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  „Point of no return - ein bisschen anders” von Ne'ley   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Das Ende der Taelons und der Jaridians
Zeitpunkt:  nach „Point of no return” (Ende der vierten Staffel)
Charaktere:  Liam, Da'an, Lili, [Mit'gai, Ariel]
 

 

POINT OF NO RETURN - EIN BISSCHEN ANDERS

 

Um ihn herum wurde es immer heißer. Er spürte, dass der Vulkan bald ausbrechen würde. Und er würde darin sterben. Aber er hatte es ja nicht anders gewollt. Er hatte ja unbedingt sein Leben für das der Taelons und der Jaridians opfern müssen. Nun schlossen sich die Kammern, die je einen Taelon und einen Jaridians umgab. Er konnte noch einen letzten Blick auf Da'an werfen, bevor sich die Kammern entgültig schlossen. Er war zusammen mit Vorjak dort eingeschlossen. Sonst konnte Liam keinen Taelon mehr identifizieren. Doch, Mit'gai wurde in der hintersten Kammer gegen den weiblichen Jaridian geschleudert. Liam konnte sich nicht entscheiden, ob er lieber mit Mit'gai getauscht hätte. Aber es war auch egal, man konnte jetzt eh nichts mehr ändern. Nirgendwo war mehr ein Außerirdischer zu sehen - wenn er nicht die Bilder von dem Rest Zo'ors vor den Augen hatte. Aber ob man den ehemaligen Synodenführer in seiner jetzigen Gestalt noch als Taelon bezeichnen konnte? Eher nicht. Er sah eher aus wie eine Pfütze.
Plötzlich riss der Boden auf. Magma spritzte heraus. In wenigen Sekunden würde er nicht mehr leben, würde er seiner Rasse nicht mehr helfen können. Die Hitze war nun unerträglich. Er sank zu Boden und erlebte es nicht mehr, wie die in die Kammern eingebauten Portale die Außerirdischen in letzter Sekunde an einen anderen Ort brachten, wie es zur Explosion kam. Der Beschützer litt nicht.

Da'an sah den Jaridian an, sah den Hass in dessen Augen, Hass, gemischt mit Furcht. Ja, auch der Jaridian hatte Angst. Angst wovor? Vor dem nahen Tod? Das war ohnehin unvermeidbar gewesen. Sie alle würden nun sterben. Oder würden die Portale sie noch rechtzeitig woanders hinbringen? Der Taelon spürte nun, dass die Luft immer heißer wurde. Sein Beschützer würde sterben, aber er konnte sich nicht einmal die Zeit nehmen, sich zu verabschieden, oder ihn zu trösten. In wenigen Augenblicken würden alle tot sein. Plötzlich aktivierten sich die Portale und brachten sie an einen anderen Ort. Sie waren gerettet. Oder? Vorjak fing plötzlich an zu verglühen. Wenige Sekunden lang brannte sein Körper, dann rieselte nur noch Asche zu Boden. „Nein!”, entsetzt starrte der Taelon auf die Überreste des Jaridians. Er begriff. Vorjak vertrug die Atmosphäre der Erde nicht. Kein Jaridian konnte hier lange überleben. Den anderen würde es genauso ergehen. Dann war nun das Schicksal der Jaridians entgültig besiegelt. Es würde keine Vereinigung mehr zwischen den beiden außerirdischen Rassen geben. Lili und ihre Tochter Ariel würden die beiden letzten Bewohner Jaridias werden, vorausgesetzt, es siedelten sich keine neuen Rassen dort an.
Aber was war mit den Taelons? Sie waren nun in Portalen unterwegs zu einem Ort, den sie nicht kannten. Vielleicht würden sie auch niemals ankommen. Da'an wunderte sich, wieso sie noch nicht angekommen waren. Die Reise musste unheimlich lang sein, denn Portale brauchten normalerweise nicht so lange. Normalerweise. Aber was war hier dran schon normal? Es passierte eben nicht alle Tage, dass Taelons und Jaridians zusammen irgendwo festgehalten wurden. Und schon gar nicht, dass sie sich gegenseitig nicht angriffen. Aber es würde wohl auch nie mehr geschehen. Der Nordamerikanische Companion dachte an die Menschen. Diese „primitiven Lebewesen”, wie Zo'or sich immer ausgedrückt hatte, würden nun in Ruhe leben können. Ohne, dass sich außerirdische Rassen in ihre Evolution einmischten. So, wie Ma'el es gewollt hatte. Das war nun die Strafe für die Taelons dafür, dass sie Ma'els Warnungen missachtet hatten.
Ein leiser Seufzer entfuhr Da'ans Lippen. Sein Kind war tot. Aber aus irgendeinem Grund trauerte er nicht sonderlich um ihn. Sie waren nie eine richtige Familie gewesen. Sie hatten sich noch nie gut verstanden. Besser gesagt, Zo'or hatte ihn noch nie verstanden. Es war wohl seine Schuld gewesen, dass der Synodenführer das geworden war, was er nun war: Tot. Es hatte keinen Abschied gegeben, nur einen Streit, bevor Zo'or geflohen war. Wiedereinmal hatten sie sich nicht verstanden. Aber war es denn immer seine Schuld? Hatte Zo'or nicht wenigstens einmal einen Fehler gemacht? Einen Fehler, den er seinem Elter dann „in die Schuhe geschoben” hatte? Jetzt, wo es zu spät war, fielen dem Nordamerikanischen Companion viele Streitereien, viele Taten ein, an denen Zo'or Schuld gewesen war, die er nicht vor die Synode gebracht hatte. T'thans Tod zum Beispiel, die vielen Versuche an unschuldigen Menschen, den Versuch der Versklavung der Menschen. Und noch viel mehr. Da'an wurde sich bewusst, dass er diese Verbrechen der Synode hätte vorlegen müssen. Für jedes einzelne wäre Zo'or mit dem Tod bestraft worden. Jetzt hatte er seine gerechte Strafe bekommen. Der Taelon wusste, dass er eigentlich um sein Kind trauern sollte. Er tat es jedoch nicht.
Da'an wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er wieder festen Boden unter seinen Füßen spürte. Er war angekommen. Waren es die anderen auch? Ja, dort standen seine fünf Artgenossen und sahen sich um. Kein einziger Jaridian war mehr zu sehen. Aber wo waren sie gelandet? Es sah so aus wie die Vegetation auf der Erde, aber die Taelons spürten, dass sie sich nicht mehr dort befanden. Waren sie in einer Parallelwelt? Nein, sicher nicht, sonst hätten sie die Dimension wechseln müssen. Und das hatten sie nicht. Wieso kam ihm diese Welt so bekannt vor, sie erinnerte ihn zwar auch an die Erde, aber auch an einen anderen Planeten. Natürlich! Es war eine der sogenannten Provinzen Jaridias. Ein eroberter Planet. Wieso waren sie hier gelandet? „Da'an? Was meinst du, wo befinden wir uns?” „Ich bin mir nicht vollkommen sicher, aber es kommt mir so vor, als befänden wir uns auf einem Planeten, der einst von den Jaridians erobert worden war. Ich hätte nicht gedacht, dass er noch exis...” Da'an kam nicht mehr dazu, den Satz zu Ende auszusprechen. Ein lautes und tiefes Grollen unterbrach ihn und erschreckte ihn und seine Artgenossen. „Was, was ist das?” fragte Mit'gai entsetzt, doch im nächsten Augenblick konnten alle die Antwort sehen. Etwas kam vom Universum aus auf sie zu. Es sah aus wie ein Meteorit, nur viel riesiger. Da'an schloss die Augen. Vor seinem geistigen Auge konnte er Jaridia sehen. Natürlich, Ma'el hatte ein Todesurteil über sie alle verhängt. Keiner konnte ihm entfliehen, denn alle hatten Ma'el gekannt und geachtet, auch die Jaridians. Und diese hatten sich ebenfalls nicht an Ma'els Verbot gehalten und waren auf die Erde gekommen, obwohl sie seinen Befehlen eigentlich genauso zu gehorchen hatten wie die Taelon. Für beide Rassen war Ma'el so etwas wie ein Heiliger gewesen, ein Wesen, dass sie verehren mussten. Alle. Deshalb würden nun auch alle sterben.

