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  „Weihnachten auf dem Mutterschiff” von Ne'ley   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Zo'or hat Ärger mit einem Weihnachtsbaum
Charaktere:  Zo'or [Sandoval, Da'an, Renee, Liam]
 

 

WEIHNACHTEN AUF DEM MUTTERSCHIFF

 

Zo'or betrat die Brücke und erstarrte. Sie hatte sich eindeutig verändert. So furchtbar hatte sie noch nie ausgesehen. Direkt vor seinem ‚Thron’ stand ein grünes Gewächs, das über und über mit Nadeln bedeckt war. Wer hatte ‚seine Brücke’ so verunstaltet?
„Agent Sandoval! Was soll das? Räumen Sie dieses Gewächs weg!” Wütend drehte er sich zu seinem Beschützer um, doch der stand gar nicht mehr hinter ihm. „Agent Sandoval! Kommen Sie auf der Stelle her!” Noch immer erhielt der Synodenführer keine Antwort. „Agent! Wenn Sie nicht sofort vor mir erscheinen, können Sie sich auf Ihre Exekution vorbereiten!”
Er war nun wirklich wütend. Da kam eine rot-gekleidete Gestalt mit einer ebenso roten Zipfelmütze und einem weißen Bommel daran, sowie einem langen weißen Bart herein. Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf schlich dieses Wesen auf Zo'or zu. Es war ihm beinahe unheimlich. „Fröhliche Weihnachten, Zo'or!” Entgeistert starrte der Synodenführer die Person an. „Agent Sandoval?”, fragte er ängstlich, denn das war doch die Stimme seines Beschützers. „Ich wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten, Zo'or!”, wiederholte der zögernd.
„Guten Tag Zo'or! Ich wünsche Ihnen ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest.” Genervt drehte sich der Synodenführer um. Das war eindeutig Renee Palmers Stimme gewesen. Er hatte Recht. Und neben ihr, wie hätte es anders sein können, stand Major Kincaid. „Miss Palmer, was machen Sie denn hier? Major Kincaid! Bitte erklären Sie mir das Verhalten meines Beschützers und der Freiwilligen!” Er wies auf Ronald Sandoval, der sichtbar rot angelaufen war und die Volunteers, die sich, statt das Mutterschiff zu bewachen, mit glitzerndem Papierschmuck und violetten Kugeln in den Händen dem Baum mitten auf der Brücke widmeten. Verständnislos schüttelte Zo'or den Kopf. Er konnte sich dieses Verhalten einfach nicht erklären. Und was bedeutete dieses Weihnachten. Vielleicht hätte er sich doch noch mal mit den Mythen der Erde beschäftigen sollen, anstatt mit dem Buch „Die Kunst des Krieges”. Aber nein, dieses Buch hatte ihm sehr gefallen, auch wenn es von einem Menschen geschrieben worden war. Immerhin hatte er T'than dadurch eine kleine Niederlage zufügen können. „Major, was ist Weihnachten?” „Nun ja Zo'or,” ertönte eine Stimme von hinten, sodass er sich sofort wieder umdrehte, „Du hättest dich intensiver um menschliche Gebräuche kümmern sollen.” Da'an! Sein Elter benahm sich immer so besserwisserisch. „Du? Steckst du hinter all dem?” Der Synodenführer nahm das leise Kichern von Renee wohl war, ignorierte es aber. Natürlich machten sich die Menschen nun sicher darüber lustig, dass er Weihnachten nicht kannte, aber was konnten die primitiven Geschöpfe ihm schon anhaben?! Er blickte sich suchend nach seinem Beschützer um und entdeckte ihn an dieser nadeligen Pflanze. Agent Sandoval bückte sich und legte etwas vor das Gewächs. Dann drehte er sich um, bemerkte Zo'ors Blicke und wurde noch roter. Sein Gesicht hatte nun etwa die Farbe des Mantels erreicht. Fluchend und um Hilfe bettelnd sah der Beschützer zu seinem Kollegen, doch der grinste nur breit. Zo'or schüttelte erneut den Kopf. „Agent Sandoval! Ziehen Sie auf der Stelle diese Kleider aus!”
Da'an lächelte nur verschmitzt, doch Renee und Liam konnten sich nicht mehr halten und prusteten lachend los. „Zo'or...” begann Sandoval ausweichend, doch ‚sein Companion’ unterbrach ihn. „Worauf warten Sie noch?!” Der Taelon hatte anscheinend noch nicht verstanden. „Agent Sandoval, gehen Sie und ziehen Sie sich um!” Noch nie war der Ex-FBI-Agent dem Nordamerikanischen Companion so dankbar gewesen wie jetzt. Es wäre einfach furchtbar gewesen, wenn er sich vor dem Synodenführer, Da'an, seinem Kollegen, der Präsidentin von Doors International und den Freiwilligen hätte ausziehen müssen.
Zo'or schluckte. Er hatte verstanden. „Natürlich, ich erwartete doch nicht, dass Sie sich hier...” Da'an unterbrach sein Kind. „Das wissen wir!” Seine Worte trieften förmlich vor Ironie.
Schon wieder dieser Unterton, den er so hasste. Diese Ironie, gemischt mit einem Besserwisser-Tonfall. Furchtbar! Sein Elter wusste, dass es ihn ärgerte. Deshalb machte er es wahrscheinlich so gerne.
„Major, beseitigen Sie diese Spinnereien. Ich kann mich damit jetzt nicht beschäftigen. Es gibt durchaus sinnvolleres, als diese Bräuche.” „Wie soll ich das hinkriegen? Ohne Freiwillige?” Verwirrt sah sich der Synodenführer um. Eben hatte es hier doch von diesen nutzlosen Soldaten nur so gewimmelt. „Wo sind die Freiwilligen? Sagen Sie Agent Sandoval, dass er welche hier herschicken soll!” „Es tut mir Leid, Zo'or, heute ist Weihnachten, in den nächsten drei Tagen haben die Freiwilligen Urlaub.”
Entsetzt starrte der Taelon ihn an. Keine Volunteers, die er herumkommandieren konnte? Einen durchgeknallten Beschützer im roten Mantel? Ein irdisches Gewächs, das die Brücke vollnadelte? Und das drei Tage lang? Lange sah er Da'an an. Er hatte ihm das alles eingebrockt. Trotzig und mit wütendem Blick wandte er sich wieder an Da'ans Beschützer. „Dann werden Sie nun eben den Baum hier wegschaffen.” Doch dieser zeigte auf seine Uhr. „Zo'or, es ist achtzehn Uhr, ich habe jetzt Feierabend. Vielleicht kann Renee, ähm Miss Palmer, Ihnen ja helfen! Auf Wiedersehen, fröhliche Weihnachten noch allerseits!” Breit grinsend ging er und ein paar Minuten später sah man ein Shuttle zur Erde fliegen. „Da'an, Zo'or, ich denke, Sie verstehen, dass ich pünktlich zum Weihnachtsessen zu Hause sein möchte, ich habe nämlich eine alte Freundin eingeladen.” „Nein, Miss Palmer, Sie bleiben hier und schaffen diesen...” schon wieder unterbrach Da'an sein Kind: „Natürlich, gehen Sie ruhig. Wir werden das hier schon hinkriegen! Nicht wahr Zo'or?” Um sich nicht vor einem Menschen bloßzustellen, blieb dem gequälten Synodenführer nichts anderes übrig, als zu nicken.
„Nun, Zo'or, was wollen wir nun unternehmen?”, fragte der Nordamerikanische Companion lächelnd. Die Antwort war ein vernichtender Blick von Seiten des Synodenführers.

