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  „Die Letzten ihrer Art” von Obi-Wahn   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juli 2004
Alle hier vorkommenden Personen außer Gordon, Kathrin und Sarah Fereman, Ha'jel, Bo'on, Ru'sha, Ta'ki und He'ran gehören den Eigentümern von Mission Erde/Earth: Final Conflict. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis des Autors.
 
Handlung:  Ma'els Relikt offenbart die Wahrheit.
Zeitpunkt:  gegen Ende der 3. Staffel
Charaktere:  Liam, Boone, Da'an, Zo'or, Sandoval, verschiedene Jaridians
 

 

DIE LETZTEN IHRER ART

Epilog

 

Der Turm schien jetzt zu pulsieren und sich darauf vorzubereiten, was auch immer passieren würde.
Liam spürte in seiner tiefen Verbindung zum Turm, wie Ma'els Artefakt eine innere Energiequelle öffnete und einem ruhigem kräftigem Strom in das Zimmer und an das Gebäude abgab.
Er blickte auf und sah mit Verwunderung, wie auch die anderen, Zo'or, Boone und die Jaridian Grakna diese Kraft spürten. Er nickte, es war jetzt Zeit dass alle vier sich in das Relikt einschalteten. Doch Liam hielt sich noch kurz zurück, er hatte Augur versprochen eine genaue Aufzeichnung aufzunehmen. Er gab dem Gebäude einen stummen Befehl und sah sofort, wie sich dessen Augen auf die kleine Versammlung richteten. Beim durchgehen der einzelnen Sichtweisen fiel ihm auf, dass es auch eine Sicht aus dem Mittelpunkt des Raumes gab, dem Artefakt! Es hatte sich schon vollkommen mit der Turmwesenheit verschmolzen und stellte jetzt das Zentrum, das Gehirn da.
Liam löste sich aus den Gedanken und nickte den Wartenden zu, er hatte sie genug aufgehalten.
Alle legten eine Hand auf die Aktivierungsflächen und flimmert entstand eine Projektion über ihren Köpfen.
Es war Ma'el.
„Ich grüße euch. Endlich, nach so langer Zeit ist es euch gelungen, die zwei Teile wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen und alle vier Völker zu versöhnen.”
Das Hologramm drehte sich langsam im Kreis und erkannte Da'an der im Hintergrund stand.
„Da'an, schön dich zu sehen und auch das du dich von deinem alten Pfad zu meiner Zeit abgewandt hast.
Da'an nickte automatisch, doch bevor antworten konnte, sprach Ma'el weiter.
„Doch nun will ich erklären, warum ich dieses Artefakt geschaffen habe. Was ihr jetzt sehen könnt, ist eine vollständige Speicherung meines „Ichs” kurz bevor ich starb. Durch den Abgleich mit den Datenbanken des Turmes weiss ich nun das mehrere tausend Jahre vergangen sind seit meinem Leben auf der Erde. Und auch das die Menschen Zeit hatten sich so weit zu entwickeln, dass sie den Taelons die Stirn bieten konnten. Durch lange und ungewöhnliche Forschungen habe ich schliesslich die Lösung für das Problem der Taelons und der Jaridians gefunden. Die Menschheit. Aber das werdet ihr bestimmt auch herausgefunden haben. Nur das Wie, das habe bisher wohl nur ich herausgefunden. Doch nun will ich euch das Eigentliche zeigen, warum ich hier bin.”