Lili wusste nicht, was los war. Sie war immer von den Jaridians geachtet worden, seit sie Vorjaks Frau war. Deshalb lebten sie und ihre Tochter unbehelligt auf Jaridia. Längst wussten sie, dass die Jaridians dem Tod geweiht waren und dass irgendwann sie und Ariel alleine auf dem Heimatplaneten der Jaridians zurückbleiben würden. Vorjak hatte ihr gesagt, dass nach und nach alle sterben würden. Doch nun starben die Jaridians in Massen. Als wäre die Temperatur auf Jaridia höher geworden. Natürlich! Unbewusst hatte sie die Veränderung schon mitbekommen, nun erkannte sie es auch bewusst: Der Schnee und das Eis schmolz, es wurde wirklich wärmer. Aber woran konnte diese plötzliche Veränderung liegen?
Es war dunkel. Sie und Ariel waren spazieren gegangen. Plötzlich sahen sie in der Ferne ein grelles Licht, dass dort aus dem All auf sie zukam. Ein Meteorit? Nein, es schien viel größer zu sein als ein normaler Meteorit. Es näherte sich Jaridia immer schneller. Es wurde unerträglich warm. Lag das an diesem Himmelskörper, der dort auf sie zuraste? Wahrscheinlich! Wo war Ariel? Lili sah sich um. „Ariel? ARIEL?” rief sie nach ihrer Tochter. (*”Ja hier, in der Waschmaschine!”*) „Hier bin ich!” Die Hybridin antwortete nur leise. „Oh mein Gott, Ariel, was ist mit dir?” Besorgt näherte sich Lili ihrer Tochter, die zusammengekrümmt auf einem Stein saß. „Ich werde sterben, es ist so schrecklich heiß!” „Nein!” Tränen schossen Lili aus den Augen. Ihre einzige Tochter würde verbrennen, so wie alle Jaridians, wenn es zu heiß war.
Der Meteorit war nur noch ein wenig von Jaridia entfernt. Niemand würde überleben, das wurde der ehemaligen Pilotin plötzlich bewusst.

Die letzten paar Sekunden vor dem Zusammenstoß waren die schlimmsten. Die Hitze war unerträglich. Auf beiden Planeten. Doch kein Lebewesen auf diesen beiden Himmelskörpern wurde bei der riesigen Explosion selbst getötet. Alle starben vorher. Sowohl die Taelons, als auch die Jaridians.
Selbst auf der Erde konnte man den Zusammenstoß noch spüren - tausende Lichtjahre entfernt. Einige Minuten nach der Explosion wurde es überall ein paar Grad wärmer, wo es Nacht war, war es ein paar Minuten lang beinahe taghell. Doch dies war nicht die einzige Veränderung auf der Erde: eine neue Rasse von Außerirdischen, die sich nicht an die Vorschriften Ma'els hielten, wurden erweckt und die Menschheit von ihnen unterjocht.

 

ENDE

 

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