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  „Die Anderen” von Mothership   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Die Sauragienen gehören dem Macher des Rollenspieles AD&D. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Sebat führt die Taelons und die Menschen zu einer alten Villa, dort erfährt Zo'or, wer Jalisa wirklich ist.
Zeitpunkt:  dritte Staffel, irgendwann nach „Den Tod im Leib”
Charaktere:  Liam, Sandoval, Da'an, Zo'or, T'than, Renee, Sebat, Ka'ra, (Jalisa)
 

 

DIE ANDEREN

Kapitel 2

 

Sebat hatte die Fesseln erstaunlich schnell durchtrennt und flößte Sandoval das Gebräu ein. Dem Beschützer schien es innerhalb weniger Sekunden wesentlich besser zu gehen. Das war auch gut so, denn kaum das er sich einigermaßen auf den Beinen halten konnte, trieb die Frau sie zu einem kräftezehrenden Marsch an. Mehr als einmal wurde ihr Zug durch Fallen der Sauragienen gestoppt. Endlich wurde es heller. Der Ausgang lag nur noch wenige Meter vor ihnen. Plötzlich blieb Sebat stehen und lauschte. Nur wenige Augenblicke später konnten alle jemanden schreien hören und Zo'or glaubte die Stimme von Renee Palmer zu erkennen. „Ihr sollt mich loslassen, ihr verdammten Fischgesichter. Oh! Wartet nur, bis diese Fesseln ab sind, dann könnt ihr was erleben. Das schwöre ich euch!” Ja, es war Renee. Das bestätigte auch Liam mit einem ungläubigen: „Renee?”.
Zo'or staunte nicht schlecht über Mrs. Palmers farbenfrohe Ausdrücke, die sie den Sauragienen an den Kopf warf. Plötzlich verstummten ihre Schreie abrupt. Alles was blieb, war eine unheimliche Stille. „Sie haben sie gefressen.” Entfuhr es Ka'ra. „Nein, das glaube ich nicht. Mrs. Palmer kann gut auf sich aufpassen.” Sebat schüttelte den Kopf und verschwand im Schatten. „Wo ist sie hin?” T'than hatte sichtlich Angst.
„Es ist egal, wo sie hingeht. Ich jedenfalls werde mich nicht von der Stelle bewegen, bis sie zurück ist.” Da'an klang entschlossen. Liam machte Anstalten zu genau der Stelle zu gehen, von der Renees Schreie gekommen waren. „Liam, Sie bleiben hier!”
„Da'an...”
„Kein ‚Aber’, Major! Sie tun gefälligst, was ich Ihnen sage!” Keine Reaktion. „Major. Bleiben Sie stehen! Das war ein Befehl. Major, Major. Liam.” Es nützte nichts. Da'an musste hilflos zusehen, wie sein Beschützer Sebat folgte.
Diese unheimliche Stille hielt nur noch wenige Sekunden an. Danach erklang ein Laut, den Sandoval nur aus Filmen wie Starship Troopers oder anderen Horrorfilmen kannte, in denen riesige Insekten oder fleischfressende Aliens auftauchten. Plötzlich war es wieder bedrückend still. „Sie sind tot.” Ka'ra fiel auf die Knie. „Wir sind verloren.”
Der Taelon war fertig mit den Nerven. Schritte hallten durch den Gang und kamen auf sie zu. Alle machten sich auf einen Sauragienen in voller Kampfmontur gefasst. Doch nicht der Fischkrieger, sondern Sebat, Liam und eine vollkommen verstörte Renee stießen zu dem Trupp. „Was ist geschehen?” Liam wurde gleich von allen mit Fragen bestürmt, auf die er nur antwortete: „Sie hat ihnen die Haut in einem Stück abgezogen und in ihren Rucksack gesteckt.” Von diesem Augenblick an wurden alle Sebat gegenüber vorsichtig. Mrs. Palmer schien alles gut überstanden zu haben. Von einem riesigen Schrecken mal ganz abgesehen.
Als sie den Ausgang erreichten, sahen sie, wie langsam die Sonne aus Meer aufstieg. Eine leichte Brise umwehte die Gesellschaft. „Wunderschön.” Entfuhr es Mrs. Palmer. Und das war es auch. Die Stille wurde von dem Rauschen des Meeres und dem eines nahegelegenen Wasserfalles unterbrochen. Als Zo'or sich umdrehte um zu sehen, wo sie sich befanden, sah er... eine zerklüftete ca. 100m hohe Klippe. <Da müssen wir hoch.> Zo'or zuckte zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Sebat neben ihm aufgetaucht war. <Warum kann nur ich Ihre Sprache sprechen und verstehen?> Sebat sah ihn an. Soviel der junge Taelon erkennen konnte, war Sebats Gesicht über und über mit getrocknetem Sauragienenblut beschmiert. <Ich muss zusehen, dass ich mir den Dreck abwasche.> mit diesen Worten verschwand die Frau in Richtung des Wasserfalles. ”Sie weicht meinen Fragen aus. Aber warum? Hatte sie vielleicht etwas mit den Lichtern zu tun?” Die aufkeimenden Zweifel an Sebat verrauchten wieder, bevor sie, dass er Wurzeln schlagen konnten. Er verschwendete keine Gedanken mehr an Sebat oder die Lichter, mit denen ja alles angefangen hatte. Er machte es sich auf einem Stein bequem und ließ den Sonnenaufgang auf sich wirken. Warum hatte er auf der Erde nie ein solches Phänomen beobachtet? Es tat ihm leidsich nicht die Zeit genommen hatte. Denn in diesem Moment konnte er sich nichts Schöneres vorstellen als einfach nur dazusitzen, dem Meer zu lauschen und zuzusehen, wie der orangenfarbene Ball aus dem Meer aufstieg.
Er wusste nicht, wie lange er dort schon gesessen hatte, als Sebat wieder auftauchte. Erst jetzt sah man die fein geschwungenen blutroten Lippen, die spitze Nase und dieses Paar unbeschreiblicher schwarzer Augen, die in einem fast puppenhaften weißem Gesicht ruhten, das von einer schwarzen Lockenpracht umrahmt wurde. <Sag deinen Freunden, dass sie sich ausruhen sollten. Sie haben eine harte Nacht vor sich. Ich werde Wache schieben.> <Es wird nicht nötig sein etwas in der Richtung zu sagen.> Der Taelon sah auf seine Gefährten, die vor lauter Erschöpfung eingeschlafen waren. Da'an und Liam lagen Rücken an Rücken zwischen einigen Felsen.
Mrs. Palmer hatte sich an Liam gekuschelt, was Zo'or, aus irgend einem unerfindlichen Grund, als störend empfand, T'than wiederum hatte sich neben Da'an gelegt, während Mit'gai und Ka'ra es sich zu den Füßen der Menschen bequem gemacht hatten. Nur Sandoval lehnte mit halbgeschlossenen Augen an einer Felswand und machte den Eindruck, als sei der Companionagent vor wenigen Sekunden gestorben. ”Eigenartig. Er schläft mit offenen Augen.” Schoß es Zo'or unwillkürlich durch den Kopf. In diesem Moment der Stille wollte er sich in das Gemeinwesen zurückziehen. Als er es jedoch versuchte, prallte er gegen eine unsichtbare Wand, die ihn jäh zurückriss. Zwar konnte er die Anwesenheit aller Taelons spüren, doch weder verstehen was sie sagten noch selber Kontakt mit irgend jemandem aufnehmen. Das seltsamste war immer noch, dass es ihn nicht störte. <Du solltest dich jetzt auch ausruhen.> An dem Unterton in Sebats Stimme zeigte Zo'or, dass diese Frau es gewohnt war Befehle zugeben. Pech nur, dass eben das auch auf ihren Gegenüber zutraf. <Ich weiß selbst, was für mich am besten ist.> Doch Sebat wusste, wie sie ihren Willen bekam, und beförderte Zo'or mit einem gezielten Schlag in den Nacken ins Reich der Träume.