Der Strom von Energie verstärkte sich und Sarah fühlte, wie er sich immer mehr auf Liam und sie selbst konzentrierte.
„Ich bitte euch, Liam und Sarah, helft mir und alle zu dem Platz zu bringen, den ich euch zeigen will. Ich weiss nicht, ob dort die Portale noch funktionstüchtig sind.”
Sarah nickte Ma'el zu. „Aber wie? Wo liegt dieser Ort”
„Nicht weit von der Erde entfernt. Liam, du weisst aber wie du mir helfen kannst, oder?”
Liam erinnerte sich an das Erlebnis in der Universität.
„Ja, ich weiss was ich machen muss. Komm Sarah, ich zeig es dir.”
Liam öffnete all seine Sinne, egal ob von seiner menschlichen Seite oder seiner kimerischen Seite. Er tastete nach der pulsierenden Energie und lenkte sie weiter in ihre Richtung.
„Du musst das Kraftfeld aufbauen und dich einfach an den Punkt denken, den Ma'el meint. Ich helfe dir und erweitere das Feld auf den gesamten Raum. Die benötige Energie wird das Artefakt liefern.”
Ma'el lächelte väterlich.
„Ich will jetzt ein letztes Mal fragen, ob ihr diesem Schritt wirklich machen wollt, denn es können auch Gefahren auf der anderen Seite lauern.”
Er blickte Grakna an. „Für die Jaridian wäre es eine lang ersehnte Abkühlung in ihrem inneren Feuer, aber möglich ist auch das die Flamme auf immer gefriert.”
Die Jaridian lies hier Shaquarava sanft aufleuchten. „Was gefroren ist, kann man wieder auftauen. Ja ich komme mit.”
Nun wandte sich Ma'el an Zo'or.
„Zo'or du bist der jüngste von uns Taelons und dennoch der Kaltblütigste. Mein Wissen könnte euch die verlorene Fruchtbarkeit zurückgeben und neue Hoffnungen in die Welt setzen. Aber es könnte euch genau in einem Feuer verzehren.”
Zo'or neigte zustimmend seinen Kopf.
„Ich kenne die Gefahren, doch was gibt es für ein sterbendes Volk zu verlieren? Den Tod, den die meisten von uns überdauert haben?”
Seine Fassade löste sich langsam auf.
„Feuer kann man mit blauem Wasser löschen, so sei es auch mit dem Blau der Taelons.”
Als letzter kam Boone an die Reihe.
„Für Menschheit besteht die Gefahr, das ihr euch auf der Suche nach dem Wissen verlieren könntet und euer junges Volk untergehen könnten. Die andere Möglichkeit wäre, das ihr gleich auf mit den Taelons und den Jaridians stehen könntet.”
„Wir Menschen waren schon immer entdeckungsfreudig und unvernünftig. Wir haben noch nie die Gefahr des Neuen gefürchtet, sogar eher noch gesucht. Jetzt fehlt uns nur noch die Weisheit.”
Ma'el beendete seine Runde mit einer auffordernden Handbewegung in Richtung Liam.
„Also dann Liam, bring uns zum Mond!”


