Startseite Aktuelles Update Geschichten Kategorien Bilder Forum - Der Baum Links Hilfe Kontakt
  „Ostern auf dem Mutterschiff” von Ne'ley   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juni 2002
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Zo'or erlebt eine Osterüberraschung.
Charaktere:  Zo'or, Sandoval, Da'an, T'than, Liam
 

 

OSTERN AUF DEM MUTTERSCHIFF

 

Wütend betrat Zo'or die Brücke. Diese ständigen Auseinandersetzungen mit T'than gingen ihm auf die Nerven. Immer versuchte der Kriegsminister, ihm den Posten als Synodenführer streitig zu machen. Das war nicht mehr lustig. Irgendwann würde er T'than umbringen!
Was starrte Agent Sandoval ihn so an? Hatte er einen Punkt auf der Nase, oder was war los? Zo'or eilte auf seinen Thron zu und ließ sich mit Schwung nieder. Er erstarrte. Irgendwas war gerade auf der Sitzfläche zerplatzt! Etwas äußerst unangenehmes. Langsam kam er wieder hoch und drehte sich um.
„Agent Sandoval! Was soll das? Was ist das?” Mit leicht gerümpfter Nase und spitzen Fingern hielt er die Überreste eines Ostereis hoch. Der Companionbeschützer biss sich auf die Lippen und schwieg. Der Plan war gehörig schiefgegangen! Jetzt würde die Laune seines Chefs auf den Nullpunkt sinken - wenn nicht noch tiefer! So ein Mist! Daran hatte Da'an natürlich nicht gedacht. Und er auch nicht. Wieso hatte sich Zo'or auch ohne genau hinzugucken auf seinen Thron gesetzt? „Agent Sandoval! Ich wünsche eine Erklärung!” „Ähm... das... das lässt sich schnell erklären...”, stotterte der Beschützer herum. „Dann tun Sie es auch!” kam prompt die ziemlich genervt ausgesprochene Antwort. „Ähm... die Menschen feiern an diesem Wochenende... Ostern! Da bekommen die... ähm... die Kinder von ihren Eltern Ostereier und Süßigkeiten. Die Eltern verstecken sie meistens und die Kinder müssen sie dann suchen...” „Achja, und Sie halten mich wohl für ein Kind!?” unterbrach ihn der Synodenführer entrüstet. Sandoval wurde rot. „Nein! Natürlich nicht! Da'an...” „Was hat Da'an damit zu tun?” Jetzt schrie Zo'or fast. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sein Elter so grausam sein würde und ihn so lächerlich machen würde. Andererseits... vielleicht war es ja wirklich Da'ans Plan gewesen!? „Ähm... Da'an ist...” „...nicht ganz unbeteiligt!” wurde der Beschützer erneut unterbrochen. Aber diesmal nicht von Zo'or, sondern von dessen Elter. „Da'an! Was hast du hiermit zu tun? Agent Sandoval, Sie können vorerst gehen. Halten Sie sich aber in der Nähe auf!” Mit einer kleinen Verbeugung drehte sich Sandoval um. Kurz bevor er die Brücke verließ, hörte er noch die Stimme des Nordamerikanischen Companions: „Aber Zo'or, er war doch noch gar nicht fertig mit dem Verstecken!” Jetzt konnte er sich das Grinsen nicht mehr verkneifen. Trotz der unangenehmen Situation hatte er sich über Zo'ors Verhalten amüsiert. Was nun wohl aus Da'an werden würde?

„Da'an! Wieso versuchst du immer, mich lächerlich zu machen?” Der Angesprochene drehte sich um und fing an, hin und her zu gehen, damit der Synodenführer sein Grinsen nicht sehen konnte. Diese weinerliche Stimme passte gar nicht zu seinem Kind. Glücklicherweise hatte er die Freiwilligen vorher weggeschickt. Sonst wäre es zu peinlich für Zo'or geworden. „Da'an, was ist dies für ein neuer menschlicher Brauch? Und weshalb gehst du ihm nach?” „Ich finde einige menschliche Erfindungen äußerst interessant...” Zo'or hatte scheinbar seine Fassung wiedergewonnen: „Ordne auf der Stelle an, dass diese Primitivität entsorgt wird!” „Agent Sandoval weiß aber als einziger, wo alle Eier sind. Du musst ihn fragen!”