Die Sonne ging gerade unter, als Sebat die Schlafenden weckte. Vor der kräftezehrenden Klettertour wurde Sandovals Arm noch einmal gründlich untersucht und verbunden. Alle wunderten sich, dass Zo'or an diesem Abend etwas verstimmt war, zumal sie ihn am Morgen so losgelöst erlebt hatten. Ka'ra war offensichtlich noch nie geklettert und hatte seine liebe Müh und Not, nicht in die Tiefe zu stürzen. Liam und Zo'or bewahrten den Mythologen mehr als einmal vor einem Absturz. Auch Renee und Sandoval hatten ihre Probleme, die bei Renee durch ihre Pömps und den knielangen, engen Rock und bei Sandoval durch seine glatten Sohlen und den verletzten Arm verursacht wurden. Da'an hingegen schien keine Probleme bei dem Aufstieg zu haben (warum, wissen wir seit Die Vertrauensfrage). T'than und Mit'gai halfen sich zu aller Erstaunen gegenseitig. Sebat, die den Zug anführte, machte den Eindruck, als könne sie die Klippen im Schlaf hochklettern.
„Währen Sie ein Mensch, hätten Sie in ein paar Stunden einen schönen Muskelkater.” Entfuhr es Liam, als er einem sichtlich erschöpften Ka'ra über den Klippenrand half. Die ersten Sterne erschienen bereits am Himmel. Sebat griff in ihren Rucksack und holte eine Kerze und zwei Steine heraus. Sie schlug die Steine ein paar Mal so hart aufeinander, dass Funken flogen. Einer der Funken entzündete den Docht und ein kleines Licht erhellte die Dunkelheit.
Zo'or forderte Sandoval in Sebats Namen auf seinen verletzten Arm zu entblößen. Sandoval gehorchte, zögerte dennoch. Nachdem sie einen kurzen Blick auf Sandovals Arm geworfen hatte, zog Sebat ein kleines Fläschchen heraus und tröpfelte eine bernsteinfarbene Flüssigkeit auf Sandovals Wunde. Das Gesicht des Agents wurde schneeweiß und er begann zu schreien. „Was war das?” Fragte T'than alarmiert. „Gnomwein... zum Desinfizieren der Wunde.” Übersetzte Zo'or Sebats Antwort. Es war erschreckend, dass ein Implantant auf etwas Alkohol so extrem reagierte. Erst als Sandoval sich beruhigt hatte, machten sie sich wieder auf den Weg. Sebat trieb sie an einem See entlang Richtung Süden. Nach einiger Zeit ließ Zo'or sich etwas zu Mit'gai zurückfallen. „Ich verstehe nicht, was mit Agent Sandoval los ist. Er ist Träger eines CVI und empfindet bei so einer Kleinigkeit wie Alkohol, so starke Schmerzen. Was ist deine Meinung als Mediziner dazu?” Wisperte er diesem zu. „Ich bin mir nicht sicher. Aber ich habe da eine Theorie. Die ich dir sagen werde, wenn wir alleine sind.” „Überlass den Theoretikern ihre Theorien. Von dir will ich Ergebnisse sehen.” Giftete Zo'or gereizt und kehrte zu seinem Platz neben Sebat zurück. <Wo gehen wir jetzt hin?> fragte er schließlich, als die Gegend sich nicht sonderlich veränderte. <Hier in der Nähe lebt ein Freund von uns. Dort werden wir Nahrung und Schlaf finden. Und Zeit.> Zo'or sah sie erstaunt an. Uns und Zeit?