In einem großen Lichtblitz tauchten sie in einem dunklem Raum auf. Nur ein leichtes Glimmen war um die Gruppe zu sehen. Stille, nur das Atmen der anderen war zu hören.
„Hier sind wir in meinem wirklichem Labor, hier habe ich alle meine wichtigen Daten gesammelt.”, selbst das Hologramm von Ma'el senkte seine Stimme.
Boone drehte sich einmal im Kreis, was für die anderen kaum zu sehen war.
„Und, ähm gibt es hier auch Licht?”
„Ja klar, nur muss einer von euch den Lichtschalter drücken, 2000 Jahre Licht hätten einen ziemlich großen Verbrauch ergeben und die Station hätte nicht versteckt bleiben können.”
Liam und Sarah liessen ihre Shaquaravas aufleuchten und Grakna folgte ihrem Beispiel. In dem Licht war ein paar Schritte weiter eine Steuerkonsole zu erkennen. Sarah ging auf sie zu und nahm sie in Augenschein.
„Die ist ja Kimerianisch!”
Ma'el nickte. „Schalte das Licht ein, dann werdet ihr noch mehr sehen!”
Sarah nickte und erweckte die Konsole zum Leben. Kaum zwei Sekunden später war ein Geräusch und ein Vibrieren, wie ein Aufatmen nach einem langem Schlaf zu vernehmen. Flackernd fingen die Wände an zu leuchten, die Station war aus ihrem 2000 Jahre langen Winterschlaf wieder aufgewacht.
Das Relikt, das während der ganzen Zeit ruhig in der Luft zwischen ihnen gestanden hatte, schwebte nun auf einen Gang rechts von ihnen zu.
„Folgt mir, ich führe euch zum Herz der Station!”
„Ma'el, irre ich mich oder ist die ganze Station von den Kimera erbaut worden?” Da'an blickte zum Gesicht Ma'els hinauf.
Dieser lachte leise. „Ja, das stimmt. Als ich damals auf die Erde kam und berichteten die Menschen von Wesen, die mir zumindest teilweise ähnlich waren. Allerdings waren das schon damals nur noch Sagen und ich hatte das Gefühl, dass die letzten dieser Wesen schon mindestens 300 Jahre nicht mehr auf die Erde gekommen waren. Das einzige was mich wunderte war, dass die Wesen nach den Erzählungen der Menschen aus dem Mond kommen sollten. Und das überall, wo ich danach fragte. Also flog ich hoch zum Mond und fing an ihn zu untersuchen. Schliesslich als ich schon fast aufgeben wollte, fand ich eine Markierung tief im Mondstaub versteckt. Es war das Zeichen der Kimera. Das hat meine Vermutungen, die ich bei der menschlichen DNS gefunden hatte, bestätigt.
Die Menschheit stammte von denselben Vorfahren ab wie die Taelon und Jaridian und die Kimera hatten sie vor dem Krieg auf die Erde gebracht. Unter der Markierung fand ich den Zugang zu diesem Labor, in dem das gesamte Wissen der Kimera über genetische Manipulationen gespeichert war.
Grakna meldete sich vom anderen Ende der Gruppe, die gerade durch einen langen Korridor ging, in dem auf beiden Seiten eine große Anzahl von Öffnungen war. „Aber warum haben die Taelons nichts dergleichen bemerkt als sie auf die Erde gekommen sind?”