eine Minute später

„Zo'or, ich weiß doch auch nicht mehr, wo ich die Ostereier alle versteckt habe!” entfuhr es dem etwas verzweifelten Companionbeschützer. „Denken Sie nach!” fuhr der Synodenführer ihn an.
„Zo'or?” meldete sich plötzlich jemand aus dem Hintergrund. „Was ist denn, T'than? Was machst du hier? Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin?” „Beschäftigt? Womit? Kommandierst du deinen Beschützer herum?”, lautete die scharfe Antwort. Sofort sah sich der jüngere Taelon um. Glücklicherweise war sein Feind so nahe gekommen und hatte dies so leise gesagt, dass niemand anderes es gehört zu haben schien. Andererseits war es nicht so glücklich, da sich Zo'or ausgerechnet in dem Moment nach vorne gebeugt hatte, um ein Schokoladenei unter seinem Thron wegzunehmen. Das musste sehr komisch ausgesehen haben. „Nein! Ich habe gerade nach dem Ei gesucht!”, entfuhr es ihm unglücklicherweise, ohne, dass er vorher über den tieferen Sinn nachgedacht hatte.
T'than stand hinter Zo'ors Thron, sichtlich etwas verwirrt. „Wer hat ein Ei bekommen? Wieso hat mich die Synode nicht darüber informiert?” fragte der Kriegsminister nun, nachdem er die Fassung wiedergewonnen hatte. „Wie kommst du denn auf solche dämlichen Gedanken?” fuhr der Synodenführer ihn an er hatte immer noch nicht darüber nachgedacht, WAS er gerade gesagt hatte.
„Na du hast doch...” „Niemand hat hier ein Ei bekommen, T'than. Zo'or sucht im Moment seine Ostereier und möchte nur ungern gestört werden”, erklärte Da'an, der bis jetzt grinsend im Hintergrund gestanden hatte.
Damit war aber scheinbar sein Kind nicht so einverstanden. „Da'an! Was...was soll das?” fragte Zo'or empört. Was wurde hier mit ihm gespielt?
„So so! Der große Synodenführer sucht Ostereier! Meinst du nicht, du bist ein bisschen zu alt dafür?” ließ sich T'than nun wieder vernehmen. Gerade, als Zo'or den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, antwortete Da'an für ihn: „Du behauptest doch selber immer, er sei noch ein Kind! Jetzt hast du den Beweis!” Vor Empörung schloss sein Kind den Mund wieder. Das durfte doch nicht wahr sein! Dann wollte er darauf antworten, doch diesmal kam T'than ihm zuvor: „Nun gut! Dann soll Zo'or weitersuchen!” Der Kriegsminister drehte sich um und warf Agent Sandoval, der an der Tür stand, einen belustigt-spöttischen Blick zu. So etwas war Synodenführer! Einfach nur lächerlich!
Dann ging der Kriegsminister. Und Agent Sandoval hatte ähnliche Gedanken: So etwas musste er beschützen! Das war ja direkt peinlich! Auch wenn er an der „Verschwörung mit den Ostereiern” mitgeholfen hatte. Nun bereute er es. Aber jetzt war es zu spät und er sollte sich lieber noch ein wenig an Zo'ors Verzweiflung erfreuen.
„Da'an! Bitte hilf mir! Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!”, rief er seinem Elter hinterher, der im Begriff war, zu gehen. Da'an konnte gehen. Und er tat es auch. Als Zo'or sich umsah er war mittlerweile fast am Heulen entdeckte er keinen einzigen Freiwilligen mehr; Agent Sandoval war ebenfalls unbemerkt entkommen. Sofort griff Zo'or nach seinem Global oder dorthin, wo normalerweise sein Global lag. Stattdessen lag auf dem kleinen Tischchen ein weiteres Schokoladenei. Die Hand des Synodenführers zuckte zurück, als er den Irrtum bemerkte. Verzweifelt suchend sah er sich um. Ah, dort war es ja! Zielstrebig ging er darauf zu. Zu spät stellte er fest, dass dies ein Fehler war. Das Mutterschiff war gerade extra für Ostern neu geputzt worden [;-] nein, wir erinnern uns nicht an gewisse Blooper] und war noch nass. Der Synodenführer rutschte aus und stürzte kopfüber in einen Korb, der mit einem Tuch abgedeckt worden war. Hätte jemand dieses Geräusch gehört, er hätte sich entweder zu Tode geekelt, oder vor Lachen einen Herzinfarkt bekommen. Zo'or wählte keine dieser beiden Todesmöglichkeiten. Er schrie lediglich laut auf [tapferer Zo'or!!! ;-]]. Weswegen wusste niemand, der den Schrei (der nicht zu vergessen viel viel lauter war als dieses undefinierbare Geräusch, das vorangegangen war) gehört hatte, was geschehen war. Man konnte lediglich ahnen, worin der Synodenführer gelandet war [jetzt überlegen wir mal: Worin befördert der Osterhase oft die Ostereier.... ups, zuviel verraten! ;-)].


Zeitgleich in der Nordamerikanischen Botschaft:

Lautes Gelächter. Sämtliche Freiwillige, die aufzutreiben gewesen waren, standen bzw. lagen zum Teil in dem Raum, der zum „Videoabend” umgestaltet worden war. Alle krümmten sich vor Lachen. Major Kincaid, Agent Sandoval und Renee Palmer standen Tränen in den Augen. Da'an presste seine Lippen zusammen und biss sich ab und zu darauf, wenn er kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Die war T'than schon lange abhanden gekommen, spätestens, als er zu einem nicht weit zurückliegenden Zeitpunkt die Brücke betreten hatte. Was Zo'or dort jetzt ablieferte, war schon genial. Alle, die die Osterverschwörung geplant hatten, wussten natürlich, dass der Weg rings um Zo'ors Thron statt mit normalem Wasser mit purem Spülmittel eingeseift worden war.
Es war ein Tag, den sie noch lange in Erinnerung behalten sollten.

 

ENDE

 

Zurück / Back

 

Zum Seitenanfang