Die Nacht war noch jung, als ein altes, verlassen wirkendes Haus in Sicht kam. Doch je näher man dem Haus kam, desto weniger glaubte man, dass ausgerechnet diese Ruine jemals so etwas wie ein Haus gewesen war.
Die Wände waren an mehreren Stellen eingebrochen und gaben den Blick auf den dahinterliegenden Raum frei.
Auch das Dach hatte seine besten Tage bereits gesehen. Endlich hatten sie das Haus erreicht. Sebat ging zu einem der Löcher in der Wand, es musste einmal eine Tür gewesen sein, hob einen Metallknauf an und ließ ihn dann gegen die Wand fallen. Nichts passierte. Ein Knacken ließ die Truppe herumfahren. Eine zierliche, kleine, recht hübsche Frau begutachtete alle mit neugierigen Blicken. Sie hatte dunkles Haar und eine blasse Hautfarbe. „Bitte folgt mir.” War alles, was sie sagte. Ihre Stimme klang wie reines Kristall. Zo'or folgte der Frau durch ein Loch in der Wand des Gebäudes.
Es war dunkel, es roch nach vermodertem Holz und abgestandener Luft. <Seltsam,> schoss es dem Taelon durch den Kopf. <Dieses Haus hat mehr Löcher als ein Schweitzer Käse, aber die Luft ist so...> Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. „Bitte, helft mir! Hört mich denn keiner?” Ein verängstigtes Taelonkind lag eingeklemmt zwischen riesigen Trümmerteilen und weinte. „Da'an, T'than, kann mich einer hören. Bitte helft mir!”
„Du erinnerst dich. Das ist gut.” Diese Stimme, der junge Taelon drehte sich suchen im Kreis. „Major Kincaid? Da'an? Miss Palmer? Wo seid ihr alle?” Es gab nur wenige Momente in seinem Leben, in denen Zo'or wirklich Angst gehabt hatte, und dieser Augenblick stellte alles in den Schatten. Er war alleine und in die vollkommene Schwärze gehüllt. Aber das schlimmste war die Stille, das Gemeinwesen schien ihn verlassen zu haben. „Ist hier denn niemand?” Die Luft schien dünner zu werden. „Hört mich denn keiner?” Zo'or wurde von einem Hustenanfall geschüttelt, es war, als hätte er Staub eingeatmet. Ein helles Lachen ertönte, es schien von allen Seiten zu kommen.
„Beruhig dich wieder! Es wird dir nichts passieren, noch nichts, das verspreche ich.” Die kleine Gestalt eines Kindes trat aus der Dunkelheit auf den Synodenführer zu. Es war Jalisa. „Als ich dich das letzte Mal so nervös gesehen habe, wurdest du zum Führer deiner Spezies ernannt.” Wieder dieses Lachen. Das Kind und der Taelon sahen sich lange an. Schließlich brach Zo'or das Schweigen. „Wer bist du?” Jalisa sah ihn irritiert an. „Wie meinst du das?”
„Du siehst aus wie ein harmloses Kind, aber in Wirklichkeit bist du...”
„Ein hinterhältiges Biest?”
Keine Antwort.
„Wie schön du dich doch selbst beschreiben kannst.”
„Wa... wer glaubst du bist du, dass du so mit mir reden kannst?”
„Ich bin du.”
„Wie meinst du dass schon wieder?”
„Ich bin deine bessere Version, ich bin das kleine Kind, das du geschickt aus deinem Leben verdrängt hast. Ich, bin der kleine Zo'or, den Da'an so vermisst.”
Jalisas Äußeres verschwamm, und Zo'or erkannte sich als kleines Kind wieder. Panik stieg in ihm auf, was würde dieses Kind mit ihm anstellen? In diesem Alter war er unberechenbar gewesen. Sein jüngeres Ich begann ihn wie eine Raubkatze zu umstreifen. Es machte ihm Vorwürfe, weil er es nach dem Jaridianangriff auf seinen Heimatplaneten einfach weggesperrt hatte.