Ma'els Hologramm wandte sich der Jaridian zu. „Weil auch ich, gerade mit diesem Wissen die menschliche DNS soweit abgeändert habe, dass auch noch die Ähnlichkeit, die ich gerade noch eben feststellen konnte, nicht mehr zu erkennen war. Erst bei Hybriden wie Liam, Sarah oder anderen Mischlingen der vier Arten wird das wieder deutlich.”
Mit diesen Worten Ma'els betraten sie einen sehr hohen und großen Raum, der Ähnlichkeiten mit einer Tropfsteinhöhle hatte. In der Mitte und am äußersten Rand führten dicke Säulen herab und formten sich zu verschiedensten Geräten.
Ma'el wandte sich wieder Liam zu.
„Bitte schalte das Kraftfeld um die Mittelkonsole aus. Das ist die Hauptkonsole und die zentrale Steuereinheit. Dort ist ein Platz, in das mein Relikt genau hinein passt. Es ist der Schlüssel für die Datenbanken. Die Kimera waren sehr vorsichtig und wollten auf keinen Fall das ihr Wissen missbraucht würde. Ich musste auf der Erde lange suchen bis ich die damaligen Fragmente zusammen hatte. Übrigens basiert auch meine holographische Persönlichkeit allein auf der Einzigartigkeit dieses Artefakt.”
Liam ging vorsichtig auf das flimmernde Feld zu und legte das leuchtende Shaquarava ganz leicht dagegen. Sofort liess er keuchend wieder los.
„Das ist zu viel Energie für mich. Bitte helft mir, oder kann man das Feld nicht irgendwie anders abschalten, Ma'el?”
„Nur durch eine völlige Zerstörung der Station, tut mir Leid.”
Alle stellten sich entlang der flimmernden Linie auf und legten die Hände auf das Schutzschild, nur Boone stand ratlos daneben.
„Und was soll ich machen? Ich kann nicht mal so eben die Leistung eines kleinen Atomkraftwerks in mich aufnehmen...”, er grinste leicht, war das doch auch wieder ein bisschen übertrieben.
„Du kannst das Relikt schnell an den richtigen Platz stecken, ich weiss nicht wie lange wir das durchhalten können.”
„Sie sollten sich beeilen, Boone!” Zo'or klang hektisch „Ich kann jetzt schon bald nicht mehr!”
Das Licht ging immer weiterer zurück, bis schliesslich die fünf Gestalten, grell leuchteten.
„Jetzt!” Da'ans Stimme war im wahrsten Sinne des Wortes Energie geladen.
„So muss sich die Stimme Satans anhören!”, dachte Boone und drehte das Relikt unruhig in seiner Hand.
Da war die Schutzschicht plötzlich verschwunden und Boone stürzte sofort in die geschützte Zone und schob das Relikt in die einzige Öffnung.
Um ihn herum leuchtete das Feld wieder auf.
„Und was nun?”
„Nochmal können wir das nicht machen, das ist zu anstrengend. Wir müssen abwarten was jetzt passiert!”, keuchte Liam und sank neben Sarah zu Boden.
„Ahh, seht!” Graknas Aufschrei lies sie wieder aufblicken
Die goldene Regenbogenfarbe des Relikts griff auf die gesamte Mittelstütze über und mit leisem Rauschen fuhren zusätzliche Konsolen aus. Das Schutzschild um Boone verschwand.
„Das Wissen der Kimera und das Zusatzmaterial von mir steht euch jetzt zu Verfügung!” Ma'els Stimme erfühlte den ganzen Raum und lies die Wände leise vibrieren.