Drei Tage später, morgens (langsam stellt sich wieder ein normaler Betrieb auf dem Mutterschiff ein).

Der Weihnachtsbaum war verschwunden, als Major Kincaid und Miss Palmer gemeinsam die Brücke betraten. Nur einige vertrocknete Nadeln unter der Energiedusche wiesen noch auf das von Zo'or unerwünschte Gewächs hin. Es blieb vorerst ein Geheimnis, wie es entfernt worden war, doch am Abend des 27. Dezember stieß Agent Sandoval sehr zufällig auf ein Video, das mit der Überwachungskamera gedreht worden war. Sofort sah er es sich an. Vor Lachen fiel er beinahe vom Stuhl, als er sah, wie Zo'or unter der Energiedusche immer wieder von abfallenden Nadeln getroffen worden war und sich schließlich genervt erhob. Dann folgte das nach einer Weile erfolgreiche Bemühen des Synodenführers, den Tannenbaum aus dem Ständer und über die Brücke zu ziehen.
Agent Sandoval lachte Tränen und prustete so laut los vor Lachen, dass Liam und Renee erstaunt hereinkamen und ebenfalls in Lachen ausbrachen. Der Grund: Zo'or war nach einigen Minuten wiedergekommen - mit einem Wischmob und einem Eimer mit warmem Wasser in den Händen.

 

ENDE

 

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