„... , aber ich werde mich jetzt nicht mehr wegschließen. Ich bin jetzt mächtiger geworden, als ich es je war.” Es baute sich stolz vor ihm auf.
„Die Lichter, dass warst du?”
„Ganz recht: Ich brauchte etwas um deine Aufmerksamkeit zu erwecken, Ka'ra war dabei nicht ganz unnützlich.”
„Was hat Ka'ra mit der Sache zu tun?”
Wieder dieses Lachen.
„Wieder etwas, was du gut verdrängt hast. Ka'ra hat manchmal Blackouts, in dieser Zeit ist er von allem und jedem beeinflussbar. Ich musste nur lernen wie man ihn benutzt, alles andere war ein Kinderspiel. Ich erschuf diese Welt und ihre Bewohner nur zu einem Ziel, dich hierher zu locken und dich für deine Verbrechen an mir zur Rechenschaft zu ziehen.”
<Zo'or?> diese langsam lauter werdende Stimme. Das Kind schien nichts zu bemerken und prahlte mit seiner Macht.
<Zo'or, bitte gib mir ein Zeichen, dass du mich hören kannst. Ich bin es, Da'an.>
<Da'an, bitte hilf mir, bevor ich wahnsinnig werde!>
<Genau das will es. Warte, ich bin gleich bei dir.>
„Hey, du hörst mir ja gar nicht zu!” Ein Schlag in den Bauch ließ Zo'or aufstöhnen. Ja, auch dass hatte er verdrängt. Er hatte es schon immer gehasst, wenn man ihn nicht für voll nahm.
<Keine Angst, ich bin gleich bei dir.>
Sein jüngeres Ich setzte plötzlich ein diabolisches Grinsen auf, aktivierte sein Shakara'va, und begann wie verrückt zu lachen.
<Da'an, bitte beeil dich!> flehte Zo'or in Gedanken.
„Nun verabschiede dich von dieser Welt, denn: Der Schläfer kommt, umarmt die Leere!
Eine Schockwelle ergriff das Kind und schleuderte es durch die Dunkelheit. Wo das Kind gestanden hatte, stand jetzt ein fassungslos dreinblickender Da'an. Das Kind rappelte sich auf und erstarrte. Ein breites Kinderlachen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Da'an.” Es stürzte auf seinen Elter zu und wollte ihn umarmen. Umso schneller erfror das Lachen, als Da'an die Umarmung nicht erwiderte. „Was ist los mit dir? Erkennst du mich denn nicht? Ich bin es, Zo'or.” Da'an schüttelte nur den Kopf. Seine Energie hatte sich dunkler gefärbt, so als trauere er.
„Du bist nicht mein Kind.”
„Doch, dass bin ich. Sieh mich doch an! Ich bin dein Kind.”
„Ich kenne mein Kind, und du...” er deutete auf das kleine Kind, „Du bist nicht mein Kind.”
„Woher willst du das wissen?” Der kleine Zo'or war eingeschnappt.
Anstatt zu antworten, ging Da'an auf sein Kind zu und streichelte seine Wange. Zo'or genoss es sichtlich. Es war lange her, dass er und Da'an sich so nahe gewesen waren. Der kleine Zo'or begann am ganzen Leib zu zittern. „Das darf nicht sein.” Murmelte er. „So darf ich nicht enden.” Da'an stellte Zo'ors schwache Verbindung zu dem Gemeinwesen wieder her. Es tat gut ihre Gedanken zu hören und ihre Fürsorge zu spüren. Ein spitzer Schrei erklang hinter Da'an, als beide sich umdrehten, sahen sie nur noch, wie der kleine Zo'or in einem grün schimmernden Wirbel verschwand, alles was sie noch hörten war eine geschriene Drohung, die klang wie tausend Stimmen aus einem Mund.
„Warte nur, ich werde dich und deine verdammte Seele schon noch kriegen. Ich kriege dich noch.”
Plötzlich war es, als spränge das Gemeinwesen auf ihn zu und riss ihn in einer gigantischen Flutwelle mit sich.
Da'an lächelte „Lass uns jetzt diesen schrecklichen Ort verlassen!”
Zo'or erwiderte das Lächeln.
Da'ans Gesicht begann zu verschwimmen und Zo'or trieb in einer angenehmen Wärme auf ein fahles Licht zu.