„Ich bin jetzt wieder im Stationskern und habe die volle Kontrolle über das Labor.”
Liam überlegte kurz. „Du weisst selbst am besten , was du uns als erstes zeigen kannst, Ma'el.”
„Dann zeige ich euch jetzt die theoretische Möglichkeit die Taelons und die Jaridians wieder zu vereinen.
„Und was ist mit den Menschen?”
Um sie herum tauchten Datenströme aus den nichts auf und zeigten Unmengen von Daten.
„Das sind die gesamten Forschungsergebnisse meinerseits zur Kreuzung von Menschen mit Taelons und Jardians, ich konnte dies zwar nur an einzelnen Zellen und Theorien durchführen, aber es sollte möglich sein, künstlich und vor allem auch natürlich.”
Sarah schüttelte angewidert den Kopf. „Kreuzung? Das hört sich schon wieder nach einem Experiment an. Das sollen nachher ganz normale selbst denkende Lebewesen werden.”
„Es sind aber leider vor allem am Anfang künstliche Eingriffe nötig. Dies ist vor allem bei den Menschen nötig. Es wird die Menschheit vollkommen verändern.” , sagte Da'an während er vor einem Datenstrom stand und die Datensätze vor sich herüber ziehen liess.”
Boone drehte sich zu Liam um.
„Das wird wieder erneute Unruhen geben, die Menschen werden sich nicht so einfach einigen können, wer, wie und wann sein Erbgut anpassen lassen darf.”
Liam nickte geistesabwesend. „Ich denke das sollte mit den Fortschritten der Technik auf dem Bereich der DNA-Wiederherstellung kein Problem mehr sein. Mit dem Wissen vom Projekt „Second Chances” sollte das kein Problem sein.”
Boone zuckte mit den Achseln. „Was ist das für ein Projekt?”
Liam schaute zu Zo'or, der schon eine leicht säuerlicher Miene machte.
„Ja, das war ein Projekt zur Säuberung und Wiederherstellung von der menschlichen DNS.”, er blickte Liam mit einem flehenden Blick an. Als dieser nur anfing zu grinsen, sprach er weiter „Allerdings lief damals einiges schief woran ich leider Mitschuld habe. Aber jetzt sollte das die ideale Möglichkeit sein, eine größere Anzahl von Menschen „umzustrukturieren”.
„Besteht diese Möglichkeit auch bei Jardians, ... und bei Taelons?” meldete sich da Grakna, die sich bisher mit einem Datenstrom mit einfacheren Taelonischen Zeichen beschäftigt hatte.
„Ich kann sowieso nur die Hälfte von dem verstehen was hier steht.” Wie von Zauberhand liefen plötzlich jardianische Zeichen auf ihrem Strom.
„Denk daran, nirgendwo im Universum wirst du soviel Wissen zu den verschieden Rassen finden, Die jardianische Sprache ist da noch nichts gegen.” erinnerte sie Ma'el.
Grakna sandte ein Blick in Richtung Artefakt, der deutlich machte was sie in Wirklichkeit von überheblichen Taelons dachte.
Sarah nickte ihr zu. „Es sollte möglich sein. Im Gegenteil noch eher bei Jardians als bei Taelons, da sie eine Stofflichkeit wie die Menschen besitzen. Die Taelons dürften direkt durch den Energieumwandler gejagt werden können.”
Ein vernichtender Blick von Zo'or folgte.

