blick hoch. Ihm wird eine gezogene Waffe direkt vor die Nase gehalten.
„Sie gehen nirgendwo hin.”

Einige Zeit später trifft Agent Simir ebenfalls in der Nähe der Fabrik ein. Er hat Verstärkung mitgebracht.
„Beeilung, Beeilung! Das Gebiet muss sofort gesichert werden.” Eine relativ große Anzahl von Freiwilligen gehorcht den Befehlen von Simir. Die Wachen auf dem Dach werden von Scharfschützen unbemerkt beseitigt. Danach wird das Gebäude gestürmt. Eine kleinere Gruppe von Freiwilligen rennt zu erst hinein.
Zwei der Entführer stehen unmittelbar neben Alex, der an einen Stuhl gefesselt ist, und bedrohen ihn mit einem Messer. „Haben Sie noch einen letzten Wunsch, bevor Sie sterben?”
„Ähm.. Lassen Sie So'el frei, lassen Sie mich frei und lassen Sie mich ein letztes Telephonat führen!”
„Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal. Das geht nun wirklich nicht.”
„Ihre und die Freilassung des Taelons sind gestrichen, aber über ein Telephonat können wir verhandeln.”
Der Lärm ist deutlich zu hören. Sie sind überrascht, da sie nicht damit gerechnet haben. Die Entführer bereiten sich auf die Ankunft der Freiwilligen vor. Sie laden ihre Waffen und gehen schon mal in Deckung.
Simir betritt nun auch das Gebäude. Er blickt sich ganz kurz um und schreit: „SO'EL!!!!”
Nach der Sicherung der oberen Etagen, gehen Simir und eine Hand voll Freiwillige in den Keller. Dort wird sofort das Feuer durch die Entführer eröffnet. Simir geht in Deckung. Er bemerkt Alex, der gefesselt auf einem Stuhl sitzt.
Simir streckt seinen rechten Arm aus. Der Skrill, der sich darauf befindet fängt an zu leuchten und gibt gewaltige Energiestöße von sich, die eine große Anzahl der Entführer niederstreckt. Am Ende sind nur noch drei übrig. Sie erkennen, dass der Kampf aussichtslos ist und versuchen zu fliehen. Die Freiwilligen folgt ihnen, nur Simir geht zu Alex.
„Michels, wo ist So'el?”
„Öffnen Sie mir erst die Fesseln!”
„Ich frage Sie noch mal: Wo ist So'el?”
„Sie sind doch ein lieber Kollege. Also, befreien Sie mich, bitte!”
Genervt gibt Simir nach: „Nun, gut.”
Beide gehen nach der Befreiung von Alex direkt zu So'el. Er ist sehr schwach. Seine menschliche Fassade ist kaum noch sichtbar.
„So'el, Sie sind nun in Sicherheit.” Einer der Freiwilligen kommt herein: „Die Entführer konnten fliehen.”
„Was glauben Sie, Simir, welches Motiv diese Menschen hatten?”
„Ich denke, dass wir dass noch früh genug erfahren werden, aber nun werden wir So'el erst einmal zurück in die Botschaft bringen, damit er sich erholen kann.”

 

Fortsetzung folgt

 

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