„Da'an? Was war das für ein Ding, dass das mit mir gemacht hat?” Es war eine gute Woche vergangen, seit der junge Taelon wieder aus seinem komaartigen Zustand erwacht war. Er hatte sich gut erholt, auch wenn er noch etwas schwach war, hatte er seinen Dienst wieder aufgenommen. Da'an sah sein Kind lange an, bevor er antwortete. „Wir nennen sie die Anderen. Alles was wir über sie wissen ist, dass sie in die Psyche von Wesen eindringen, sie täuschen ihr Opfer solange, bis sie es an einen Punkt gebracht haben, an dem das Opfer wehrlos ist. Sie versetzen die Person in Angst und terrorisieren sie, solange bis diese Person wahnsinnig wird. Dann verspeisen sie die Psyche.” Zo'or verstand und versuchte das Thema zu wechseln. „Wie geht es Ka'ra?” Da'an sah betreten zu Boden. „Ka'ra hat vor zwei Stunden die Ebene gewechselt. Er hat es nicht ausgehalten, dass er dazu benutzt wurde jemand anderem zu schaden.” Als Zo'or alleine war, stand er von seinem Thron auf und ging langsam auf das große Panoramafenster zu. Schweigend sah er in das All. „Jalisa, ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, aber ich werde dich finden und dann wirst du dir wünschen nie geboren zu sein. Das schwöre ich.” Als er sich wieder seinem Thron zuwandte, erklang ein kristallklares Kinderlachen.

 

Ende von Kapitel 2

 

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