 
* * *
 

Einige Monate später:

Liam und Sarah standen Arm in Arm in der Forschungsstation im Mond. Im Hintergrund war Ma'el zu hören, wie er mit Da'an redete. Sie kannten sich noch von der Zeit als Ma'el noch körperlich lebte und hatten sich viel zu erzählen. Da'an lebte inzwischen hier auf dem Mond und reiste nur hin und wieder zur Erde um Boone in der Washingtoner Botschaft zu besuchen. Liam und Sarah lebten zwar im Turm auf der Erde, waren aber auch oft hier oben um mehr über die Kimera zu erfahren. Denn obwohl sie ein großes genetisches Gedächtnis über die Kimera hatten, waren die Speicher der Station mit neuen Wissen nur so überladen. Sie konnten teilweise stundenlang in den Daten eintauchen und sich völlig ihrer kimerianischen Seite hingeben. Es gab viele Geheimnisse und Geschichten in der Vergangenheit der Kimera die es zu entdecken gab und Sarah und Liam nahmen sie Zeit für jede einzelne Geschichte.
Heute hatten sie sich die Daten über die letzten Kimera auf der Erde angeschaut. Sie waren am Ende zu dem Schluss gekommen, das die Kimera zwar hart und grausam entschieden hatten, wie die Menschen leben sollten, aber sich auch im Hintergrund gehalten und eine ganze Evolutionsgeschichte zurecht gebogen. Die heutigen Menschen stammten mehr von ihren Vorfahren auf der Erde ab, als von den Atavus.
Liam und Sarah lösten sich aus dem Datenstrom.
„Wir müssen jetzt runter auf die Erde, sonst verpassen wir noch den Test des Energie-Umwandlers.”
Liam nickte ihr zu und beide konzentrierten sich auf das Bild des Turms auf der Erde. Es schien eine besondere Verbindung zwischen beiden Punkten zu geben, so dass Liam und Sarah nach belieben hin und her wechseln konnten. Allerdings blieben ihre teleportischen Fähigkeiten auf diese beiden Orte begrenzt.
Kaum eine Sekunde später tauchten sie schon im Turmzimmer wieder auf. Da Ma'els Relikt nunmehr auf dem Mond wieder seine eigentliche Bestimmung vollzog, musste hier auf der Erde für das Relikt ein Ersatz gefunden werden. Zusammen mit Ma'el hatte Liam eine Kopie oder bessere eine evolutionäre Weiterbildung des Artefakts. Nun schwebte es hier im Zentrum des Turms und als Liam und Sarah in seiner Nähe auftauchten leuchtete es golden auf.
Das Experiment fand auf einer der unteren Ebenen statt und so mussten die Beiden noch einmal quer durchs Gebäude.
Als sie an der Aussichtsplattform vorbei gingen, sahen sie das draussen Sandoval stand und in die Weite des Meeres blickte.
„Warte hier einen Moment.” sagte Liam zu Sarah und trat zu seinem Vater hinaus ins Freie.
Dieser bemerkte in sofort.
„Hallo, Liam. Müsst ihr nicht unten im Testlabor sein?”
„Wir haben noch ein bisschen Zeit. Kommst du nicht mit runter?”
Sandoval schüttelte den Kopf.
„Nein, lass mal. Ich werde hier noch ein bisschen die Ruhr geniessen. Ich kann gar nicht genug davon bekommen, früher war alles immer laut und hektisch. Hier draussen läuft alles ein bisschen langsamer und ruhiger.”
Liam lachte leise.
„Jetzt werde mir hier aber nicht sentimental, ja? Kann ich dich wirklich hier alleine lassen?”
Sandoval hob seinen Kopf und blickte tief in Liams Augen.
„Ich weiss, du hast Angst das ich immer noch um DeeDee trauere und das stimmt auch. Aber ich habe erkannt dass es nichts hilft, wenn ich mich von meiner Umwelt abkapsle und in meinem Selbstmitleid versinke. Sie wird immer dort oben sein und ich werde immer mit ihr sprechen können.”
Er zeigt auf seinen Kopf.
„Du weisst, ich vergesse nichts.”
Liam trat vorsichtig ein Schritt auf Ronald zu und umarmte ihn eben so vorsichtig.
„Und du weisst, dass du für mich der einzige Vater bist, der noch lebt? Und dass du mir sehr wichtig bist?”
Sandoval erwiderte die Umarmung.
„Ja, ich weiss und du wirst für mich immer mein Sohn bleiben. Und nun ab mit dir nach unten, die Leute warten schon auf dich. Und Sarah auch, wie ich sehe.„, brummte Sandoval ihm freundschaftlich zu. Er löste die Umarmung und gab ihm einen leichten Stubser in Richtung Sarah, die noch im Turm selbst wartete.
Liam nickte Sandoval noch einmal zu und ging dann wieder zu Sarah hinein.
„Glaubst du, dass er es geschafft hat?„, fragte Sarah während sie durch die Gänge schritten.
„Ja, ich denke schon, aber er wird für immer damit zu kämpfen haben.„, antwortete Liam und liess die Aussenwand um sie herum durchsichtig werden. Man konnte das Meer erkennen.
„Er hat recht, es wirklich schön hier.”
Sarah fing leise an eine fröhliche Melodie zu Summen und nach kurzer Zeit fiel Liam ein und kaum Sekunden später vibrierten auch die Wände sanft in der Melodie.
Liams Blick suchte den von Sarah und sie lächelte.
„Der Plan ist bald vollendet. Wir sind zwar die Letzten unserer Art, aber wir werden dabei sein, wie eine neue Art entsteht.”
Liam nickte und seine Hand suchte Sarahs Hand.
„Vielleicht nicht ganz die Letzten unserer Art.”
Sarah machte ein ärgerliches Gesicht. „Woran du immer auch gleich denkst!”
Liam kam nicht mehr dazu ihr eine Antwort zu geben, denn sie waren im Forschungslabor angekommen.
Es wartete ein bunter Mischung aus Menschen, Taelons und Jaridians, die, teils in Gruppen, teils gemischt, herum standen und redeten. Trotz aller Schwierigkeiten und Vorurteilen schien ein friedlicher Umgang miteinander also möglich.
Es wurde bei ihrer Ankunft langsam stiller und Liam nickte dem Forschungsleiter zu. Es ging los.

 

ENDE

 

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